Rezension: The Clone Wars 5×03: „Mit ihren eigenen Waffen“

Mit der heutigen Rezension schließen wir den Monat Juli ab und setzen den Kampf um Onderon fort. Die zweite Folge des vierteiligen Onderon-Arcs, Mit ihren eigenen Waffen, erschien unter dem Titel Front Runners am 13. Oktober 2012 erstmals in den USA. Geschrieben wurde diese Episode von Chris Collins und inszeniert von Steward Lee. In Deutschland konnten wir die Folge wieder ein gutes halbes Jahr später sehen, nämlich am 13. April 2013.

„Nach etwas zu suchen bedeutet, an seine Existenz zu glauben.“

Offizielle Folgenbeschreibung: „Mit Ahsokas Hilfe gelangen Onderons Rebellen in die Hauptstadt Iziz. Sie zerstören Einheiten der Separatisten und wollen das Volk auf ihre Seite ziehen. Zwischen Saw und Steela Gerrera herrscht zunehmende Rivalität wegen der Frage, wer die Gruppe anführen soll. Währenddessen nehmen die Rebellen den Hauptenergiegenerator ins Visier, damit die Kampfdroiden sich nicht aufladen können.“

Star Wars: The Clone Wars Episodenguide
Der Plan zum Angriff auf den Generator wird besprochen.

Zum Inhalt: Diese Episode beginnt mit einem Zusammenschnitt von Szenen in denen die Rebellen gegen die Droiden vorgehen und dabei keine zivilen Opfer gefährden. Trotzdem vertraut die Bevölkerung den Ambitionen der Rebellen noch nicht vollends, da sie nicht glauben, dass diese Erfolg haben können. Der Plan, deshalb den Energiegenerator anzugreifen, ist in meinen Augen eine hervorragende Idee. Denn, und das zeigt die offizielle Beschreibung nur ungenügend, damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Man erweckt das Vertrauen, dass die Rebellen fähig sind, etwas zu verändern, und schaltet gleichzeitig die Ladestation der Droiden aus. Auch wenn also die Lebensmittel der Bewohner von Onderon jetzt schlecht werden sollten, so ist es ein erfolgreicher Schlag gegen die Besatzer. Dass diese Angst der Bevölkerung und die Ambition, das Vertrauen zu gewinnen, so im Zentrum der Folge stehen, hat mich sehr positiv überrascht. Denn neben den Bedenken innerhalb des Jedi-Rates aus der vorherigen Folge, ist ein Guerillakampf auf den Straßen mit Bombenanschlägen und präzisen Angriffen nicht unbedingt ein Mittel, um Vertrauen zu gewinnen. Dabei geht es gar nicht so sehr um den Glauben an die Erfolgschancen der Rebellen, sondern vielmehr um die Angst beziehungsweise die Unsicherheit, einmal zufällig Opfer eines solchen Angriffes zu sein, auch wenn das von den Rebellen nicht so vorgesehen war. Dies passiert in dieser Folge zwar nicht, trotzdem empfinde ich die Verunsicherung als sehr gut dargestellt und somit ist das schon einmal ein großer Pluspunkt der Folge.

Der neue König von Onderon will den Willen des Volkes nicht als solchen wahrhaben.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man den Königshof als Handlungsort einbringt, der in den kommenden Folgen noch wichtiger werden wird. Die Verzweiflung von König Rash und sein „Auftrag“ an den ehemaligen König Dendup verdeutlichen eine gewisse Hilflosigkeit, die bei Guerillakämpfen immer mit einhergeht und auch in der realen Welt zu Komplikationen in der Bekämpfung solcher Strukturen führen kann. Man hat kein zentralisiertes Ziel und kann mit schierer Übermacht nur wenig erreichen, da man den Ursprung des Aufstandes nicht effizient angreifen kann. Deshalb ist der Auftrag, den Aufstand zu beenden, so verständlich wie naiv, was die Hilflosigkeit und auch die Angst vor den Konsequenzen (sowohl vonseiten der Rebellen als auch von Dooku) sehr gut verdeutlicht.

Die fortschreitende Charakterentwicklung gefällt mir ebenfalls gut und der Fakt, dass man quasi erst in dieser Folge erfährt, dass Saw und Steela Geschwister sind, gibt der Rivalität um die Führungsposition etwas mehr Gewicht. Was ich aber interessanter finde als die Frage, wie man nun vorgehen soll, ist, dass man erkennt, dass beide verschiedene Ansätze haben, wie ein Konflikt zu lösen sei beziehungsweise wie man den Guerillakampf am besten führt. Steela setzt auf die Unterstützung der Bevölkerung, wohingegen Saw für mehr Zerstörung plädiert. Diese Einstellung klassifiziert ihn später ja auch als Extremist innerhalb der Rebellenallianz.

Auch die romantischen Spannungen und die Unsicherheit zwischen Lux und Ahsoka werden weiterentwickelt, was aber einhergeht mit dem Hinweis von Anakin, dass er es zwar verstehen könne, davon aber nicht ihre Mission abhängen darf. Gerade da Ahsoka in früheren Staffeln eher Probleme hatte, Autorität zu akzeptieren (man denke nur an Felucia oder Ryloth), ist dieser Aspekt eines zweifelnden Padawan sehr interessant. Zumal diese romantischere Seite nicht erst für diesen Arc hineingeschrieben wurde, sondern sich schon seit der dritten Staffel andeutete.

Die Rebellen haben erfolgreich den Generator zerstört – mit einem AAT!

Anmerkungen: Der moralische Spruch zu Beginn ist für mich in diesem Fall die perfekte Metapher für Hoffnung. Gerade wenn man die Bevölkerung als jene ansieht, die nach Hoffnung suchen, ergibt der Spruch mit der letztendlich aufkeimenden Revolte auf Onderon Sinn. Die Hoffnung existiert, man muss nur einen Auslöser finden, um auch daran glauben zu können.

Der AAT muss eine der besten Kanonen der Galaxis haben, wenn man mit ihm zwei Stahltore mit einem Schuss quasi zersprengen kann. Das ist aber auch mein einziger größerer Kritikpunkt, der etwas unglaubwürdig wirkt, während man die Folge schaut.

Animation: Die Folge liefert trotz ihrer Dunkelheit schöne BIlder und erweitert etwas den Stil von Onderon. Der Palast gefällt mir sehr gut und bietet die nötige Opulenz, um als Palast im Star Wars-Universum glaubhaft zu sein. Auch das Charakterdesign der beiden Könige oder des Beraters des Königs sind sehr gut gelungen. Die Explosion des Generators wirkt ebenfalls gut umgesetzt, genauso wie diese fabelhaften Mäntel!!

Dooku entsendet Kompetenz nach Onderon.

Fazit: Für mich bietet diese Folge mit ihrem relativ eingeschränkten Fokus – die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen – ein tolles Gesamtpaket, das von Beginn bis zum Schluss nicht langweilig wird und vor allem fast vollständig auf zu konstruierte Handlungsabläufe verzichtet. Die Inszenierung des Guerillakampfes ist zwar idealisiert, erhält mit der Angst der Bevölkerung aber zumindest eine realitätsnahe Komponente. Alles in allem eine sehr gute Folge dieses Arcs.

vorherige Episode: Krieg an zwei Fronten (Staffel 5, Episode 2)
nachfolgende Episode: Lang lebe der König (Staffel 5, Episode 4)

Ein Kommentar

  1. Ich finde die Folge sehr sehr gut.

    Zum einen finde wieder diesen Ansatz mit den Rebellen die ihre Heimat befreien extrem cool. Zum anderen finde ich die Thematik mit der Bevölkerung extrem cool und sehr gut gemacht. Auch der Angriff auf den Generator und die Charakterentwicklungen der Charaktere in der Folge sind sehr gut.

    Letztendlich muss ich sagen das diese zweite Folge alles perfekt macht und diese sehr sehr guten Storybogen sehr gut weiterführt daher wäre meine Bewertung klar ich würde der Folge ihre mehr als verdienten 5 von 5 Holocrons geben!

Schreibe einen Kommentar