Rezension: Verlorene Welten von Claudia Gray

Am 16. November letzten Jahres hat Panini noch ein weiteres Werk der Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht als Klappenbroschur veröffentlicht: Verlorene Welten. Der Roman von Claudia Gray, welcher bereits am 04.09.2015 im Original als Lost Stars erschienen ist, wurde von Timothy Stahl ins deutsche übersetzt. Zur Originalausgabe hat Florian auch bereits eine Rezension verfasst.

Hier die Inhaltsangabe von Panini:

Der lange Arm des Imperiumshat mittlerweile auch die entlegensten Winkel der Galaxie erreicht. So auch den Planeten Jelucan im Outer Rim. Für den jungen Aristokraten Thane Kyrell und seine Freundin Ciena Ree ist damit ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen, denn nun können sie auf der Imperialen Akademie ihre Leidenschaft für das Fliegen ausleben. Doch schon bald muss Thane erkennen, dass er die rücksichtslosen Methoden des Imperiums verabscheut. Er kehrt daraufhin der Akademie den Rücken und schließt sich der Rebellion an. Damit bringt er Ciena in eine äußerst unangenehme Lage, da sie sich nun zwischen ihrer Loyalität gegenüber dem Imperium und ihrer Jugendliebe entscheiden muss, denn für sie ist Thane nun auf der Seite des Feindes

Verlorene Welten (16.11.2015)
Verlorene Welten (16.11.2015)

Zur Handlung will ich wie so oft nicht soviele Worte verlieren. Die Geschichte startet 11 VSY auf Jelucan, ein Planet des Äußeren Randes, welcher gerade dabei ist, sich dem Imperium anzuschließen. Auf Jelucan leben die Kinder Ciena Ree und Thane Kyrell, welche sich nichts sehnlicher wünschen als Teil der imperialen Flotte zu werden. Beide kommen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten Jelucans, doch eint sie das gemeinsame Ziel und schweißt sie zusammen. Die Geschichte endet schließlich 5 NSY, also ein Jahr nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Innerhalb dieser 16 Jahre auf über 400 Seiten erleben wir, wie die Freundschaft zwischen Ciena und Thane und die Treue gegenüber dem Imperium immer wieder aufs Neue auf die Probe gestellt wird.

Ich bin von den ersten Seiten an bis zum Ende begeistert am Lesen gewesen. Endlich mal wieder ein Star Wars-Roman ohne Luke, Leia und/oder Han als Hauptfiguren. Einen weiteren fetten Pluspunkt hat das Buch dadurch erhalten, dass es die uns bekannten Ereignisse in der Galaxis aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet. So erleben wir das Abfangen des Blockadenbrechers Tantive IV über Tatooine, die Vernichtung Alderaans und die Zerstörung des ersten Todessterns aus imperialer Sicht mit, sowie aus doppelter Perspektive die Schlacht von Hoth und natürlich die finale Begegnung zwischen den Flotten der Rebellen und des Imperiums über Endor beim Angriff auf den zweiten Todesstern. Dass die beiden Hauptcharaktere bei all diesen Ereignissen in der doch großen Galaxies stets zugegen sind, obwohl sie ab einem bestimmten Punkt der Geschichte auf unterschiedlichen Seiten im Krieg stehen, dafür wird auch eine Erklärung geliefert: Die Macht führt sie zusammen. Dies mag dem Einen oder Anderen nicht genügen, mich persönlich hat es jetzt nicht weiter gestört.

Über die gesamte Geschichte sind natürlich auch altbekannte Charaktere involviert bzw. finden Erwähnung: Tarkin, Darth Vader, der Imperator, Prinzessin Leia Organa, Luke Skywalker, Han Solo, Wedge Antilles, Dak Ralter, Lando Calrissian, Mon Mothma, Carlist Rieekan und Admiral Ackbar. Gerade in solchen Szenen, in denen jemand für uns so Vertrautes wie Han Solo und der Millennium Falke erwähnen werden, der Protagonist in der Geschichte damit aber gar nichts anfangen kann, hat das Buch eine überzeugende, realistische Wirkung ausgestrahlt. Allen voran natürlich die Tatsache, dass Ciena und Thane durch die Zerstörung des Todessterns einige ihrer Freunde und ehemaligen Klassenkameraden verloren haben. Für sie ist die Rebellion das Böse, das Chaos in die geordnete Galaxies bringt. Aber nach und nach erkennen auch sie, dass das Imperium nicht das ist, was sie jahrelang darin gesehen haben. Aber wie im wahren Leben gibt es eben auch in Star Wars nicht nur Schwarz und Weiß, sondern auch auch sehr viel Grau. Und dies schafft Claudia Gray sehr gut in ihrem Roman zu verdeutlichen.

Außer den bekannten Orten und Ereignissen aus den Filmen werden auch ein paar Neue vorgestellt. So gibt es eine kurze Szene, in der die Corona-Staffel der Rebellen den Planeten D’Qar ca. 4 NSY als potentiellen Kandidaten für eine Basis entdeckt. (30 Jahre später sollte ein gewisser Widerstand in einem gewissen neuen Film davon gebrauch machen.) Des Weiteren werden wir Zeuge der Entscheidungsschlacht zwischen der Neuen Republik und den Resten des Imperiums über Jakku im Jahre 5 NSY. Zudem wird Hosnian Prime mit dem Sitz des Senats der Neuen Republik erwähnt und die Entstehung der Ersten Ordnung in den unbekannten Regionen angedeutet. Seinem Reihentitel „Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht“ wird der Roman daher völlig gerecht.

Lost Stars (04.09.2015)
Lost Stars (04.09.2015)

Verlorene Welten ist von der Thematik definitiv ein Jugendroman. Selbstfindung, wer bin ich und wo geh ich hin – all das sind Themen, die sich vor allem an Teenager richten. Nichtsdestotroztz eignet er sich auch absolut als ein Roman, an dem auch Erwachsene Spaß haben werden.

Ich denke wir werden in weiteren Geschichten wieder etwas von den Figuren in diesem Buch zu lesen bekommen. Das Ende lässt schwer darauf hoffen. Ich bin jedenfalls gespannt. Zwischen dem Ende des Romans und Episode VII: Das Erwachen der Macht liegen immerhin knapp 30 Jahre. Viel Zeit für Einiges an Geschichten.

Nach Der Erbe der Jedi-Ritter war ich vorerst abgeschreckt vom Kanon und seinen neuen Geschichten, aber Verlorene Welten hat das wieder mehr als wett gemacht. Mir hat die Geschichte sehr gefallen, ich finde die Thematik äußerst interessant und mir hat der Schreibstil von Claudia Gray Spaß gemacht. Daher gebe ich dem Roman die volle Anzahl an Holocrons!

Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 5 von 5 Holocrons!

Gewinnspiel

Mit freundlicher Unterstützung von Panini haben wir für euch auch wieder ein Gewinnspiel am Start. Wir verlosen 2 x 1 Exemplar von Verlorene Welten!

Um zu den glücklichen Gewinnern zu gehören müsst ihr diese Frage beantworten, was euch nach dem Lesen dieser Rezension leicht fallen wird:

Von welchem Planet stammen Ciena Ree und Thane Kyrell?

Schickt die Antwort mit eurer Adresse und dem Betreff „Verlorene Welten“ an Adresse nach Gewinnspielende entfernt. Einsendeschluss ist Donnerstag, der 21. Januar, um 23:59. Die Preise werden unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort verlost. Bitte nur eine Teilnahme pro Person/Haushalt.

Möge die Macht mit euch sein!

Update 22.02.2016 8:08: Die Gewinner

Über je ein Exemplar von Verlorene Welten dürfen sich freuen:

  • Rene P. aus Halle
  • Andrea E. aus Wittlich

Danke an alle Teilnehmer für eure überaus zahlreichen Einsendungen!

4 Kommentare

  1. „Verlorene Welten“ ist ein erster Star Wars Roman und dazu noch ein sehr gelungener. Mir persönlich sind Treue und Prinzipien sehr wichtig, weshalb ich die Konflikte der Charaktere Ciena und Thane und wie alles seinen unausweichlichen Lauf nahm, unheimlich interessant fand.

    Zeitweilig kamen immer diese „Zufälle“ auf, bei denen ich mir dachte, wie klein das Universum doch ist. Jedoch von der anderen Seite betrachtet, wuchs es ein wenig an, da wir mehr über die Mentalitäten innerhalb der Imperialen Befehlsstruktur und der Untertanen der imperialen Welten erfahren konnten.

    Und letztendlich kam die Frage auf – wer ist gut, wer ist böse und wer manipuliert hier wen. Aus filmischer Sicht ist uns klar, dass das Imperium das Böse verkörpert. Doch sehen wir auch einen Standpunkt, der die Rebellen nicht ungescholten davonkommen lässt.

    Ich freue mich schon auf Grays nächsten Roman und hoffe, dass er dieses Niveau halten kann bzw. noch einiges auf die Schippe legt.

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