Mit 2020 geht ein Jahr zu Ende, dem die meisten von uns wahrscheinlich gern den Rücken zudrehen. Corona-Pandemie, Krankheit, Lockdown, Schließungen von Geschäften, Schulen und kulturellen Einrichtungen, Kurzarbeit, Jobverlust, ausgefallene Feiern und Treffen, etc.: Es gibt sicher vieles, was dafür sorgt, dass 2020 im Popularitätsranking ziemlich weit unten angesiedelt sein dürfte.
Als Star Wars-Fans haben wir aber glücklicherweise die Möglichkeit, wenn die Lage in der Welt da draußen wenig rosig aussieht, ein wenig Eskapismus zu betreiben und uns in unsere geliebte weit entfernte Galaxis zu flüchten! Und diese hatte 2020 einiges zu bieten, um uns vom Thema Corona abzulenken (sofern man nicht Lost Stars las, wo bekanntlich die Corona-Staffel für die Rebellion fliegt). Zwar gab es 2020 zum ersten Mal seit 2014 keinen neuen Kinofilm, dafür startete aber das Streaming-Portal Disney+ auch in Deutschland und lieferte uns mit The Mandalorian und der siebten Staffel von The Clone Wars zwei Serien, die in weiten Teilen des Fandoms sehr gefeiert wurden.
Im Literatursektor gab uns Timothy Zahn in Thrawn Ascendancy: Chaos Rising tiefe Einblicke in die Gesellschaft der Chiss, während E.K. Johnston in Queen’s Peril sich wieder ganz Padmé und ihren Zofen widmete. In Alexander Freeds Shadow Fall begleiteten wir wieder das unkonventionelle Alphabet Squadron bei seinem Kampf gegen den imperialen Shadow Wing. Mit Doctor Aphra erschien außerdem das zweite eigenständige Hörbuch, das nicht auf einem Roman basiert, und George Mann lehrte uns mit Dark Legends das Gruseln. Marvel läutete zum Jahresbeginn die Epoche zwischen Episode V und VI ein, in welcher die Comic-Reihen Star Wars, Darth Vader, Bounty Hunters und Doctor Aphra sich das ganze Jahr über tummelten. Mit The Rise of Kylo Ren wurden überdies einige Fragen zu Kylo Ren und Snoke aufgeklärt. Leider der Corona-Pandemie zum Opfer fiel dagegen die Comic-Adaption zu The Rise of Skywalker, die eigentlich im Juni hätte erscheinen sollen. Zu guter Letzt kamen auch Sachbuch-Fans mit Star Wars Archives: Episodes I-III und The Art of The Mandalorian voll auf ihre Kosten.
Wie immer am Ende eines Jahres wollen wir nochmals zurückblicken und Revue passieren lassen, was uns von den vielen Veröffentlichungen des Jahres besonders positiv in Erinnerung geblieben ist und worauf wir vielleicht hätten verzichten können.
Ines
Mein literarisches Highlight 2020: Das Jahr 2020 hat für mich tatsächlich zwei literarische Highlights geliefert. Eines davon ist Light of the Jedi von Charles Soule, welches ich als Rezensionsexemplar bereits Ende 2020 lesen durfte, obwohl es erst am 5. Januar 2021 erscheint. Endlich mal wieder Jedi in Aktion zu sehen, war für mich nach so langer fast vollständiger Abstinenz, ein echter Hochgenuss. Zu viel will ich hier allerdings noch nicht verraten, da ich meine kommende Rezension noch nicht vorwegnehmen will. Das zweite Highlight war auf jeden Fall Thrawn Ascendancy: Chaos Rising von Timothy Zahn. Ich hatte nach der eher mäßigen Imperialen Trilogie ja fast nicht mehr daran geglaubt, dass wir mal noch spannende Chiss-Lore bekommen, doch dieser Roman hat sowas von abgeliefert! Allein für die geniale Idee der kindlichen Chiss-Navigatorinnen, die mit der Macht Schiffe durch den Hyperraum steuern, hat Timothy Zahn einen Preis verdient. (Meine Lobeshymnen zu dem Roman könnt ihr auch im JediCast hören.)
Meine größte Enttäuschung 2020: So doof es vielleicht klingt: Der Name Grogu für Baby Yoda war für mich mit Abstand der größte Aufreger des Jahres! Wie kann man so etwas Süßes und Kleines wie Baby Yoda mit so einem unfassbar hässlichen Namen verunstalten? (Wer meinen Rant und die sprachwissenschaftliche Begründung, warum der Name gar nicht geht, hören will, sollte in den entsprechenden JediCast reinhören.) Was die Literatur angeht, muss ich auf jeden Fall E.K. Johnstons Queen’s Peril benennen. Der Roman hat weder eine stringente Handlung noch trägt er irgendwie dazu bei, die Figur Padmé zugänglicher zu machen. Dazu verlangt er von mir, zu glauben, dass erfahrene Berufspolitiker sich von einer Gruppe Vierzehnjähriger sagen lassen, wo es langgeht. Einfach nein. Bitte in Zukunft keine Romane mehr von E.K. Johnston. (Auch zu diesem Thema gab es selbstverständlich einen Rant im JediCast!) Insgesamt muss ich aber sagen, dass 2020 im Vergleich zu anderen Jahren doch recht wenige und moderate Enttäuschungen bereithielt. Während draußen die Pandemie wütete und genügend katastrophale Dinge passierten, mussten wir uns wenigstens, was Star Wars angeht, nicht mit größeren Ärgernissen herumschlagen!
Meine Meinung zu den Serien des Jahres 2020: Zu The Clone Wars habe ich persönlich wenig Bezug, weshalb ich Staffel 7 nicht so wahnsinnig gefeiert habe, mich aber trotzdem für alle Fans gefreut habe, die das taten. Die 2. Staffel von The Mandalorian hat mich wieder sehr gut unterhalten und mit süßen Baby-Yoda-Szenen versorgt und hatte immer wieder die eine oder andere Überraschung parat. Etwas kritisch sehe ich lediglich, dass Filoni hier wieder, ähnlich wie schon in Rebels, in der zweiten Staffel seinen gesammelten Lieblingsfiguren aus vorigen Serien Gastauftritte verschafft. Diese lenken meiner Meinung nach zu sehr vom Kern der Serie ab: dem Mando und Baby Yoda.
Darauf freue ich mich im Jahr 2021: Ich kann es kaum erwarten, dass es so richtig mit The High Republic losgeht! Das Projekt vereint alles, was ich mir schon immer für Star Wars-Literatur gewünscht habe: Es wird von tollen, kompetenten Autoren geschrieben, die es gut durchdacht und langfristig geplant haben (im Gegensatz zur Sequel-Trilogie). Wir bekommen außerdem endlich mehr als verstreute Einzelgeschichten, sondern dürfen erwarten, über Jahre hinweg immer an an der gleichen großen Geschichte weiterzulesen und dieselben Figuren in verschiedenen Werken wiederzusehen, sodass sie uns mit der Zeit richtig ans Herz wachsen können. Und zuletzt bin ich natürlich auch glücklich darüber, dass endlich das im Fokus steht, was für mich die Seele von Star Wars ausmacht: die Jedi! Ich freue mich auf ganz viele tolle, poetisch geschriebene Machtbenutzungsszenen und spannende Meister-Schüler-Beziehungen. Mehr brauche ich doch gar nicht, um happy zu sein!
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Ich bin mit der momentanen Entwicklung eigentlich sehr zufrieden. Lucasfilm scheint nach den Sequels verstanden zu haben, dass gute Planung und Absprachen das A und O sind, damit das Star Wars-Universum funktioniert. Insofern wünsche ich mir einfach, dass dieser jetzt schon eingeschlagene Weg mit The High Republic und den angekündigten Serien einfach weiter verfolgt wird. Ich freue mich auf das, was da noch alles kommt!
Patricia
Mein literarisches Highlight 2020: Das Jahr 2020 fing für mich direkt ziemlich stark an. Bereits letzten Dezember startete die Comic-Miniserie The Rise of Kylo Ren von Charles Soule und Will Sliney zu einer meiner liebsten Figuren des Star Wars-Universums, die so endlich mehr Hintergrund und Tiefe bekam. Alle fünf Ausgaben der Reihe konnten mich begeistern und sind für jeden Fan von Ben Solo ein absolutes Muss. Trotzdem war mein absolutes Highlight ein anderes – nämlich das Hörspiel Doctor Aphra von Sarah Kuhn, das ich hier jetzt einfach auch mal zur Literatur zähle (das Skriptbuch folgt ja bald!). Obwohl ich bisher keinen einzigen Comic zu dieser Figur gelesen habe, konnte mich Doctor Aphra komplett abholen und hat beim Hören einfach nur Spaß gemacht. Technisch hochwertig umgesetzt und schauspielerisch grandios – ich kann euch dieses Hörspiel nur empfehlen!
Meine größte Enttäuschung 2020: Viele Enttäuschungen gab es dieses Jahr für mich nicht, aber ganz ohne Schwächen ging es dann doch nicht. Queen’s Peril von E.K. Johnston war für mich leider eine viel zu flache Geschichte mit wenig Spannung und minimaler Handlung. Auch wenn das Buch schnell zu lesen war und einen gut unterhalten konnte, so war es im letzten Drittel kaum mehr als eine Nacherzählung von Die dunkle Bedrohung aus verschiedenen Perspektiven ohne viel neuen Input. Schade, die Hauptfigur Padmé und auch ihr Umfeld hätten mehr Potenzial gehabt!
Meine Meinung zu den Serien des Jahres 2020: The Mandalorian lieferte uns dieses Jahr seine zweite Staffel. Leider konnte diese für mich nicht das Niveau der ersten Staffel erreichen, obwohl sie erneut eine Menge Spaß gemacht hat! Sich zwei Monate lang jeden Freitag auf eine neue Folge freuen zu können, ist einfach klasse. Narrativ fehlte mir in der Staffel jedoch der Fokus auf unseren Helden. Versteht mich nicht falsch: Dass Serien in ihren späteren Staffeln eine größere Welt eröffnen, ist wichtig und gut, jedoch wirkte die Welt für mich durch die ständigen Auftritte bekannter Figuren eher sogar kleiner. Die Charakterentwicklung des Mandalorianers stand also leider nicht mehr wirklich im Rampenlicht und wurde zu inkonsequent behandelt. Trotzdem hat es mich gefreut, Charaktere wie Bo-Katan in Live-Action zu sehen, und ich bin gespannt auf Staffel 3.
Außerdem erschien dieses Jahr die siebte Staffel The Clone Wars. Neben einem spaßigen, aber etwas langen Handlungsbogen zum Bad Batch und vier nervigen, eher unnötigen Folgen zu den Martez-Schwestern lieferte uns die Staffel eine grandiose Siege of Mandalore. Während die ersten acht Folgen also gute Unterhaltung waren, konnte mich das Finale der Staffel (und Serie) komplett vom Hocker reißen. Allein beim Schreiben dieser Zeilen bekomme ich schon wieder Lust, mir Ahsokas Duell mit Maul und ihre Flucht vom Kreuzer mit Rex noch einmal anzuschauen!
Darauf freue ich mich im Jahr 2021: Es überrascht wahrscheinlich keinen, wenn ich hier jetzt The High Republic erwähne. Die Meinungen zum Projekt scheinen bisher durchweg positiv zu sein und machen Lust, das Ganze endlich zu lesen. Vor allem freue ich mich auf Claudia Grays Werk, die für mich einige der besten Star Wars-Romane überhaupt verfasst hat. Aber auch Adam Christophers The Mandalorian-Roman, der im November erscheint, wird bestimmt einen Blick wert sein.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Bei den ganzen neuen Serienankündigungen bleibt ja kaum noch was zu wünschen übrig! Deswegen wünsche ich mir, dass trotz der vielen neuen Projekte noch auf einen gut zusammenhängenden und logischen Kanon geachtet wird. Bereits letztes Jahr war es mein Wunsch, dass Romane und Comics auch Relevanz für Live-Action Material haben. Cobb Vanth in The Mandalorian war hier schon eine positive Überraschung, die für Nicht-Leser nicht sinnlos war, Leser aber gefreut haben sollte. Gerne mehr davon! Und wo bereits so viele Projekte angekündigt wurden… was ist denn eigentlich mit Rian Johnsons Trilogie? Vielleicht gibt es hierzu im neuen Jahr ja endlich definitivere Infos.
Maximilian
Mein literarisches Highlight 2020: Dieses Jahr habe ich (dank Corona) viel mehr lesen können als sonst. Neben den üblichen Legends-Romanen – inzwischen bin ich bei der X-Wing Reihe angekommen – konnte ich auch im Kanon aufholen und von dort kommt auch mein Highlight, denn mit Thrawn Ascendancy: Chaos Rising (übrigens der erste Roman, den ich direkt als Hardcover auf Englisch bestellt habe :O), konnten wir die Anfänge des berühmten Großadmirals miterleben und ich bin unglaublich gespannt, wie es weitergeht.
Meine größte Enttäuschung 2020: Zu den großen Enttäuschungen gehört natürlich, dass wegen des Virus alle persönlichen Treffen abgesagt werden mussten. Ich hätte mich wirklich gefreut, das Team und euch Leser wiederzusehen. So bleibt aber wenigstens Vorfreude auf das nächste Mal, wenn wir alles überstanden haben.
Literarisch kann ich hier auf die Legends-Reihe Jedi Prince verweisen, die ich zu Beginn und Mitte des Jahres gelesen habe und deren Rezensionen erst kürzlich veröffentlicht wurden. Diese Reihe aus den Neunzigern ist und bleibt ein Fall für die blaue Tonne.
Meine Meinung zu den Serien des Jahres 2020: Hier konnte Star Wars glänzen! Als großer Fan der Klonkriege hat mir besonders der letzte Handlungsbogen der siebten Staffel The Clone Wars gefallen, ich hatte wirklich teilweise Tränen in den Augen. Und zum Mando muss, glaube ich, nicht viel gesagt werden: So sieht das Star Wars aus, was ich mir als Basis für die Sequel-Trilogie gewünscht hätte.
Darauf freue ich mich im Jahr 2021: Wie immer lasse ich das Jahr einfach auf mich zukommen und sage hier noch nicht, worauf ich mich freue. 😉
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die Autoren von Literatur und Film/Serien mehr auf bereits bekannte Orte zurückgreifen. Irgendwann ist eine Galaxis einfach voll, wenn jeder seine eigenen Planeten erfindet, und es gibt so viele coole Planeten und Orte in der bereits bestehenden Welt, dass man da gut drauf zurückgreifen könnte.
Punkt 2: Ich würde mir wünschen, dass die deutschen Romane langsam mal an die englischen herankommen. Teilweise liegen da schon zwei Jahre zwischen den Veröffentlichungen (Das Alphabet Geschwader) und so sind hier dann Werke aktuell, die im Fandom schon ein alter Hut sind. So wandern wertvolle deutsche Leser in den englischen Markt ab.
Julian
Mein literarisches Highlight 2020: Spät dran, ich weiß, aber From a Certain Point of View war mein literarisches Highlight. Gelesen habe ich es erst jetzt, da die aktuelle Pandemie dafür sorgte, dass der Nachschub an übersetzter Star Wars-Literatur ins Stocken geriet, und ich auf die englischen Variante umgestiegen bin. Daneben brillierte ein weiterer Roman, den ich auch erst dieses Jahr lesen konnte: Resistance Reborn! In der Rezensionen von Ines, die sie damals zum Erscheinen des Romans verfasst hat, wird eigentlich alles gesagt und ich stimme ihr in allen Punkten voll und ganz zu.
Jetzt überlege ich gerade, was mir denn aus den diesjährigen Veröffentlichungen gefallen hat, und hier ist eindeutig Thrawn Ascendancy: Chaos Rising zu nennen. Leider schon wieder ein englischer Roman. Lasst mich kurz überlegen, ob mich auch von den Übersetzungen in diesem Jahr etwas gepackt hat… Ach ja, natürlich: Thrawn: Verrat! Der Abschluss dieser Trilogie hat mich die Schrecken des zweiten Bandes vergessen lassen und schaffte es, die Spannungen zwischen mir und der Figur Thrawn etwas zu glätten.
Meine größte Enttäuschung 2020: Ich hatte einiges aufzuholen, so konnte ich den ersten und direkt im Anschluss den zweite Band der Alphabet Squadron-Trilogie lesen – was schlussendlich ein Fehler gewesen ist. Denn Shadow Fall: An Alphabet Squadron Novel war im Vergleich zum ersten Band so zäh, dass ich mich regelrecht zwingen musste weiterzulesen. Ich schiebe diesen Fakt auf die Tatsache, dass ich eben beide Bände am Stück gelesen habe – ohne ein Jahr Pause dazwischen.
Ansonsten ist meine größte Enttäuschung in diesem Jahr Blanvalet, die es nicht geschafft haben, ihre angekündigten Star Wars-Bücher in diesem Jahr auch zu veröffentlichen (Das Alphabet-Geschwader). 2020 sollte das trotz Pandemie möglich sein, vor allem wenn andere Verlage dies auch schaffen. Aber da liegen eben Prioritäten woanders und der deutsche Leser hat das nachsehen – mit dem Effekt, dass viele (mich mitgezählt) dem deutschen Verlag den Rücken kehren und sich den englischen Originalen zuwenden.
Meine Meinung zu den Serien des Jahres 2020: The Mandalorian Staffel 1 & 2 haben so ziemlich abgeliefert und ziehen nicht nur „alte“ Star Wars-Fans in ihren Bann – allein das ist ein absoluter Gewinn! Dahingegen war The Clone Wars Staffel 7 etwas, was man nicht gebraucht hätte – aber in Zeiten des Lockdowns war es eine nette Abwechslung, dass dieses unfertige Kapitel endlich abgeschlossen wurde und nun eine schöne Brücke zu Episode III bildet.
Darauf freue ich mich im Jahr 2021: 2021 wird so dermaßen viel los sein, das wird schlimmer als zu Sequel-Zeiten. Noch mehr Serien auf Disney+! The High Republik-/Die Hohe Republik-Romane und -Comics! Aber ich freue mich drauf 🙂
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Aktuell bekommen wir soviel Material geliefert, dass ich in dieser Hinsicht mehr als genug zu tun habe. Die Schlagrate sieht super aus, The Mandalorian hat gezeigt, dass sich auch dieses Medium wunderbar in den Kanon einflechten lässt. So gesehen wäre mein einziger Wunsch: Bitte genau so weiter!
Jürgen
Mein literarisches Highlight 2020: Dieses Jahr kann ich das nicht auf ein Buch festlegen, da ich es endlich geschafft habe den Film-Roman zu Rogue One – A Star Wars Story und die gesamte Begleitliteratur dazu zu lesen. Dieses Leseevent, das sich über einige Monate gezogen hat, hat mir richtig viel Spaß bereitet. Vor allen Dingen war es schön, die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen und somit mit dem Comic, Roman und Jugendroman zum Film zu enden.
Meine größte Enttäuschung 2020: Durch Corona hatte ich leider nicht so viel Zeit zum Lesen. Der Stapel ungelesener Star Wars-Bücher wurde dadurch noch größer. Die von mir gelesenen Bücher und Comics haben mich nicht enttäuscht, sie waren unterschiedlich stark, haben aber das Mittelmaß nie unterschritten. Wenn man den zweiten Kinobesuch von Der Aufstieg Skywalkers im Januar mitzählt, dann kann ich das erneut als Enttäuschung zählen, wobei das damit einhergehende Treffen der Jedi-Bibliothekare dem ganzen filmischen Trauerspiel eine gute Note gegeben hat.
Meine Meinung zu den Serien des Jahres 2020: Mein Serienjahr 2020 hatte vier Star Wars-Serien. Von Star Wars Resistance habe ich die zweite Staffel geschaut. Das war eine Serie, auf die ich hätte verzichten können. Die Geschichte war langweilig und die Charaktere zu kindisch. LEGO Star Wars: Die Abenteuer der Freemakers ist eine witzige, geniale LEGO Star Wars-Serie. Die siebte Staffel von The Clone Wars war für mich der absolute Hammer. Ich hätte zwar auch noch gerne den Utapau-Plot mit dabei gehabt, aber das Ende der Serie war super umgesetzt. Schlussendlich natürlich noch The Mandalorian Staffel 2. Diese Serie gibt mir nach der Enttäuschung durch die Sequels und deren Begleitserie endlich wieder das Star Wars -Feeling. Jon Favreau und Dave Filoni würdigen den bisher erschienen Star Wars-Content und bauen das Star Wars-Universum wunderbar aus. Natürlich wäre es schöner, wenn die Geschichten gar nicht von den literarischen Vorlagen abweichen, aber das war aus meiner Sicht nur minimal.
Darauf freue ich mich im Jahr 2021: The Bad Batch natürlich. Die ersten Einblicke in die Serie machen Lust auf mehr. Ich bin sehr gespannt, was in dieser Serie erzählt wird. Außerdem freue ich mich auch über die erste Erweiterungsserie des The Mandalorian-Kosmos (The Book of Boba Fett). Die kreativen Köpfe der Serie haben bisher eine fantastische Arbeit abgeliefert und daher habe ich keine Angst vor den weiteren Serien, die im Dunstkreis von The Mandalorian spielen. Literarisch freue ich mich auf Thrawn: Verrat, der im neuen Jahr mein erster Star Wars-Roman 2021 werden wird.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Weitere so gute Serien wie The Mandalorian und Kinofilme, die die Geschichte weitertragen und das Universum vernünftig erweitern, ohne immer die gleichen Szenen neu aufzugießen. Relevantere Geschichten in den Romanen und Comics, was anscheinend mit The High Republic erfüllt wird. Ich wünsche mir, dass Blanvalet zeitnah Romane an Panini abgibt, da der Verlag die Menge an Star Wars-Romanen leider nicht erhöht und im Moment immer mehr Romane fehlen oder erst sehr spät erscheinen.
Tobias
Mein literarisches Highlight 2020: Ich würde dieses Jahr als kein überaus schlechtes, aber auch kein besonders gutes Jahr in Sachen Literatur beschreiben. Aus diesem Grund fällt es mir auch schwer, ein wirkliches Highlight zu benennen. Obwohl ich ein großer The Clone Wars-Fan bin haben mich die Stories of Light and Dark leider sehr enttäuscht. Wesentlich besser haben mir dann schon Dark Legends und Chaos Rising gefallen. Gerade Letzteres machte einiges besser als die imperiale Thrawn-Reihe im Kanon und hat der Figur mehr Handlungsspielraum gegeben. Trotzdem war es kein Werk, welches ich über den Podcast hinaus lange in Erinnerung behielt. Alles in allem also ein eher durchschnittliches Jahr ohne größere Highlights. Ein Honorable Mention ist jedoch die Fortsetzung der schönen Tradition mit From A Certain Point of View rund um Episode V.
Meine größte Enttäuschung 2020: Blicke ich auch hier auf die Literatur, gibt es einen Roman, der sicherlich dazu beitrug, den Jahresdurchschnitt nach unten zu drücken. Bürde der Königin war nochmal eine Schippe schlimmer als E.K. Johnstons erster Padmé-Roman und war selbst für einen Young-Adult-Roman eine zu naive Darstellung von allen möglichen Lebensbereichen. Ein Sicherheitschef lauert Kindern in einer dunklen Gasse auf, droht ihnen mit Knast und sie freuen sich, mit ihm mitgehen zu dürfen? Ich fand diese Praxis ja bei Nick Fury schon fragwürdig, aber Tony Stark war wenigstens erwachsen. Ansonsten wird Naboo als Schlaraffenland inszeniert, bei dem es schwer fällt, nicht mit Palpatine zu sympathisieren, wenn einem Vierzehnjährige erklären wollen, wie die Welt funktioniert. Bei mir bleibt alles in allem also die Hoffnung, dass jemand mit Kompetenz und weniger Fanfiction-Fieberträumen sich als nächstes der eigentlich tollen Figur Padmé annimmt.
Meine Meinung zu den Serien des Jahres 2020: Die inszenatorische Meisterleistung beim vierteiligen The Clone Wars-Finale war einfach unglaublich und hat Episode III so gut mit der Serie verbunden, dass die mich seit vielen Jahren quälende Frage was Ahoska tat, als Anakin der Dunklen Seite verfiel, zufriedenstellend aufgelöst wurde. Ansonsten muss ich bei all der Euphorie aber sagen, dass zwei Drittel der Staffel nicht meinem Anspruch an eine finale Staffel gerecht wurden, zumal wir es in vier Folgen mit Haudrauf-Stereotypen und in den anderen vier Folgen mit möglichst nonkonformistischen Figuren zu tun bekommen haben, die beide eher gezwungen als handlungsrelevant wirkten. Aber hey, solange wir nur eine Bad Batch und keine Martez Sisters-Serie bekommen, kann ich mich scheinbar noch glücklich schätzen.
Am anderen Ende des Jahres thronte dann natürlich die zweite Staffel von The Mandalorian und Janina und ich haben die Serie in unserer wöchentlichen Rezension ja schon ausgiebig besprochen. Ich habe die Staffel geliebt und kann ihr verzeihen, für viele weitere Projekte quasi das Bindeglied gewesen zu sein. Wieso? Weil ich Grogus und Dins Geschichte trotzdem als glaubwürdig weitergeführt empfunden und daher diese angeblich negativen Nebenplots gar nicht als solche aufgefasst habe. Auch der Auftritt einer bestimmten Person am Ende der Staffel hat sich für mich logisch und angenehm zurückhaltend dosiert angefühlt, ohne die Figur zu verhunzen. Wenn man dieser Person überdrüssig ist, weil sie in den Sequels rumtanzte, dann ist das ja nicht der Fehler der Autoren von The Mandalorian, die den logischsten Charakter für diese Wendung benutzen wollten. Und dass sie dies nicht aus Marketinggründen, sondern der Story zuliebe taten, sieht man meines Erachtens daran, dass sie sich im gleichen Atemzug von der Gelddruckmaschine schlechthin getrennt haben, was ich natürlich traurig, aber auch mutig finde!
Darauf freue ich mich im Jahr 2021: Ich glaube, ich war in den letzten Monaten zu sehr in Hypes unterwegs, weshalb ich aktuell etwas ermüdet davon bin, mich auf irgendetwas zu sehr zu freuen. Natürlich bin ich gespannt, ob The High Republic die Erwartungen erfüllen kann – und ja erste Meinungen deuten darauf hin – aber trotzdem will ich es einfach auf mich zukommen lassen. Ich muss sagen, dass ich mich am meisten auf die allgemeine Richtung von Star Wars freue. Ja, zehn Serien anzukündigen scheint zunächst erschlagend, aber meiner Meinung nach war das Problem der Sequels nicht ihr zweijähriger Rhythmus, sondern ihre Planlosigkeit und die Aufgabe, Geschichten in jeweils zwei Stunden zu kondensieren. Das Beispiel der angekündigten Projekte rund um The Mandalorian – unter der gleichen kreativen Leitung – lässt in meinen Augen Anlass zur Hoffnung aufkeimen, solch ein Desaster in Zukunft verhindert zu wissen. Außerdem würde ich mich freuen, endlich mit LEGO Star Wars: Die Skywalker Saga loszulegen, nachdem es erneut auf Frühjahr 2021 verschoben wurde.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Letztes Jahr habe ich an dieser Stelle mehr geile Videospiele gefordert und wie es scheint, ist ein Jedi: Fallen Order II und mehr bereits in Entwicklung. Dieses Jahr ging der Wunsch aber bereits erneut in Erfüllung und wir haben mit Star Wars: Squadrons ein sehr solides First-Person-Weltraumspiel erhalten. Obwohl eigentlich ein Nischenprodukt, kam es trotzdem erstaunlich gut bei den Spielern und bei mir an. In Zukunft wünsche ich mir also weiterhin mehr Liebe im Videospielsektor und da nun auch Serien vermehrt von Star Wars als Storytelling-Möglichkeit erkannt werden – was ich mir vor drei oder vier Jahren noch wünschte – schätze ich meine Chancen diesmal auch nicht so schlecht ein. Ansonsten werde ich mal ganz prophetisch und hoffe, dass wir diese Pandemie in spätestens einem Jahr stückweise hinter uns lassen können und uns alle spätestens 2022 auf der Noris Force Con wieder unter dem Banner unseres liebsten Universums versammeln können.
Florian
Mein literarisches Highlight 2020: Auf die Gefahr hin, wie ein Echo von Ines zu klingen, definitiv Light of the Jedi. Wenn wir aber bei dem bleiben wollen, was 2020 auch wirklich für die Allgemeinheit erschienen ist, dann fällt meine Wahl auf den Märchenband Star Wars: Dark Legends von George Mann, der schon letztes Jahr mit Myths & Fables (dieses Jahr auch mehrfach erweitert erschienen) großartige Arbeit geleistet hatte. Auch Shadow Fall von Alexander Freed ist definitiv ein Highlight des Jahres, und Chaos Rising von Timothy Zahn hat mich zumindest positiv überrascht.
Meine größte Enttäuschung 2020: Die literarischen Nachwehen des ebenso enttäuschenden letzten Kinofilms, wobei Poe Dameron: Free Fall immerhin brauchbar war, sowie E.K. Johnstons Queen’s Peril. Ansonsten bin ich aktuell sehr unzufrieden mit dem derzeitigen Verlauf der Darth Vader– und Bounty Hunters-Comicreihen von Marvel, wo doch zumindest Darth Vader sehr vielversprechend begonnen hatte. Von der Corona-Pandemie und den Auswirkungen auf unser aller Leben sowie auf die ganzen Verschiebungen bei Star Wars ganz zu schweigen…
Meine Meinung zu den Serien des Jahres 2020: Nach acht ziemlich unnötigen oder zumindest eher langweiligen Folgen konnten mich die letzten vier Episoden von Star Wars: The Clone Wars richtig in ihren Bann ziehen. Die Belagerung von Mandalore und insbesondere die letzte Folge sind grandios inszeniert gewesen. The Mandalorian war für mich in der zweiten Staffel gutes Mittelmaß, mit echten Highlights (z.B. Kapitel 15 und bis zu einem gewissen Maß auch 16), aber auch viel verschenktem Potenzial und teils fragwürdigen Cameo-Auftritten. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau – insgesamt bin ich zufrieden mit der Serie!
Darauf freue ich mich im Jahr 2021: Den Trommelwirbel können wir uns hier wohl sparen – meine Vorfreude auf Star Wars: The High Republic ist ja gut dokumentiert. Davon abgesehen freue ich mich aktuell auf alles, was uns im Buch- und Comicsektor so erwartet. Da The Mandalorian 2021 wohl aussetzen wird und The Bad Batch und The Book of Boba Fett mich nur mäßig bis gar nicht interessieren, bleibt es wohl für mich in puncto Vorfreude bei den Printmedien. Für Überraschungen bin ich aber natürlich dennoch offen, und ansonsten freue ich mich einfach darauf, mit dem Team hier und unseren treuen Lesern gemeinsam ein weiteres Star Wars-Jahr zu zelebrieren, in dem auch der zehnte Geburtstag der Jedi-Bibliothek ansteht!
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Weitere relevante und verknüpfte Projekte wie Star Wars: The High Republic, und – neben den üblichen Ongoings – auch mal wieder Miniserien im Comicsektor. Diese fehlen mir nämlich doch ein wenig. Abgesehen davon freue ich mich einfach, dass nach aktuellen Trends die Zukunft der Saga eher im TV/Streaming-Sektor als im Kino liegt, denn ich glaube, dass das Serienformat heutzutage viel besser zur Saga passt als die großen Event-Kinofilme. Insofern wünsche ich mir, dass die angekündigten Serien das Niveau von The Mandalorian halten oder gar übertreffen können, damit wir Fans etwas haben, auf das wir uns freuen dürfen!
Carl Georg
Mein literarisches Highlight 2020: Auch dieses Jahr bin ich kaum zu neuen Kanon-Werken gekommen, da ich immer noch einen Legends-Stapel abarbeiten muss und dieses Jahr auch noch neue Nicht-SW-Reihen angefangen habe zu lesen. Der einzige Kanon-Roman dürfte Thrawn: Treason gewesen sein, der mir recht gut gefallen hat. Aus dem Legends-Bereich konnten die Epic Collections die klassische Legacy-Reihe endlich vollenden, weswegen ich, bevor ich Band 3 gelesen habe, nochmal die ersten beiden durchgelesen habe. Eine wunderbare Reihe, die sehr den Geist der Saga beibehält und interessante neue Charaktere und Konstellationen bietet – ich war, als ich zum ersten Mal davon gehört habe, eher skeptisch, da ich mich fragte, warum die Galaxis nicht endlich mal Frieden haben könnte. Aber diese Ereignisse sind sehr spannend erzählt und verweben wunderbar verschiedenste Ären – von den Klonkriegen bis zum Yuuhzan-Vong-Krieg.
Nicht ganz so literarisch, aber ich würde gerne noch das endgültige Ende der Imperator-Storyline in The Old Republic hervorheben. Hier liefen einige Stränge zusammen und alte Bekannte tauchten wieder auf, was in einem sehr spannenden Finale gipfelte.
Meine größte Enttäuschung 2020: Star Wars-technisch wurde ich dieses Jahr nicht wirklich enttäuscht, vielleicht nur, dass The Clone Wars etwas kurz war :P. Den Utapau-Arc hätte ich gerne noch in einer fertigen Form gesehen, aber das ist nur eine Kleinigkeit. Ich habe aber von der neuen Literatur auch noch fast nichts gelesen, die Meinung dazu kommt dann im nächsten Jahresrückblick.
Meine Meinung zu den Serien des Jahres 2020: Die Serien waren definitiv ein Highlight des Jahres. Interessanterweise begannen die Serien hierzulande immer zu ähnlichen Zeiten wie die Lockdowns, weswegen ich The Mandalorian jeden Freitag gemeinsam mit meinem Vater und meinen Bruder schauen konnte, was mir auch besonders dadurch die Serie in guter Erinnerung bleiben lässt.
The Clone Wars war für mich eine der besten und emotionalsten Serienenden die ich bisher gesehen habe. In den letzten Folgen hat wirklich alles gepasst und jedes Mal nach dem Ende einer Folge konnte ich gar nicht erwarten, wie es weiter geht. Es macht diese Folgen auf eine sehr interessante Art spannend, wenn man weiß, die Order 66 wird kommen, nur noch nicht wann und wie. Auch die Musik hat das wunderbar unterstrichen. Ein wahrlich würdiges Ende. Die ersten acht Folgen kommen natürlich nicht an das Finale heran (besonders der Ahsoka-Arc, wobei dieser wenigstens einige Brücken schlagen konnte), aber waren auch unterhaltsam.
The Mandalorian hat mir auch sehr gefallen, besonders da hier sehr viele Verknüpfungen zu allen Ebenen des Kanons und der Legends eingebaut wurden und sich dadurch sehr nach einer Galaxis angefühlt hat (die dann in einigen Fällen auch etwas kleiner wurde). Das war so eine Sache, die mir an den Sequels immer gefehlt hat – diese Filme waren teils in einer Blase, in der alte Spezies bis auf wenige Ausnahmen nicht auftauchten und generell nicht auf andere Ereignisse eingegangen wird. Das haben Rogue One und Solo weitaus besser gemacht, und natürlich The Mandalorian. Sehr gefreut hat es mich, alte Charaktere wie Bo-Katan wiederzusehen, zu erfahren, dass es mit der Geschichte um Thrawn weitergeht, die Beziehung zwischen Grogu und Din Djarin, dass alte Logikfehler aufgedeckt wurden, die dann im Nachhinein keine waren (Helm-Debatte) und noch so vieles mehr. Die 2. Staffel war natürlich nicht perfekt, einige Sachen hätte ich gerne noch besser ausgearbeitet gesehen, aber vielleicht kommt das ja noch.
Darauf freue ich mich im Jahr 2021: Wie so jeder hier freue ich mich sehr auf The High Republic. Ich habe zwar noch einiges zu lesen, aber ich werde versuchen, die neuen Werke möglichst schnell immer zu lesen. Ich bin sehr gespannt auf die neue Ära, so ist die Zeit der Alten Republik eine meiner Lieblingsepochen im Star Wars-Universum, und dies scheint da zeitlich am nächsten dran zu kommen. Auch müsste die Tage Thrawn: Ascendany Chaos Rising bei mir ankommen, worauf ich auch sehr gespannt bin. Ansonsten versuche ich, wie alle Jahre wieder, meinen Buchstapel weiter abzuarbeiten, um endlich zur Wächter der Macht-Reihe zu gelangen. Auf die neuen Serien bin ich natürlich auch sehr gespannt, aber meine einzelnen Erwartungen und Hoffnungen würden den Rahmen hier sprengen.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Regelmäßigere Erscheinungsintervalle für die Legends Epic Collections wären nicht schlecht und etwas schneller Übersetzungen der Romane. Eine hoffentlich gut bleibende Qualität der Serien und Unterscheidbarkeit – dass nicht jede Serie irgendwie gleich wirkt, sondern mit eigenen Punkten auftrumpfen kann. Und auch freuen würde ich mich, wenn die letzten verbliebenden Folgen von The Clone Wars noch als Roman/und oder Comic adaptiert werden würden (eine fortlaufende Reihe würde sich da ja wunderbar anbieten). Auch eine Übersicht, welche Folgen in welche Staffel gehören, wäre schön. Ansonsten erfüllt The High Republic einen Wunsch einer Buchreihe, die selber relevante Geschichten erzählt und die Galaxisgeschichte erweitern wird, vielleicht wir früher die Erbe der Jedi-Ritter-Reihe. Es wird langsam Zeit, dass nicht alle großen Ereignisse auf der Leinwand um im TV stattfinden müssen.
Christoph
Mein literarisches Highlight 2020: Ein Highlight aus dem Jahre 2020 kann ich ehrlich gesagt gar nicht benennen, da ich dieses Jahr ausschließlich Romane gelesen habe, die schon in den letzten Jahren erschienen sind. Wenn ich aber ein Highlight nennen müsste, dann würde ich hier den Roman Letzte Chance nennen, den ich zu Beginn des Jahres gelesen habe und der mir alles geliefert hat, was ich von einem Han Solo Roman erwartet habe. Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir die Imperiale Thrawn-Trilogie, die ich dieses Jahr nochmals (diesmal dann auf Deutsch) gelesen habe.
Meine größte Enttäuschung 2020: Gibt es dieses Jahr überraschenderweise keine bei mir. Alles was ich dieses Jahr gelesen habe, war eigentlich ganz okay oder ziemlich gut.
Meine Meinung zu den Serien des Jahres 2020: Über die neue The Clone Wars-Staffel kann ich noch nichts sagen, die steht noch auf meiner To-do-Liste. The Mandalorian hat mich auf jeden Fall begeistert und fühlt sich für mich wieder deutlich mehr nach Star Wars an als die Sequel-Trilogie.
Darauf freue ich mich im Jahr 2021: Definitiv auf The Mandalorian Staffel 3 und The Book of Boba Fett. Literarisch betrachtet bin ich vor allem gespannt auf den 2. Band der Thrawn Ascendancy-Reihe und auf das The High Republic-Projekt – auch wenn ich es bei beiden wieder extrem schade finde, dass die deutschen Veröffentlichungen teilweise extrem hinterherhinken werden.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Ein Literaturprojekt, welches mal über mehr als eine Trilogie oder einen einzelnen Begleitroman hinausgeht. Zum Glück steht so etwas mit The High Republic ja an. Außerdem hoffe ich, dass die neu angekündigten Serien und Filme qualitativ meine Erwartungen erfüllen und nicht dem Motto „Masse statt Klasse“ folgen werden.
Bendix
Mein literarisches Highlight 2020: Als das Thema Jahresrückblick aufkam, bin ich in mich gegangen und habe überlegt, was für Highlights es dieses Jahr so für mich gab. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich gar nicht so viel Star Wars-Werke dieses Jahr gelesen habe. Und irgendwie war dadurch auch kein Highlight für mich dabei. Ganz gut fand ich noch die neue Star Wars-Comicreihe aber mehr fällt mir beim besten Willen nicht ein.
Meine größte Enttäuschung 2020: Hauptsächlich Corona und die dadurch entstandenen Verschiebungen. Ich habe mich sehr auf die deutsche Veröffentlichung Das Alphabet-Geschwader gefreut, die jetzt durch die Pandemie um mehr als ein Jahr verschoben wurde. Auch der geringe Output an neuen US-Comics war ziemlich schade für mich. Ich hätte gerne mal wieder eine Comic-Miniserie oder so gelesen. Wenn man sieht, wie ein Verlag wie Panini den Output während der gesamten Pandemie aufrecht erhält, ist es traurig, dass andere Verlage wie Blanvalet das nicht schaffen und dadurch den Star Wars-Fans noch mehr zeigen, wie egal sie einem sind.
Meine Meinung zu den Serien des Jahres 2020: Die ersten 7,5 Folgen von The Clone Wars Staffel 7 waren eher langweilig und nichts Besonderes, dafür war das Finale dann umso besser. So konnte die Serie zumindest zu einem ordentlichen Abschluss gelangen, auch wenn ich sehr gerne noch mehr der Lost Missions gesehen hätte.
The Mandalorian dagegen ist einfach nur geil, besonders bei der zweiten Staffel ist bei mir wieder richtig Star Wars-Feeling aufgekommen. Viel mehr kann ich dazu gar nicht sagen, außer eben dass mir die Serie sehr gut gefällt.
Darauf freue ich mich im Jahr 2021: Ganz klar The High Republic. Ich bin sehr gespannt darauf, diese neue Ära zu erleben und freue mich darauf, dass endlich mal wieder relevante Sachen in der Literatur passieren dürfen. Außerdem freue ich mich auf das Mandalorian-Cinematic-Universe und weitere der neu angekündigten Disney+-Serien. Mal schauen, was davon bereits nächstes Jahr ausgestrahlt wird.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: So viele Wünsche habe ich eigentlich gar nicht. Die Ankündigungen von The High Republic und den ganzen Serien stimmen mich sehr positiv über die Zukunft. Beide gehen in Richtungen, die ich mir immer für Star Wars erhofft hatte. Mein einziger Wunsch wären zeitnahe deutsche Veröffentlichungen der Erwachsenenromane. Durch die Pandemie-Verzögerungen bei Blanvalet ist dieser Zug aber vermutlich für immer abgefahren und ich muss mich wohl mit dem Gedanken abfinden, nur noch auf Englisch zu lesen, wenn ich auch nur ansatzweise aktuell mitlesen möchte.
Tom-Michael
Mein literarisches Highlight 2020: Wie kann hier eigentlich ein anderes Werk als Paul Duncans Star Wars Archives Episodes I-III stehen? Nachdem der originale Archives-Band mich schon derart in seinen Bann zog, war nach der Ankündigung des zweiten Bandes die Vorfreude gewaltig. Mit TASCHEN als Verlag und seinem Fokus auf altgedienter, deutscher Wertarbeit, sind die Seiten dick, wertig und mit strahlend hochauflösenden Abbildungen versehen worden. Duncan geht zwar ins Detail, legt aber großen Wert darauf, den Leser nie mit allzu marginalen Trivialitäten zu langweilen. Immer zielführend illustriert er den Werdegang der Filme und lässt dabei die richtigen und interessantesten Stimmen des Prozesses zu Wort kommen. Es wird über die Special Editions gesprochen und beispielweise auch darüber, warum der Umstieg auf digitales Filmen unausweichlich war, was den filmischen Kontext deutlich erweitert. Ein Highlight im Highlight sind hierbei auch die groß abgedruckten Konzeptentwürfe von Doug Chiang, die ein eigenes Archives verdienen würden. Fantastisch!
Meine Meinung zu den Serien des Jahres 2020: Durch die andauernde Prequel-Renaissance, deren Aufkommen ich sehr willkommen heiße, war ich besonders verzückt vom dritten Arc der letzten (wer weiß) The Clone Wars-Staffel. Dieser wurde mit viel künstlerischem wie erzählerischem Geschick nahezu cinematisch inszeniert und kann als Zelebrierung der gesamten Serie sowie deren würdiger Abschluss gesehen werden. Besonders im Vergleich zur allerersten Folge wird hier deutlich erkennbar, wie die Qualität der Serie zunahm und das Team an seinen Aufgabe zu wachsen vermochte. Leider illustriert die letzte Staffel mit seinen ersten beiden Arcs auch die Schwächen des Gesamtkonzepts von The Clone Wars: Die Relevanz und den erzählerischen Bedarf einiger Ideen.
The Mandalorian hat mit der ersten Staffel bewiesen, dass Star Wars kreativ gesehen noch nicht am Ende ist. Durch die Rückbesinnung auf Kurosawa und den Habitus etwaiger Samuraifilme (man denke and Lone Wolf and Cub) sowie die Ästhetik des amerikanischen Westerns, gelingt es Favreau, eine authentische Welt zu erschaffen. Die Figuren waren nie besonders tief gezeichnet worden, definierten sich aber vornehmlich durch ihre Taten. Die doch recht versprengte Erzähltechnik der ersten Staffel sollte in meiner Erwartung einer stringenteren Handlung der zweiten Staffel weichen und den Mythos weiter festigen. Leider wirkt sie aber wie ein Sammelbecken für Cameoauftritte, die hier die Einführung für ihre eigenen Spinoffs erhalten. Die Galaxis fühlt sich klein an (zumal wir uns von bestimmten Figuren anscheinend einfach nicht lösen können), viele Folgen wirken wie Filler, bzw. RPG-ähnliche Nebenquests. Es ist toll, sich die Woche lang auf eine neue Episode freuen zu dürfen, es frustriert aber umso mehr, wenn man einfach nicht vorwärtskommt mit doch eher mageren Handlung. Im Detail haben wir aber im JediCast bereits darüber gesprochen.
Darauf freue ich mich im Jahr 2021: Da ich zu Beginn des Kanon-Relaunches durch die diversen Comics und Bücherprojekte eher herbe enttäuscht wurde, verbleibe ich vorsichtig mit meiner Freude auf The High Republic. Sollte die Meinung der Redaktion aber über alle Maßen überschwänglich sein, werde ich mir das Ganze natürlich anschauen. Ansonsten bin ich immer offen für schicke neue Sachbücher und Artbooks. So freue ich mich auch auf The Art of The Mandalorian, das ich wohl erst im nächsten Jahr nach Archives angehen werde.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Mehr Macht all denjenigen, die Star Wars lieben, verstehen und erschaffen zu vermögen (Filoni) und weniger Macht der Marketing- und Sales-Abteilung. Das ist natürlich naives Wunschdenken, dessen bin ich mir bewusst. Aber ein Fokus auf Qualität statt Quantität würde Star Wars sehr gut tun.
Hendrik
Mein literarisches Highlight 2020: Der Roman Meister und Schüler von Claudia Gray ist mir sehr positiv in Erinnerung geblieben.
Meine größte Enttäuschung 2020: Das Jahr 2020 ist aufgrund der Pandemie sicherlich für so gut wie jeden in seiner Gänze als Enttäuschung anzusehen. Mit Blick auf Star Wars finde ich insbesondere die pandemiebedingte Veröffentlichungspause bei Blanvalet äußerst schade, gerade weil diese vermutlich noch auf sehr lange Zeit zu spüren sein wird.
Auch negativ überrascht wurde ich von der ausgebliebenen Ankündigung einer physischen Auswertung der zweiten Staffel von Star Wars Resistance. Dass für die Disney+-Serien noch nichts entsprechendes anstand, war mir bewusst, doch für Star Wars Resistance hatte ich zumindest wieder mit einer US-DVD gerechnet. Ich hoffe, dass diese vorerst nur zurückgehalten wurde, um das noch (!) eigenproduktionsarme Disney+ dadurch zu fördern. Wenn dem so sein sollte, drücke ich weiter die Daumen für ein Blu-ray-Set der gesamten Serie (und dann auch in Deutschland). Ebenfalls fände ich es unwahrscheinlich schön, wenn all die hervorragende Musik, die derzeit digital veröffentlicht wird, auch auf CD erhältlich wäre. Es würde für mich einen erheblichen Unterschied ausmachen, wenn man sie so tatsächlich in Händen halten könnte.
Meine Meinung zu den Serien des Jahres 2020: Nach fünf Jahren mit einem Star Wars-Kinofilm liegt nun der Fokus vorerst wieder abseits der großen Leinwand. Und ein Blick auf die Serien des Jahres zeigt einerseits klare Highlights, andererseits leider auch einiges an verschenktem Potential.
Zunächst endete Anfang diesen Jahres mit Star Wars Resistance die möglicherweise letzte Serie, welche für das traditionelle Fernsehen bestimmt war. Ähnlich wie einst bei Star Wars Rebels tat ich mich zu Beginn schwer mit der Serie, habe sie mit der Zeit jedoch zu schätzen gelernt (wenn auch nicht ansatzweise im gleichen Maße). Die kürzere zweite Staffel brachte die Serie solide aber ohne einprägsames Finale zu Ende. Anders als es damals Star Wars Rebels und Rogue One gelungen vormachten, verpasste man die Chance auf Synergieeffekte zu Episode IX, was gegeben meiner Meinung zum Film allerdings vielleicht noch nicht einmal so verkehrt war. Es bleibt eine Serie, die das stilistische Spektrum von Lucasfilm Animation (nicht nur visuell) erweitert hat, deren Abschluss jedoch sang- und klanglos erfolgte, obwohl zugleich eine Ära ihr Ende fand.
Seit 2008 war Lucasfilm Animation im Fernsehen vertreten. Noch bevor The Clone Wars im Frühjahr 2013 vorläufig beendet wurde, war die langwierige Kampagne für die im Herbst 2014 startende Nachfolge Star Wars Rebels im Gange. Im Frühjahr 2014 lieferte man in der Zwischenzeit noch einmal The Clone Wars-Nachschub (wenn auch in den USA auf dem Streamingdienst Netflix), nun fand die Zeit im Fernsehen dem Anschein nach ihr Ende, Star Wars Resistance verließ uns unauffällig und dürfte im Vergleich eher in Vergessenheit geraten.
Nicht in Vergessenheit geraten ist hingegen The Clone Wars, dessen Fans nun endlich den lang ersehnten Abschluss präsentiert bekamen. Während der letzte Handlungsbogen gerade rund um die Order 66 und den äußerst überraschenden Auftritt Darth Vaders am Ende absolut herausragend und für mich das Highlight des Jahres war, war diese finale siebte Staffel insgesamt eher eine Enttäuschung. Mit nur zwölf Episoden war es die kürzeste Staffel, die ersten vier davon waren zudem zuvor bereits als Story Reel veröffentlicht worden und somit mehr oder minder bekannt. Der zweite Handlungsbogen basierte zum Teil ebenfalls auf bereits bekanntem Material und diente als spürbar gestraffte Überleitung vom ehemaligen Serienfinale zu den neuen finalen Folgen. Insgesamt wirkte es, als wolle man die Geschichte um Mandalore, Maul, Ahsoka und Rex erzählen, traue sich aber nicht, diese zu veröffentlichten, ohne die dann offene Lücke in Ahsokas Leben beleuchtet zu haben. Persönlich hätte ich es bevorzugt, jetzt nur die letzten vier Folgen in einem Film vereint spendiert zu bekommen. Dies hätte es ermöglicht, zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukehren, um Ahsokas Geschichte ausführlicher zu erzählen. So wirkte es leider inhaltlich gehetzt und eher unglaubwürdig.
Die Folgen um die Schadencharge wirkten darüber hinaus komplett losgelöst vom Rest und ihre Aufnahme in die Staffel machte erst infolge der Ankündigung von der Serie The Bad Batch wirklich Sinn, welcher ich noch sehr zwiegespalten gegenüber stehe. Sollten Wrecker und Tech meine Nerven nicht so wie in diesem Vierteiler strapazieren, könnte etwas daraus werden, der erste Trailer baute hier immerhin erneut gut Stimmung auf.
Kommen wir nun aber zu der Serie, die verdienterweise die meiste Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte. The Mandalorian kam dieses Jahr endlich auch nach Deutschland und lieferte bisher konstant gelungene Star Wars-Unterhaltung. Jon Favreau und Dave Filoni gelang es mit dieser ersten Live-Action-Serie gleichermaßen, eine eigene Geschichte zu erzählen und Bestehendes zu berücksichtigen und wertzuschätzen sowie in einigen Fällen durch neue Perspektiven zu bereichern.
Die zweite Staffel war erneut sehr gelungen, allerdings stahlen die Auftritte von Bo-Katan Kryze, Ahsoka Tano, Boba Fett und Luke Skywalker dem Mandalorianer zeitweise die Show, Designentscheidungen bezüglich der Lekku und Montrals von Ahsoka fielen mir zunächst negativ auf, noch problematischer fand ich die VFX-Umsetzung des jungen Luke. Mit alldem konnte ich mich jedoch nach wiederholtem Schauen anfreunden. Fragezeichen stehen für mich hingegen noch wegen verschiedener Aussagen zum Status von Imperium und Neuer Republik im Raum sowie wegen der inflationären Verwendung der Bezeichnung „Piraten“, die seltsam anmutete.
Die Staffel endete ungewohnt ohne Konzeptzeichnungen und mit ruhigerer Musik, was mich zunächst an den Abschied Ahsokas im alten The Clone Wars-Finale erinnerte. Doch dann überraschte man mit einer Post-Credit-Szene und mit ihr stand für mich zunächst die große Frage im Raum, ob Boba Fett die Show nun tatsächlich wortwörtlich stiehlt. Bei The Book of Boba Fett wird es sich jedoch um eine eigene Serie handeln, die allerdings den Programmslot von The Mandalorian zu übernehmen scheint. Da die dritte Staffel von The Mandalorian erst 2021 in Produktion gehen wird (und damit erst nach Andor, dessen Produktion bereits läuft, und möglicherweise erst nach Obi-Wan Kenobi, dessen Produktionsbeginn für März angesetzt ist), werden wir vermutlich länger auf die Rückkehr von Din Djarin und Grogu warten müssen. An neuem Material wird es nach aller Voraussicht aber nicht mangeln, denn eines ist klar: Star Wars lebt nun auf Disney+!
Darauf freue ich mich im Jahr 2021: The High Republic! Nachdem am 4. Januar zunächst weitere Ankündigungen anstehen (die involvierten Verlage Abrams, b&m! books, DK, Insight Editions und VIZ Media stehen bisher etwa noch ohne angekündigte Werke da), geht es am 5. Januar endlich richtig los. Das Ausmaß der Initiative, die bisher angekündigten Werke und die Eindrücke aus den verschiedenen Leseproben stimmen sehr positiv, wecken aber natürlich auch einige Erwartungen. Wie man hört, wird man diesen Erwartungen jedoch tatsächlich gerecht, sodass man (zumindest in Hinblick hierauf) auf ein ausgezeichnetes Jahr hoffen kann.
Daneben freue ich mich sehr darauf, zu erfahren, welche offenen Fragen The Mandalorian: The Ultimate Visual Guide beantworten wird, und bin zumindest gespannt, was uns in den Serien The Book of Boba Fett, der Anime-Anthologie Visions und The Bad Batch erwartet.
Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Einen Hauch weniger Geheimniskrämerei seitens Lucasfilm. Während des Investor Days wurde neben einigen Projekten, welche bereits zuvor bekannt waren, eine ganze Fülle an weiteren Projekten vorgestellt. Nun wissen wir, dass Andor und die dritte Staffel von The Mandalorian nicht länger nächstes Jahr zu erwarten sind, und können über das Pensum spekulieren, welches ab 2022 auf uns zukommen könnte. Viel weniger wissen wir hingegen über die nähere Zukunft, denn die Starttermine für die zehn Folgen Visions und The Bad Batch sind bisher nicht bekannt. Sollte The Bad Batch zu einem ähnlichen Zeitpunkt zu Disney+ kommen wie dieses Jahr The Clone Wars und nach einer Staffel bereits enden, würde ich zudem wetten, dass sich das nächste unangekündigte Animations-Projekt Luke und Grogu widmen dürfte.
Wir wünschen euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2021! Bleibt gesund! Wir freuen uns schon darauf, euch im nächsten Jahr vor allem rund um das neue Literaturprojekt The High Republic mit News, Leseproben, Rezensionen, Podcasts und vielem mehr auf dem Laufenden halten zu dürfen.
Natürlich wollen wir auch von euch wissen: Was waren eure Highlights und Flops des Jahres 2020? Wie hat sich die Pandemie auf euren Star Wars-Konsum ausgewirkt? Und worauf freut ihr euch im Jahr 2021?
Liebes Team der Jedi-Bibliothek!
Euren Jahresrückblick möchte ich nutzen, um Euch mal für die tolle Arbeit zu danken, die Ihr alle „mal so nebenbei“ in Eurer Freizeit leistet.
Ich schaue fast täglich bei Euch vorbei, um bei meinem liebsten Hobby literarisch auf dem Laufenden zu bleiben. Auch Eure Datenbank nutze ich sehr intensiv, um in meiner eigenen physischen Bibliothek nicht den Überblick zu verlieren. Viele Kurzgeschichten und Comics aus den unterschiedlichsten Magazinen würde ich ohne Eure Hilfe vermutlich nie wiederfinden.
Mein persönliches Highlight 2020 war das Erreichen der literarischen Umsetzung von Episode 1 auf meiner langen chronologischen Lesereise durch den Legends-Canon, die bei den Je’daii auf Tython ihren Anfang nahm. Viele Werke habe ich auf diesem Weg zum ersten Mal gelesen. Ein großes Lob geht an die vielen Autor_innen, die uns über eine Zeitspanne von 25.000 Jahren eine recht gut aufeinander abgestimmte Geschichte bis zur Kanzlerschaft Palpatines präsentieren.
Zwei Romane des aktuellen Canons, die in den Zeitraum passen, habe ich gleich mit eingeschoben. Wenn man nicht zu pingelig ist, passen sich „Meister und Schüler“ und „Bürde der Königin“ auch gut in die Legends ein.
„Bürde der Königin“ ist dann aber auch gleich die Enttäuschung des Jahres für mich gewesen. Ich hatte mich auf den Roman gefreut, der Padmé und Ihre Zofen in den Mittelpunkt stellt. Es gab einige gute Ansätze, die einem die Aufgaben der Zofen verdeutlichten und den politischen Kurs der frisch gewählten Königin näherbrachten. Etwas zu viel waren mir dann aber die beschriebenen Körperfunktionen der jungen Damen, die dann auch noch zur Aufdeckung eines ungebührlichen Verhaltens der Königin herhalten mussten. Ich kann mich nicht erinnern, dass Ähnliches in anderen Star-Wars-Jugendromanen thematisiert wurde. Bei den dort meist im Fokus stehenden männlichen Padawanen oder jungen Kopfgeldjägern hätte es in dieser Hinsicht sicher auch Potenzial gegeben. Ich gehöre als mittlerweile 50jähriger Mann sicher nicht zur Zielgruppe für diese Geschichte. Vielleicht kann „Bürde der Königin“ aber für heranwachsende Leserinnen ein hilfreiches und unterstützendes Buch sein?
In 2021 geht meine Reise nun in Richtung Episode 2. Die meisten Werke hatte ich schon einmal gelesen. Es wird also die Ruhe vor dem Sturm, bevor ich mich anschließend in das große literarische und animierte Clone-Wars-Chaos stürzen werden.
Euch allen einen gutes und erfolgreiches Jahr 2021!