Rezension: Star Wars Comic-Kollektion, Band 72: Dark Times: Feuerträger

Am 28. Mai erschien Band 72 der Star Wars Comic-Kollektion von Panini mit der Geschichte Feuerträger. Im Comicfachhandel war dieser Band bereits am 24.05.2019 erhältlich.

Der Comic

Feuerträger ist ein Legends-Comic, der in den USA unter dem Titel Fire Carrier als fünfteilige Heftreihe bei Dark Horse veröffentlicht wurde. Alle fünf Ausgaben wurden von Randy Stradley geschrieben, der einigen auch unter seinem Pseudonym Mick Harrison bekannt ist, und von diesmal von Gabriel Guzman zeichnerisch umgesetzt. Koloriert wurden die Hefte von Garry Henderson und Douglas Wheatley erstellte die Cover. Feuerträger ist der fünfte Teil der Dark Times-Reihe, deren erster Teil bereits in Band 6 der Kollektion veröffentlicht worden war. Teil 2 – Blutige Ernte – erschien mit Band 10, Teil 3 – Parellelen – mit Band 50 und Teil 4 – Aus den Schatten – mit Band 68.

In Deutschland wurde Feuerträger in den Einzelheften Star Wars #111, #112 und #113 von Februar bis Mai 2014 veröffentlicht. Auch diese Ausgaben übersetzte wieder Michael Nagula. Ein Sammelband der Geschichte erschien erst am 23. Mai 2016 im Rahmen der Masters Series.

Panini liefert dazu folgende Inhaltsangabe:

BEMANNT EURE SCHIFFE. UND MÖGE DIE MACHT MIT EUCH SEIN.
Auf der Flucht vor Klontruppen nach der Order 66 strandet Jedi-Meister K’Kruhk mit einer Gruppe Jünglinge auf einem fremden Planeten, der unter den verheerenden Auswirkungen der Klonkriege zu leiden hat. Nun fällt K’Kruhk die schwere Aufgabe zu, für das Überleben seiner Schützlinge zu sorgen – auf einer Welt, auf der Flüchtlinge äußerst gefährlich leben.

Der Comic setzt auf Arkinnea ein, wo K’kruhk und seine Jünglinge gerade dabei sind abzustürzen, aber dennoch von der Luftüberwachung des Planeten keine Landeerlaubnis erhalten. Anschließend werden sie alle in ein Flüchtlingslager gebracht und bereits hier zeigt sich, dass die Bewohner Arkinneas eigentlich keine Lust auf weitere Flüchtlinge haben. In einer Parallele, die mich gerade jetzt sehr schaurig an gegenwärtige politische Verhältnisse erinnert, werden die Flüchtlinge in einem Massenlager untergebracht, mit einem Chip ausgestattet und müssen darauf hoffen, sich irgendwann in den Nordlanden ansiedeln zu dürfen. 

Bevor es jedoch dazu kommt, taucht kein anderer als einer meiner Lieblingsjedi auf – Meister Zao. Der in Rätseln sprechende Jedi-Meister kommt vor allem, um K’kruhk und die anderen zu warnen und nachts flieht die Gruppe aus dem Lager, jedoch nicht ganz unbemerkt. Der Comic entwickelt sich zu einer recht vorhersehbaren Katz-und-Mausjagd, die jedoch durch einige Entdeckungen fesselnd bleibt. So finden die Jedi heraus, dass die angeblich umgesiedelten Flüchtlinge in Wirklichkeit einfach aus den Transporter über einem Canyon geworfen werden und so alle sterben. Ein Umstand mit dem nicht nur die älteren Jedi der Gruppe zu kämpfen haben.

Es kommt wie es kommen muss, die Miliz des Planeten findet die Jedi schließlich, doch gleichzeitig treffen sie auch auf andere einheimische Bewohner, die Yonu, die ein wenig etwas breiteren Wookiees ähneln. Die Miliz wird bezwungen, allerdings zeigt sich da schon der erste Funke der dunklen Seite in einem der jungen Mädchen. Doch sowohl Zao als auch K’kruhk haben ein Auge auf sie, insbesondere der Whipide, der an sein eigenes Nachgeben zur Dunklen Seite zurückdenkt.

Parallel erfahren wir zwischendurch immer wie sich der von Darth Vader gefangene Falco Sang auf Coruscant durchschlägt. Oder eher geschlagen wird. Er soll für Darth Vaders Offizier Gregg dessen Parcourkurs testen. Ehrlich gesagt ist mir Falco Sang nicht mehr in Erinnerung geblieben und auch hier ist er bestenfalls von geringem Interesse. Hauptsächlich erfährt man hier, dass Vader immer noch auf der Jagd nach Dass Jennir ist, von dem jedoch keine Spur zu finden ist und er deshalb alle anderen Bitten um Unterstützung, wie etwa die von Arkinneas imperialen Stützpunkt, ignoriert. Gregg ahnt zwar etwas, spätestens als ein Sternzerstörer seinen Patrouillenflug unterbricht, um auf einen Ruf des Planeten zu reagieren, doch das hilft ihm bei Vader wenig.

Viel interessanter sind dagegen die Auftritte von Commander Teron, ein imperialer Offizier, der sich tatsächlich um das Wohl der Flüchtlinge sorgt. Mehrmals sehen wir ihn darum bemüht, dem fremdenfeindlichen Captain Relik seine Hilfe anzubieten. Natürlich will Relik das nicht, denn die Imperialen dürfen ja nichts von seiner “Entsorgung” der Flüchtlinge erfahren. Spätestens als Teron jedoch K’kruhk sieht, ist er umso mehr interessiert und wie sich später herausstellt aus gutem Grund. Teron hat in den Klonkriegen unter K’kruhk in der Schlacht von Saleucami gekämpft und ist nicht davon überzeugt, dass die Jedi die Republik verraten haben. Das gleiche gilt auch für seinen Kameraden Denimoor, den Captain des Sternzerstörers. Feuerträger zeigt, dass nicht alle Imperialen den Idealen des Imperiums folgen, doch die meisten wissen, dass Widerworte lediglich zu ihrem Tod führen. Dennoch verspricht Teron, dass er K’kruhk und seine Schüler jedes Jahr mit Vorräten und Technologie versorgen wird.

Obwohl Feuerträger komplett ohne Dass Jennir und die Crew der Uhumele verläuft, stört ihre Abwesenheit kein bisschen. Im Gegenteil, die Handlung um die Gruppe der flüchtigen Jünglinge mit K’kruhk und seiner Padawan Chase Pirru ist interessant genug, um sogar den wenigen Seiten mit Vader den Rang abzulaufen. Überhaupt hat der Comic einen sehr guten Spannungsaufbau der nur durch eine Sache etwas relativiert wird. Am Anfang erhält man nicht nur die sehr wichtige Zusammenfassung was bisher passiert ist, sondern auch noch die Porträts von drei Personen, die im Laufe des Comics wichtig werden. Dass K’kruhk dabei ist, keine Frage, passt natürlich und auch mit dem Spoiler zu Zao kann ich leben, weil das vermutlich auch damals durch die zahlreichen Covervariants schon bekannt war. Aber dann stellt man noch Commander Teron vor und spoilert, dass er früher unter Meister K’kruhk diente. Damit nimmt man dem Comic die Möglichkeit, den Leser zu überraschen.

Bis auf eine Covergalerie und die Übersicht der erschienen Comicbände in der Kollektion gibt es kein Bonusmaterial. Ich muss allerdings zugeben, dass mich das nicht großartig stört, denn allzu häufig war ich davon enttäuscht, weil es nur selten überhaupt etwas mit den Comics zu tun hatte. 

Fazit

Auch Band 5 in der Dark Times-Reihe enttäuscht nicht. Wir werden mit gewissenhaften Imperialen, fremdenfeindlichen Einheimischen und traumatisierten Jedi konfrontiert, von denen zumindest eine scheinbar einen dunkleren Pfad vor sich hat. Das alles ergibt zusammen mit den übrigens hervorragend gelungenen Zeichnungen und Kolorierungen des Gespanns Guzman und Henderson einen stimmigen und spannenden Comic, der auch einige Fragen aufwirft. Was passierte nun mit Teron schlussendlich, wo er doch irgendwann keine Vorräte mehr bringt? Wie geht es mit der jungen Jedi weiter, die der Dunklen Seite zu verfallen scheint? Und wo steckt eigentlich Dass Jennir? Zumindest die letzte Frage wird im Finale der Reihe geklärt werden. Für Feuerträger vergebe ich hier aber auf jeden Fall schon volle 5 von 5 Holocrons!

Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Fortgesetzt wird die Reihe im Rahmen der Comic-Kollektion dann mit Band 85: Dark Times. Ein Funke bleibt im Dezember 2019.

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