Unser Star Wars-Jahresrückblick 2019

Das Jahr 2019 geht zu Ende und auch wir von der Jedi-Bibliothek wollen wieder auf das vergangene Star Wars-Jahr zurückblicken! Nachdem im letzten Jahr kein neuer Star Wars-Film im Dezember erschienen ist, haben wir dieses Jahr nicht weniger als das Finale der neunteiligen Skywalker-Saga im Kino miterleben können. Unsere Meinung dazu wird dementsprechend auch Teil des individuellen Rückblickes sein.

Auch abseits der Kinoleinwand haben wir 2019 einiges an Star Wars-Content erhalten. So startete neben der zweiten und finalen Staffel von Star Wars Resistance auch The Mandalorian in seine erste Staffel, zumindest in den USA! Im Literatursektor versorgte uns unter anderem Timothy Zahn mit Thrawn: Treason: dem Finale seiner neuen Kanon-Trilogie! Für Freunde der Prequels erschien der Roman Master & Apprentice von Claudia Gray und mit Dooku: Jedi Lost erhielten wir nach langer Zeit wieder ein Hörspiel im Star Wars-Universum, das nicht auf bereits existierenden Werken basiert, sondern seine eigene Story erzählt. Die Comics waren dieses Jahr zum einen von den Age of Star Wars-Reihen gekennzeichnet, die die 3 Ären abdeckten und über die jeweils wichtigen Figuren eine kurze Episode erzählten, als auch von der Target Vader-Reihe sowie dem Finale der Marvel-Hauptreihe, bevor im Jahr 2020 schließlich die Zeit nach Episode V im Zentrum stehen wird.

Auch bei uns hat sich einiges getan! Wir haben nicht nur im Sommer 2019 die neue Version unserer Website veröffentlicht, sondern arbeiten seitdem auch kontinuierlich an der Verbesserung unserer Datenbank, Timeline und Sammlungsverwaltung. Des Weiteren blicken wir zufrieden zurück auf unseren Auftritt bei der FedCon 28 in Bonn im Juni diesen Jahres, bei dem wir erstmals zusammen mit Jedipedia.net eine eigene Bühnenshow organisiert haben.


Bendix

Mein literarisches Highlight 2019: Resistance Reborn hat mir sehr gut gefallen, da dort sehr viele der bisherigen Kanon-Werke und Comics zusammengeführt wurden. Auch den Anfang von The Rise of Kylo Ren fand ich sehr interessant und bin gespannt auf den Rest der Miniserie. Etwas weniger literarisch, dafür aber umso mehr ein Highlight, sind für mich noch The Mandalorian und Star Wars Jedi: Fallen Order. Beides zeigt, dass es sehr wohl auch noch sehr gute Star Wars-Geschichten gibt, die für eine breitere Masse erzählt werden als die Geschichten in Büchern und Comics.

Meine größte Enttäuschung 2019:  Die Journey to Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers hatte weniger mit dem Film zu tun als erhofft und auch die Qualität der Werke (besonders Der Funke des Widerstands) war oft eher mittelmäßig. Selbst der sehr gute Roman Resistance Reborn hatte letztendlich so gut wie nichts mit dem Film zu tun und wenn dann zum Beispiel die corellianische Korvette im Film auf einmal die Tantive IV ist und nicht das extra im Roman geklaute Schiff, fühlt sich das schon wie ein Schlag ins Gesicht für die Literatur-Fans an.

Meine Meinung zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers: Ich bin froh, dass die Sequel-Trilogie vorbei ist und einigermaßen zufriedenstellend zu Ende gebracht wurde. Viel mehr Gedanken möchte ich aber vorerst nicht mehr an den Film verschwenden, damit er mir nicht noch schlechter gemacht wird.

Darauf freue ich mich im Jahr 2020: Auf den Start von Disney+ in Deutschland, denn nachdem mir Staffel 1 von The Mandalorian so gut gefallen hat (und das die breite Masse sehr ähnlich sieht), sehe ich eine sehr rosige Zukunft für die Disney+-Serien. Deshalb freue ich mich auch sehr auf die 2. Staffel und natürlich auf die 7. Staffel von Star Wars: The Clone Wars. Außerdem bin ich auf Project Luminous gespannt – hoffentlich wird der Hype nicht zu unrecht aufgebaut.

Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Mehr Planung auf Disneys bzw. Lucasfilms Seite von Großprojekten wie einer Filmtrilogie, denn die groben Story-Ideen sollten zum Anfang feststehen, damit sich die Filme mehr wie aus einem Guss anfühlen und am Ende nicht irgendwelche Literatur-Infos geretconnt werden müssen.


Carl Georg

Mein literarisches Highlight 2019: Ich muss zugeben, dass ich dieses Jahr kaum neue Kanonwerke lesen konnte, da ich noch genug Bücher der letzten Jahre abzuarbeiten habe und es da einiges aus dem Legends-Bereich gab (In ein paar Jahren kommt dann sicher Meister und Schüler). Und da war mein Highlight Karen Traviss‘ Roman Republic Commando: True Colors. Wunderbar geschrieben, besonders die ethischen Fragen im Bezug zur Klonarmee fand ich sehr spannend und auch, wenn sich das teils mit The Clone Wars beißt, lässt sich das noch etwas gerade biegen. Ansonsten habe ich es dieses Jahr endlich geschafft alle Journal of the Whills ab Ausgabe 12 zu lesen und konnte dort sehr schöne Diskussionen wie „Ist Sidious Palpatine?“ erleben. Dazu sei noch gesagt, dass durch diese Leserbriefdiskussionen ein weitaus angenehmerer Diskurs zustande kam als heutzutage im Internet (vielleicht auch, weil beleidigende Briefe nicht abgedruckt wurden). Ein kanonisches Highlight ist jedoch für mich die Illustrierte Enzyklopädie zum neuesten Kinofilm, die so einiges an logischer Macht und sehr viele Easter Eggs aus den Legends bereithält.

Meine größte Enttäuschung 2019:  Von Star Wars wurde ich dieses Jahr kaum enttäuscht, wenn, dann ist es vielleicht das späte Veröffentlichungsdatum für Disney+ hierzulande. Ab März kann ich dann endlich (pünktlich zu Semesterbeginn) auch The Mandalorian sehen.

Meine Meinung zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers: Ganz ehrlich, ich mochte den Film, hatte viel Spaß und freue mich schon, ihn ein weiteres Mal zu sehen, dieses Gefühl hatte ich nicht wirklich nach VII und VIII. Dies liegt vielleicht daran, dass ich den Film auch nicht sehr ernst genommen habe, da mir die vorherigen Teile nicht besonders gefallen haben, aber ich kam weitaus positiver aus dem Kino als damals. Das Ende ist nicht so gelungen und der Film hat so manche Schwächen (die Entstehung des Dolchs erschließt sich mir nicht so ganz) und ich fand es schade, dass zwei gewisse Herren nicht zusammen kamen, aber alles in allem war das ein unterhaltsamer Film. Wie ich mich gefreut habe, als Sidious sich selber zitiert hat, oder als man die Stimmen von Obi-Wan, Ahsoka und Qui-Gon gehört hat. Schade fand ich es allerdings, dass es wohl immer noch Angst vor den Prequels gibt. Man hätte ruhig erwähnen können, dass das am Anfang Mustafar war, und bei der Montage wäre die perfekte Gelegenheit gewesen, einen Planeten aus jeder Trilogie zu zeigen, dann vielleicht statt Endor Naboo.

Darauf freue ich mich im Jahr 2020: Die Rückkehr von The Clone Wars! So lange warte ich schon darauf und freue mich sehr auf die neuen Folgen. Ich hoffe, dass danach noch nicht Schluss sein wird, sondern, dass vielleicht noch die fehlenden Folgen auch noch irgendwann kommen, wie der Utapau-Arc, der Mon-Cala-Arc, der Kashyyyk-Arc und was sonst noch alles geplant war. Es sollten ja nur acht Staffeln werden, das heißt, noch ein zwei Jahre vielleicht und die Serie wäre endlich komplett.

Ich bin auch sehr auf The Mandalorian gespannt und was sich hinter Project Luminous verbirgt. Vielleicht schaffe ich es dann mal, auch alle Romane wieder aufzuholen, aber nächstes Jahr könnte Wächter der Macht anstehen, worauf ich mich auch schon sehr freue. Und natürlich bin ich sehr auf die Cassian-Andor-Serie und die Obi-Wan-Serie gepannt!

Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Mehr Inhalt für die Prequels! Dieses Jahr wurden es ja zum Glück mehr, ich hoffe der Trend setzt sich – besonders mit The Clone Wars – fort. Auch die Ära der Alten Republik würde mich sehr reizen und generell hoffe ich aus mehr Inhalte für The Old Republic, vielleicht mit einer Zweitmitgliedschaft im Kanon :P. Generell finde ich es super, das Star Wars Jedi: Fallen Order so gut ankommt und es EA somit ein gutes Signal gibt. Ich habe es leider noch nicht gespielt, höre aber nur Positives darüber. Da bleibt die Hoffnung, dass es wieder mehr Singleplayer-Spiele geben wird und besonders auch wieder mal ein Rollenspiel oder ein KOTOR-Remake. Und wie oben schon erwähnt hoffe ich, dass die Klonkriege noch nicht zu Ende sind, und dass die restlichen Folgen, wenn schon nicht animiert, als Comic oder Roman noch kommen werden.


Christoph

Mein literarisches Highlight 2019: Dieses Jahr habe ich tatsächlich keinen einzigen Star Wars-Roman oder Comic, den ich angefasst habe, zu Ende gelesen. Dementsprechend habe ich dieses Jahr leider kein Highlight.

Meine größte Enttäuschung 2019:  Episode IX.

Meine Meinung zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers: Komplette Enttäuschung. Hatte mir nach dem desaströsen achten Teil eigentlich ein einigermaßen vernünftiges Ende erhofft, welches für mich allerdings nicht geliefert wurde. Einige Teile des Films wirkten für mich wie ein absoluter Fremdkörper im Star Wars-Universum und die komplette Sequel-Trilogie wie ein heilloses Durcheinander.

Darauf freue ich mich im Jahr 2020: Eigentlich nur The Clone Wars Staffel 7. Literarisch bin ich, was den Kanon betrifft, komplett hintendran und muss erstmal aufholen, was dieses und letztes Jahr erschienen ist, bevor ich mich auf etwas in der Zukunft freuen kann.

Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Filme, Serien und Literatur sollten besser miteinander harmonieren und ein richtiger Plan hinter all dem stecken. Außerdem etwas mehr Romane mit echter Relevanz, da die meisten Romane bisher auf mich mehr wie „Nice to Have“-Zusatzinformationen wirkten, statt die Story im Gesamten weiterzutreiben. Aber vielleicht ändert sich das nun dadurch, dass die Filmtrilogie abgeschlossen ist und die Autoren dadurch ggf. mehr Freiheiten bekommen.


Florian

Dooku: Jedi Lost (01.10.2019)
Dooku: Jedi Lost (01.10.2019)

Mein literarisches Highlight 2019: „Das“ Highlight schlechthin ist schwer zu bestimmen, gerade bei der Menge an Material, die ich jedes Jahr konsumiere. Daher folgt hier einfach eine Auswahl aus allen Bereichen. Trotz sehr variabler Qualität bei den Miniserien hat Marvel mit Doctor Aphra Grandioses geleistet und die Serie zu einem würdigen Finale gebracht. Auch die neue Miniserie The Rise of Kylo Ren ist bereits vielversprechend. Im Romansektor hat es Resistance Reborn mir sehr angetan, doch auch Master & Apprentice soll nicht unerwähnt bleiben. Und auch wenn ich kein Fan des Hörspielmediums bin, so finde ich es aktuell sehr erfrischend, das Skriptbuch zu Dooku: Jedi Lost zu lesen. Cavan Scott ist ein echter Gewinn für Star Wars! Abseits des Literarischen war die FedCon in Bonn ein klarer Höhepunkt des Jahres – dank des grandiosen The Expanse-Casts, unserer – so sagt man mir – gelungenen Bühnenshow und dieses fantastischen Teams. An dieser Stelle dank an alle Jedi-Bibliothekare und Jedipedianer, die dabei tatkräftig mitgeholfen haben!

Meine größte Enttäuschung 2019:  Mit Abstand die neunte Episode der Skywalker-Saga. Ansonsten fand ich wie erwähnt die Marvel-Miniserien dieses Jahr weitgehend belanglos (Target Vader, TIE Fighter) bis geradezu beleidigend schlecht (Vader: Dark Visions). Auch das Finale der Hauptreihe mit Rebels and Rogues kann man – trotz grandioser Illustrationen von Phil Noto – leider nur als viel zu späten Gnadenschuss für eine Reihe bezeichnen, die uns vor wenigen Jahren noch fantastische Comics wie Skywalker Strikes oder Showdown on the Smuggler’s Moon lieferte. Die Romane zu Galaxy’s Edge hätte man sich überdies auch sparen können.

Meine Meinung zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers: Enttäuschend auf fast ganzer Linie. Es ist der erste Star Wars-Film, der mir nicht gefällt, und daher auch kein Thema, auf das ich am Ende des Jahres noch mehr Worte oder Energie verschwenden möchte als andernorts im Internet sowie „im echten Leben“ bereits geschehen. Weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen.

Darauf freue ich mich im Jahr 2020: Was auch immer Project Luminous ist – das bisschen, was wir inzwischen herausfinden konnten, klingt vielversprechend, weswegen ich gespannt bin wie ein Flitzebogen. Außerdem freue ich mich bei den Comics auf die spannende Zeit nach Episode V – mit Charles Soule hat man hier den bestmöglichen Geschichtenerzähler gewählt. Und auch auf zwei noch nicht angekündigte Bücher bin ich sehr gespannt – eines, weil ich seit Jahren darauf hoffe, und ein anderes, weil bei der Materie dringend Klärungsbedarf besteht. Abseits dieser vagen Vorfreuden freue ich mich mit Inbrunst auf den Start von Disney+ und darauf, dort The Mandalorian (zum ersten Mal! *zwinker*) und The Clone Wars zu schauen. Generell denke ich insbesondere nach Episode IX, dass Star Wars kreativ im Streaming- und Serienformat besser aufgehoben ist als im Kino. Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns auch wieder auf der FedCon…

Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Eine konstantere Qualität bei den Comics, insbesondere bei den Zeichnungen, mehr relevante Geschichten nach Episode VI, nachdem die Sequel-Trilogie nun ja abgeschlossen ist, sowie eine bessere Verzahnung der literarischen Medien mit den audiovisuellen Geschichten. Jedi: Fallen Order zeigt in einigen Belangen ja bereits, wie man das gut machen kann!


Hendrik

Mein literarisches Highlight 2019: Star Wars Icons: Han Solo blickte sehr vielseitig auf unser aller Lieblingsschurke und betrachtete dabei auch die verschiedensten Auftritte im legendären Erweiterten Universum in angemessenem Umfang, was sehr erfrischend war, da die Zeit aktuell viel zu oft auf eine Anekdote reduziert oder gar totgeschwiegen wird. Daneben gewährten Industrial Light & Magic Presents: Making Solo: A Star Wars Story sowie Das Star Wars Archiv: Episoden IV-VI: 1977–1983 interessante Einblicke hinter die Kulissen. Aktuell lese ich Meister und Schüler und bin soweit sehr begeistert. Schön, dass man sich dieses Jahr wieder getraut hat, auch Geschichten im Umfeld der Prequel-Trilogie zu erzählen.

Meine größte Enttäuschung 2019: Galaxy’s Edge! Ich war nicht dort und habe es auf absehbare Zeit auch nicht vor, doch ist es meiner Meinung nach sehr traurig, dass soviel Literatur im Vorhinein (und auch nach der Eröffnung weiterhin) dem Planeten Batuu künstlich eine Bedeutung beimessen musste. Soweit ich das sehe, kam dies den Geschichten selbst nicht zugute und der Freizeitparkabschnitt auf der anderen Seite scheint hauptsächlich ein teurer Ort zu sein, um teures Merchandise kaufen zu können, ohne wirklichen Content, der den Star Wars-Mythos bereichern würde.

Meine Meinung zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers: Episode IX stellte alle Beteiligten sicherlich vor enorme Herausforderungen. Die Sequel-Trilogie war augenscheinlich so aufgebaut worden, dass je einer der Helden der Klassischen Trilogie eine Zentrale Rolle spielen sollte – Harrison Fords Han Solo in Episode VII, Mark Hamills Luke Skywalker in Episode VIII und nun Carrie Fishers Prinzessin Leia Organa in Episode IX. Dies hätte ihr Film werden sollen, Carrie Fishers Film, Leias Film, der Film der anderen Hoffnung. Carrie Fisher hatte uns allerdings leider bereits Ende 2016 verlassen, weshalb man in Demut auf ihren vermeintlich letzten Auftritt auf der großen Leinwand in Die letzten Jedi blickte. Mithilfe von Archivmaterial kehrte sie nun für Episode IX jedoch noch einmal zurück, die zentrale Rolle kann sie so allerdings nicht spielen, ihre sonstige Präsenz kann so nicht erzielt werden, es hat schließlich gute Gründe, warum das Material ursprünglich der Schere zum Opfer fiel und nicht einmal den Weg auf die Blu-Ray fand. Wenngleich einiges von diesem Material auch hier überflüssig erscheint, gibt es vereinzelte Momente, die wirklich gut gelungen sind. Eine Szene fällt jedoch auch sehr negativ auf: die der jungen Leia in Ausbildung zur Jedi unter Luke! Auch hier sollen Archivaufnahmen Fishers (und vermutlich Hamills) verwendet worden sein, doch bis auf eine kurze Enthüllung ihrer Gesichter, die hier sehr künstlich und Fehl am Platz erscheint, (und die verwendeten Lichtschwerter) gibt es keinerlei Verbindungen zu den uns bekannten Charakteren, weder Kostüme noch Bewegungsverhalten wirken, als gehörten sie zu ihnen. Die Art des Lichtschwert-Kampfes reiht sich auch nicht wirklich in die Ästhetik dieses oder der vorangegangenen Filme ein.

Insgesamt wirken viele Szenen im Vergleich zum Etablierten übertrieben und nicht so geerdet wie sonst, der Einsatz von Wirework fällt mehrfach störend auf. Eine weitere große Schwäche des Films sind seine neuen Charaktere, denen viel zu wenig Raum zur Entfaltung gegeben wird, sodass man sich an viele alsbald kaum noch erinnert. Wie konnte Rose Tico sich zu diesen Nebenfiguren gesellen, obwohl J.J. Abrams das Casting von Kelly Marie Tran als Rian Johnsons beste Entscheidung darstellte? Wie hat man Denis Lawson für diesen beschämend kurzen Cameo-Auftritt gewinnen können, nachdem er zuvor klares Desinteresse an einer Rückkehr Wedge Antilles bekundet hatte? Die einzig wirklich bedeutende „neue“ Rolle spielte der zurückgekehrte Sheev Palpatine. Die Rückkehr des Imperators wurde allerdings früh im Marketing angedeutet und überraschte so leider nicht, wie ich finde eine vertane Chance. Ian McDiarmid stiehlt die Show, wann immer er in Erscheinung tritt oder auch nur das Wort ergreift. In der deutschen Synchronfassung leiht ihm wie gewohnt Friedhelm Ptok seine kraftvolle Stimme und sorgt für den nötigen Wiedererkennungswert. Was stimmlichen Wiedererkennungswert angeht, so musste man man im Deutschen traurigerweise den Verlust von Bernd Rumpf feststellen, welcher leider am 1. Oktober diesen Jahres im Alter von 72 Jahren verstorben ist. Qui-Gon Jinns Stimme erneut zu hören war sonst einer der wenigen Momente, die für mich wirklich positiv in Erinnerung blieben.

Als Abschluss der Trilogie funktioniert Episode IX meines Erachtens nach mäßig, viele offensichtliche kritische Seitenhiebe in Richtung Episode VIII fielen ständig störend auf. Als Abschluss der Saga hingegen versagt der Film auf ganzer Linie, untergräbt er doch nahezu alle Dinge, auf die Bezug genommen wird. Die Prequels werden größtenteils ignoriert. Während Episode III mit der Tatsache spielte, dass Palpatine nach Unsterblichkeit strebt aber das Geheimnis nicht kennt, und auf der anderen Seite Qui-Gon Jinn im Gegensatz zu anderen Jedi aus dem Jenseits Kontakt mit Yoda aufnehmen konnte, so verwendet Abrams ein Zitat aus dem Plagueis-Monolog als einzige Begründung für Palpatines Rückkehr. Auch sind etliche Jedi-Stimmen zu vernehmen, von denen die wenigsten begründet den Tod überdauern.

Es gibt viele weitere Unstimmigkeiten, die mich stören, was mich jedoch abseits des Films selbst besonders ärgert, sind die hypokritischen Aussagen Kathleen Kennedys, das alles super gelaufen sei, genauso wie immer geplant, und die größte Schwierigkeit gewesen sei, dass es ja keinerlei Material gegeben hätte, auf das man für Inspiration für die Filme hätte zurückgreifen können.

Mein Fazit lautet: Der Aufstieg Skywalkers ist mit Abstand der schlechteste Star Wars-Film. Er hat seine Momente und kann über lange Strecken auch durchaus unterhalten, trifft allerdings zu viele Entscheidungen, denen ich nur mit Unverständnis begegnen kann. Ich bin froh, dass vorerst keine neuen Filme anstehen, und dieser Meinung wäre ich auch, wenn ich Episode IX für den großartigsten Film aller Zeiten gehalten hätte. Mich hat bei weitem keine Star Wars-Müdigkeit ereilt, aber es ist offensichtlich, dass man sich schlichtweg zu viel vorgenommen hatte, denn keine einzige Produktion lief wirklich rund. Nun hat man die Gelegenheit das Ganze in verhältnismäßiger Ruhe auszuwerten und einen Kurs für die Zukunft zu bestimmen. Ich hoffe inständig, dass man bei Lucasfilm die Zeit auch wirklich nutzt und 2022 (oder auch später sollte man länger brauchen) dann mit einem erkennbaren Plan auf die große Leinwand zurückkehrt. Es ist auch gut zu wissen, dass man zu verstehen scheint, dass Lucasfilm nicht mit Star Wars gleichzusetzen ist, sondern mehr geboten hat und bieten kann. 2021 soll der fünfte Teil von Indiana Jones erscheinen, eine Serie rund um Willow ist angeblich in Arbeit und eine Adaption von Children of Blood and Bone wurde nach Disneys Akquisition von 20th Century Fox an Lucasfilm vererbt, bzw. soll in gemeinsamer Zusammenarbeit der beiden Studios weiterentwickelt werden. Wenn man hinter den Produktionen steht und anders als zuletzt bei Strange Magic diese auch wirklich bewirbt, sieht die Zukunft abwechslungsreicher und damit, wie ich finde, besser aus.

Darauf freue ich mich im Jahr 2020: Den Deutschland-Start von Disney+ mit The Mandalorian (im Herbst dann schon in zweiter Staffel), neuen Folgen von The Clone Wars sowie irgendwann den Serien um Cassian Andor und Obi-Wan Kenobi im Gepäck. Auch bin ich gespannt, was uns erwartet, wenn die gesamte Skywalker-Saga auf Blu-Ray erscheint. Nach derzeitigem Stand scheint hier nämlich auch neues Bonusmaterial zu den älteren Filmen wahrscheinlich. Mit Blick in den Literatur-Sektor freue ich mich sehr auf Das Star Wars Archiv: Episoden I-III: 1999-2005 und bin froh, dass Im Auftrag der Rebellion doch noch als Sammelband erscheint. Darüber hinaus hoffe auch ich, dass die Enthüllung dessen, was sich hinter Project Luminous verbirgt, positiv überrascht.

Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Einen ersichtlicheren roten Faden für Star Wars im allgemeinen und bedeutendere literarische Beiträge, die die Saga auch abseits der sonstigen Medien deutlich bereichern.


Ines

Resistance Reborn (05.11.2019)
Resistance Reborn (05.11.2019)

Mein literarisches Highlight 2019: Wer meine Rezensionen kennt, weiß, dass hier nichts anderes stehen kann als der diesjährige literarische Beitrag meiner Lieblingsautorin Claudia Gray, nämlich Master & Apprentice. Hier durfte ich endlich einmal wieder brillant geschriebene Jedi der alten Republik in Aktion erleben, wobei ich extrem viel Spaß hatte. Auch Resistance Reborn von Rebecca Roanhorse hat mir durch seine Zusammenführung diverser Kanonfiguren gut gefallen. Beim Lesen entstand auch der Eindruck, hier ein für Episode IX sehr relevantes Werk zu lesen, was nach der Sichtung des Films leider revidiert werden muss. Daher verliert dieser dennoch gute Roman im Nachhinein etwas an Attraktivität. Abseits der Literatur muss ich mich auch Florian anschließen und etwas Eigenlob für unseren Auftritt bei der FedCon in Bonn aussprechen. Ich hätte nie gedacht, dass vor allem unsere Bühnenshow so toll werden und so viel Publikum anziehen würde! Aber auch am Stand, bei diversen Panels und generell im Team hatten wir so viel Spaß zusammen, dass ich darauf brenne, diese Erfahrung nochmals wiederholen zu dürfen.

Meine größte Enttäuschung 2019: 2019 war wohl E.K. Johnston mit ihrem YA-Roman Queen’s Shadow diejenige Autorin, die am tiefsten ins Klo gegriffen hat. So eine handlungsarme, ziellose und oberflächliche Geschichte mit einer derart naiven Darstellung von Politik habe ich noch nie gelesen. E.K. Johnston sollte meiner Meinung nach die Finger von Star Wars-Romanen lassen und lieber für Klatschzeitungen darüber berichten, welcher Promi auf dem roten Teppich welches Outfit getragen hat. Als weiteren sehr nervigen Aspekt im Jahr 2019 möchte ich noch das große Tamtam um Galaxy’s Edge und den Planeten Batuu nennen, der eine Zeit lang in fast jedem Buch und Comic auftauchen musste, bis ich es nicht mehr hören konnte. Schlecht platzierte Werbung für einen Freizeitpark hat auch nichts in belletristischer Literatur verloren. Ich lese, um tolle Geschichten zu erleben, und nicht, um alle paar Seiten eine Werbeunterbrechung gezeigt zu bekommen. (Looking at you, Galaxy’s Edge: Black Spire.)

Meine Meinung zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers: Meine Meinung zum Film habe ich in meiner Filmkritik schon ausführlich dargelegt. Kurz: Der Film hat mehr aus der Vorlage der beiden Vorgänger gemacht, als ich dachte, hat aber neben guten Momentan auch zahlreiche Mängel. Als Ganzes gesehen ist die Sequel-Trilogie leider ein heilloses Chaos und nichts, was ich als gutes, stringentes Storytelling bezeichnen würde. Kein Wunder bei einer derart amateurhaften Planung der Trilogie. Da ich aber bereits nach The Last Jedi mit der Trilogie abgeschlossen hatte, habe ich diese Enttäuschung bereits 2017 durchlebt und sage jetzt: Schwamm drüber, weiter geht’s!

Darauf freue ich mich im Jahr 2020: Definitiv auf The Mandalorian! Ich dachte eigentlich, dass die Serie nichts für mich wäre, da Kopfgeldjäger nicht zu meinen Interessensgebieten in Star Wars gehören. Ich befürchtete, die Serie könnte „zu cool“ werden und ihr könnte bei all der Action der emotionale Kern, das Herz und die Seele fehlen. Aber dann eroberte ein kleines grünes Baby das Internet und mein Herz! Außerdem bin natürlich gespannt zu erfahren, was hinter dem mysteriösen Project Luminous steckt. Egal was es ist: Claudia Gray arbeitet daran und ihr Beitrag wird sicher wieder ein Leckerbissen der Star Wars-Literatur!

Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Die Sequels haben mich zu der Einsicht gebracht, dass das Kino vielleicht gar nicht mehr der richtige Ort ist, um eine richtig gute Star Wars-Geschichte zu erzählen. Hier sind die Erwartungen extrem hoch, es muss eine viel zu breite und diverse Zielgruppe (Fans, Casuals, asiatischer Markt, etc.) befriedigt werden und alles muss in maximal 150 Minuten gepresst werden. Das Risiko ist hoch, dass dabei nur ein vor Angst erstarrter lauwarmer Kompromiss herauskommt. Eine Serie, wie z.B. The Mandalorian, hat diese Probleme nicht und kann sich relativ frei ausleben. Daher wünsche ich mir, neben den schon angekündigten, noch weitere tolle Serien, die sich die Zeit nehmen können, eine kreative Geschichte in Ruhe zu erzählen. Auch den Romanen wünsche ich wieder mehr Freiheit, Relevantes zu erzählen. Jetzt, wo die Sequels vorbei sind, könnte man doch wenigstens mal bestimmte interessante Zeitabschnitte (Lukes Akademie / Kylos Fall!) für die Behandlung in der Literatur freigeben.


Julian

Mein literarisches Highlight 2019: Puh, das ist schwer zu sagen. Dieses Jahr konnte ich aus beruflichen Gründen absolut nicht Schritt halten mit den Veröffentlichungen. Von dem, was ich gelesen habe, hat mir Schatten der Königin mit am besten gefallen. Ich habe zu dem Titel auch eine Rezension verfasst.

Meine größte Enttäuschung 2019: Die gab es dieses Jahr gar nicht. Meistens hatte ich keine Erwartung, so konnte ich auch nicht enttäuscht werden. Eine Haltung, die ich mir in den letzten paar Jahren angeeignet habe.

Meine Meinung zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers: Nach dem zweiten Mal im Kino konnte ich den Film genießen und hatte Spaß beim Schauen. Auch die emotionalen Momente haben mehr gezündet und schlussendlich finde ich es einen gelungenen Abschluss der Trilogie und der gesamten Saga. Beim ersten Mal allerdings kam ich aus dem Kritisieren gar nicht mehr heraus, dafür gibt es einfach zu viele Dinge, die mich stören, daher ist er für mich auch der schlechteste Film der Sequel-Trilogie.

Darauf freue ich mich im Jahr 2020: Auf Literatur- und Comic-Ankündigungen, unabhängig von irgendwelchen Filmprojekten. Natürlich auf The Mandalorian hierzulande im März.

Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Mehr Romane in Richtung Schatten der Königin, weniger der Art Thrawn: Allianzen. Zudem mehr relevante Begleitliteratur zu Serien und Filmen.


Jürgen

Thrawn: Allianzen (18.03.2019)
Thrawn: Allianzen (18.03.2019)

Mein literarisches Highlight 2019: Mein literarisches Highlight war im Romanbereich Thrawn: Allianzen von Timothy Zahn. Ich liebe diesen Charakter und freue mich auf den Abschluss der Trilogie im nächsten Jahr. Timothy Zahn war und ist mein Lieblingsautor und ich finde es gut, dass er zukünftig noch mehr über Thrawn und die Chiss erzählen darf. Bei den Comics waren es definitiv die Doktor Aphra und die neue Darth Vader-Reihe. Ein weiteres Highlight, das man nicht ganz zu den Comics zählen kann, weil es ein eigenes Genre ist, war der Manga zu Verlorene Welten.

Meine größte Enttäuschung 2019:  Definitiv war das Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers. Meine Gefühle über den Film kann man damit beschreiben, das meine Verlobte mich ca. eine Stunde nach dem Film fragte, ob ich schlechte Laune habe. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt versucht, das Chaos in meinem Kopf zu sortieren. Als Disney das Ruder übernahm, wurde uns groß die Story-Group präsentiert, doch die Sequel Trilogie ist ein einziges Chaos.

Meine Meinung zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers: Die Bilder wirken wie aus dem Star Wars-Universum aber warum gibt es nur noch Wüstenwelten? Der Plot ist einfallslos und ein Aufguss der klassischen Trilogie. Warum musste man Palpatine zurückbringen? Man hatte mit Snoke, Captain Phasma und General Hux doch so gute Gegner. In dieser Trilogie wird nichts ordentlich fortgesetzt, was begonnen wurde. Es ist ein Stückwerk ohne Sinn und Verstand. Die Macht wird eingesetzt, dass man denkt, wir sind Fans von Superheldenfilmen und nicht von Star Wars. Bei George Lucas waren noch Freundschaft und Familie im Fokus gestanden. Jetzt muss alles größer und mächtiger sein. Ich vermisse mein altes Star Wars.

Darauf freue ich mich im Jahr 2020: The Clone Wars, Thrawn: Verrat und dass ich dazu komme, die Doktor Aphra und Darth Vader-Reihen zu Ende zu lesen. Außerdem freue ich mich auf die zweite Staffel von Star Wars Resistance und The Mandalorian (dann aber auf Deutsch).

Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Das die Verantwortlichen bei Lucasfilm größere Projekte besser planen. Wenn man eine Trilogie macht, dann sollte der Plan für alle drei Teile zu Beginn schon stehen und von einem Autor geschrieben sein. Ich wünsche mir außerdem weitere so tolle Realserien wie The Mandalorian (This is the way).


Kevin

Mein literarisches Highlight 2019: Master & Apprentice von Claudia Gray. Das ist eine Geschichte um den jungen Obi-Wan Kenobi und seinen Meister Qui-Gon Jinn. Entsprechend spielt die Handlung vor dem Film Episode I. Was mir an dem Buch so gut gefällt, sind zwei Dinge. Erstens: Obi-Wan und Qui-Gon sind ungeheuer gut gezeichnet, ich lerne sie und ihr Verhältnis viel besser kennen und sie sind anders als noch in Episode I. Dort erlebe ich die beiden als gutes Team, in Master and Apprentice sind sie das Gegenteil – sie verstehen sich überhaupt nicht und ein spannendes Angebot für Qui-Gon stellt ihr Verhältnis noch mehr auf die Probe. Im Laufe des Buches finden Obi-Wan und Qui-Gon zueinander und werden zu dem Team, das wir in Episode I sehen. Zweitens finde ich die eigentliche Story gar nicht so schlecht. Sie bekommt zumindest am Ende eine Wende, mit der ich persönlich nicht gerechnet hatte.

Meine größte Enttäuschung 2019: Thrawn: Treason von Timothy Zahn. Der Charakter Thrawn ist mir zu perfekt, seine Gegner zu schwach, seine Taten vergleichsweise irrelevant.

Meine Meinung zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers: Ein spektakulärer Film, der die Skywalker-Saga für mich würdig abrundet. Die Stärken überwiegen ganz klar. Die beiden Hauptcharaktere Rey und Kylo werden toll entwickelt. Sie sind mein Highlight des Films, direkt dahinter folgt Palpatine. Ich bin zufrieden damit, wie seine Rückkehr im Buch-Kanon vorbereitet wurde. Darüber hinaus wird der Stellenwert alter Figuren wie Luke und Leia noch einmal gehoben. Alle Trilogien werden zusammengebunden mit ein bisschen Nostalgie und ein bisschen was Neuem. Ich bin begeistert von den vielen Details. Nur wenige Zeilen Dialog wirken verschwendet. Ich erlebe magische Momente wie Reys seid „mit mir“, ich sehe die alten Lehren von George Lucas und seinen Mitstreitern und Nachfolgern angewandt und umgesetzt, und zwar in einer Tiefe, dass ich denke: Wow, die Macher von Episode IX haben wirklich verstanden, was Star Wars bedeuten kann. Dadurch liefert der Film für mich ganz viel Bestärkung und Inspiration. Deswegen kann ich über Schwächen, die ich durchaus sehe, locker hinwegsehen.

Darauf freue ich mich im Jahr 2020: Besonders auf die zweite Staffel von The Mandalorian und die finale Staffel von The Clone Wars.

Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Dass weiter viele Menschen viel Positives für sich aus Star Wars ziehen können. Dazu möge die Marke so lebendig bleiben, wie sie gerade ist.


Maximilian

Der Pakt von Bakura (Heyne)
Der Pakt von Bakura (Heyne)

Mein literarisches Highlight 2019: Wer meine Rezensionen fleißig verfolgt weiß, dass ich immer noch viel im Legends-Bereich nachhole. Daher ist es wenig überraschend, dass mein Highlight wieder hieraus stammt. Der Pakt von Bakura hat es mir nämlich gegen Ende diesen Jahres sehr angetan. Aber auch im Kanon lese ich aktuell viel nach und bin zuversichtlich, dass ich es bis Ende 2020 geschafft haben werde alle deutschen Kanon-Veröffentlichungen gelesen zu haben.

Meine größte Enttäuschung 2019: Inzwischen häufen sich ja die Enttäuschungen, die ich in meinem Lieblings-Fandom vorfinde(n muss). Allgemein würde ich sagen, dass es mich enttäuscht, dass der Kanon es immer noch nicht geschafft hat, eine wirklich zusammenhängende Galaxis zu schaffen, in der ich mich wohl fühle, wie es die Legends-Bücher getan haben.

Meine Meinung zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers: Zu meiner Schande (oder meinem Glück, wenn ich einige Dinge lese), habe ich den Film (noch) nicht gesehen.

Darauf freue ich mich im Jahr 2020: Literarisch habe ich aktuell eher weniger Erwartungen. Bei mir wird es weitergehen, wie bisher: Alte Bücher und Comics zusammensuchen und der Sammlung hinzufügen und neue sowieso direkt kaufen. Abseits der Literatur freue ich mich auf The Mandalorian in Deutschland und hoffe, dass LEGO Star Wars – Die Skywalker Saga kein Griff ins Klo wird.
Außerdem freue ich mich auf die bereits angekündigten Bände der Star Wars Comic-Kollektion, um diverse Lücken in meiner Sammlung noch schließen zu können. (Vielleicht habe ich ja auch Glück und wir bekommen auch die noch unübersetzten X-Wing Comics).

Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: In Bezug auf das, was ich oben geschrieben habe: Ich möchte endlich im Kanon ankommen und mich dort wohl fühlen. Erste Ansätze sind schon lange da, aber ich wünsche mir, dass wir endlich mehr relevante Geschichten bekommen.


Patricia

Mein literarisches Highlight 2019: Mein Highlight der Literatur 2019 war Resistance Reborn. Von der Geschichte des Wiederaufbaus des Widerstands hatte ich mir nicht viel erhofft, da die Journey-Romane meist doch keine wirklich wichtige Rolle für den Film spielen. Zwar hat auch Resistance Reborn das nicht unbedingt getan, was ich jedoch eher dem Film als dem Roman anrechne. Wunderschön wurde hier der gesamte literarische Kanon verknüpft und bekannten Charakteren mehr Rampenlicht gegeben. Dicht gefolgt ist Resistance Reborn von Claudia Grays Master & Apprentice, da diese Autorin mich praktisch gar nicht enttäuschen kann. Generell war 2019 meiner Meinung nach ein starkes literarisches Jahr für Star Wars, auch einige Comics wie etwa die Age of Resistance: Villains-Sammlung und The Rise of Kylo Ren haben mir sehr gut gefallen.

Meine größte Enttäuschung 2019:  Die größte Enttäuschung des Jahres war, so weh es mir tut dies zu sagen, Der Aufstieg Skywalkers. Vielleicht bin ich mit zu hohen Erwartungen in den Film gegangen, aber leider war dieser nur ein kurzweiliger Spaß und wird bei längerem Nachdenken nur schlechter. Ich hatte mir Antworten auf andere Fragen gewünscht und stattdessen welche bekommen, die für mich irrelevant erscheinen. Literarisch wurde ich von Queen’s Shadow enttäuscht, das bei mir schon gänzlich in Vergessenheit geraten ist, da es zwar nicht schlecht, aber wirklich belanglos ist.

Meine Meinung zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers: …lässt sich damit auch ziemlich schnell erklären. Als Person, die in Star Wars immer mehr gesehen hat als nur Action, Gut gegen Böse und Lichtschwertkämpfe wurde ich ziemlich enttäuscht. Der Film hat dem widersprochen, was ich mir nach acht Filmen Mythos als Abschluss vorgestellt habe. Das ziemlich erzwungene Trio hat mir zwar trotzdem Spaß bereitet und ich konnte über einige Stellen gut lachen, allerdings musste ich mir auch bei Stellen an den Kopf fassen, an denen dies nicht der Fall sein sollte. Insgesamt wurde ich wenig überrascht und wenn, meist nur negativ. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Film einige Zuschauer überzeugt, aber ich habe mich rückblickend komplett unterfordert vom Anspruch und überfordert von der Erzählstruktur gefühlt.

Darauf freue ich mich im Jahr 2020: Für 2020 freue ich mich auf die hoffentlich baldige Offenbarung von Project Luminous! Außerdem werde ich endlich Star Wars Jedi: Fallen Order spielen und bei dem Neustart der Star Wars-Serie von Marvel nun auch tiefer in die Comicwelt einsteigen. Ebenfalls freue ich mich auf The Clone Wars, auch wenn Disney+ zu dem Zeitpunkt noch nicht in Deutschland gestartet sein wird.

Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Für die Zukunft wünsche ich mir mehr und bessere Verknüpfungen innerhalb des Kanons. Schaut man sich die Enzyklopädie zu Der Aufstieg Skywalkers an kommt mir vieles sehr zusammenhangslos vor. Es wäre schön, die Literatur mit dem Live-Action- und Animationsmaterial zu verbinden und die Romane und Comics dadurch relevanter zu machen. Auch über mehr charakter- und nicht eventbasierte Geschichten würde ich mich freuen.


Tobias

Offizielles Poster zum Spiel Star Wars Jedi: Fallen Order

Mein literarisches Highlight 2019: Dieses Jahr war für mich ein vergleichsweise gutes Jahr im Literatursektor. Mir hat der Roman Resistance Reborn von Rebecca Roanhorse sehr gut gefallen, da er viele Charaktere (scheinbar) in Stellung gebracht hat, was durch Episode IX jedoch wieder torpediert wurde. Auch an Force Collector von Kevin Shinick konnte ich einige positive Dinge finden, weshalb er im Bereich der Jugendromane definitiv mein Highlight darstellt. Doch an der Spitze dieses Jahr steht ein Roman, der sich in eine kaum erforschte Ära vorwagte, nämlich in die Zeit der Alten Republik! Master & Apprentice von Claudia Gray erzählt zwar nur eine solide Geschichte, setzt aber den Fokus auf die beiden Hauptfiguren Obi-Wan und Qui-Gon und brilliert in diesem Punkt. Ihre Entwicklung wird toll geschildert und es werden Antworten auf Fragen gefunden, die man sich teilweise schon lange gestellt hat.

Meine größte Enttäuschung 2019: Leider konnte ich dem letzten Film der Skywalker-Saga nichts wirklich Gutes abgewinnen. Der Film hat nicht nur eine komplett abwegig-geradlinige Story, sondern scheitert auch an wichtigen Eckpunkten, die für mich den Sinn des Kanons als ganzes anzweifeln lassen. Abseits davon habe ich in diesem Jahr wirklich nicht viel schlechtes im Star Wars-Universum „ertragen“ müssen. Lediglich mit gemischten Gefühlen blicke ich auf Der Funke des Widerstands von Justina Ireland zurück, da der Roman – schon vor der Sichtung des Films – auf mich zu irrelevant gewirkt hat und ich solche Romane, die keinerlei sinnvollen Bezug zu weiteren Werken oder Charakterentwicklungen haben, im Kanon nicht gerne sehe.

Meine Meinung zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers: Ich habe gerade schon grob dargelegt, warum ich diesen Film nicht leiden kann. Der Zweifel am Kanon als Ganzes sei hier noch einmal aufgegriffen, denn das ist einer meiner größten Kritikpunkte an diesem Film. Alle Romane, die vor dem Film spielen, haben neue und alte Figuren ins Rennen gebracht und nichts davon wird im Film auch nur angeschnitten. Poes Staffel besteht aus No-Names, obwohl wir eigentlich alle Mitglieder in Resistance Reborn kennen gelernt haben, Figuren, die Anführer sein sollen, tauchen nicht mal im Hintergrund auf, und neu akquirierte Verbündete, wie beispielsweise die Zixon, mischen sich nicht unter die Widerstandskämpfer im Film. Auch wenn ich Star Wars: Die letzten Jedi nicht zu meinen Lieblingsfilmen zähle, so war das dortige Tie-In-Programm wenigstens komplementär zum Film (u.a. Holdo in Leia, Prinzessin von Alderaan; die Pläne der Dreadnought in Battlefront II). Doch dafür müsste man sich halt auch mal mit der Story Group absprechen…

Darauf freue ich mich im Jahr 2020: Zum einen natürlich auf die finale Staffel von Star Wars: The Clone Wars. Auch wenn ich mich persönlich über eine Darstellung der Order 66 im Rahmen der Serie gefreut oder auch die Entführung des Kanzlers spannend gefunden hätte, so bin ich trotzdem davon überzeugt, dass dies wieder Star Wars-Unterhaltung auf dem höchstens Niveau werden dürfte. Auch die deutsche Veröffentlichung von The Mandalorian (und allgemein der Launch von Disney+) im kommenden März stimmt mich fröhlich, da ich bisher nur positives über die Serie ges … äh … gehört habe! Im Literaturbereich sind wir natürlich alle auf Project Luminous gespannt, aber auch Zahns neue Thrawn-Trilogie könnte für mich zu einem Highlight werden, da er nun vielleicht nicht mehr um bereits existierende Storys herumschreiben oder Planeten wie Batuu zwanghaft einbauen muss.

Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Mehr geile Videospiele! Da im oberen Teil nach meinem literarischen Highlight gefragt wurde, konnte ich mein allgemeines Highlight jetzt erst einbauen und nutze dies auch als Ausgangspunkt für meine Zukunftswünsche. Star Wars Jedi: Fallen Order hat in meinen Augen eine wundervolle Geschichte erzählt, die nicht nur Gameplay und Story gut verbunden hat, sondern auch vom Scheitern und trotzdem wieder Aufstehen erzählte. Darüber hinaus nahm es den Kanon ernst und vollbrachte die Leistung, Dunkle Lords angsteinflößend wirken zu lassen, wie es das zuletzt Rogue One geschafft hat. Da es 2020 noch nicht so weit sein wird, wünsche ich mir deshalb darüber hinaus viele Videospiele im Stil von Jedi: Fallen Order! Das Grundgerüst hat Respawn nun gebaut, nun müssen nur die Autoren um Aaron Contreras genauso gute Arbeit leisten wie bei ihrem Debüt im Star Wars-Universum und ich schaue rosigen Zeiten entgegen!


Tom-Michael

Mein literarisches Highlight 2019: Da ich mit dem neuen Kanon etwas auf Kriegsfuß stehe, habe ich mir auch in diesem Jahr nur wenig der neuen Veröffentlichungen zu Gemüte geführt. Master & Apprentice wusste durch seinen Prequel-Fokus und sein Auflebenlassen der Jedi-Padawan-Reihe aber durchaus zu überzeugen. Claudia Gray sollte man stets im Auge behalten. Davon abgesehen bin ich dennoch hin und weg von einigen Sachbüchern, die unter Disneys Leitung entstanden sind. Gerade am Anfang des Jahres hat mich Paul Duncans The Star Wars Archives noch viele Stunden lang verzaubern können. Zwar kein literarischer Text, aber dennoch ein Highlight war auch The Mandalorian. Durch seine zerknitterte Western-Optik und sein eklektisches Zusammenführen effektiver wie düsterer Genre-Tropen fühlte ich mich wieder an die Dark Horse-Ära erinnert. Wunderbar!

Meine größte Enttäuschung 2019:  Hier kann eigentlich nur Episode IX stehen. Da ich in diesem Jahr aber auch Thrawn: Alliances gelesen habe, bleibt diese Spalte nicht ganz so leer. Zahn sollte die Figur vielleicht endlich abgeben oder gänzlich ruhen lassen…

Meine Meinung zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers: Unter den knapp 200 Filmen, die ich diesem Jahr sehen durfte, war Der Aufstieg Skywalkers geradezu ein Angriff auf den guten Geschmack. Der Film ist strukturell viel zu hastig erzählt, will zu viel in kürzester Zeit abarbeiten, was gerade erst im Title Crawl eingeführt wurde. Er wirkt in seinen Ideen entweder komplett uninspiriert oder gar zu übertrieben. Die meisten (neuen) Figuren sind redundant, Wendungen wirken ungewollt lächerlich und die Optik hat sich aus dem kontroversen aber schönen Die Letzen Jedi zu einem grauen, verwaschenen Kuddelmuddel entwickelt. Episode IX ist der trostlose Abschluss einer planlosen Trilogie, die nichts zu sagen hat.

Darauf freue ich mich im Jahr 2020: Vor allem freue ich mich natürlich auf Paul Duncans The Star Wars Archives: Episodes I-III. Wenn es nur halb so gut wird wie der erste Teil, lohnt sich der Kauf schon allemal. Aber auch die Rückkehr The Clone Wars‘ hat mich fast zu Tränen gerührt. Ich bin ungemein gespannt auf das, was Filoni uns geben wird. Und nachdem The Mandalorian nun leider schon seine erste Staffel beendet hat, kann ich neues Material aus der Welt des Mandalorianers kaum abwarten!

Das würde ich mir für die Zukunft wünschen: Eine klügere und kohärentere Leitung des Franchises. Den Rücktritt Kennedys und das vermehrte Einsetzen der (alten) Leute, die sich als Kenner des Star Wars-Esprits bewiesen haben. Vor allem im Bereich des erwachsenen Fernsehens sehe ich für die kommende Zeit großes narratives wie qualitatives Potential. Auch Jedi: Fallen Order hat gezeigt, was alle schon vor Jahren wussten: Star Wars-Spiele sind toll und verdienen unsere Aufmerksamkeit. Also bitte mehr davon!


So bleibt uns am Ende nur noch, euch einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen und zu hoffen, dass ihr uns auch im neuen Jahr treu bleibt! Natürlich freuen wir uns jetzt über euren ganz persönlichen Jahresrückblick, den ihr uns gerne im Kommentarbereich mitteilen könnt. Was waren eure Highlights, Enttäuschungen und was würdet ihr euch für die Zukunft des Star Wars-Universums wünschen?

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