Rezension: Thrawn: Allianzen von Timothy Zahn

Thrawn: Allianzen (18.03.2019)
Thrawn: Allianzen (18.03.2019)

Am 18. März diesen Jahres erschien beim Verlag Blanvalet Timothy Zahns Roman Thrawn: Allianzen. Der Roman bildet die Fortsetzung zu Thrawn und ist bereits am 24. Juli 2018 im Original als Thrawn: Alliances erschienen.

Für das Cover ist, wie auch bereits beim Vorgänger, das Two Dots Studio verantwortlich. Die 480 Seiten des Romans wurden von Andreas Kasparzk ins Deutsche übersetzt.

Den ersten Teil der werdenden Thrawn-Trilogie von Timothy Zahn hatte ich auch bereits für euch rezensiert. Meine Kollegin Ines hatte den englischen Band bereits letztes Jahr für euch unter die Lupe genommen.

Folgende Informationen macht der Verlag zum Inhalt des Buches:

In diesem packenden Roman von Bestsellerautor Timothy Zahn verbünden sich Großadmiral Thrawn und Darth Vader gegen eine dunkle Bedrohung für das Imperium! Die spannende Fortsetzung des New-York-Times-Bestsellers Thrawn folgt dem Aufstieg von Großadmiral Thrawn bis in die Reihen der imperialen Macht und begleitet ihn in seine Vergangenheit. Und sie bezeugt Thrawns erste Begegnung mit dem Mann, der eines Tages Darth Vader werden wird …

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Die Handlung von Thrawn: Allianzen besteht genaugenommen aus zwei seperaten Handlungen: die erste ist in der Gegenwart verankert und hat Darth Vader und Admiral Thrawn als Protagonisten, während die zweite zur Zeiten der Klonkriege angesiedelt ist und Jedi-Ritter Anakin Sykwalker, Senatorin Padmé und den Chiss Thrawn ins Rampenlicht stellt.

Im ersten Band wurde ja bereits erwähnt, dass Thrawn schon während der Zeit der Klonkriege den Jedi Anakin Skywalker kennengelernt hatte und in Thrawn: Allianzen wird eben dieses Kennenlernen und ihre Zusammenarbeit erzählt. Darüber hinaus setzt der Teil der Handlung mit Thrawn als Admiral der Schimäre den Handlungsstrang um Thrawn fort, der in Star Wars Rebels begonnen wurde. Ich hatte den ersten Band bereits gelesen, daher war ich Feuer und Flamme zu erfahren inwieweit sich der Chiss und Anakin bereits kennen und natürlich inwiefern der Admiral Anakin in Darth Vader wiedererkennt. Also in meinen Augen hatte das Buch mit diesem Hintergrund ein sehr großes Spannungspotential.

Am Ende artet es aber zu einer Thrawn-Show aus, der dem Jedi Skywalker und dem Sith Darth Vader immer wieder unter die Arme greifen muss, damit dieser sich nicht verbrennt. So kam es zumindest für mich beim Lesen rüber. Dazu muss ich aber sagen, dass ich generell Schwierigkeiten hatte, diesen Roman überhaupt zu Ende zu lesen. Ich fand den Großadmiral Thrawn vor 15 Jahren super, aber mittlerweile finde ich diesen Charakter sowas von abgenutzt. Und Zahn setzt hier nochmal einen drauf, indem er ihn auch mit den höchsten Ränge des Imperiums spielen lässt. Immer weiß er ja eh alles schon und selbst wenn es mal so wirkt, als wäre er überrumpelt, hat er auch das schon lange kommen sehen – langweilig! Das Buch hatte für mich keinen einzigen spannenden Moment.

Jetzt mag man denken, dass es da zum Glück noch den Teil der Handlung um Senatorin Padmé gibt und der das zuvor beschriebene Manko sicher wieder wett macht. Aber weit gefehlt, auch dieser ist so belanglos, dass es mühsam ist, sich Seite für Seite durch den Roman regelrecht zu quälen. Anfangs geht die Senatorin verloren und zwar auf dem Planeten, der für den Star Wars-Teil für die Disney Freizeitparks in Anaheim und Orlando erschaffen wurde. Entsprechend halten wir uns auf Batuu sehr lange auf – und zwar in beiden Handlungsteilen!

Am Ende versucht Timothy Zahn mit einer geheimnisvollen Mine der Separatisten in den Unbekannten Regionen das Ruder nochmal herumzureißen, aber auch das stellt sich schlussendlich mehr als Cliffhanger für den dritten Teil der Trilogie heraus. An und für sich gefällt mir sehr, dass Cortosis-Erz Verwendung findet, und die Idee damit nicht nur die Kampfdoiden, sondern auch Klontruppenrüstungen zu versehen, macht durchaus Sinn und war für mich der Höhepunkt in diesem Roman. Aber mein Gefühlsausbruch wurde direkt wieder im Keim erstickt, als natürlich Anakin Skywalker, der Auserwählte, kurz davor steht gegen ein paar mit Cortosis modifizierten Droiden zu verlieren und dann in letzter Sekunde doch von Thrawn gerettet wird. Der es natürlich auch noch mit einer Waffe tut, die er kurz zuvor irgendwo gefunden hat und mit der er absolut nicht vertraut ist. Stellen, an denen ich immer wieder die Augen verdrehen musste und die der Grund dafür sind, weshalb ich wirklich Monate brauchte, um dieses Buch durchzulesen.

Meine Rezension hört sich bisher auch eher an wie eine Abrechnung mit dem Buch, das ist aber gar nicht meine Intention. Ich habe versucht, das Buch gut zu finden, ich habe auch tollen Stellen gesucht, welche mir positiv im Gedächtnis geblieben sind. Und ich habe tatsächlich doch welche gefunden: Und zwar alles Szenen der Imperialen, welche nicht direkt mit Vader oder Thrawn zu tun haben, sondern mit den einfachen Soldaten und Thrawns Leibwächter Rukh! Dachte ich anfangs zumindest, dann dachte ich nochmal genauer drüber nach und stellte fest: Zahn macht hier genau das gleiche wie mit Vader und Thrawn! Denn auch hier zeigt sich, dass Vaders Elitesoldaten kaum etwas gebacken bekämen, wenn sie nicht von dem Leibwächter des Chiss unterstützt würden.

Thrawn: Alliances - Cover Art B&N Exclusive Poster
Thrawn: Alliances – Cover Art B&N Exclusive Poster

Im Roman selbst wird immer wieder erwähnt, dass Thrawn kurz vor den Ereignissen im Buch eine Niederlage gegen die Rebellen um den Jedi Kanan Jarrus erlitten habe, bzw. dass ihm die Rebellen durch die Lappen gegangen sind. Ich habe bis auf den Pilotfilm bis heute immer noch nichts von Star Wars Rebels gesehen, aber allein dies scheint mir nun Anlass zu sein, diese Animationsserie doch endlich mal zu sichten.

Etwas, das mich aktuell auch leicht verwirrt, aber erwähnt Padmé im Buch nicht, dass ihre Freundin Duja, welche der eigentliche Grund ist, weshalb sie überhaupt erst in die Unbekannten Regionen aufbricht, eine Freundin, gar ehemalige Zofe von ihr wäre? Aktuell lese ich an Schatten der Königin, und hier werden alle ihre Freunde und Zofen von Naboo erwähnt und bisher keine Spur von einer Duja. Ich hätte damit gerechnet, dass diese hier auftauchen wird, um die einzelnen Werke noch tiefer miteinander zu verknüpfen.

Alles in allem hat mich Thrawn: Allianzen sehr enttäuscht. Ich hatte auf eine spannende Story mit Darth Vader und Thrawn gehofft und bekam ein Buch, das Thrawn auf das Level eines Gottes erheben will. Nein, Timothy Zahn, das ist für mich nicht Star Wars! Daher bekommt der Roman von mir ein Holocron, weil wir die Grafik für kein Holocron bisher noch nicht benötigt haben.

Bewertung: 1 von 5 Holocrons
Bewertung: 1 von 5 Holocrons

Wir danken Blanvalet für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

4 Kommentare

  1. Ich interessiere mich eigentlich schon für Thrawn, weil er in Rebels echt ein gut getroffener Charakter ist. Deshalb wollte ich auch die Trilogie lesen.
    Kann man das zweite Buch auch weglassen ohne viel von der Story einzubüßen?? Ich habe nämlich kein Bock mich mit einem Buch abzuquälen, wenn die Bücher davor und dahinter um Meilen besser sein sollen.

    1. Also ich kann der schlechten Bewertung so nicht zustimmen. Für mich war der zweite Band sogar der beste der Reihe. Das mag aber auch nur an meinem persönlichen Geschmack liegen. Weglassen würde ich es deshalb wohl eher nicht.

      Ich glaube storytechnisch wäre es wohl vertretbar, den zweiten Band wegzulassen, die drei Romane sind ja jetzt nicht so stark miteinander verknüpft. Trotzdem wird es einige Sachen im dritten Band geben, die man besser versteht, wenn man den zweiten gelesen hat. Ich würde aber an deiner Stelle noch eine weitere Meinung abwarten.

    2. Du hast wahrscheinlich Recht. Der persönliche Geschmack spielt immer eine Rolle. Danke für deine Meinung, denn verschiedene Meinungen sind immer gut.

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