Rezension: The High Republic Adventures #18 von Dark Horse

Die Schlacht von Eriadu neigt sich dem Ende zu! Das heutige Heft, The High Republic Adventures #18, ist der Abschluss des Handlungsstrangs „The Jedi and the Warden“. Autor Daniel José Olders Geschichte wird wieder einmal illustriert von Zeichner Harvey Tolibao und Kolorist Michael Atiyeh.

Zum Inhalt

Nachdem Farzala schon im letzten Heft mit seiner Rolle als Anführer im Krieg gehadert hat, bleiben ihm auch dieses Mal schwierige Entscheidungen nicht erspart. Der Warden fliegt nämlich die Star Hopper absichtlich so niedrig über den Städten Eriadus, dass ein direkter Kanonenschuss auf das Schiffs eine verheerende Explosion nach sich ziehen würde, die auch die Häuser zerstören würde. Er droht außerdem, den Reaktorkern unter der Arkorayal-Cantina zur Explosion zu bringen. Doch glücklicherweise gibt es noch den Verräter Jackaby Snell und seine von den Nihil entführte Oma! Jackaby beschließt, doch wieder auf die Seite der Republik zu wechseln, und aktiviert einen geheimen Schutzschild, der das Arkorayal schützen soll, während die Großmutter in einem Oscar-reifen Stunt aus dem fliegenden Schiff springt und unversehrt auf einem Nihil und dem Schiff ihres Enkels landet.

Der Warden beschließt, die Cantina-Schilde zu durchbrechen, indem er mit der Star Hopper ein Selbstmordmanöver fliegt. Da er dazu aber erst an Höhe gewinnen muss, um Geschwindigkeit aufzunehmen, hat Farzala freie Schusslinie und schießt die Star Hopper samt Warden in tausend Einzelteile.

Zur Umsetzung

Ich bin ja zu sehr viel Suspension of Disbelief bereit, aber bei der Stunt-Oma hat das dann doch sein Ende und ich musste vor lauter Unglauben gleichzeitig lachen und die Augen verdrehen. Daniel José Older will mir nicht im Ernst erzählen, dass diese alte, fragile Dame einen freien Fall und Aufprall auf einem fliegenden Schiff lebend und schadlos übersteht? Hätte an der Stelle nicht wenigstens eine(r) der anwesenden Jedi eingreifen und den Fall der Oma mit der Macht bremsen können, um das Ganze etwas glaubwürdiger zu gestalten?

Farzala hat dagegen wieder einige emotionale Momente, in denen er schwere Entscheidungen treffen muss bzw. seine ganze Konzentration für einen einzigen Schuss aufbringen muss. Letzteres wird visuell schön gestaltet, indem hinter ihm in blassen Farben einige der verstorbenen Jedi, u.a. sein Meister, erscheinen und ihn unterstützen. Eher verstört hat mich allerdings die erstere Szene, in der Farzala, Lula, Zeen und Sevran ernsthaft in Erwägung ziehen, dass Farzala mit der Kanone die Star Hopper und den Warden abschießen soll, auch wenn das bedeutet, dass der Schuss seine Freunde in der Luft und wahrscheinlich auch die Stadt zerstören würde. Diese Überlegung finde ich dann doch etwas zu krass, vor allem für einen Comic, der sich an so eine junge Zielgruppe wendet, der man andererseits noch nicht einmal das Wort „kill“ zumuten mag. (Das vermute ich aufgrund der seltsam klingenden Formulierung „an explosion that would decimate Bri-Phrang and Eriadu city and everyone I love.“) Sevran schwafelt etwas davon, dass man damit „Eriadu retten“ würde, aber das scheint mir angesichts der Zerstörung von Stadt und Bevölkerung dann doch ein zu abstrakter Wert, um so große Opfer zu rechtfertigen.

Zeichnerisch gefällt mir, dass wir dieses Mal nur recht wenige Panels bekommen, in denen unübersichtliches Schlachtengeschehen im typischen Tolibao-Stil zu sehen ist. Stattdessen ist ein Großteil der Panels figurenzentriert, was es einfacher macht, der Handlung zu folgen.

Ich hoffe jedenfalls, dass wir nun nach Monaten endlich die Schlacht von Eriadu hinter uns lassen können, die sich schon viel zu lange zieht und nie wirklich richtig interessant war. Ich hoffe nun auf einen gelungenen Abschluss in den letzten beiden Heften.

Fazit

Ein unglaubwürdiger Oma-Stunt, zweifelhafte moralische Überlegungen und eine Schlacht, die sich nun schon viel zu lange zieht – dafür gibt es trotz guter Farzala-Momente leider nur zwei Holocrons und drei Kreuze, dass dieser Handlungsbogen endlich zu Ende ist.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Bewertung: 2 von 5 Holocrons

Wir danken Dark Horse für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.


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