Rezension: Ahsoka Teil V: „Schattenkrieger“

Wenn du zurückkommst, dann such‘ nach mir!

Ezra, Star Wars Rebels S04E13: „Die Offenbarung“

Achtung: Unsere Serienreviews zu Ahsoka geben die Handlung wieder und enthalten sowohl im Beitrag als auch in den Kommentaren Spoiler zur aktuellen Folge!

Seit dem Ende der letzten Folge waren die Erwartungen vieler Fans, einschließlich mir, an die heutige Folge „Schattenkrieger“ bzw. „Shadow Warrior“ wahrscheinlich größer als der Durchmesser der Eye of Sion; Thrawns weiter nahende Rückkehr, die jüngste Niederlage unserer Helden auf mehreren Ebenen, der Cliffhanger mit Anakin CGI-walker in der Welt zwischen den Welten dazu die Tatsache, dass es nach dem Auftakt die zweite und letzte Folge der Staffel ist, bei der Autor Dave Filoni persönlich Regie führt – die Liste vielversprechender Umstände ist lang. Kommen wir also zu einer Besprechung darüber, wie sehr die eigenen Erwartungen den Genuss der Folge letzten Endes trüben können und was es noch zu kritisieren gibt, wenn auch das Niveau der Serie hoch bleibt.

Nach Jahren des wiederkehrenden Musters, dass nach einem vielversprechenden Episodenende oder Reveal erst einmal eine ganze Folge lang etwas völlig anderes im Vordergrund steht und es erst die Woche darauf mit dem jeweiligen Element weitergeht, war, dass es wieder so kommt irgendwie zu befürchten. So müssen wir auch die gesamte Folge gänzlich ohne Baylan, Shin, Elsbeth und Sabine nach ihrem großen Sprung auskommen und so auch für Thrawns lang erwarteten Auftritt auf nächste Woche setzen. Kleiner Literaturhinweis: Als hätte Blanvalet es vor langer Zeit geahnt, erscheint heute in genau einer Woche passender Weise der letzte Teil der Vorgeschichte des Admirals auf deutsch, Thrawn – Der Aufstieg: Teurer Sieg. Perfektes Timing also.

Die Schurken der Serie an Bord der… Moment… aber was macht denn ein Bild von denen in dieser Rezi? Die kommen doch gar nicht vor? – Na doch.. am Anfang… im Previously On. XD

Stattdessen legt die Folge den Fokus auf die Titelheldin, die ohne ihre Schülerin Sabine von ihrem eigenen Meister Anakin noch ein paar letzte Lektionen erhalten soll. Und hier können viele Kritiker*innen des Konzepts „Welt zwischen den Welten“ und alle Casual-Fans, die Ahsoka schauen ohne Rebels zu kennen, aufatmen. Denn jene Zwischenwelt wird hier zwar optisch deutlich gemacht, spielt aber absolut keine Rolle in der Handlung. Schon zu Rebels-Zeiten gab es für Ahsoka und Ezra hin und wieder Machtvisionen im Mantel der Welt zwischen den Welten, ohne dass sie physisch dort waren. Nachdem man sich recht schnell an Anakins ungewohnten Look gewöhnt hat, funktioniert auch die Immersion ihrer Begegnung ganz gut und die Verantwortlichen können scheinbar einfach nicht widerstehen, die beiden im Kampf aufeinander prallen zu lassen. Dass die Lichtschwertkämpfe zu den Highlights der Serie und den besten der Disney-Ära zählen, ist nach fünf Folgen unbestreitbar. Neue Szenen mit Hayden in seinem altbekannten Prequel-Kampfstil zu bekommen ist aus Fan-Sicht ebenfalls ein großes Fest. Nur warum genau die beiden kämpfen und was genau Anakins Lektion abgesehen von „du musst kämpfen, um zu überleben, auch gegen mich“ sein soll, bleibt ein Rätsel. Einen kurzen Schmunzler gibt es noch, als Ahsoka sagt, dass sie nicht gegen ihn kämpfe und Anakin zynisch antwortet, dass er das ständig höre („Ich kämpfe nicht mit dir, Vater.“).

Als Anakin Ahsokas „Brücke“ überraschend zerschneidet, fällt sie tief und findet sich in der Tanzflächen-Nebelmaschinen-Version der Klonkriege wieder. Gespielt wird sie fortan von der aktuell erst 16 Jahre jungen Ariana Greenblatt, die man in den vergangenen Monaten im Kino in 65 und Barbie erleben konnte. Da Ahsoka allerdings ihre erwachsene Version innerhalb der jüngeren ist, bekommen wir den Charakter der Dawson-Ahsoka im Alter der The Clone Wars-Ahsoka. Übrigens finde ich die animierten Kostüme in Live-Action zu sehen und Hayden Christensen darüber hinaus mit der entsprechenden Frisur aus Nostalgie-Sicht schön, auch wenn die Proportionen seiner Rüstung an Hayden etwas seltsam anmuten. Obwohl wir in diesen Szenen Temuera Morrison zwar als Klone hören, sehen wir sein Gesicht übrigens nicht. Aber schön, dass deutsche Fans wieder den vertrauten Martin Keßler zu hören bekommen, nachdem dies im Jedi-Tempel-Flashback in The Mandalorian Staffel 3 nicht geklappt hat.

Meister! Ihr könnt mich nicht als Teenager auf Zygerria in so ein Sklavenkostüm stecken und mir dann plötzlich bauchfrei verbieten!

Die Vision geht weiter und so diskutieren Anakin und Ahsoka erst während der Schlacht auf Ryloth (mit richtigem Lichtschwert aber falschem Kostüm, wie schon in Geschichten der Jedi… ob Ahsokas bauchfreier Look aus den ersten Staffeln Disney nicht mehr passt?) und dann während der Belagerung von Mandalore (mein Highlight in dieser Vision, samt Mauls Mandalorianern) über Krieg, Kämpfen und Töten als Jedi. Immer wieder blitzt auch kurz Anakins dunkle Seite auf und man bekommt ihn im Wechsel als Vader zu sehen. Schließlich kommt es zum finalen Kampf mit einer dunklen Version von ihm mit roter Klinge und roten Augen wieder auf einer Brücke. Seit einer ziemlichen Weile kursierte das Gerücht so zahlreich durch das Netz, es würde einen Kampf auf Mustafar zwischen den beiden geben, dass ich zu 100% damit gerechnet hatte und das abrupte Ende des Kampfes für mich sehr plötzlich kam. So viel zum Thema, was Spekulationen und Erwartungen mit dem Genuss einer Serienfolge anstellen können. Die Welt zwischen den Welten wird wieder zum Ozean von Seatos, Ahsokas Nahtoderfahrung und Machtvision endet, die Neue Republik rettet sie und zieht sie an Bord der Ghost, denn Jacen Syndulla hat sie und den Kampf mit ihrem Meister in der Macht gespürt und deshalb die Staffel weiter nach ihr suchen lassen.

Auf dieser zweiten Handlungsebene darf die Beziehung zwischen Hera und ihrem Sohn im Vordergrund stehen, Kanan Jarrus und Senatorin Leia Organa werden erwähnt und Jacen storyrelevant. Wie zu erwarten hat auch Heras Handeln noch Folgen und ihr droht eine Enthebung vom Generalsstand. Mit Mon Mothmas Synchronsprecherin Alexandra Langes Art, „Thrawn“ auszusprechen, bewirbt sie sich direkt für Hörbücher, in denen ganz viele Vertreter*innen der Mitth-Familie vorkommen. Doch Ahsoka wurde schließlich gerettet, hat sich nach dem Kampf gegen den Balrog Anakin und ihre Wiedergeburt auch optisch zu Gandalf dem Ahsoka der Weißen weiterentwickelt, darf ohne ihren Kopfschmuck in einer Szene unfassbar seltsam aussehen und erfährt durch das Macht-Echo der Karte nach Peridea, dass Sabine mit den dunklen Jedi gegangen ist – Quinlan Vos und Cal Kestis lassen grüßen.

Trophäe Echo-Ortung erhalten! 75 von 113 Macht-Echos gefunden.

Die Folge hat von ihren 51 Minuten an dieser Stelle immer noch Zeit zu füllen und diese wird dafür benutzt, mit beeindruckenden Effekten den größten im Schwarm der Purrgils zu überzeugen, ihr T-6-Shuttle auf ihre Reise mitzunehmen. Und so bleibt Hera mit allen politischen Konsequenzen und drei neu eingetroffenen Kreuzern der Neuen Republik auf Seatos zurück, während Ahsoka die Weiße und Huyang ins Unbekannte aufbrechen. Nächste Woche dürfte also mehr als spannend werden.

So bietet auch diese Folge gewohnt tolle Lichtschwertkämpfe, eindrucksvolle Effekte und zwischen den Charakteren wieder interessante Dialoge. Nur führen sie leider diese Woche irgendwie zu keinem Ziel. Ahsokas und Anakins Gespräch dreht sich zwar um viele interessante Themen, nur ohne Ergebnis. Auch ist Ahsokas Entschluss, zu leben und Anakin deswegen im Kampf zu besiegen pathetisch bis antiklimaktisch inszeniert und erschließt sich mir als Entwicklung noch nicht wirklich. Natürlich gefällt es mir, wieder in die Klonkriege einzutauchen und dann auch noch die Phase, die wir bisher nur animiert gesehen haben. Doch werde ich das Gefühl nicht los, dass der viele Nebel und fehlende separatistische Gegner nur kaschieren, dass man kaum Budget fürs Set aufbieten konnte, insbesondere bei aufwendigeren Welten wie Ryloth und Mandalore. Auch kommt mir nun bei den von Filoni inszenierten Folgen, die immerhin die bisherigen Spitzenreiter der Staffel sind was die Dauer angeht, wieder vieles künstlich in die Länge gezogen und vom Erzähltempo her verfehlt vor. Die Staffel scheint den klassischen Star Wars-Filmaufbau in drei Akten zu verfolgen und der zweite wurde soeben scheinbar abgeschlossen. Nur kann diese Struktur bei zu „wenig“ Story leider nur über die Laufzeit tragen, wenn viele Dinge gestreckt sind. Jacens und Heras Horchen nach den Lichtschwertern und der Anflug der drei republikanischen Schiffe haben als einzelne Sequenzen einfach viel zu lang gedauert und das Tempo der Folge gestört. Wenn man nicht mehr zu erzählen hat, sollte man es auch nicht länger als nötig ziehen, sonst leidet die Serie früher oder später darunter. So stark fiel mir das aber bisher nur in den beiden Filoni-Regie-Folgen auf.

“Ein Zauberer kommt nie zu spät, Frodo Beutlin, ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.“

Alles in allem hat mich die Folge aber wieder in ihren Bann gezogen und an mehreren Stellen beeindruckt. Ich mag die Serie sehr. Nichtsdestotrotz bleibt der kleine nüchterne Nachgeschmack über die vor allem heute deutlich gewordenen kleineren bis größeren Schönheitsfehler, die das Gesamtbild etwas trüben, dennoch bin ich vom für mich persönlich meist erwarteten Star Wars-Projekt aller Zeiten begeistert. Aber, lieber Dave Filoni: Bring mir jetzt endlich Thrawn zurück! 😀 Es wird Zeit.

12 Kommentare

  1. Spannend, ich hab diese Woche einige Dinge anders wahrgenommen als du. Das Erzähltempo gefällt mir gut – anstatt dass alles Schlag auf Schlag geht, dürfen Charaktere auch mal durchatmen und fühlen, sodass Entscheidungen nicht einfach wie Spontaneinfälle wirken. Gerade bei Hera und Jacen hat mir das wunderbar gefallen.
    Ich bin wirklich froh, keinerlei Spekulationen gelesen zu haben und mich von der Geschichte zu 100% überraschen lassen zu können. So konnte ich über die WBW-Szenen begeistert sein, ohne sie mit irgendwas vergleichen zu wollen. Natürlich sahen einige Momente etwas schräg aus, das kann ich nicht bestreiten. Aber die Botschaft fand ich gar nicht mal so ziellos. Zum einen kämpft Ahsoka damit, mehr zur Kriegerin als zur Jedi ausgebildet worden zu sein. Zum anderen damit, dass sie Teile von Anakin in sich sieht und sich hier, durch das Wegwerfen seines Vader-Schwertes, endlich davon distanzieren kann, ohne Anakin weiter zu bekämpfen. Das zumindest meine Interpretation 🙂 ich freue mich, wenn wir bald wieder mehr von den Antagonist*innen sehen, fand den Fokus diese Woche aber auch sehr angenehm.

  2. Hm, also ich werde nicht so richtig warm mit der Serie. Die Produktionswerte passen ja, obwohl vor allem die Klamotten selbst nach einem Kampf immer viel zu sauber aussehen. Es ist sicher etwas besser als die grottigen Kenobi und Boba, aber weit weg von den inhaltlichen Qualitäten eines Andor. Wo das nämlich tiefgründig, atmosphärisch, emotional und spannend in seiner Langsamkeit war, ist Ahsoka einfach nur zäh, prätentiös und steif und kaut dabei leider nur allzu bekannte Versatzstücke wieder. Immerhin hat man diesmal Anakins Aussehen hinbekommen, nicht wie bei dem CGI-Padawan mit Falten aus Kenobi. Aber das Ganze war doch ziemlich überflüssiger Filler-Fanservice ohne viel Mehrwert. Und dafür hat man nun fast eine Folge von nur acht vergeudet?

    Mich beschleicht langsam das ungute Gefühl, dass die Miniserie am Ende nicht mehr gewesen sein wird als ein laaaaanger Teaser für Filonis Heir to the Empire Film. Und, ob der dann an die Romane ran kommen kann? Ich bin skeptisch und habe jetzt erst mal wieder angefangen die originale Romantrilogie zu lesen. Mal schauen wie gut die gealtert ist.

    1. Ich teile tatsächlich teilweise deine Meinung, vor allem was die inhaltliche Qualität angeht. Mir gefallen die bisherigen Folgen generell gut, aber gerade auf der Seite der Antagonisten fehlt mir besagte Tiefe aus bspw. einer Andor-Serie. Ich hoffe, dass sich die Serie nun auf ihre bereits etablierten Figuren konzentriert, Hintergründe/Beweggründe von Baylan/ den Antagonisten aufzeigt und auf weitere Cameos verzichtet.

    2. Das würde ich mir auch wünschen, ich finde die beiden gefallenen Jedi nämlich auch interessant. Ich hoffe sie machen noch etwas mehr draus und beleuchten auch ihre Hintergründe und Motivationen. Ich befürchte aber fast, dass es nicht passieren wird. Aber warten wir es mal ab.

  3. Ich bin da teilweise bei Patricia, teilweise aber auch bei Darth Mopp und Flo.

    Ich habe die heutige Folge gerne angeschaut, da ich erstens soooooooooooo erleichtert war, dass Ahsoka nicht mit der World between Worlds zeitgereist ist! Zweitens fand ich es auch schön, Prequel-Anakin wieder spektakulär mit dem Lichtschwert kämpfen zu sehen. Und drittens mochte ich die Rolle von Jacen und wie er seine Machtfähigkeiten benutzt.

    Aber: Auch für mich war die Botschaft des ganzen TCW-Flashbacks mehr als dürftig und es wirkte eher wie eine Wunscherfüllung von Filoni, einfach mal TCW in Live Action zu zeigen. Viel Sinn war da nicht.

    Das angesprochene extrem langsame Tempo und die Shots, die oft viel zu lang sind, stören mich auch schon über die ganze Serie hinweg. Auch hier, denke ich, ist es Filoni, der es einfach mal genießt, dass er in dem Format Zeit hat, und es daher maßlos übertreibt.

    Für gut befinde ich die Serie noch immer nicht. Dafür ist mir das inhaltlich alles viel zu dünn und den unglaubwürdigen und schon viel zu oft gesehenen Karten-McGuffin vergesse und verzeihe ich auch nicht so schnell.

    1. Ich war auch heilfroh, dass da nicht wieder Zeitreise-Schindluder betrieben wurde. Star Wars hat zwar viele Sci-Fi Elemente, ist aber im Herzen doch eher Fantasy. Zeitreisen-Geschichten mag ich eigentlich, aber hier wollen sie für mich irgendwie nicht so Recht reinpassen.

      Zu Jacen, der hier sympathisch gespielt wird, muss ich sagen, dass ich es wie schon in Rebels immer noch merkwürdig finde, wie menschlich er aussieht. Ein Kind von einer grünen Twie’lek mit Lekkus und einem Mensch, hat dann einfach nur grüne Haare und sieht sonst wie ein Mensch aus? Hätte da eher blassgrüne Haut und Mini-Lekku und ein bisschen Kopfhaar erwartet, auf jeden Fall mehr so ein Mittelding, oder?

      Deine McGuffin-Kritik finde ich auch absolut berechtigt. Vor allem kann ich halt nicht verdrängen, dass die Ganze Thrawn-/Ezra-Quest (wie auch die Einführung der Welt zwischen den Welten in Rebel) nur „notwendig“ ist, weil Dave Filoni meinte diese Figuren an den OT-Filmen vorbeischmuggeln zu müssen. Meiner Meinung nach hätte das gar nicht sein gemusst. Denn wie ja die Figur Ahsoka und jetzt diese Serie mit den bis dato nicht in Erscheinung getretenen gefallenen Jedi zeigt, konnte man sehr wohl den Galaktischen Bürgerkrieg aussitzen bzw. nicht in das Geschehen verwickelt sein, ohne im Hyperraum oder sonstigen Dimensionen verschollen zu sein. Im Originalroman war Thrawn ja auch nicht verschollen, sondern halt für die Randsektoren zuständig und deshalb nicht bei Endor und Co dabei.

      Bin mal neugierig was da jetzt noch kommt. Sind Thrawn und Ezra da jetzt Jahrzehnte lang friedlich und geduldig rumgehockt und haben drauf gewartet, dass sie jemand holen kommt oder wie?

    2. Ich glaube, da liegen wir eigentlich in allen Aspekten auf einer Wellenlänge!

      Ich fand Jacens Aussehen auch von vorn herein in Rebels seltsam und hätte auch mehr Mischung von Mensch und Twi’lek erwartet. Ich glaube, ich hatte damals in meiner Rebels-Rezension auch geschrieben, dass ich es von der Vererbungslehre her äußerst fragwürdig finde, wie das Grün der Haut von Hera auf die Haarfarbe von Jacen übergesprungen sein kann. Ein Gen „grüne Haare“ war im Genpool von Hera und Kanan definitiv nicht vorhanden. Aber da Jacen nunmal in Rebels so gezeigt wurde, finde ich es in Ordnung, dass er nun auch in der Live-Action-Serie so aussieht und der junge Darsteller spielt ihn absolut sympathisch. Insofern bereitet mir die DNA von Jacen jetzt keine Kopfschmerzen mehr. 😉

      Ja, das Vorbeischmuggeln hätte auch echt nicht sein müssen. Ich finde, Filoni fährt da oft zu schwere Geschütze auf, um Dinge zu erzählen, die auch anders erzählt werden hätten können, ohne das Worldbuilding so massiv zu verändern (andere Galaxis, Wale, die in den Hyperraum springen, Zeitreisen). Ich finde das immer too much und ich vermisse da die Fähigkeit, mit den Gegebenheiten zu arbeiten, die man hat, also mit dem bereits vorhandenen Worldbuilding. Es wird der „leichte Weg“ beschritten und sich einfach alles herbeigeschrieben, was man meint zu brauchen.

      Ich habe generell auch gar nichts gegen Zeitreisen, schaue sehr gerne Filme, in denen es um Zeitreisen geht. Aber bitte nicht in SW, wo das Element nicht etabliert ist, und als „easy way out“, nur um Ahsoka zu retten.

  4. Ich finde es interessant, dass es so viele unterschiedliche Interpretationen bestimmter Elemente der Folge gibt. Für mich ist Ahsokas Entscheidung zu Leben eine Entscheidung den Kampf, den sie all die Jahre geführt hat, zu beenden. Dies würde bedeuten, dass sie den Fokus von der Verfolgung Thrawns zum Retten von Ezra und Sabine verschiebt und ihr Leben auch bewusster zu leben beginnt, eben sich die Zeit für den Moment mit den Purrgils nimmt.

    Ich bin daher bislang ganz zufrieden mit der Serie. Und sollte es anders kommen als gedacht, auch gut.

    1. Ich sehe das mit Ahsoka auch so wie Du und Patricia: Sie ist nach dem Erlebnis in der WBW ja völlig gelöst. Man darf nicht vergessen, dass es hier auch um den Weg als Jedi ganz generell geht: Die Vision zeigt Ahsoka als Produkt der Klonkriege, in dem der Orden seinen Weg verlassen hat. Es erschien damals pragmatisch und notwendig, die Republik auf dem Schlachtfeld zu verteidigen, so wie es für Ahsoka in der Vision pragmatisch und notwendig erscheint, sich gegen Anakin zu verteidigen. Eigentlich besagt der Kodex aber, dass ein Jedi ein Friedenshüter sein und Leben retten soll. Gerade Ahsoka hat das ja eigentlich immer schon gewusst. Anakin ist auf seinem Weg, Vader zu werden, das Symbol für den Bruch mit dem Kodex, der ihn vom die Republik auf dem Schlachtfeld verteidigenden General zur reinen Kampf- und Tötungsmaschine werden lässt (schön inszeniert in der Mandalore-Szene). Ahsoka hat sich vom Vorbild ihres Meisters bisher nie lösen können und ebenfalls immer weitergekämpft. Jetzt muss sie aber eine wahre Jedi werden. Sie muss die positiven Dinge, die sie von Anakin gelernt hat, bewahren, darf sich aber von seiner dunklen Seite nicht länger belasten lassen. Ich denke, das meint CGI-Anakin damit, wenn er die Ausbildung Ahsokas „abschließen“ und sie „leben“ lassen will.

  5. Das war mal eine sehr schöne Folge 🙂
    Die vorherige Folge lies mich mit ihrem Ende ein wenig stirnrunzelnd zurück: Ahsoka scheinbar wieder in dieser Zwischenwelt und ihr verstorbener Meister sprach zu ihr? Für mich schien es zwar das wahrscheinlichste Szenario, dass dies alles nur in ihrem Kopf stattfindet, aber ich hatte im Vorfeld einige merkwürdige Spekulationen bezüglich dieser Szenen gehört, viele davon hätten meiner Meinung nach gar nicht gut gepasst und so bin ich jetzt definitiv froh, dass mit diesen Vorstellungen jetzt aufgeräumt wurde.

    Spannend wird jetzt die nächste Folge. Die bisherigen bauten alle aufeinander auf, sodass man aus der Handlung einer Folge ein wenig erahnen konnte, was einen in der nächsten Folge erwartet. Aber nun ist Ahsoka ihren Feinden hinterhergesprungen und jetzt hab ich so gar keine Ahnung, was als nächstes passieren wird. Das größte Mysterium dürfte immer noch die Rolle von Thrawn sein. Sowohl unter Zuschauer*innen als auch in der Serie selbst hört man immer wieder die Erwartung, er solle der „Erbe des Imperiums“ werden. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass es einfach nur das ist. Es scheint keinen Sinn zu ergeben.

    In jedem Fall bin ich optimistisch, dass die letzten drei Folgen die Serie zu einem guten Ende führen werden (auch wenn ich mittlerweile immer stärker vermute, dass es ein offenes Ende sein wird, das die Vorbereitung für eine andere, künftige Geschichte liefern soll). Bislang hat sich alles gut entwickelt. Die Figuren entwickeln sich wie ich es erwartet habe und es gibt keine störenden Elemente oder Personen.

    Oder um es anders zu sagen:
    Alles geschieht so, wie die Macht es verfügt 🙂

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