Rezension: Star Wars: Hunters: Kampf um die Arena

Ende März ist bei Panini der Jugendroman zum Spiel Star Wars Hunters erschienen, das 2023 für Nintendo Switch, iOS und Android erscheinen soll.

Der Roman von Marc Oshiro behandelt die Hintergrundgeschichte des Charakters Rieve, die als machtsensitive Waise vom Planeten Corellia kommt und die jüngste in der Gruppe der Kämpfer in der Arena auf Vespaara ist.

Der Roman beginnt damit, dass Rieve als „Jägerin“ für die Arena ausgewählt wurde, und erzählt dann, mit welchen Problemen sie zu kämpfen hat, um von der Einzelkämpferin zur Teamplayerin zu werden. In Rückblenden erhalten wir aber immer wieder Einblicke in ihre Vergangenheit, um ihr Verhalten besser zu verstehen.

Der Leser bekommt im Verlauf des Romans immer wieder Szenen geschildert, die den Ablauf im Spiel genau darlegen. Das merkt man direkt am Erzählstil, wie z.B. eine Erklärung der Abläufe in der Arena durch den Droiden J-3DI. Da das Spiel noch nicht erschienen ist, kann ich natürlich nicht genau bestätigen, ob diese Ablauferklärungen 1:1 aus dem Spiel sind.

Generell gibt es also zwei Arten von Matches, an denen du an jedem beliebigen Tag teilnimmst.

J-3DI

Besonders gut fand ich die Entwicklung von Rieve im Laufe des Buches. Sie wird in der Arena mit der Rolle einer Sith eingestellt und kennt ihren eigenen Weg nicht. Sie ist eine Einzelgängerin und vertraut niemanden. Warum dies so ist, erfährt der Leser durch die Rückblenden. Diese Selbstzweifel sind sehr gut beschrieben und geben dem Charakter eine schöne Tiefe. Man folgt der Figur gerne durch den Roman.

Der Jugendroman behandelt Themen wie Selbstzweifel, Freundschaft, Familie und die Frage: Welchen Weg gehe ich? Dies sind Dinge, die die Zielgruppe beschäftigen, und durch das Lesen des Romans wird mit Sicherheit einigen Leser:innen ein Weg aufgezeigt, wie sie mit ihren eigenen Problemen umgehen sollten.

AUF DEM PLANETEN VESPAARA befindet sich die sogenannte „Arena“. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Schlachtfeldern, auf denen Kämpfer, die als Jäger bekannt sind, in Teams gegeneinander antreten, um vor einer johlenden Menge zu kämpfen. Die Jüngste in ihren Reihen ist Rieve, eine machtsensitive Waise vom Planeten Corellia. Sie verfügt über Fähigkeiten, die sie kaum kontrollieren kann, und sie setzt alles daran, ihre Vergangenheit zu vergessen. Doch Rieve muss sich nicht nur gegen die anderen Jäger in der Arena behaupten, sondern auch gegen ihr geringes Selbstvertrauen. Und als ein mysteriöser Fremder beginnt, sie zu beobachten, befürchtet Rieve, dass die Schatten ihres früheren Lebens sie nun endgültig eingeholt haben …

Klappentext

Auch die Nebenfiguren wie der Droide J-3DI, der als Jedi programmiert wurde und in der Arena mit und gegen Rieve kämpft, oder der Leiter der Arena Dragus und ihr Trainer Rothwell sind sehr schöne Charaktere. Sie erhalten zwar keine so ausführliche Hintergrundgeschichte, aber das ist auch nicht weiter schlimm.

Eine Besonderheit hat dieser Jugendroman auch, die man erwähnen sollte. Er enthält mehrere Zeichnungen von Andie Tong, die natürlich an das Design des Spieles angelehnt sind, um somit eine bessere Verbindung zum Spiel zu schaffen. Diese Illustrationen lockern außerdem das Buch auf und schaffen eine tiefere Verbindung zu den Charakteren und den beschriebenen Szenen.

Außerdem sollte man hervorheben, dass der Übersetzer wie im englischen Original die Figur Feyr Jos’han geschlechtsneutral übersetzt hat. Hier verwendet der Verlag das neutrale Pronomen xier. Das ist im ersten Moment etwas ungewohnt, aber verdeutlicht doch sehr gut, dass wir es hier mit einem nonbinären oder mehrgeschlechtlichen Wesen zu tun haben.

Das Ende wird leider sehr schnell abgehandelt. Dort hatte ich etwas mehr Tiefe erwartet und ich hatte gehofft, dass eine Person aus ihrer Vergangenheit auch dort noch einen kurzen Auftritt hat, aber dieser Teil der Handlung wird einfach unter den Teppich gekehrt. Für die teilweise schon rasante Geschichte wird die passende Geschwindigkeit der Entwicklung der Hauptperson geopfert. Manche Veränderungen von Rieve sind zu schnell und hätten noch Zwischenschritte benötigt. Über solche Dinge macht sich die Zielgruppe normalerweise keine Gedanken und daher kann man verstehen, dass dies für die passende Länge des Jugendromans vom Autor wahrscheinlich auch bewusst so angegangen wurde. Zudem hat Rieve zum Schluss auf einmal Machtfähigkeiten, die ein Jedi über Jahre erlernen müsste. Dies ist aber für einen Jugendroman okay, da Jugendliche in der Pubertät oft in Extremen denken.

Diesen Jugendroman kann ich der Zielgruppen auf alle Fälle empfehlen. Für alle älteren Leser muss man berücksichtigen, dass die Kämpfe nie tödlich enden, die oben genannten Themen sehr stark dominieren und die Story bisher keinen Bezug zum Kanon hat. Es ist auf alle Fälle ein gelungener Jugendroman, der sehr viele Stärken, aber auch ein paar Schwächen hat. Daher vergebe ich für das Buch vier von fünf Holocrons.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Ein Kommentar

  1. Kann euren Rezensionen im Grunde nur zustimmen. Die Chrakterarbeit um Rieve selbst fand ich äußerst gelungen und auch das Zusammenspiel mit den anderen Kämpfern hat für mich gut gepasst. Kritikpunkt ist für mich ebenfalls das zu schnell erzählte Ende. Auch wenn die Geschichte wahrscheinlich keine große Relevanz für die großen Ereignisse in der Galaxis bringen wird bin ich sehr froh das Buch gelesen zu haben, da es mich gut unterhalten hat. SPOILER Auch hätte ich mich darüber gefreut, wenn es nochmal ein Gespräch im Epilog gegeben hätte zwischen Rieve & ihrer alten Band.

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