Zeitreise: Reaktionen auf Erben des Imperiums

Mark Newbold begab sich für den Blog der Offiziellen Seite zurück in die Zeit, als Erben des Imperiums von Timothy Zahn ein neues Kapitel für die Saga eröffnete, und befasste sich mit den Kritikerreaktionen auf den Auftakt der Thrawn-Trilogie von damals bis heute. Wir haben diese Zeitreise für euch übersetzt.

Nun, da wir eine neue Ära des Kriegs der Sterne beginnen und langsam aber sicher vom Ende von The Clone Wars zu Star Wars Rebels und Episode VII übergehen, bietet sich die Gelegenheit, einen Blick über zwei Jahrzehnte in die Vergangenheit zu werfen, genauer gesagt zu einer Veröffentlichung im Jahr 1991, die uns aus den Dunklen Zeiten herausführte. Star Wars: Erben des Imperiums von Timothy Zahn eröffnete für uns ein Jahrzehnt, das uns das Star Wars Galaxy Magazine, den Star Wars Insider, Schatten des Imperiums, die Special Edition der Star Wars-Trilogie und Die dunkle Bedrohung brachte. Der Roman war der zündende Funke eines Veröffentlichungsprogramms, das bis heute andauert, und verlieh dem Erweiterten Universum Gestalt – Geschichten, die außerhalb des von George Lucas in den Filmen und TV-Serien etablierten Kanons spielen und die Galaxis an Tiefe bereichern.

Niemand erwartete, dass Erben des Imperiums so ein Riesenhit werden würde, der es auf die Bestsellerlisten der New York Times schaffte und Elemente des Erweiterten Universums aus den D6-Publikationen von West End Games sowie andere bereits existierende Informationen vereinte und uns Figuren wie Mara Jade, Talon Karrde, Großadmiral Thrawn und Gilad Pellaeon schenkte. Er taufte die Hauptwelt der Republik auf den Namen Coruscant und erwies sich als einflussreich, weitläufig beliebt und bahnbrechend. Aber wie ist der Roman gealtert? Es folgt es eine Reihe von Rezensionen, die im Laufe der letzten anderthalb Jahrzehnte geschrieben wurden und sich sowohl auf die ursprüngliche Veröffentlichung als auch auf die 20-Jahre-Jubiläumsausgabe beziehen, die im September 2011 erschien.

Damals war der Shaven Wookiee eine der Hauptanlaufstellen im Netz, von denen viele nicht mehr existieren, und sie kommentierten die Veröffentlichung auf interessante Art und Weise. In ihrer Rezension aus 2006 wiesen sie auf die Parallelen zwischen Hauptfiguren des Buchs und ihren Marvel-Comics-Gegenstücken hin; diese Verbindung würden viele Leute heutzutage gar nicht herstellen, da die Marvel-Veröffentlichungen langsam im Rückspiegel verblassen.

»Etwas, das dem langjährigen Star Wars-Fan an diesem Buch auffällt, ist die Tatsache, dass es zwar nicht auf den Marvel-Geschichten aufbaut, aber offensichtliche Ähnlichkeiten zu ihnen aufweist. Zahns Noghri-Rasse hat ein paar oberflächliche Ähnlichkeiten zu den Nagai von Marvel, aber Zahns Figur Mara Jade ist ein fast schon unverhohlenes Plagiat von Marvels Shira Brie. Der Grund, warum die meisten Star Wars-Fans glauben, dass Mara Luke Skywalkers perfekte Angebete ist, kommt zweifelsohne von den vielen Ähnlichkeiten, die die Figur mit Shira aufweist.«

Die Rezension macht auch klar, wie sehr sie den Roman und dessen Platz in der größeren Star Wars-Geschichte schätzt.

»Zahn ist ein verdammt guter Romanautor und man muss sagen, dass Erben des Imperiums eine würdige Fortsetzung der Star Wars-Saga ist.«

Amelia Hill von About.com konzentriert ihre Rezension auf die Bantam-Ära, die 8 Jahre dauerte und 38 Romane und Kurzgeschichtensammlungen umfasst.

»Die Thrawn-Trilogie hat eine fortdauernde Handlung für die Bantam-Ära der Star Wars-Romane etabliert. Ja, der Imperator und sein Todesstern wurden bei der Schlacht von Endor zerstört – aber seine Untergebenen blieben immer noch zurück und die Rebellenallianz war immer noch eine kleine, relativ schwache Macht. Die Neue Republik war eine wacklige Regierung, die sich Bedrohungen durch die Imperialen Restwelten und unabhängige Kriegsherren stellen musste. Dieser fortlaufende Handlungsstrang behielt den Schwung der Star Wars-Filme bei, indem sie den zentralen Konflikt – den Kampf zwischen Jedi und Sith – zu einem breiteren, politischen Kampf verlagerten. Rückblickend gibt es da Parallelen zur Prequel-Trilogie, die die politischen Probleme der Republik erkundet und erforscht, wie die Sith darin gedeihen konnten.«

Eine scharfsinnige Beobachtung, die darauf hinweist, dass die Star Wars-Geschichte weit mehr als nur der Kampf Jedi gegen Sith und die Saga der Skywalker-Familie ist, sondern auch politische Machenschaften und persönlichere Schicksale umfasst.

John Lawson von der Fairfax County Publik Library, der für das School Library Journal schreibt, war einer etwas anderen Ansicht. Auch wenn er das Buch eindeutig genoss, war er der Meinung, dass es eher für eine Leserschaft aus jungen Erwachsenen geeignet war.

»Es macht riesig Spaß, wieder mit dem Star Wars-Aufgebot an Menschen, Droiden und Aliens herumzutollen. Erben ist zwar nicht auf einer Ebene mit Zahns kreativen und starken Werken wie Cascade Point (Baen, 1987), aber in seinem eigenen Rahmen ist es gut geschrieben. Empfohlen für Sammler von Romanen für junge Erwachsene, die eine Ladung Star Wars benötigen.«

Hier im Vereinigten Königreich bei Lightsabre vertrat Jonathan Hicks eine ganz andere Meinung als er 2000 in dieser Rezension auf seine charakteristisch herbe Weise das herausarbeitete, was seiner Ansicht nach die Mängel des Romans und seinen Methoden waren, Star Wars zurück zu den Massen zu bringen.

»Die Macht ist die ultimative Kraft im Universum. Darth Vader selbst sagte etwas von wegen ‚Die Fähigkeit, einen Platen zu zerstören, ist unbedeutend neben der Kraft der Macht‘. Es scheint jedoch, dass man immun gegen die Kräfte der Macht wird, wenn man sich eine Echse um die Schultern legt. Die Ysalamiri sind eine Spezies, die die Macht ‚von Natur aus abstoßen‘. Was Zahn hiermit also quasi gemacht hat, ist, die Bedeutung der Kraft der Jedi zu senken. Das ist so, als hätte man Kopfweh. Ein absolut unnötiges Zusatzelement des Buchs, das auch die Macht entwertet, die schließlich ja die Galaxis gerettet hat.«

Er beklagte auch den relativ spärlichen Gebrauch der Droiden im Roman, eine Entscheidung, die Jonathan zufolge zwei Schlüsselfiguren der gesamten Saga herunterspielte.

»Dann war da noch der mangelnde Einsatz der Droiden R2-D2 und C-3PO. Wichtige Figuren aus den Filmen werden nun zu reinen Dienern herabgespielt. In den Filmen haben sie über Tatooine die ganze Sache ins Rollen gebracht, sie waren in Das Imperium schlägt zurück wichtige Figuren und halfen sogar bei Han Solos Rettung in Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Eine Verschwendung zwei sehr guter Figuren.«

Doch damit nicht genug. Er nahm auch Bezug auf die Gewohnheit der Figuren, auf Ereignisse zurückzugreifen, mit denen wir Leser aus den drei Filmen bereits sehr vertraut waren.

»Und dann waren die dauernden Rückgriffe auf dem Star Wars-Filme. Kleine Schnipsel, kurze Erinnerungen an Dialoge und Gespräche. Die Figuren in Zahns Buch denken immer wieder über sich oder ihre Freunde nach und diese Gedanken führten immer zu einem Zitat aus einem der Filme. Einer der schlimmsten Momente ist die Erwähnung eines Kommittees und Leia sagt zu Han – mit einem ironischen Lächeln, als wäre das ein Dauergag in ihrem Leben basierend auf einer Wegwerfzeile aus Das Imperium schlägt zurück – ‚I am not a committee‘. Was soll das? Ich dachte, wir lesen die weiteren Abenteuer, nicht die dauernden Rückblenden.«

Wir machen einen Sprung nach vorne nach 2011 und der Veröffentlichung der Jubiläumsausgabe von Erben des Imperiums. Nick Sharp betrachtete in der SF Signal die Veröffentlichung. Er las das Buch zum ersten Mal und brachte ein paar Punkte zur Sprache, die früheren Rezensenten gar nicht eingefallen wären, da er durch die Linse von zwei Jahrzehnten schauen kann.

»Zahns größte Stärke ist, Jedermanns Lieblingsfiguren aus den Filmen in Text zu übersetzen. Beim Lesen der Dialoge konnte ich die Stimmen der Schauspieler hören und mir ihre Eigenarten vorstellen. Zahn ist besonders geschickt darin, Han Solos schurkische Gewitztheit, Lando Calrissians Charme, C-3POs neurotisches Geplapper und (überraschenderweise) R2-D2s Gepiepe und Gepfeife zu schreiben. Han und Lando stehlen den anderen wirklich die Show und es macht riesig Spaß, sie als Partner zusammenarbeiten zu sehen.«

TV Tropes ging auf einzigartige Weise an den Roman und einige seiner Nachfolger an und listete die Tropen auf, die er der Star Wars-Galaxis bescherte, und führte in einer nun überflüssigen Weise an, dass „viele Fans sie ehrenhalber als die Episoden VII, VIII und IX betrachten“.

Barnes and Noble betrachtete den Roman 2011 genauer und nannte seinen Platz am Star Wars-Firmament „das größte Ereignis in der Geschichte der Star Wars-Bücher“.

»Star Wars erlebte einen wahren Höhenflug mit der Veröffentlichung von Timothy Zahns Erben des Imperiums im Mai 1991, dem ersten Band einer Nachfolgertrilogie zu den Ereignissen in Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Dieses Hardcover-Sammlerstück enthält zahlreiche neue Extras, darunter eine Einleitung und Anmerkungen von Autor Zahn; exklusive Kommentare von Lucasfilm und dem Verlag Del Rey; und, nicht zu vergessen, eine neue Novelle mit Großadmiral Thrawn höchstpersönlich. Eines der spannendsten Star Wars-Epen aller Zeiten.«

Gerade ist eine neue Ära für Star Wars und dem die Saga begleitenden Verlagsprogramm direkt hinter der nächsten Kurve und es ist spannend, zurückzublicken und zu sehen, was für ein Schlüsselmoment in der Star Wars-Geschichte Erben des Imperiums war und welchen Platz es in den Herzen der Star Wars-Fans weltweit einnimmt. Es ist eine einzigartige Zeit, die vielleicht nie wiederkehrt, aber man wird sich immer an sie erinnern.

Wer möchte, der darf diese Zeitreise mit unserer eigenen Rezension der Jubiläumsausgabe beenden, und uns in den Kommentaren sagen, was ihr zu diesen Reaktionen aus über zwei Jahrzehnten Erben des Imperiums sagt. Was sind eure Erinnerungen, die ihr mit diesem Buch und der gesamten Trilogie verknüpft?

P.S.: Ganz besondere Ausgaben der Thrawn-Trilogie stehen im Fokus des aktuellen Collector’s Highlight.

(Quelle: StarWars.com Blog)