Rezension: The High Republic: Trials of the Jedi von Charles Soule auf der Suche nach Balance

Vor nun mehr als fünf Jahren, in einer kühlen Winternacht im Februar 2020, saß ich vor dem PC, verfolgte mit Begeisterung die Enthüllung des Projekts The High Republic und tippte fieberhaft denjenigen News-Beitrag, der mir wohl von allen, die ich je geschrieben habe, für immer am meisten im Gedächtnis bleiben wird. Und schon beim Titel und Cover des Eröffnungsromans, Light of the Jedi, wusste ich: The High Republic ist mein Ding! Jedi in ihrer Hochphase, die das Licht in die Galaxis bringen. Genau das will ich lesen! Und diese blonde Jedi auf dem Titelbild, die als Avar Kriss vorgestellt wurde und mit deren Erscheinen ich mich als weiblicher Jedi-Fan endlich so richtig gesehen fühlte. Ja, genau das will ich lesen!

Nun ist es ein warmer Sommernachmittag im Jahr 2025 und ich sitze auf meiner Terrasse und versuche, meine Gedanken zum finalen The High Republic-Roman, Trials of the Jedi von Charles Soule, in Worte zu fassen. Und es ist ehrlich gesagt gar nicht mal so einfach, denn mit The High Republic verbinde ich natürlich eine ganze Menge Gefühle und Erinnerungen: Wie Light of the Jedi einen Hoffnungsschimmer in den Pandemie-Lockdown brachte. Wie auf der Celebration in London der ganze Saal kreischte, als Vernestra in The Acolyte angekündigt wurde. Wie wir in der Presselounge der Messe Stuttgart ein wahnsinnig spannendes Interview mit George Mann führten.

Und natürlich kann ich mich auch bei dieser Rezension nicht von all diesen Erinnerungen, von meiner Traurigkeit über das Ende des Projekts und von meinen zugegeben gigantischen Erwartungen an Trials of the Jedi frei machen. Ich möchte diesen Roman wirklich gerne richtig genial finden. „Your focus determines your reality“, wie schon Qui-Gon Jinn sagte. Und daher kann ich mir nur vornehmen, seine Stärken und Schwächen so fair und ehrlich wie möglich darzustellen. Und das tue ich hiermit. Los geht es!

Neun Gefährten

In welche Richtung die Handlung von Trials of the Jedi geht, dürfte eigentlich jedem klar sein, der das Projekt verfolgt hat: Die Blight breitet sich unaufhaltsam aus und droht, auf immer mehr Planeten der Galaxis das Leben zu zerstören. Marchion Ros Nameless scheinen auf irgendeine Art und Weise mit dieser alles vernichtenden Seuche verbunden zu sein. Den Jedi bleibt nichts anderes übrig, als der Bedrohung durch die Nameless und der Blight, mit einem letzten Aufgebot zu begegnen: Wie in einer solchen Situation üblich, schicken sie neun Gefährten, die „Luminous Nine“, los, um die Galaxis vor dem Untergang zu retten. Auf dem mysteriösen Heimatplaneten der Nameless kommt es zum großen Finale…

Letztendlich geht es in Trials of the Jedi also um ein Urthema von Star Wars, nämlich darum, eine aus dem Gleichgewicht geratene Situation wieder in Balance zu bringen. Doch wie schlägt sich Charles Soule bei dem Balanceakt, den doch auch das Schreiben des Finales eines so großen Projekts darstellt? Kann er die Macht ins Gleichgewicht bringen oder muss ich ihm am Ende ein enttäuschtes „You were the chosen one“ zurufen?

Promo-Bild der "Luminous Nine"

Balanceakt 1: Pacing

Eine der großen Stärken von Light of the Jedi, Charles Soules Eröffnungsroman, war es damals, wie schnell er uns ins Geschehen hineinwarf: Legacy Run explodiert. Trümmer über Hetzal. Jedi-Rettungsaktion. Wettlauf gegen die Zeit, und so weiter. Man kam beim Lesen kaum zu Atem und war direkt von der Handlung gefesselt. Ähnlich schnell zur Sache geht es nun auch in Trials of the Jedi. Statt wie Claudia Gray in Into the Light zahllose Kapitel zur Teamfindung zu verschwenden, braucht Charles Soule gerade mal ein kurzes Interlude zur Etablierung der Bedrohung der Blight und in Kapitel 1 stellt der Jedi-Rat bereits die Luminous Nine zusammen und los geht’s!

Einerseits finde ich ein solch hohes Tempo immer erfrischend, gerade bei einem längeren Projekt wie The High Republic, wo es manchmal ermüdend sein kann, wenn man manche Gegebenheiten in jedem Werk erneut erklärt bekommt. Aber andererseits hätte ich mir gerade bei der finalen Mission der High Republic, die auch lebensgefährlich ist, doch irgendwie mehr Zeit gewünscht. Ich hätte wirklich gerne ein Kapitel gehabt, in dem der Jedi-Rat kontrovers diskutiert, warum gerade diese neun Personen die richtigen sind, um diese essenzielle Mission anzutreten – gerade weil wir im Fandom ja auch von der Auswahl mancher Figuren für diese Gruppe recht überrascht waren.

Ebenso werden zu Beginn einige Tatsachen – beispielsweise der Zusammenhang zwischen der Blight und den Nameless, die Rolle des Metalls von Tolis oder von Vernestras Koordinaten – plötzlich als gegeben dargestellt, obwohl wir zuvor über einige Werke hinweg mit vagen Andeutungen und Ungewissheiten hingehalten wurden. Es fühlt sich etwas zu bequem an, dass sich zu Beginn des finalen Romans plötzlich alle Puzzlestücke zusammenfügen. Dies lässt den Übergang zwischen den vorangegangenen Werken und Trials etwas holprig wirken.

Balanceakt 2: Figuren und Handlungsstränge

Ein zweiter Balanceakt, den Charles Soule meistern muss, ist der zwischen verschiedenen Handlungssträngen und Figuren. Allein die Luminous Nine sind ja schon eine recht große Truppe und aus dem Roman The Living Force, in dem John Jackson Miller tatsächlich alle zwölf Jedi-Ratsmitglieder schreibt, wissen wir ja, dass eine Geschichte mit so einem großen Ensemble die Gefahr birgt, nicht allen Figuren gerecht zu werden. Aber an dieser Front droht bei Charles Soule keine Gefahr, denn schon in Light of the Jedi jonglierte er ja meisterhaft mit zahlreichen, damals sogar noch neu zu etablierenden Figuren.

Auch in Trials gelingt es ihm wunderbar, jeder und jedem der Luminous Nine relevante und epische Momente zu geben. Auch wenn zu Beginn für meinen Geschmack zu wenig diskutiert wird, warum wer auf die Mission mitgenommen wird, wird dies im Verlauf der Handlung eindeutig klar. Jede*r der Anwesenden hat eine wichtige Rolle zu erfüllen und bringt seine oder ihre Talente gewinnbringend ein. Die verschiedenen Aufgaben, denen sich unterschiedliche Teilteams widmen, ergänzen sich wunderbar und haben mich beim Lesen gleichermaßen gefesselt und begeistert.

Darüber hinaus versteht es Charles Soule auch, ähnlich wie schon in Light of the Jedi, meine Sympathien für ganz normale Durchschnittsbürger*innen der Galaxis zu wecken – in diesem Fall beispielsweise für eine Familie, die in immer wieder dazwischen geschobenen Interludes vor der Blight flieht. Und sogar Figuren wie Ghirra Starros und Porter Engle, die mir in anderen Werken schon mal auf die Nerven gingen, blühen unter Soules Feder wieder auf und erhalten nachvollziehbare Motivationen und Entwicklungen. Ebenso wird Bösewicht Marchion Ro im finalen Roman noch einmal plastischer und interessanter. Darüber hinaus setzt Soule auch wieder sehr virtuos interessante Erzählperspektiven ein, die uns einen ganz frischen Blick auf das Geschehen geben, beispielsweise die einer Jüngling, die in den Keller zu den gegen die Blight meditierenden Jedi geschickt wird, oder die von Ember, die an der Seite ihrer Freunde Bell und Burry kämpft.

Ein Aspekt, bei dem sich für mich eine Unwucht ergibt, ist allerdings die leidige Schlacht von Eriadu, die in der Comic-Reihe The High Republic Adventures schon seit Monaten ausgelutscht wird und nun auch in Trials für meinen Geschmack zu viel Raum einnimmt. Dort steht sowohl ganz objektiv als auch emotional gesehen einfach viel weniger auf dem Spiel als auf dem Nameless-Heimatplaneten. Objektiv, da ein Sieg auf Eriadu rein gar nichts nutzt, wenn die Mission der Neun misslingt, und emotional, da sich alle wichtigen, in den Romanen etablierten Charaktere eben auf dem Nameless-Planeten befinden. Auf Eriadu bleiben mit Joss und Pikka zwei Figuren, die eine kleine, persönliche Geschichte erleben, Admiral Kronara, der die Streitkräfte befehligt, und einige Figuren, die eigentlich aus den Comics stammen und kurze Gastauftritte haben, wie Sevran Tarkin oder Kantam Sy und Emerick Caphtor. Daher muss ich leider sagen, dass mich diese Kapitel weniger abgeholt haben, und ich mich immer wieder schnell zurück zu den Neun oder gerne auch Ghirra oder Marchion gewünscht habe. Dies ist aber sicher Geschmackssache und trübt den Gesamteindruck für mich nicht wesentlich.

Balanceakt 3: Das Ende

Enden von Serien sind immer ein Balanceakt, da Fans oft sensibel reagieren, wenn das Finale nicht das liefert, was sie sich nach so langem Mitfiebern erwartet haben. Man denke nur an Game of Thrones oder How I met your Mother.

Charles Soule musste hier die Balance zwischen Tragik und Hoffnung finden. Einerseits habe ich schon erwartet, dass das Finale eine gewisse Epik bereithält und damit auch Opfer fordert. Andererseits ist in Star Wars natürlich auch das Thema der Hoffnung zentral. Und ohne zu viel spoilern: Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich das Ende von Trials virtuos und hält dabei auch einige Überraschungen bereit, die ich so nicht kommen habe sehen, die sich aber richtig anfühlen und mich sowohl auf emotionaler als auch auf intellektueller Ebene tief berührt haben. Soule trifft mit seiner Auflösung den Kern dessen, was es heißt, ein*e Jedi zu sein, und damit genau das, was ich mir damals, im Jahr 2020, erhofft habe, als ich das Cover von Light of the Jedi sah. Die Reise von Figuren, die wir seit Phase I begleitet haben, endet damit auf perfekte Weise mit einem emotionalen Highlight. Der Schlussteil enthält darüber hinaus auch einen fast Andor-haften unerwarteten, starken Kommentar dazu, was es braucht, um Demokratie nach einer solchen Krise zu erhalten, der mich ebenfalls tief bewegt hat und aktueller nicht sein könnte. Ein fantastischer Abschluss des Projekts The High Republic!

Bis hierhin ist der Balanceakt gut gelungen, aber jetzt kommen wir zu dem Teil, wo für mich etwas ins Wanken gerät und mit dem ich größere Probleme habe. Auch wenn die Idee der letztlichen Lösung des Blight-Nameless-Problems grundsätzlich gelungen ist, bleibt beim Worldbuilding des Nameless-Planeten am Schluss doch einiges ziemlich vage, vor allem in Bezug auf die besonderen Gegebenheiten der Macht an diesem Ort. Das an sich wäre nicht schlimm, wenn es nicht eng verknüpft wäre mit Fragen nach der Natur der Macht selbst sowie dem Schicksal von wichtigen Figuren und deren Charakterentwicklung. Hier hatte ich leider beim Lesen das Gefühl, dass die konzeptionell schöne Idee des Endes wie ein Kartenhaus zusammenfallen und sich machtphilosophische Probleme ergeben würden, wenn man ein paar konkrete Fragen stellt. Besonders einer Figur wird eine Entwicklung zugeschrieben, die meiner Meinung nach nicht wirklich zu ihr passt. Ob ich mit dieser Einschätzung richtig liege, ist sicher Interpretationssache, aber der Interpretationsspielraum ist ja nur deswegen so sperrangelweit offen, weil das Worldbuilding so vage und untererklärt ist. Ich hatte jedenfalls an dieser Stelle ein ungutes How I met your Mother-Gefühl: Hier wurde für eine Figur ganz am Anfang, als die Luminous Five sich das Konzept der von The High Republic erdachten, ein Ende festgelegt, das damals zu passen schien, das ihr aber nun in der Zwischenzeit nicht mehr gerecht wird. Ich kann über dieses Gefühl hinweggehen. Ich kann das vage Worldbuilding akzeptieren und mich über die Ungenauigkeiten sogar freuen, da sie es mir erlauben, mir alles so zurechtzulegen, dass es zu meinen Vorstellungen der Macht und der Figur noch irgendwie passt. Und – Your focus determines your reality – das mache ich an dieser Stelle auch, weil ich mir das emotionale Ende meines Herzensprojekts The High Republic nicht aufgrund von theoretischen Konzepten kaputtdenken will. Als Rezensentin aber fühle ich mich trotzdem in der Pflicht, dieses Thema nicht unausgesprochen zu lassen.

Jetzt wisst ihr also, warum meine Einleitung so lang und diese Rezension für mich, thematisch passend, ebenfalls ein Balanceakt war, nämlich zwischen meinem Wunsch, das große Finale von The High Republic gebührend abzufeiern, und meinem Wunsch nach einer ehrlichen Auseinandersetzung damit, dass ich eben doch nicht ganz uneingeschränkt feiern konnte.

Fazit

Auch wenn ich persönlich meine Schwierigkeiten mit dem vage bleibenden Worldbuilding am Ende habe, glaube ich, dass das etwas ist, über das man, wenn man das Gesamtbild betrachtet, hinwegsehen kann und sollte. Charles Soule schafft es nämlich meisterhaft, die Geschichten so vieler liebgewonnener Figuren auf spannende, emotionale und relevante Weise zu einem Ende zu führen, das sich verdient anfühlt und The High Republic mit der richtigen Mischung aus Tragik und Hoffnung beendet.

Ich bin jedenfalls unglaublich dankbar, dass wir über viereinhalb Jahre hinweg dieses einmalige Projekt erleben durften, das mir persönlich und einem ganzen Fandom so viel gegeben hat. Es hat uns nicht nur zahlreiche Stunden des Lesevergnügens, unvergessliche Figuren und kreative, neue Story-Ideen beschert, sondern auch so viel Austausch und Gemeinschaftserleben mit anderen Fans. The High Republic hat neu definiert, was Star Wars-Literatur sein kann, nämlich so viel mehr als nur das vernachlässigte Stiefkind der Filme und Serien. The High Republic hat sich etwas getraut, nämlich inklusiv zu sein und damit bei den intoleranten Teilen des Fandoms auch anzuecken. The High Republic war auf die beste Art und Weise Eskapismus in einer nicht immer einfachen Zeit. Ein riesengroßes Dankeschön an alle, die es möglich gemacht haben! For light and life!

Logo zu Star Wars: Die Hohe Republik

Star Wars: Die Hohe Republik ist ein mehrjähriges Buch- und Comicprogramm, das hunderte Jahre vor den Skywalker-Filmen spielt und die Jedi in ihrer Blütezeit zeigt. Weitere Infos, News, Podcasts und Rezensionen gibt es in unserem Portal und in der Datenbank. Beachtet auch unsere Guides zur Lesereihenfolge von Phase I, Phase II und Phase III.

14 Kommentare

  1. Ok, die Rezension zu Trials hatte ich gefürchtet und bin jetzt dezent erleichtert!
    Wenn du sagt, dass das Projekt würdig zu Ende geführt wurde, vertrau ich dir.
    Auch wenn ich aus spoilergründen direkt zum Fazit gesprungen bin. Ich lese mir deine komplette Rezi durch, sobald ichs auf deutsch gelesen hab. Also nächstes Jahr😭

    1. Oha, gefürchtet hast du dich vor dieser Rezension? Da bin ich ja erleichtert, dass ich dir die Sorgen etwas nehmen konnte! 🤗 Ich wünsche dir viel Geduld beim Warten und dann natürlich eine Menge Spaß beim Lesen nächstes Jahr!

  2. Liebe Ines, danke für diese eloquente, schöne und absolut treffende Rezension. Es war auch mir ein Vergnügen, mit unserem Team und unserer Community hier dieses Projekt zu durchleben. Danke an alle, die ein Teil davon waren. Ein paar Comics bleiben uns ja noch. For light and life!

  3. Zum Buch:
    Charles hat es in so ziemlich jeder Situation geschafft, dass ich Sie mir bildlich vorstelle, einfach dabei war und unglaublich mitfieberte. Ab der Hälfte nahm die Handlung und Spannung richtig Fahrt auf. Bei jeder Unterbrechung musste ich stets daran denken wie es wohl weiter geht. Für mich ist es eins der besten Bücher der Reihe und gleichauf mit Im Zeichen des Sturms und der Pfad der Täuschung.

    Vor ziemlich genau einem Jahr startete ich mit Light of the Jedi, und man was war dasfür eine Reise :). Jetzt kommt das mulmige Gefühl, dass es „vorbei“ ist. (auch wenn uns natürlich noch einiges erwartet).

    1. An May the 4th hab ich im Disneyland Stellans Lichtschwert gesehen, da ging alles los. Also sind eher 13 Monate :).

      Ich hab auch nicht alles gelesen, gerade bei Phase 1 fehlt viel, Phase 2 hab ich dafür komplett und bei Phase 3 alle Romane + ein paar Comics.

      Hier ist mal meine Sammlung:
      https://imgur.com/a/J4L0GfF

      + A Valiant Vow und Trials als Ebook

    2. Wow, das ist einiges für 13 Monate! Was für ein Commitment, und das alles nur wegen Stellans Lichtschwert! Wahnsinn, dass dich das so zu einem Lesemarathon inspiriert hat! Tolle Story, die musst du mal bei Gelegenheit einem/einer THR-Autor*in auf einer Con erzählen. Die freuen sich bestimmt.

      Hattest du vorher denn noch gar keine SW-Bücher gelesen?

      Auf jeden Fall hast du da ja noch einige gute Werke aus Phase I vor dir, v.a. die YA-Romane! Aber auch die Adventures aus der Phase I sind echt toll!

    3. Ich war aber auch öfter alleine auf Dienstreise. Da bleibt dann einfach entsprechend viel Zeit.

      Die nächsten Cons sind ja gar nicht mehr weit weg :).
      Ich hatte tatsächlich Meister und Schüler schon sehr lange als Ebook, aber konnte mich nie durchringen das zu lesen. Früher hab ich gar nicht viel gelesen. SW habe ich davor vor allem durch die Filme und Videospiele konsumiert

    4. Coole Geschichte. Ja, ich kann mir vorstellen, dass man so allein auf Geschäftsreise an einem fremden Ort echt viel Zeit zum Lesen hat. Das erklärt den schnellen Marathon durch die Hohe Republik!

      Gib „Meister und Schüler“ auf jeden Fall eine Chance, falls du es nicht schon getan hast, das ist auch ein toller Roman und hat ja damals in den Prophezeiungen THR schon mal angeteasert,

  4. Danke für die Rezension, bin schon sehr gespannt auf den Podcast.

    Abgesehen von einigen Comics habe ich alles aus der High Republic mitgenommen, Light of the Jedi hatte auch mich komplett begeistert. Leider hatte sich schon länger abgezeichnet, dass das Ende für mich etwas ernüchternd werden könnte – die Werke von Cavan Scott und Claudia Gray konnten mich trotz hoher Erwartungen an keinem Punkt ganz überzeugen, geschweige denn so mitreißen wie Light of the Jedi.

    Umso gespannter war ich natürlich auf die Rückkehr von Soule für den letzten großen Roman. Generell ist bemerkbar, dass die literarische Qualität wieder steigt und klare, schöne Parallelen zu LotJ gezogen werden, die das Projekt schön abrunden könnten. Leider muss die Handlung aber zu viele Puzzlestücke verschiedensten Ursprungs jonglieren, um wirklich in Fluss zu kommen – nicht nur dutzende Charaktere, sondern auch etliche MacGuffins, Motivationen, Mysterien und Konzepte. Immer wieder haben die dadurch entstehenden Dissonanzen die Immersion erheblich gestört. Viele der finalen Wendungen kommen dann zu kurz und wirken, gerade im Verhältnis zur gesamten Geschichte, abrupt, schlecht erklärt und wenig nachvollziehbar.

    Viele der Probleme würde ich dabei auf die Struktur des Gesamtprojekts zurückführen. Rückblickend wäre es m.E. sinnvoller gewesen, die Hauptgeschichte etwas zu straffen und dafür ein paar andere Geschichten weiter abseits der zentralen Konflikte zu erzählen. Gerade zum Ende hin war es zumindest für meinen Geschmack zu viel Krise, Nihil, Stormwall, Blight, Nameless, Marchion, Drengir – viel zu wenig Jedi auf dem Höhepunkt ihres Könnens, Tempel-Außenposten, Meister-Schüler-Interaktionen, Abenteuer.

    1. Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Ich finde das immer toll, zu lesen, wie andere die Geschichte wahrgenommen haben. Für mich persönlich hat die von dir angesprochene Fülle an Problemen und Konzepten zwar nicht den Eindruck von THR getrübt, aber ich sehe durchaus, dass man diese Punkte auch kritisch sehen kann. Ich denke, wenn man THR nochmals mit dem Wissen über das Ende liest, wird man feststellen, dass es doch eine Menge Handlungsstränge und Nebenschauplätze gab, die am Ende nirgendwo hingeführt oder wenig zur Hauptgeschichte beigetragen haben. Das ändert aber nichts daran, dass die Geschichten mich über Jahre hinweg wunderbar unterhalten haben.

      Auf unseren JediCast musst du nun ja auch nicht mehr lange warten, denn der erscheint morgen. Wir freuen uns auch dort über einen Kommentar von dir!

  5. Vielen Dank für diese tolle Rezension, liebe Ines. Man merkt einfach, was für eine starke Verbindung du zu dieser Reihe hast und was für eine große Leidenschaft damit einhergeht. Um Spoiler zu vermeiden, habe ich mich zunächst bewusst von der Rezension ferngehalten, bis ich das Buch nun fertig gelesen habe. Ich kann dir in weiten Teilen definitiv zustimmen. Eriadu fand ich persönlich auch nicht übermäßig spannend, aber andererseits war es in meinen Augen eine willkommene Abwechslung zum Hauptplot. Irgendwo sollten die einfachen Nihil noch auftauchen und das Schicksal einer wichtigen Nihil musste ja ebenfalls geklärt werden. Toll fand ich speziell auch am Ende, dass noch einmal auf jeden relevanten Charakter des Buches geblickt wurde und mal mehr und mal weniger in die Zukunft geblickt wurde.

    Es war übrigens erst das zweite Buch der Reihe, dass ich in englischer Sprache las. Zu „Tempest Breaker“ wurde man ja mehr oder weniger gezwungen. Einerseits wollte ich anschließend nicht neun Monate auf das Finale warten und andererseits merkte ich bei eben genanntem Buch, dass die Sprachbarriere gar nicht so groß ist und ich den Großteil wunderbar verstehen konnte. Wird in Zukunft wohl häufiger vorkommen, dass ich auf die englische Version zurückgreife. Hast du dazu eigentlich einen Tipp, wie man schnellstmöglich an die Bücher kommt? Ich habe über Thalia bestellt und bekam das Buch erst acht Tage nach Release in die Filiale geliefert 🙁

    Abschließend bleibt mir zur High Republic zu sagen, dass es eine unglaubliche Reise war. Besonders die Verzahnung der ganzen Geschichte in diversen Medien gelang in meinen Augen besonders gut und bot so vielen Menschen Zugang zur Serie. So komme ich auf immerhin 20 Romane, drei Sachbücher und bisher vier Hörbücher. Auch die Erzählweise empfand ich insgesamt als sehr modern, u. a., wie ja auch von dir genannt, durch den inklusiven Stil. Nun bin ich gespannt, ob in Zukunft vielleicht ein vergleichbares Projekt auf uns wartet und freue mich erstmal auf den Jedicast 😉

    1. Danke für deinen ausführlichen Kommentar, darüber freue ich mich immer sehr! Ja, ich habe an dieser Rezension sehr lange gesessen und noch mal mehr Aufwand reingesteckt als sonst, weil es mir echt wichtig war, dass der Beitrag dem Finale auch gerecht wird.

      Wie cool, dass du durch THR angefangen hast, auf Englisch zu lesen! Florian und ich als Englischlehrkräfte unterstützen das! 😄 Leider hab ich auch keinen sicheren Tipp, um schneller an das gedruckte Buch zu kommen. Mittlerweile gönne ich mir einfach oft das E-Book oder Audiobook direkt zum Release.

      Ich bin gespannt, was du zu unserem Trials-JediCast sagst! Wir haben das Werk dort ja auch nochmal in aller Ausführlichkeit besprochen und im Spoilerteil konnte ich auch meine Schwierigkeiten mit dem Worldbuilding dann unverklausuliert darlegen.

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