Rezension: Star Wars #79: Krieg der Kopfgeldjäger, Teil 5 & Darth Vader, Teil 5

Und weiter geht es mit den aufzuholdenen Rezensionen. Ende Februar kam das Crossover-Event der Heftreihen in Star Wars #79 zu seinem Finale. In dem Heft enthalten sind die beiden Comics Krieg der Kopfgeldjäger #5: Angriff in der Dämmerung von Charles Soule (Autor), Luke Ross (Zeichnungen) und Neeraj Menon (Farbe) und Darth Vader – Krieg der Kopfgeldjäger: Die Belohnung von Greg Pak (Autor), Raffaele Ienco (Zeichnungen) und Alex Sinclair (Farben). Übersetzt wurden beide Geschichten wieder von Matthias Wieland. Auch diese Ausgabe des Magazins erschien, wie man es gewohnt ist in zwei Varianten, wobei das Cover der Kiosk-Ausgabe von Steve McNiven und Frank D’Armata und das des Comicshop-Variants von Aaron Kuder und Richard Isanove stammt:

Da ist es nun also, das große Finale des Kriegs der Kopfgeldjäger! Wir rekapitulieren nochmal kurz: Han Solo ist in Karbonit eingeschlossen und auf dem Weg von Bespin nach Tatooine „verliert“ Boba seine Beute, woraufhin es zum „Krieg“ kommt, da die ganze Galaxis Jagd auf den Karbonitblock macht.

Im Angriff in der Dämmerung, dem finalen Teil der Reihe, gelingt es Boba nun wieder sich Han unter den Nagel zu reißen und Jabba auf Tatooine auszuliefern. Das sollte niemand überraschen, das Ende kannten wir ja alle nur zu gut. Der Weg war viel mehr das Ziel. Und von diesem bin ich ehrlich gesagt im Nachhinein enttäuscht. Die Titel klingen so brachial. Aber schlussendlich waren wir nur Zeuge einer Auktion, bei der im Hintergrund verschiedene Parteien ihre eigenen Ziele verfolgt haben – und zwischendurch haben sich bekannte Kopfgeldjäger Boba in den Weg gestellt. Im Großen und Ganzen war es ein Schaulaufen bekannter Charaktere, aber Der Aufstieg Crimson Dawn oder etwas in die Richtung wäre der passendere Titel für die Reihe gewesen. Ihr versteht sicher, was ich meine. Der Titel verspricht immerhin wortwörtlich einen Krieg.

Immerhin wurde mit Luke Ross ein wahrer Meister seines Faches für die Illustration des Finales herangezogen. Er liefert hier wahrlich ein Feuerwerk, gerade wenn es ganzseitige Panels sind, auf denen eine Raumschlacht zu sehen ist. Ja, es gibt eine Raumschlacht! Mit der haben die Kopfgeldjäger aber kaum etwas bis gar nichts am Hut (wie ihr den folgenden Vorschauseiten aus dem Comic entnehmen könnt).

Verwirrt hat mich auch das „Erwartet die Dämmerung“, welches sich durch den Comic zieht. Denn damit werde sowohl der Millennium Falken mit Leia, Lando, Chewie und Lobot, als auch die Slave I mit Boba Fett und Valance der Zutritt auf den Supersternzerstörer Executor gewährt. Wieso, das entzieht sich meinem Verständnis für die Handlung. Ich verstehe auch nicht, wieso keiner der anderen imperialen Offiziere usw. auf den Millennium Falken reagiert, schließlich wurde vor kurzem noch die ganze Galaxis vom Imperium nach diesem Schiff abgesucht. Alles geschieht plötzlich einfach und es wird nicht wirklich darauf eingegangen. Es interessiert auch die Figuren selbst nicht wirklich. Das mag vielleicht gedacht sein, um mehr Dynamik zu erzeugen, aber dafür stellt sich bei mir eher eine Gleichgültigkeit der Handlung gegenüber ein.

Wo die Handlung deutliche Schwächen zeigt, können leider auch die besten Illustrationen nicht drüber hinwegtäuschen. Die einzelnen Panels für sich sind zwar reich an Details und schön anzusehen, aber auch hier passiert vieles zu sprunghaft, was der Ablauf der gezeigten Handlung anbelangt. Dafür sind alle Figuren deutlich zu erkennen und das ist hier gar nicht Mal so leicht, schließlich ist die Handlung wahrlich geflutet, was Charaktere angeht. Aber sowohl Luke Ross als auch Raffaele Ienco machen hier einen sehr guten Job.

Fazit

Schlussendlich muss sich eine Reihe aber an ihrem Finale messen lassen und das war in meinen Augen einfach kein würdiges Finale, und schon gar nicht auf den eigentlichen Titel bezogen. Mir fehlt es hier einfach an Kopfgeldjägern! Dafür bekommen wir Syndikate ohne Ende, aber auch die sind nicht im Krieg. Es gibt hier einfach keinen Krieg. Lediglich die selbe alte Leier. Runtergebrochen nutzt das Event nur als Auftakt der angekündigten Crimson Dawn-Trilogie und um – mal wieder – die interne Rangelei zwischen dem Imperator und seinem Schüler weiter auszubauen; wobei diese dieses Mal zu Abwechslung von Moore und Ochi ausgetragen wird. Daher bekommt Star Wars #79 von mir lediglich zwei Holocrons.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Bewertung: 2 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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