Rezension: Han Solo und das verlorene Vermächtnis von Brian Daley

Ein herzliches Hallo und Willkommen zur Rezension des letzten Bandes der Reihe Han Solos Abenteuer von Brian Daley. Diese wird abgeschlossen mit Han Solo und das verlorene Vermächtnis, welches als dritter Band auch den dritten Übersetzer mit ins Boot holt: Heinz Zwack. Dieser leistet deutlich bessere Arbeit als sein Vorgänger im letzten Buch; aus dem „Gemeinsamen Sektor“ wurde wieder der „Kommerz-Sektor“ und an die Millenium Falcon haben wir uns ja schon längst gewöhnt. Ein kleiner Fauxpas ist ihm aber doch unterlaufen, denn aus „Jabba the Hutt“ wurde nicht „Jabba der Hutt“ oder „Jabba der Hutte“, sondern „Jabba die Hütte“, was mich dann doch zum lachen gebracht hat. Da Jabba aber nur einmal erwähnt wird, übersehe ich diesen Fehler großzügig.

Han Solo und das verlorene Vermächtnis
Han Solo und das verlorene Vermächtnis

Manchmal, das muss ich zugeben, weiß ich zu Beginn einer Rezension noch nicht, wie viele Holocrons ich am Ende geben werde. Das werden dann meistens die Rezensionen, welche viele positive und negative Punkte gegeneinander aufstellen und sachlich von einem Buch berichten. In einigen anderen weiß ich bereits zu Beginn, was ich vergeben will und arbeite dann darauf hin. Diese hier gehört zur zweiten Kategorie.

Wir befinden uns immer noch im Jahr 4 vor der Schlacht um Yavin. Nach ihren Abenteuern im Korporationssektor hat es Han Solo und Chewbacca mit ihrem Schiff, dem Millenium Falken, in die Tion-Hegemonie verschlagen. Wer sich im galaktischen Atlas nicht so auskennt: Das ist ein relativ abgelegener Flecken Raum, der zwar von einigen Vorteilen der Republik profitieren konnte, allerdings dennoch mehr oder weniger unabhängig blieb. Daher interessiert sich auch das Imperium nicht wirklich für ihn. Ein bekanntes System ist das Hapes-System, welches, wenn ich mich Recht erinnere, sogar Regierungssitz der Hegemonie ist. (Ich kann mich aber auch irren, denn Hapes wird in diesem Buch nicht erwähnt.)

Leider haben die beiden, wie üblich, wieder einmal kein Geld und arbeiten momentan für einen Möchtegern-Kunstflieger, der unbedingt fähige Mechaniker benötigt. Zum Glück für sie (und den Leser), endet dieses Arbeitsverhältnis noch im ersten Kapitel; die Art und Weise gefiel mir hier sehr, obwohl es keine Verletzten gab. Stattdessen erhalten die Schmuggler einen einfachen und gut bezahlten Job, bei dem sämtlichen Lesern sofort alle Alarmglocken zu bimmeln beginnen. Einfach und gut bezahlt geht nie, aber auch nie gut. Selbstverständlich ist dies auch hier wieder der Fall.

Tatsächlich erhält Han aber trotzdem relativ zügig seine Bezahlung. Nichtsdestotrotz wird auf ihn geschossen, er entkommt nur knapp einer korrupten Regierung und muss mit einem alten Freund auf eine Schnitzeljagd gehen, die allerdings sehr ertragreich werden könnte.

Das verlorene Vermächtnis hat alles, was seine beiden Vorgänger nicht hatten. Neben den wieder sehr gut gelungenen Nebencharakteren, die ja auch in den letzten Bänden gut gelungen waren, bekommen Han und Chewbacca mehr Tiefe in ihren Eigenschaften. So gibt Chewbacca sich zum Beispiel einmal als Captain des Falken aus, um bei hübschen Studentinnen gut anzukommen. Auch Bollux und Blue Max, die wir ja zu Beginn der Reihe kennen gelernt haben, erfahren eine Entwicklung in Richtung verantwortungsvoller und erwachsener Droiden, auch wenn Bollux ja bereits mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel hat.

Neben einer Anekdote aus Hans Vergangenheit ist auch die eigentliche Geschichte nicht zu verachten, denn die Schnitzeljagd nach dem Schiff des Despoten Xim, welches unvorstellbare Schätze geladen haben sollte, als es verschwunden war, gestaltet sich als äußerst spannend – für den Leser. Für die Charaktere wäre gefährlich wahrscheinlich das bessere Adjektiv. Der Kreis der handelnden Personen hat sich dabei auf sechs erweitert, wobei Bollux und Blue Max eher als Einheit gesehen werde. Dabei hatte jeder Charakter seine eigene, wichtige Rolle und das ohne, dass die Handlung daher zu kurz käme.

Das Worldbuilding ist stellenweise etwas vernachlässigt worden, doch alles in allem hatte ich immer ein Bild des Hintergrundes vor Augen.

Auch wusste man die ganze Zeit über, dass irgendwann noch Gallandro, der Revolverheld aus dem Vorgängerband, auftauchen müsste, um Han umzulegen. Dies erfüllt den Faktor des „Hauptbösewichtes“, dessen Fehlen ich ja in Band 1 der Reihe bemängelt hatte. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Daher denke ich, dass Han Solo und das Verlorene Vermächtnis auf jeden Fall der beste Band der Reihe ist und durchaus fünf von fünf Holocrons verdient hat.

Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!

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