Rezension: Ahsoka von Emily Kate Johnston

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Bereits am 27.02.2017 hat Panini den Kanon-Roman Ahsoka von Emily Kate Johnston hierzulande als Klappenbroschur veröffentlicht. Zwei Wochen zuvor, am 09.02.2017, hatte Panini den Roman schon als E-Book auf den Markt gebracht.

Wie der Titel schon verrät, ist die aus der Animationsserie The Clone Wars bekannte Togruta Ahsoka Tano die Protagonistin des Romans, dessen Handlung 18 VSY, ein Jahr nach Episode III: Die Rache der Sith, einsetzt. Die US-Ausgabe, Ahsoka, ist am 11.10.2016 erschienen und wurde von Andreas Kasprzak ins Deutsche übersetzt. Für Emily Kate Johnston stellt Ahsoka das Erstlingswerk im Star Wars-Universum dar. Von Penguin Random House gibt es den Roman auch als Hörbuch, welches von Ashley Eckstein, der originalen Stimme von Ahsoka Tano in The Clone Wars, gelesen wird.

Das Cover, welches Ahsoka als junge Erwachsene mit zwei weißen Lichtschwertern bewaffnet zeigt, wurde von Wojtek Fus gestaltet.

Eine Rezension zur US-Ausgabe hat bereits Kollegin Ines für euch verfasst. Sie hat dem Werk drei von fünf Holocrons gegeben. Ihre ausführliche Meinung zum Buch könnt ihr hier nachlesen.

Folgende Informationen liefert der Verlag zum Inhalt:

SIE DACHTE, IHR KAMPF SEI VORÜBER, DOCH DIE SCHLACHT HAT EBEN ERST BEGONNEN …

Ahsoka Tano war einst eine loyale Padawan, die ihr Leben dem Dienst am Jedi-Orden verschrieben hatte. Ein heimtückischer Verrat veranlasste sie dazu, dem Orden den Rücken zu kehren und ihren eigenen Weg zu gehen – in dem Wissen, dass Anakin Skywalker und die anderen Jedi ihr jederzeit zur Seite stehen würden, falls nötig. Doch dann zwang der ruchlose Imperator Palpatine die Galaxis unter sein Joch und die Jedi wurden gnadenlos abgeschlachtet. Ahsoka suchte Zuflucht auf dem entlegenen Farmermond Raada und versuchte abseits von allem ein normales Leben zu führen. Aber Ahsoka kann ihrem Schicksal nicht entfliehen. Als imperiale Truppen Raada besetzen, muss die ehemalige Padawan eine Entscheidung treffen. Eine Entscheidung, die alles aufs Spiel setzt, was ihr lieb und teuer ist, aber gleichzeitig auch eine neue Hoffnung bedeutet …

PDF-Leseprobe

Ahsoka (11.10.2016)
Ahsoka (11.10.2016)

Nachdem ich damals mitbekommen hatte, dass Ahsoka Tano in der Animationsserie Star Wars Rebels auftauchen wird, kamen mir sofort einige Fragen in den Kopf: „Wie hat sie die Order 66 miterlebt? Hat sie Kontakt zu anderen Jedi? Wie hat sie in den vergangenen Jahren überlebt?“, um nur drei davon zu nennen. Nachdem ich dann von der Ankündigung las, dass der Roman Ahsoka kommen wird, war meine Hoffnung groß, dass er einige dieser Fragen beantwortet würde. Das Potential, welches der Roman hat, ist enorm. Nicht nur, weil Ahsoka eine so spannende Figur ist, sondern viel mehr, weil er die Möglichkeit bietet, die losen Enden zu verknüpfen und offene Fragen zu beantworten, welche entstanden sind, nachdem Disney die erfolgreich laufende Animationsserie The Clone Wars 2012 quasi von heute auf morgen auf Eis legte. Also die gleiche Ausgangssituation, wie sie auch bereits Schülerin der Dunklen Seite von Christie Golden hatte. Die Parallelen sind durchaus vorhanden: In beiden Roman ist eine weibliche Machtnutzerin die Protagonistin und beider Schicksal blieb nach dem Ende von The Clone Wars offen. Im Gegensatz zu Schülerin der Dunklen Seite basiert die Handlung von Ahsoka allerdings nicht auf bereits existierenden Drehbuchentwürfen der Serie.

Das Letzte, was wir von Ahsoka mitbekommen haben, war, wie sie in Vom Licht entfernt, Folge 20 der fünften Staffel von The Clone Wars, den Orden der Jedi verlässt, nachdem man sie zu unrecht verdächtigt hat, etwas mit einem Attentat auf den Jedi-Tempel auf Coruscant zu tun zu haben. Die Folge wurde in den Vereinigten Staaten am 02.03.2013 ausgestrahlt und nur acht Monate später war sie dann auch hierzulande, am 02.11.2013, auf Deutsch zu sehen. Danach tauchte Ahoska erst wieder in Galaxis in Flammen auf, der finalen Folge der ersten Staffel von Rebels, welche in den USA bereits am 02.03.2015 und hierzulande am 04.04.2015 Premiere feierte. Fans, welche beide Serien verfolgen, wissen also bereits, dass es Ahsoka Tano nach ihrer beendeten Karriere als Jedi ins Spionagenetzwerk der Rebellion verschlagen hat. Ich selbst habe von Rebels bisher nur den Pilotfilm und einige wenige Folgen der ersten Staffel gesehen. Daher hatte ich keine Kenntnis darüber, welche Rolle Ahsoka in Rebels spielt. Allerdings wusste ich um ihr Auftauchen in der Serie, daher war mir beim Lesen durchaus bewusst, dass sie jede kritische Situation und Begegnung überleben wird. Ein Fakt, welcher bei der einen oder anderen Szene natürlich etwas der Spannung rausnimmt.

"Ahsoka

Der Roman selbst nimmt daher auch sehr oft auf verschiedene Folgen der beiden Animationsserien The Clone Wars und Star Wars Rebels Bezug. Zum direkten Verständnis an sich ist allerdings kein Vorwissen vonnöten. Im Kontext wird alles Wichtige, was der Leser wissen muss, auch so gut vermittelt. Man merkt dadurch aber auch sehr deutlich, dass der Roman unweigerlich als Verknüpfung der beiden Serien dient – quasi eine Wegbeschreibung von A nach B.

Die grobe Handlung von Ahsoka ist schnell erzählt. Um möglichst viel Abstand zwischen sich und das Imperium zu bringen, flieht Ahsoka nach Raada, einem Mond im Äußeren Rand. Dort beginnt sie, sich ein einfaches Leben aufzubauen. Aber der Frieden währt nicht lange, denn das Imperium kommt nach Raada. Die Konfrontation auf Raada stellt für Ahsoka den Punkt im Leben dar, an dem sich entscheidet, was für eine Rolle Ahsoka Tano in der Galaxis spielen wird, getreu dem Motto „Aus großer Macht folgt große Verantwortung“. Unterstützung erhält sie dabei vom Senator von Alderaan,dem Jedi-Sympathisanten und Mitbegründer der Rebellion Bail Organa.

Was die Entwicklung von Ahsoka Tano angeht, bietet der Roman keine Überraschung. Eher eine genauere Erklärung. In mehrere Rückblenden aufgeteilt erfahren wir, dass sich Ahsoka und Captain Rex auf Mandalore befanden und dabei waren, Maul zu jagen und gefangen zu nehmen, als Darth Sidious die Order 66 ausrief. Und so erfährt der Leser genauere Details zum Überleben beider der Order 66. Aber leider geht der Roman nicht drauf ein, was die Vernichtung des Jedi-Ordens in der ehemalige Padawan Ahsoka Tano auslöst. In den verschiedensten Situationen der Handlung des Romans erinnert sie sich immer wieder an ihren Meister Anakin Sykwalker und Obi-Wan Kenobi, wie dieser und jener auf diese und jene Situation reagiert hätte. Und wie es aussieht, ist Ahsoka, was Emotionen angeht, eine echte Jedi – denn auch erst ein Jahr nach der totalen Auslöschung all ihrer Freunde wirkt sie total abgehärtet, was das angeht. Ich bin kein Psychologe, aber gerade beim Gedanken an ihren vermutlich toten Meister hätte ich mir dann doch mehr Emotion gewünscht. Aber vermutlich hat sie einfach in dem vergangenen Jahr bereits erfolgreich mit den Toten abgeschlossen, da ihr die Lebenden durchaus etwas bedeuten. Hier zeigt sie nämlich durchaus Emotionen, wenn sie sich zum Beispiel um ein machtbegabtes Kind sorgt, um das sich nun niemand mehr kümmern kann. Solche Momente haben mir sehr gut gefallen. Generell hat mir die präsentierte Gedankenwelt von Ahsoka durch Emily Kate Johnston gefallen. Johnston präsentiert eine Ahsoka, wie wir sie aus The Clone Wars kennen, die aber auch eine schwere Zeit durchmacht und durchgemacht hat und sich entsprechend verändert hat.

"Ahsoka

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass den Kyber-Kristallen so viel Raum geboten wurde. Gerade, nachdem sie in Rogue One: A Star Wars Story so große Erwähnung fanden. So gibt es in Ahsoka sogar eine direkte Anspielung auf Jedah, indem eine Welt mit Tempeln erwähnt wird, auf der die Kristalle verehrt werden. Auch wenn es Ahsoka selbst nicht klar ist, weshalb sie bestimmte Teile sammelt, dem Leser ist das sofort klar: Sie ergeben am Ende ihre beiden Lichtschwerter. Doch kein Lichtschwert ohne seinen Kristall. So gibt es in der Handlung auch noch eine kurze Exkursion nach Illum und wir erfahren, was das Imperium mit dieser Welt angestellt hat. Wie Ahsoka schlussendlich an ihre Kristalle für die beiden Schwerter kommt, ist aber meiner Meinung nach das Beste am Roman. Ich kann mich nicht erinnern, in den Legends von etwas Vergleichbarem gelesen zu haben. Generell empfand ich gerade diese Teile der Geschichte als Highlight.

Mir persönlich hat Ahsoka richtig gut gefallen. Das Buch ist super zu lesen und hat Spaß gemacht. Das Potential, das der Roman hatte, wurde weitestgehend genutzt, auch wenn ich mir gerade für die Zeit zwischen Vom Licht entfernt und der Order 66 mehr Informationen gewünscht hätte. Aber eventuell bekommen wir da noch etwas mehr in Form eines Comics oder eines weiteren Romans geboten? Wenn ich es mir wünschen dürfte, dann in einem weiteren Roman, denn dieser bietet einfach viel mehr Möglichkeiten aufzuzeigen, was im Inneren einer Figur vor sich geht. Alles in allem hält der Roman Ahsoka, was er verspricht: Er bietet Ahsoka pur von der ersten bis zur letzten Seite! Fans von Ahsoka werden definitiv bedient. Fans der Animationsserie The Clone Wars und/oder Star Wars Rebels kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Daher vergebe ich vier von fünf Holocrons!

Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

6 Kommentare

  1. Hey Julian,
    Super Rezension zum Buch.
    Ich war ebenfalls sehr begeistert von dem Buch, darum war es sicher innert 2 Tagen durch ;).
    Ich hoffe ebenso auf einen weiteren Roman, was Ahsoka nun als Geheimdienstleiterin erlebt, wie es mit Kaeden weitergeht, was der Grossinquisitor unternimmt, etc.

    1. Aus Star Wars Rebels wissen wir ja, dass der Großinquisitor ein ehemaliger Jedi-Tempelwächter war, der der dunklen Seite verfallen ist. Der war also schon – wie Anakin/Vader – ausgebildet. Kann mit anderen Inquisitoren ähnlich gelaufen sein.

      Die genauen Anfänge des Inquisitorenprogramms wird man uns übrigens im neuen Darth-Vader-Comic von Charles Soule zeigen.

      (Im Übrigen Glückwunsch zum 7500. Kommentar auf unserer Seite.)

    2. …7500?!? Ach, danke – wow 🙂 habe ich jetzt etwas gewonnen? Evtl. nen OSWFC Clubausweis?

      Da habe ich bei Rebels wohl nicht richtig aufgepasst, auf den Comic bin dann mal richtig gespannt…

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