Rezension: Die Corellia-Trilogie, Band 3: Showdown auf Centerpoint

„Mach dir nicht ins Hemd, Dracmus!“
„Welches Hemd? Sollten wir Hemden tragen? Aus Sicherheitsgründen?“

Han Solo und Dracmus

Im September 1997 war es in Deutschland so weit: der dritte und damit letzte Band der Corellia-Trilogie von Roger MacBride Allen erschien in Thomas Zieglers Übersetzung bei Heyne. Und das „nur“ zwei Jahre nach seiner Originalveröffentlichung im September 1995 bei Bantam Spectra.

Fassen wir noch einmal kurz zusammen, was in diesem corellianischen Bürgerkrieg bisher so alles passiert ist: Die Solos wollten Urlaub im Corellia-System machen, bevor dort ein galaktischer Handelsgipfel stattfindet. Dabei geraten sie in eine orchestrierte Rebellion, bei der niemand so wirklich weiß, wer dahintersteckt, obwohl Hans Cousin Thrackan Sal-Solo sich zum Diktator von Corellia erklärt. Die Familie wird getrennt und Han tut sich mit den Selonianern zusammen, die Kinder mit den Drall und Leia mit Mara Jade, die von ihr und Han unabhängig verdächtigt wird – warum auch immer, das habe ich auch nicht ganz verstanden – in der Sache mit drinzustecken.

Unterdessen war Lando mit Luke auf Brautschau, wurde aber durch die Aktivierung eines systemweiten Schwerkraftfeldes von seiner Auserwählten, Tendra Risant, getrennt, die sich letztlich selber auf den Weg nach Corellia macht, um ihre Möglichkeit von Sacorria zu verschwinden wiederzutreffen. Stattdessen fliegen Lando und Luke mit einem Umweg über Coruscant nach Bakura, um von dort eine Flotte mitzubringen.

An dieser Stelle setzen wir mit Showdown auf Centerpoint an. Die Solo-Kinder finden die ganze Geschichte hinter der künstlichen Entstehung des Corellia-Systems heraus, Han und Leia treffen sich mehr oder weniger zufällig wieder, Mara wird entlastet. Luke und Lando betreten die Centerpoint-Station und reimen sich die ganze Geschichte zusammen, bevor es zu einer finalen Schlacht kommt.

Obwohl recht schnell zusammengefasst finde ich, dass dieser dritte Band der Reihe der beste der drei ist. Er liest sich spannend, endlich können wir mit den Charakteren mitfiebern, die Geschichte geht in einem Tempo voran, welches nicht davon ausgehen lässt, dass man die drei Bücher auch in eines hätte zusammenfassen können.

Auch die Charaktere handeln endlich so, wie man es erwarten würde. Besonders Han hat endlich zu seiner gewohnten Hau-drauf-Attitüde zurückgefunden und Mara greift auf ihr dominant-manipulatives Verhalten zurück, welches sie zu einem so starken Charakter macht. Was ich bei ihr immer etwas vermisse, sind Machtfähigkeiten, die sie ja zu Imperiumszeiten hatte, die aber mit dem Tod des Imperators verborgen wurden. Ich meine mich aber zu erinnern, dass sie in der Thrawn Trilogie ab und an mal versucht hat, darauf zurückzugreifen.

Nicht ganz verstanden habe ich, warum gegen Ende einige wichtige Charaktere sterben mussten, das wäre der Story nach nicht notwendig gewesen und auch von der Beschreibung her eher unplausibel, wie ich fand. Sonst jedoch war ich recht zufrieden mit dem Buch.

Wie am Ende von Star Wars-Reihen üblich sind wir also ein wenig in der Zeit vorangeschritten und die Guten haben gewonnen. Die Corellia-Trilogie hat allerdings viele Elemente in das Legends-Universum mit eingebracht, die später wieder aufgegriffen werden, wie zum Beispiel die Centerpoint-Station, Anakins Prägung auf Dralls planetaren Repulsor, Belindi Kalenda vom Geheimdienst der Neuen Republik, Landos Bündnis mit Tendra..

Auch die Kultur der Selonianer wurde gut ausgearbeitet. Obwohl sie merkwürdig anmutet, folgt sie permanent einer definierten Struktur, die uns Lesenden erst nach und nach klar wird. Trotzdem ist diese Kultur in meinen Augen extrem nervig und zum Scheitern verurteilt.

Meine vorherige Kritik an der Übersetzung hat sich hier auch erledigt, denn es wird klar zwischen Corellia, dem Planeten, dem System und dem Sektor unterschieden.

Alles in allem möchte ich für den Abschluss der Reihe vier von fünf Holocrons vergeben und eine Leseempfehlung für die gesamte Reihe aussprechen, auch wenn die ersten zwei Teile gut auch hätten ein Buch sein können.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

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