Mit weiterhin jeder Menge Action geht die The Bad Batch: Ghost Agents-Reihe in dieser Woche bereits in die vorletzte Runde. Ob die Reihe kurz vor der Zielgeraden neben all den Actionsequenzen auch auf der Storyebene überzeugen kann, lest ihr in der folgenden Rezension.
Hinweis: Die Rezension enthält Spoiler zur Handlung von The Bad Batch: Ghost Agents.
Are we there yet?
Wrecker

Ventress‘ Maske ist gefallen, jedoch hat die Schadencharge ihr Gesicht noch nicht gesehen, denn die Truppe befindet sich zum Start dieses Hefts irgendwo in den wässrigen Tiefen auf Doric Prime. Dort dauert es nicht lange, bis ein bekanntes Gesicht auftaucht – Kopfgeldjäger Embo (wie immer äußerst stilsicher mit seinem Hut). Nach etwas Gekloppe kommt die Truppe dann auf die Idee, dass sie doch auch gemeinsam gegen Aurra Sing und Ventress vorgehen könnten, anstatt sich selbst gegenseitig den Nüschel – wie man hier im Sächsischen so schön zum Kopf sagt – einzuschlagen. Mit etwas Skepsis und vereinten Kräften schaffen es so alle wieder an die Oberfläche des Planeten, wo die nun fünfköpfige Truppe mithilfe der Wassermonster des Planeten zügig wieder zu ihrem Schiff gelangen. Dort angekommen fehlt ihnen zwar die Spur zu der Liste, doch kaum einen Moment später kommt es auch schon zum erneuten Aufeinandertreffen mit Aurra Sing und Ventress, dem das Bad Batch schlussendlich mithilfe von Embos Ablenkung und ihrem leistungsfähigeren Computer mit einer wichtigen Information über den Aufenthaltsort eines Spions entkommen kann. Somit könnten sie der Attentäterin endlich einen Schritt voraus sein und diese in eine Falle locken…
Während im größten Teil des Hefts weiterhin die Action sowie die mit einer Portion Humor gestaltete Charakterdynamik innerhalb der Schadencharge im Vordergrund stehen, wird glücklicherweise zum Ende mit der Entdeckung von Agent Eins die Story dann endlich etwas in Richtung Finale vorangetrieben. Sosehr ich die auch hier wieder toll in Szene gesetzten Kampfszenen und Actionpanels genieße, merkte ich diesmal schnell, dass ich darauf wartete, dass hier endlich einmal die Story vorankommt und wir uns nicht nur von Kampf zu Kampf und lockerem Spruch zu lockerem Spruch hangeln. Überraschenderweise stellte ich diesmal auch fest, dass Ventress bei einem erneuten Kampf wieder einmal ihre Maske trägt und die Truppe noch immer nicht weiß, wer sich dahinter verbirgt. Fälschlicherweise hatte ich in meiner letzten Rezension angenommen, dass sie sich dem Bad Batch am Ende von Ghost Agents #3 offenbart hatte, doch die Klone waren wohl schon hinter dem Wasserfall. Somit galt diese Enthüllung wohl ganz uns Leser*innen. Man darf ja aber auch nicht vergessen, dass es sich hier um eine All-Ages-Comicreihe handelt, die ja insbesondere auch an Kinder und Jugendliche und somit vielleicht auch nicht an Hardcore-Fans gerichtet ist, die Easter-Eggs aus der weit, weit entfernten Galaxis sofort entdecken.





Zu den Zeichnungen von Reese Hannigan lässt sich im Prinzip nur wiederholen, was ich bereits in den letzten beiden Rezensionen geschrieben habe. Die Action wird in sehr detaillierten Zeichnungen eingefangen, wobei hier klar der Fokus auf den Figuren und tendenziell weniger auf den Hintergründen liegt, wie z.B. in einem größeren Panel, in dem Wrecker ein Seemonster reitet. Besonders detailreich und gelungen werden hier Waffen, aber auch die Rüstungen des Bad Batchs dargestellt. Zudem ist hier definitiv das doppelseitige Panel während des Kampfes mit Embo positiv hervorzuheben (siehe Vorschauseite vier und fünf über diesem Absatz). Das Team aus Bobby Bradford, Jimmy Betancourt und Tyler Smith darf sich auch in diesem Heft dank jeder Menge Action wieder beim Lettering austoben und tragen einmal mehr zu einem sehr gelungenen Gesamtbild aus Zeichnungen, Farben sowie Panelanordnung und Lettering bei.
Fazit
Das vierte Heft der fünfteiligen Ghost Agents-Minireihe kann weiterhin mit fantastisch inszenierten Kämpfen sowie humorvoll gestalteten Charakterdynamiken punkten, bleibt dafür jedoch bis zum Schluss im Hinblick auf Storyentwicklung auf der Strecke. Der Abschluss macht dann aber nochmal neugierig auf mehr, sodass ich dem Finalheft, welches am 16. Juli erscheint, dennoch freudig entgegenblicke.
Wir danken Dark Horse für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.