Rezension: The Art of Star Wars Jedi: Fallen Order – Limited Edition

Kurz nach dem Release des Videospiels Star Wars Jedi: Fallen Order erschien am 19. November 2019 bei Dark Horse ein passendes Artbook! Eine deutsche Ausgabe ist derzeit zwar nicht geplant, dafür erschien das Artbook aber sowohl in einer Standard als auch in einer limitierten Edition. Da beide Ausgaben zu großen Teilen identisch sind und sich nur in der Aufmachung und der Zugabe unterscheiden werde ich auf die Inhalte der limitierten Edition am Ende der Rezension noch einmal genauer eingehen.

The Art of Star Wars Jedi: Fallen Order ist ein vollständig koloriertes Hardcover-Buch das die Entwicklung des neuesten kanonischen und interaktiven Beitrags zum Star Wars-Universums abbildet.

Ein die Galaxis umspannendes Abenteuer wartet in Star Wars Jedi: Fallen Order, dem neuen Action-Adventure von Respawn Entertainment, auf den Spieler. Entdecke die künstlerische Erarbeitung von Cal Kestis‘ Aufgabe den Jedi-Orden wieder aufzubauen und wie er dabei neue Wege der Macht kennen lernt, exotische Planeten bereist und tyrannische Feinde besiegt.

Zusammen mit detaillierten Konzeptzeichnungen aller neuen Charaktere, beeindruckenden Waffen und Ausrüstungsgegenständen, sowie lokalen Bewohnern der Planeten – sowohl bekannt, als auch komplett neu – bietet dieses Buch einen Behind-the-Scenes Einblick in die Produktion eines Hit-Spiels. All das wird abgerundet durch die Einblick bietenden Kommentaren der Künstler, die offen legen, wie dieses unglaubliche Universum zusammengestellt wurde.

Dark Horse Books, Lucasfilm Limited und Respawn Entertainment fühlen sich geehrt The Art of Star Wars Jedi: Fallen Order präsentieren zu dürfen, das Leser durch Cals‘ Odyssee lotsen soll.
Dieses einzigartig gestaltete Werk wird sowohl engagierte Jedi-Akolythen als auch Gamer gleichermaßen begeistern.

Verlagsinfo von Dark Horse Books (eigene Übersetzung)

Das Artbook

Auf 240 Seiten gliedert sich das Artbook in insgesamt 12 Kapitel, die sich an markanten Orten oder Gruppierungen des Spiels orientieren. So widmen sich die ersten beiden Kapitel jeweils den Helden und Schurken des Videospiels. Dabei werden alle Mitglieder der Stinger Mantis-Crew auf mehreren Doppelseiten dargestellt und auf deren Entwicklung eingegangen. So erfährt man unter anderem, dass Cal ursprünglich erst später im Spiel sein Gesicht zeigen und vorher, zum Zwecke der Unauffälligkeit, eine Maske tragen sollte. Diese kleinen Informationen erhält man durch Anmerkungen von Aaron Contreras, der als Lead Writer die Story des Spiels maßgeblich entworfen hat. All diese Anmerkungen halten sich aber in Grenzen, wodurch die Bilder mehr ins Rampenlicht gerückt werden. Wer sich also erhofft durch das Buch sehr viele Hintergrundinformationen zur Entwicklung zu erhalten, der wird in dieser Hinsicht etwas enttäuscht werden können.

Beispielseite für das Verhältnis von Text zu Bild.

Meiner Meinung nach ist das aber keine Schwäche des Buches, sondern eher seine Stärke. Wer mehr über die Entwicklung erfahren möchte, kann sich beispielsweise die sehr gute Dokumentation ansehen, die Teil der Deluxe Edition des Videospiels ist. Viele der Designs kennt man ohnehin ja bereits und bei Neuschöpfungen wie der Ibdis Maw auf Bracca oder den Purge Troopern wird ausreichend Erklärungstext geliefert. Das Buch profitiert in jedem Fall von seinem Format, wodurch Bilder die eine ganze Seite erhalten enormen Detailgrad besitzen und fast alle auch „posterwürdig“ wären. Meine Highlights sind da beispielsweise Seite 46 (Second Sister) oder auch Seite 89 (Bogling).

Bekannte Designs werden nicht unnötig detailliert erneut erklärt, sondern sprechen für sich selbst.

Etwas, dass mir sehr gut gefallen hat, waren die Seiten zu den jeweiligen Kreaturen des Planeten. Während teilweise viele Landschaftsaufnahmen zu sehen sind – die zwar auch einiges an Schauwert besitzen aber wenig Detailgrad haben – waren alle Seiten zu den Kreaturen sehr detailliert und haben wohl noch am ehesten den Entwicklungsprozess dargestellt. Hier ist beispielsweise die Seite rund um die explodierenden Skungus in den Gräbern Zeffos mein absolutes Highlight.

Auch wenn das Buch überschaubar viele Informationen zum Entwicklungsprozess bereithält, so erklärt es zumindest einiges zu den Vorgängen im Spiel. So erfährt man auf den jeweiligen Doppelseiten am Anfang eines Kapitels etwas zu den Planeten und deren aktuellen Status im Universum. Auch einige Details, die nicht im Hauptspiel erfahrbar sind, werden dadurch verifiziert. So auch die Position des letzten Planeten der Hauptstory. Das hat mir durchweg sehr gut gefallen und ist wohl der Vorteil, wenn der Autor des Artbooks selbst als Autor am Spiel gearbeitet hat.

Viele Kritikpunkte kann ich an diesem Werk also nicht finden. Wenn es etwas gibt, dass ich kritisieren würde, dann wären das einige Landschaftsbilder, die teilweise so dunkel abgedruckt sind, dass man quasi nichts mehr erkennt. Wenn man aber bedenkt, dass Bracca im Spiel auch nicht der hellste Planet war, erscheint das nur logisch. Der Mehrwert für den Leser aus diesen sehr dunklen Bildern ist dann eben nur etwas fragwürdig.

Diese Landschaftsbilder sind im Buch deutlich dunkler abgedruckt als es hier den Anschein hat.

Außerdem möchte ich noch mein Lob für das letzte Kapitel des Buches aussprechen, dass sich mit frühen Ideen des Spiels auseinandersetzt. Hier kommt ebenfalls noch ein stärkerer, wenn auch kurzer Einblick in den Entwicklungsprozess zum Vorschein. So war die Second Sister ursprünglich als Mag Zaroff angelegt, die nicht direkt ein Teil des Inquisitorius sein sollte. Auch der Plan einen Quarren als Inquisitor einzuführen stand im Raum. Viele der weiteren Bilder lassen auch darauf schließen, dass die Idee einer Verfolgung durch Kopfgeldjäger zum Beginn noch mehr im Fokus stand und schlussendlich durch die Haxion Brut in verminderter Weise Einzug ins Spiel gefunden hat.

Die Limited Edition

Grundlegend unterscheidet sich die limitierte Version in drei Punkten von der Standard-Ausgabe. So hat diese ein exklusives Coverdesign, dass die Linien imitiert, die im Ladebildschirm des Spiels als auch während der Meditation zu sehen sind. Die golden eingefassten Linien und der goldene Schriftzug verleihen dem Buch ein sehr edles Design, das sich auch stark von dem der normalen Ausgabe unterscheidet. Nichtsdestotrotz bin ich auch ein großer Fan des mysteriös-dunkel anmutenden Covers der Standard-Ausgabe.

Zusätzlich zum edlen, bedruckten Hardcover erhält man einen Schuber, der im Kontrast zum Buch eher dunkel gestaltet ist und nur das Logo des Jedi-Ordens im Zentrum hat. Diese Entscheidung gefällt mir sehr gut, da das Gesamtwerk im Regal so meiner Meinung nach noch besser zur Geltung kommt. Auch hier wird mit den Meditationslinien gearbeitet und eine silberne Schrift verwendet.

Die tatsächlich exklusive inhaltliche Erweiterung ist eine Lithographie, die Cals erste Begegnung mit der Second Sister widerspiegelt. Diese kommt nicht nur als Beilage des Buches daher, sondern in einer extra dafür angefertigten, sehr stabilen Mappe, die erneut ein glänzendes Logo des Jedi-Ordens als Cover hat, auf der Rückseite aber einfach beige bleibt. Die Druckqualität der Lithographie ist auf einem extrem hohen Niveau und auch die Wahl des Motivs gefällt mir gut und ist in dieser Art nicht im Artbook zu finden. Der Charakter einer Konzeptzeichnung wird hier auch durch die Wahl eines TIE-Jägers anstelle eines TIE-Abfangjägers verdeutlicht, der dann im Spiel zum Raumschiff der Second Sister wird.

Fazit

The Art of Star Wars Jedi: Fallen Order von Dark Horse ist in meinen Augen ein hervorragendes Artbook. Es ergänzt zum einen die spielinterne Datenbank mit weiteren Informationen zu den Kreaturen und Planeten und geht bei wichtigen Figuren auch angemessen auf den Entwicklungsprozess ein. Alle Bilder in dem Buch sind in sehr guter Qualität dargestellt und gedruckt und auch die Seiten an sich fühlen sich wertig an. Ob sich der Griff zur Limited Edition jedoch wirklich lohnt, muss man für sich selbst entscheiden. Ich kann folgende Empfehlungen geben. Für den intendierten Preisunterschied von 40 Euro sticht die Deluxe Edition meines Erachtens nicht so sehr heraus wie es möglich gewesen wäre. Da ich mich aber als großen Fan des Spiels sehe, ist das für mich kein Problem. Auch die Realität der fehlenden Buchpreisbindung führt dazu, dass beide Ausgaben in Deutschland aktuell unter der UVP verkauft werden. Wer also nur das reine Artbook anschauen will ist mit der Standard-Version gut beraten. Soll es auch danach noch einiges im Regal hermachen und wünscht man sich eine qualitativ hochwertige Lithographie ist der Griff zur Limited Edition keinesfalls ein Fehler!

Bewertung: 5 von 5 Holocrons
Bewertung: 5 von 5 Holocrons

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