Rezension: Star Wars, Band 5: Der Weg in die Freiheit

Kaum dem unstillbaren Rachedurst von Commander Ellian Zahra in Star Wars, Band 4: Crimson Reign – Leias teuflische Gegnerin entkommen, erfordern Überläufer aus den Reihen der Imperialen Truppen, aber im Geheimen in Diensten von Crimson Dawn, die volle Aufmerksamkeit der Rebellion.

Dieser Sammelband umfasst die bislang nicht anderweitig auf deutsch veröffentlichten Hefte #26-30 der Star Wars-Hauptreihe aus dem Herbst 2022. Dementsprechend hat das von Matthias Wieland übersetzte Heft diesmal auch wieder nur die üblichen 112 Seiten. Wie immer erscheint dieser Band nicht nur als Softcover, sondern auch als limitiertes Hardcover. Ein bisschen ungewöhnlich ist dabei der Umstand, dass man neben dem dreiteiligen Handlungsbogen Star Wars V: Der Weg in die Freiheit aus den Heften #26-28 und der Einzelgeschichte Star Wars: A Little Break aus Heft #29 auch das erste Heft (#30) des folgenden Handlungsbogens, Star Wars VI: Quests of the Force, zusammengefasst hat.

Zum Inhalt

Während sich das Imperium am Tag der imperialen Einheit gerade ausgiebig selber feiert, schauen auch ein paar Jäger der Rebellen unter Führung von Lando Calrissian im Millennium Falken auf der Feier auf Bar’leth vorbei und bringen diese etwas durcheinander. Ein kleiner, immer noch seltener Sieg, den die Rebellen anschließend ordentlich feiern – glauben sie doch noch, mit der Strategie der kleinen Schritte weiter voranzukommen. Aber in einer der geheimen Einrichtungen des Imperiums beginnt sich eine Kette unerwarteter Ereignisse in Gang zu setzen. Verursacht vom Aktivierungs-Befehl Qi’ras und mit dem Auftrag, für größtmögliches Chaos zu sorgen, beschließen zwei von ihren Agenten, mit ihren Kindern aus eben jener geheimen Einrichtung zu fliehen und mit der Rebellion in Kontakt zu treten. Der Umstand, dass ihre Flucht entdeckt wurde und sie nun vom Imperium gejagt werden, ihnen die Rebellion aber nicht sogleich Glauben schenken will, macht die Sache nicht gerade einfacher. Am Ende ist es Luke, der die schwierige Situation für beide Seiten lösen will und so das Wissen um den zweiten Todesstern – man ahnte es schon, die Ereignisse von Episode VI sind ja schon fast in Sichtweite – für die Rebellion sichert.

Aber zuvor gilt es, die unter Ressourcenmangel leidende Rebellion wieder mal mit genügend Treibstoff zu versorgen. Da die üblichen Versorgungsquellen gerade nicht sprudeln, hat Holdo einen ungewöhnlichen Plan entwickelt. Auf einer Versteigerung wollen sie ein altes Raumschiff ersteigern, welches noch über einen jener Pfad-Antriebe verfügt, die die Nihil genutzt haben und die es ihnen ermöglichte, an Orte zu gelangen, die sonst so nicht erreichbar waren, einschließlich dem sogenannten Niemandsraum, wo Holdo eine Flotte von Tankern vermutet, die vor 200 Jahren unter ungeklärten Umständen verschwand, vermutlich von Piraten erbeutet und dorthin verbracht. Die Sache klingt einfach zu schön, um wahr oder zumindest einfach zu sein, und so ist es auch. Aber wann ist eine solche unwahrscheinliche, aber doch schöne Geschichte im Star Wars-Universum nicht doch irgendwie noch Realität geworden? Eben! Und so gelangen sie schließlich dorthin und müssen sich im letzten Heft des Sammelbands erstmal in den dortigen Gegebenheiten zurechtfinden.

Die Umsetzung

Nach einem etwas wilden Ausflug führt uns Charles Soule mit der Hintergrundgeschichte, wie die Rebellion vom zweiten Todesstern erfuhr, zeitweise wieder stärker in Richtung der ursprünglichen Filme, ehe er dann aber wieder den Blinker setzt und uns an einen Ort führt, den wir aus anderen Zusammenhängen, der Hohen Republik, kennen. So richtig überzeugen kann mich diese neuerliche Wendung nicht. Das Grundmotiv, der Ressourcenmangel, ist zwar sehr gut nachvollziehbar, aber die Lösung ist schon arg an den Haaren herbeigezogen und darüber, wie sie dann tatsächlich dorthin gelangen, schweigen wir lieber. Aber so etwas passiert halt immer wieder, wenn Autoren unbedingt zwischenzeitlich neu hinzugekommene Orte in andere Epochen einzubinden versuchen und Probleme lösen wollen, über die man sich zur Zeit der ursprünglichen Filme noch gar keinen Kopf gemacht hatte. Also sagen wir mal, die Geschichte ist der typische Stoff, aus dem Star Wars-Comics sind, und somit nehmen wir dies in einem Star Wars-Comic jetzt einfach mal so hin. In einem Roman hätte sich Charles Soule dies mit Sicherheit nicht getraut.

Die Hauptreihe ist ja für ihre häufigen Künstlerwechsel bekannt. So ist es diesmal auch wieder. Die ersten drei und das letzte Heft (#26-28, 30) stammen von Andrés Genolet, während das eingeschobene Einzelheft (#29) von Ramon Rosanas gezeichnet wurde. Etwas mehr Kontinuität gibt es im übrigen Team, Rachelle Rosenberg lieferte durchgehend die Kolorierung und Clayton Cowles das Lettering.

Andrés Genolets Zeichenstil entspricht eigentlich eher dem, was wir von IDW oder Dark Horse aus den Kinder- und Jugendcomics gewohnt sind. Trotz der ungewöhnlichen Figurendarstellung sind die Panels durch die hohe Detaillierung und die gut umgesetzte Mimik der Figuren sehr gut gemacht. Auch die Komposition der Panels ist sehr gut und unterstützt den Flow der Ereignisse. Der unvermittelte Wechsel zu Ramon Rosanas sorgt hier im Sammelband für eine kleine Überraschung. Bei den Einzelheften fällt einem so etwas ja meist weniger stakt auf. Sein ruhigerer, teilweise stark an die reduzierte Bildsprache der Architektur- und Mode-Fotographie erinnernder Stil passt zu der eingeschobenen Geschichte sehr viel besser. Der Wechsel zurück zu Andrés Genolet ist dann etwas geschickter umgesetzt.

Wie immer befindet sich am Ende des Bandes eine kleine Galerie der Hauptcover der englischen Ausgaben, die mehrheitlich von E.M. Gist erstellt wurden.

Fazit

Die Geschichten in diesem Sammelband sind zwar nicht von besonderer Bedeutung für die Haupterzählung, aber steuern doch etwas mehr Hintergrund zur Aufdeckung des zweiten Todessterns bei und füllen die Biographie verschiedener Figuren aus den Filmen, Comics und Animationsreihen mit weiteren Ereignissen und Informationen auf. Insofern gibt es durchaus eine Leseempfehlung.


Für den sechsten Band, mit voraussichtlich den Heften #31-36, gibt es noch keinen Veröffentlichungstermin. Die englische Reihe hat diesen Handlungsbogen ja aber auch erst vor wenigen Wochen abgeschlossen, also wird es wohl noch etwa ein halbes Jahr bis dahin dauern.

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.

Gewinnspiel

Mit freundlicher Unterstützung von Panini verlosen wir 1x Star Wars, Band 5: Der Weg in die Freiheit

Um am Gewinnspiel teilnehmen zu können, müsst ihr nur nachfolgende Frage beantworten und das unten stehende Formular ausfüllen:

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  • Der Preis wird unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort verlost.
  • Nur eine Einsendung pro Person/Familie/Haushalt!
  • Einsendeschluss ist Samstag, 2. September 2023, um 23:59
  • Der Preis wird nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet!
  • Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand des Preises wieder gelöscht.
  • Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung des Gewinnes ist ausgeschlossen.

In diesem Sinne: Möge die Macht mit euch sein!

Update 11.09.2023 14:56: Die Auslosung

Charles Soule ist der gesuchte Autor! Von den Einsendungen mit der richtigen Antwort wurden folgende:r Gewinner:in aus dem Lostopf gezogen:

  • Markus M. aus Breitscheid

Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß beim Lesen!
Und vielen Dank an Panini für die Bereitstellung der Preise!

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