Heute erscheint bei VIZ Media in den USA der vierte und abschließende reguläre Band der Manga-Reihe Star Wars: The High Republic: The Edge of Balance, nachdem vor wenigen Wochen noch der Ablegerband Premonition erschienen ist. Genau wie diesen werde ich für euch heute auch den kreativ betitelten Volume 4 rezensieren, für den sich Daniel José Older sowie Shima Shinya auf Autoren- und Mizuki Sakakibara mit Layout-Unterstützung von Kamima auf künstlerischer Seite verantwortlich zeichnen. Wann der Band bei Panini erscheinen wird, ist – Stand jetzt – noch unklar.

Zur Handlung kann man nicht viel sagen, ohne tief in Spoiler-Territorium zu gehen, aber im Grunde erleben wir hier die Schlacht von Banchii, die am Ende von Band 3 vorbereitet, in Premonition auszugsweise gezeigt und in Claudia Grays YA-Roman Into the Light als Ereignis der jüngeren Vergangenheit erwähnt wurde, genauer gesagt Azlin Rells Rolle darin. Lily Tora-Asi verteidigt gemeinsam mit ihren Freunden den Planeten Banchii gegen Baron Boolan und seine Nihil-Truppen, und wer Phase III bisher komplett gefolgt ist, kann allein anhand dieser wenigen Sätze jetzt haargenau sagen, wann dieser Band spielt: direkt nach Band 3, nach Die Tränen der Namenlosen, vor Tempest Breaker. Der Ableger Premonition spielt indes während der Ereignisse im Mittelteil des vierten Bandes. Damit spielt der Band allerdings auch einige Monate vor Trials of the Jedi und wir bekommen keine Spoiler für den Ausgang des Nihil-Konfliktes, ähnlich schon wie bei Into the Light. Dafür müssen wir wohl auf das Finale des Romanmediums warten. Wie sagt man so schön? Alles hat ein Ende, nur der Hirsch Die Hohe Republik hat zwölf.
Zu Sakakibaras Zeichnungen habe ich an anderer Stelle bereits viel gesagt, aber das Wichtigste wiederhole ich gerne, denn die Illustrationen bieten die gewohnt detailreichen und ausdrucksstarken Charakterzeichnungen, mit toller Verwendung von Schatten bzw. Tusche, um ihnen Tiefe zu geben. Die Figuren sind stets erkennbar und der Stil passt wunderbar ins Medium Manga. Die Hintergründe sind oft (Ausnahmen bestätigen die Regel) sehr rudimentär gehalten, aber da nun mal der Fokus auf den Gefühlen und Entscheidungen von Figuren wie Lily, Azlin oder dem jämmerlichen Niv Drendow Apruk liegt, ist das in Ordnung. Auch Actionmomente haben genau die richtige Dosis Dynamik, selbst bei mangelnden Hintergrunddetails.
Ich muss das Autorenduo Older und Shinya dafür loben, die Edge of Balance-Saga zu einem runden, versöhnlichen Abschluss gebracht zu haben. Die Manga-Galaxis hatte zwar immer wieder kleinere Verknüpfungen zum Rest des Projekts, lief bis vor Kurzem aber noch weitgehend eigenständig. Diese eigenständige Verständlichkeit bleibt weiterhin gewährleistet, aber Figuren wie Sav, Azlin, Boolan und Niv Drendow bereichern diesen Band und verleihen ihm auch eine gewisse Relevanz für den Rest des Projekts. Rein vom chronologischen Lesefluss her hätte ich mir allerdings gewünscht, der Band wäre bereits im November erschienen. Ich hoffe, dass wir Lily und Co. irgendwann in neuen Geschichten wiedersehen werden und dass Mizuki Sakakibara weitere Star Wars-Manga illustrieren darf – vielleicht ja wieder in der Hohen Republik?
Jetzt bin ich allerdings gespannt, wie ihr das Finale der Manga-Saga erlebt habt bzw. wie euer Fazit zu dieser Reihe aussieht. Möge die Kommentarspalte mit euch sein!
Vielen Dank an VIZ Media für die Bereitstellung eines digitalen Vorabexemplars dieses Manga.

Star Wars: Die Hohe Republik ist ein mehrjähriges Buch- und Comicprogramm, das hunderte Jahre vor den Skywalker-Filmen spielt und die Jedi in ihrer Blütezeit zeigt. Weitere Infos, News, Podcasts und Rezensionen gibt es in unserem Portal und in der Datenbank. Beachtet auch unsere Guides zur Lesereihenfolge von Phase I, Phase II und Phase III.