Rezension: Tales from the Rancor Pit von Dark Horse Comics

Eigentlich hatte dieses Einzelheft ja schon zu Halloween herauskommen sollen, aber gut Ding will bekanntlich Weile haben und so erscheint es erst heute im Comichandel. Im Buchhandel wird es gar erst am 3.Januar 2023 verfügbar sei. Die Tales from the Rancor Pit sind dabei in der Tradition der Tales from Vader’s Castle zu sehen. Etwas mehr zu den Hintergründen des Heftes hatten wir euch schon hier berichtet.

Der Inhalt

Captain Vaclav, ein begeisterter Geschichtenerzähler, hat nach seinem letzten Auftritt ein wenig den Boden unter den Füßen verloren, was aber primär daran liegt, dass Jabba, auf dessen Kosten die Gags gingen, mit seiner Performance nicht so zufrieden war und ihn kopfüber über dem Fallgitter zum Rancor Gewölbe baumeln lässt. Um sich noch etwas Zeit und vielleicht die Gnade von Jabba zu erkaufen, bietet er Jabba nur eine exklusive Solo-Veranstaltung an.

Vergnügungssüchtig wie Jabba auch so ist, geht er auf den Deal ein und gibt ihm drei Geschichten Zeit, ihn zu begeistern, andernfalls wird aus dem Kleinkünstler ein Pausensnack für seinen Rancor.

In der ersten Geschichte erzählt er daraufhin Jabba die Geschichte eines Separatisten-Generals, der sich plötzlich mit einer Armee untoter Droiden gegenüber sah. Die zweite handelt dann von Monstern, wobei Ty Yorrick mal wieder erkennt, dass die größten Monster meist gar nicht wie Monster aussehen. Und in der letzten enthüllt er die wahren Vorkommnisse auf Hoth.

Die Umsetzung

Dass Cavan Scott gerne Grusel- und Horror-Geschichten schreibt, ist ja mittlerweile wohlbekannt, und handwerklich hat er seine Sache bei diesem Heft auch durchaus gut gemacht, aber irgendwie ist bei keiner der vier Geschichten der Funke bei mir übergesprungen. Er hat unter Verwendung all der Grusel/Horror-typischen Komponenten, einiger Star Wars-Anspielungen und einer Prise Humor eine grundsolide Geschichte angerührt, aber irgendwie fehlte diesmal die Geheimzutat, die der Sache den richtigen Pep gibt. Es ist alles da, fantasiereich, wenn auch manchmal etwas allzu einfach vorhersehbar komponiert, nur bei der „Moral von der Geschicht“ zündet nichts. Was echt schade ist und gar nicht typisch von Cavan Scott.

Für die Illustration der Rahmenhandlung und der letzten Kurzgeschichte, In the Lair of the Dragon Slugs, zeichnet ja Nick Brockenshire verantwortlich, der auch oft bei den IDW Star Wars Adventures im Einsatz war. Im Vergleich zu damals finde ich die Zeichnungen der Räumlichkeiten diesmal deutlich besser gelungen, dafür hat er immer noch Probleme mit den Proportionen der Menschen und auch die Wampas von vorn erinnern mich etwas an Lebkuchen-Männchen, was aber an der Weihnachtszeit liegen mag. Die Illustrationen von Ghosts of the Machine sind Juan Samu durchweg wirklich gut gelungen, auch wenn die Farbgestaltung in einigen Panels – absichtlich – leicht psychedelische Züge angenommen hat. Von ihm würde ich gerne mal wieder was im Star Wars-Umfeld sehen. Andy Duggans Leitung in Undead of Alive hat mir in diesem Heft am besten gefallen. Er bleibt dabei sehr dicht an der von Rachael Stott in Das Monster vom Tempelberg definierten Erscheinung von Ty Yorrick und ihrer Umgebung.

Fazit

Solides, aber nicht begeisterndes Heft. Wer prima ohne den gewissen Gruseleffekt auskommt, macht hier nichts verkehrt.

Wir danken Dark Horse Comics für die kostenlose Bereitstellung eines digitalen Vorabexemplars.

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