Rezension: MedStar II: Jedi-Heilerin von Michael Reaves und Steve Perry

„Der Gärtner. Es ist immer der Gärtner.“ Dass sich dieses Klischee, welches sich hartnäckig unter Krimi-Fans hält, nicht immer bewahrheitet, ist weithin bekannt. Gerade wenn es um Spionage und Sabotage auf einem Dschungelplaneten geht, lässt sich der Gärtner, oder Feldarbeiter, allerdings nicht ausschließen. Nachdem uns Unter Feuer mit einem Cliffhanger zurückgelassen hat und auch die Kurzgeschichte MedStar: Intermezzo nicht wirklich aufklärend war (vielen Dank an die Kollegen der jedipedia.net, für die Zusammenfassung von Intermezzo) ahnen Barriss, Jos, Tolk und die anderen immer noch nichts von dem Spion in ihrer Mitte. (Hinweis: Diese Rezension enthält Spoiler aus MedStar: Unter Feuer, der hier rezensiert wurde.)

Michael Reaves, Steve Perry - MedStar 2 Jedi-Heilerin
Michael Reaves, Steve Perry – MedStar 2 Jedi-Heilerin

Der Roman MedStar II: Jedi-Heilerin von Michael Reaves und Steve Perry, welcher im Original am 28.09.2004 als MedStar II: Jedi-Healer bei Del Rey erschien und in Deutschland am 10.05.2011 – und damit einen Monat nach dem ersten Band – bei Blanvalet veröffentlicht wurde (übersetzt von Andreas Kasprzak), spielt direkt nach dem ersten Teil der MedStar-Reihe und damit im zweiten Kriegsjahr der Klonkriege, d.h. im Jahr 20 VSY. Die Handlung findet erneut ausschließlich auf Drongar und der Medistern-Fregatte in dessen Orbit statt.

Die erste Szene ist eine Erinnerung von Barriss an einen Kampf auf Ansion kurz vor Episode II. (Höchstwahrscheinlich kommt diese Szene in Ein Sturm zieht auf von Alan Dean Foster in ähnlicher Form vor.) Anschließend bittet sie ihre Meisterin, sie von Drongar abzuziehen und einer anderen Mission zuzuweisen, da die Padawan ihren Auftrag als beendet ansieht. Luminara Unduli hingegen ist anderer Meinung und lässt Barriss‘ Auftrag auf Drongar unverändert bestehen.

An anderer Stelle wird bereits der Ersatz von Zan Yant, welcher im letzten Band gestorben war, vorgestellt: Lieutenant Dr. Kornell Divini, welcher praktisch gerade erst seine Ausbildung abgeschlossen hat und nun Jos Vondars Zimmergenosse werden soll. Dieser ist nicht besonders begeistert über diese Wendung und die Aufteilung seines Wohnraumes, welcher bereits in einem Zustand war, der dem Dschungel draußen Konkurrenz machen konnte, und beschwert sich bei Colonel Vaetes, der ihn jedoch zurückweist. Kurz drauf betritt ein weiterer neuer Charakter die Bühne. Es ist einer von Vondars ausgestoßenen Verwandten, der rein Zufällig der neue Admiral ist. Auch der Nejidi Kaird von der Schwarzen Sonne, sowie Den Dhur, I-5YQ, Tolk le Trene, sowie Klo Merit sind wieder von der Partie.

Die charakterliche Entwicklung einiger Hauptfiguren ist nach Zans Tod im vorigen Band vorprogrammiert. So flüchtet sich Jos in die Beziehung zu Tolk, welche am Anfang von Jedi-Heilerin aufblüht, Barriss wird im Laufe des Romans mehrfach durch die dunkle Seite der Macht in Versuchung geführt und erkennt letzten Endes den Unterschied zwischen Gut und Böse und Den Dhur hat sich mit I-5YQ in den Kopf gesetzt, einen Weg zu finden, diesen betrunken zu machen. Vor allem I-5s Entwicklung ist bemerkenswert, da es sich in seinem Fall um einen Droiden handelt, der sich dessen zwar bewusst ist, aber trotzdem Momente von Gefühlen zeigt. Hier wird der Grundstein für die Partnerschaft Dhurs und I-5s gelegt, die wohl auch in Coruscant Nights thematisiert wird, deren erster Band bei uns im August erscheint. Auch Kornell, der übrigens Uli genannt wird – warum verrate ich hier nicht – macht bereits eine bemerkenswerte Reifeprüfung durch, obwohl er erst in diesem Band zum Team hinzustößt. So entwickelt er sich von einem Teenager, der gerade seine Ausbildung abgeschlossen hat, über einen Teenager an der Front, der eine Padawan liebt, hin zu einem erfahrenen Mediziner, den wir übrigens auch in Die Macht des Todessterns wiedersehen werden.

Während Unter Feuer uns mit der Frage nach der Identität des Spions weitestgehend alleine gelassen hat, schränkt Jedi-Heilerin den Kreis der Verdächtigen extrem schnell ein. Ich für meinen Teil wusste leider schon nach der Hälfte des Romans, wer der Spion ist, was mir leider ein wenig der Spannung geraubt hat. Auch die Protagonisten kommen ziemlich schnell dahinter, wer der Spion sein muss, nachdem sie erfuhren, dass es einen gibt.

Auch hat Jedi-Heilerin die Spannung seines Vorgängers nicht halten, oder gar weiter ausbauen können. Keine Frage: die Story ist wunderbar gelungen, aber leider zu berechenbar. Zugegeben, mit dem Wetter hätte ich auch nicht gerechnet, aber das hat ja weniger was mit der Spannung zu tun. So schafft es MedStar II: Jedi-Heilerin von Michael Reaves und Steve Perry auf vier von fünf Holocrons.

Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!

Für Erstleser im Erweiterten Universum ist der Roman übrigens nicht geeignet. Das lässt sich allein schon mit der Tatsache begründen, dass es der zweite Band eines Zweiteilers ist, der somit auf keinen Fall alleine stehen kann.

2 Kommentare

  1. Schöne Rezension. Kann mich zwar nicht mehr all zu genau an den Roman erinnern, aber deine Einschätzung scheint mir ziemlich passend zu sein 😀
    Allerdings scheint sich in den letzten Satz ein Fehler eingeschlichen zu haben: „…der somit auf keinen Fall gelesen werden stehen kann.“

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