Nach allerlei überleitenden Vorspiel-Heften der beteiligten Comic-Reihen in den letzten Wochen hat ja letzten Mittwoch das große Crossover mit War of the Bounty Hunters #1 nun wirklich begonnen. Mit Heft #13 „Showdown on Smuggler’s Moon“ legt nun Marvel das erste Bounty Hunters-Heft vor, welches in dem von Charles Soule definierten War of the Bounty Hunters-Setting spielt.
Wie üblich bei den Beiträgen zum Marvel-Mittwoch enthalten die Rezensionen und ggf. auch die Leser-Kommentare Spoiler.
Der Inhalt
Chewie und C-3PO treffen auf Nar Shaddaa in einer Seitenstraße einen Boten, dee sie zu ihrer Kontaktperson Sagwa führen soll. Und während C-3PO noch in nicht so schönen Erinnerungen an ihren letzten gemeinsamen Aufenthalt auf Nar Shaddaa schwelgt, bei dem Chewie von Dengar mit einem Elektroschocker malträtiert worden war, kommt es plötzlich neben ihnen durch einen Flüchtenden zu einem Tumult auf der Straße. Chewie wittert nicht nur Gefahr, sondern auch einen alten Bekannten. Dieser entpuppt sich auch sogleich als Valance, der blindlings in Chewie reinläuft, was bei beiden sofort Erinnerungen an ihre letzte, dramatische Begegnung hervorruft. Wir erinnern uns, dass Valance Han Solo damals vor einem Hinterhalt gerettet hat, indem er auf die beiden geschossen hat, sodass diese der drohenden Gefahr gewahr wurden und zum Millennium Falken fliehen konnten. Mit ein paar Schritten Abstand trifft auch Dengar ein, aber da hat Chewie Valance schon gepackt und gegen die nächstbeste Wand gepresst. Der Kampf dauert nur kurz, dann lässt Chewie von Valance ab, weil dieser erklärt, dass auch er auf der Suche nach Han ist. Dafür ruft nun Dengar bei Chewie ungute Erinnerungen an wiederum ihr letztes Zusammentreffen hervor, was vorhersehbar in einem weiteren Kampf zwischen den beiden mündet, in den dann wiederum Valance eingreift. Erneut gelingt es ihm Chewie davon zu überzeugen den Kampf zu beenden. Er erklärt, was damals geschehen ist und was er nun zu tun gedenkt. Aber Chewie will die Suche nach Solo selber durchführen und fordert Valance auf, ihm aus dem Weg zu gehen, bis er ihn ausdrücklich um Hilfe bittet.
Derweil finden T’onga und Losha auf Dotharian ein Schlachtfeld vor. In der Clanfestung der Mourner’s Wail wurde erneut ein Gemetzel angerichtet. T’onga stößt beim Durchsuchen des Inneren zunächst nur auf Tote, dann auf einen Toten, der nicht zum Mourner’s Wail Clan gehört und sieht sich dann unvermittelt mit einem Gewehrlauf konfrontiert. Hinter selbigem verbirgt sich der gesuchte Clanchef Lord Khamdek. Er hat in Mitten des aussichtslosen Kampfes kein Interesse daran zu erfahren, warum T’onga ihn aufgesucht hat. Seinen Rat, sofort wieder zu fliehen, befolgt T’onga nicht und wird daraufhin von den eingedrungenen Truppen des Crimson Dawn Clans umzingelt.
Valance hat natürlich keinerlei Absicht der Aufforderung von Chewie nachzukommen und setzt seine Suche nach Han fort. Dabei erhält er auch eine Reihe von wichtigen Hintergrundinformationen über Crimson Dawn, ihr Versteck und ihre Pläne, inkl. dem Diebstahl von Han Solo. Valance will diesen Informationen zunächst keinen Glauben schenken, aber dann wird sein Informant vor seinen Augen getötet, noch ehe er ihm weitere Einzelheiten über die ungewöhnlichen Ausrüstungsteile berichten konnte, die sich Crimson Dawn beschafft hat. Auch Valance wird durch einen Elektrospeer des Angreifers schwer in Mitleidenschaft gezogen und von Dengar mit Mühe aus der Kampflinie gezogen, ehe sich Deathstick, jene legendäre Assassinin aus dem Handyspiel Uprise, als ihre Gegnerin zu erkennen gibt.
Die Umsetzung
Das eingespielte Team aus Ethan Sacks (Text), Paolo Villanelli (Zeichnungen) und Arif Prianto (Kolorierungen) hat sich auch für das Crossover nicht verändert. Das Cover steuert diesmal Giuseppe Camuncoli bei. Dementsprechend gibt es auf grafischer Ebene den gewohnten, meist guten Standard mit den hinlänglich bekannten Problemzonen.
Die Story folgt jetzt zwar der Orchestrierung des Crossovers, aber leider lässt Sacks sich auch in diesem Heft nicht davon abbringen, einmal jeden der Super-Helden gegeneinander antreten zu lassen, was bekanntermaßen – und so auch diesmal – für selbige nur mit ein paar blauen Flecken abgeht, ehe es dann mit der Geschichte weitergeht. Die positive Überraschung ist dabei Deathstick, einerseits, weil sie mal richtig Schaden anrichten darf und andererseits, weil ihr Auftritt wieder mal zeigt, dass im neuen Kanon alle Medien miteinander verwoben sind und keine Figur nur auf ein Medium festgelegt ist. (Ich kann übrigens nur jedem empfehlen, sich über das Spiel, bzw. dessen Figuren und den Geschehnissen zu informieren, weil diese schon mehrfach für andere Geschichten relevant wurden).
Fazit
Das Heft lässt mich etwas unentschieden zurück. Es gab zwar viele relevante Informationen zur Handlung, aber die Konstellationen wirken noch etwas arg gewollt. Vielleicht wird das im weiteren Verlauf noch besser, denn nicht nur Marvel scheint in diesem Crossover etwas Großes vorzuhaben, sondern auch Crimson Dawn. Insofern bleibe ich gespannt.
Das Bounty Hunters-Heft #14 erscheint am 7. Juli, das nächste Heft aus dem War of the Bounty Hunters Crossovers schon nächste Woche, wenn Charles Soule mit Heft #14 die reguläre Star Wars-Reihe fortsetzt.
Und wer lieber die Sammelbände kauft, sei noch mal darauf hingewiesen, dass gestern der zweite, englische Sammelband zu Bounty Hunters erschienen ist. Bounty Hunters Volume 2: Target Valance enthält die Hefte #6-11. Der Sammelband der zum Crossover gehörenden Hefte #12-17 wird dann Anfang 2022 erscheinen.
Wir danken Marvel Comics herzlich für die Bereitstellung eines digitalen Vorab-Exemplars, ohne welches diese Rezension nicht möglich gewesen wäre!