Rezension: Bürde der Königin von Emily Kate Johnston

Im September des letzten Jahres erschien bei Panini der Young-Adult-Roman Bürde der Königin von E.K. Johnston – und damit das Prequel zu Schatten der Königin. Die Originalausgabe Queen’s Peril erschien dabei nur ein Quartal früher bei Disney-Lucasfilm Press – übersetzt wurde das Buch in Windeseile von Marc Winter. Bei Panini erschien der YA-Roman wie gewohnt als Klappenbroschur, wobei das Cover – wie auch bereits bei Schatten – von Tara Phillips stammt. 

Als jemand, der auf Schatten der Königin von Emily Kate Johnston gut zu sprechen war, war ich umso gespannter auf den Nachfolgeband, der gleichzeitig die Vorgeschichte liefert. Denn wo Schatten in der Zeit nach Episode I den Rollenwechsel von Padmé von der Königin zur Senatorin erzählt, geht es in Bürde nun darum, wie sie zur Königin von Naboo wird. Die englische Originalausgabe hat mein Kollege Florian bereits für euch rezensiert.

Bürde der Königin (22.09.2020)
Bürde der Königin (22.09.2020)

„WIR SIND TAPFER, EUER HOHEIT.“

Als die erst vierzehnjährige Padmé Naberrie zur Königin von Naboo gewählt wird, nimmt sie den Namen Amidala an und stellt sich in den bedingungslosen Dienst ihres geliebten Planeten. In einer Zeit wachsender Unsicherheit für die Galaktische Republik schmieden die Königin und ihr Sicherheitsberater Captain Panaka einen Plan zu ihrem Schutz: Sie setzen dabei auf eine Reihe von Zofen, die ihr als Beraterinnen, Vertraute und sogar als Doppelgängerinnen zur Seite stehen sollen. So unterschiedlich sie auch sein mögen, die Zofen lernen zusammenzuarbeiten mit Blick auf ihr gemeinsames Ziel: die Königin zu beschützen – koste es, was es wolle. Doch als die raffgierige Handelsföderation auf ihrer friedlichen Welt einfällt, stehen Königin Amidala und ihre tapferen Zofen vor ihrer größten Prüfung, jede für sich … und alle zusammen …

Verlagsinfo von Panini

Meine Rezension zu diesem Buch schreibe ich nicht erst jetzt, weil ich zuvor keine Zeit hatte, und auch nicht, weil ich das Rezensionsexemplar erst vor kurzem erhalten habe, sondern weil es tatsächlich seit knapp einem halben Jahr in meiner Wohnung hin- und hergetragen wurde, bis ich es jetzt am Wochenende endlich zum Abschluss gebracht habe. Und dabei hatte ich mich auf das Buch gefreut, weil ich mit dem Vorgänger tatsächlich Spaß hatte. Doch schon nach dem ersten Kapitel wurde meine Freude zunichte gemacht und von da an musste ich mich regelrecht zwingen, Seite um Seite zu lesen. Und meine Enttäuschung könnte größer nicht sein, da ich den YA-Roman Ahsoka von der selben Autorin nach wie vor zu einem meiner Favoriten im neuen Kanon zähle. Aber Johnston schafft es in keinster Weise auch nur ansatzweise so etwas wie Spannung aufzubauen!

Das Buch hat nur 352 Seiten, aber auf gefühlt 350 davon geht es um die frisch gebackene Königin und ihre Zofen, wie sie sich schminken und umziehen – und wie ihr Körper die Pubertät erreicht und entsprechender Veränderungen durchläuft. Aber eins nach dem anderen.

Am Anfang erleben wir, wie die junge Padmé Naberrie zur neuen Königin von Naboo gewählt wird – von nun an Padmé Amidala – und schon recht kurz darauf entsteht beim Brainstorming mit ihrem Sicherheitschef, Quarsh Panaka, die Idee der Zofen. Doch Königin Amidala geht noch einen Schritt weiter, so bekommt sie nicht nur nette junge Damen an ihre Seite, sondern gleichzeitig auch Doubles, mit denen sie quasi nach belieben die Rollen tauschen kann: Tsabin (Sabé), Rabene Tonsort (Rabé), Eirtama Ballory (Eirtaé), Suyan Higin (Yané), Sashah Adova (Saché). Von nun an üben sie rund um die Uhr, sich gegenseitig anzunähern, was Stimme, Gang und Haltung angeht, sowie Interessen und Fertigkeiten auszutauschen, sodass sich sich quasi gegenseitig ersetzen und füreinander einspringen können, sollten es die Situation und Umstände verlangen. Es dauert auch gar nicht lange und diese Sicherheitsvorkehrungen zahlen sich aus: Die Handelsföderation errichtet eine Blockade um den Planeten Naboo. Der Rest ist Geschichte…

Die Haupthandlung um Padmé in ihren ersten Tagen als als Königin wird ab und an unterbrochen und mit Einschüben gespickt. So gibt es zu jeder der Zofen jeweils ein eigenes Capitel aus der Sicht von Panaka, wie er auf das das jeweilige Mädchen aufmerksam geworden ist und es schlussendlich zu seiner neuen Berufung als Zofe der Königin angeworben hat. Zusätzlich gibt es ein paar Absätze aus der Sicht von Senator Palpatine / Darth Sidious und Darth Maul, sowie einen kurzen Absatz von Jar Jar Binks.

Die Geschichte ist recht zäh zu lesen, da zum Großteil Dinge erklärt werden, welche wir aus Episode I kennen – allem voran das Konzept der Zofen und Doppelgängerin der Königin. Doch anstatt dies in eine mehr oder weniger interessante Handlung einzuflechten, geht Johnston noch weiter und liefert so für fast alles, was in Episode I im Palast zu sehen ist eine ausführliche Erklärung: So geht auch das versteckte Fach mit den Blastern im Thron der Königin, welches Amidala im Finale von Episode I gegen den Vizekönig Nute Gunray zum Vorteil gereicht, auf eine Idee der Zofen zurück. Genau wie das Platzieren von Seilwerfern an verschiedenen Orten im Palast. Alles, was wie im Film in Aktion sehen, wurde erst kurz zuvor durch den brillanten Geist der Zofen eingerichtet. Oder anders ausgedrückt: Wären Padmé und ihre fünf Zofen kein so perfektes und vorhersehendes Team, wäre Episode I ganz anders abgelaufen. Und genau das störte mich dermaßen beim Lesen, dass ich es immer wieder bei solchen Szenen mit den Worten „war ja klar“ weglegen musste. Johnston geht hier einfach für meinen Geschmack einen Schritt zu weit, den Erklärbären zu spielen und ihre Frauenfiguren zu glorifizieren.

In Schatten wird an einigen Stellen erwähnt, wie dankbar Padmé ihren Zofen ist, die sie während der Blockade und nach der Flucht von Naboo den Droiden ausgeliefert zurücklassen musste – und das eben jene auch gefoltert wurden! So war ich das ganze Buch über gespannt, wann und wie es dazu kommt. Und konstruierter hätte es eigentlich nicht sein können. Die ganze Szene wirkt so fehl am Platz und passt so gar nicht zum Drumherum. Ich hatte fast schon das Gefühl, die Autorin selber bereue, dass sie diese Szene im vorherigen Roman angeteasert hatte, denn nun musste sie auch liefern. Dieses Gefühl hatte ich allerdings nicht nur bei dieser Szene, sondern noch an zwei-drei Stellen mehr. Wieso zum Beispiel muss ein Teil der Geschehnisse, die wir aus Episode I kennen, von Jar-Jar wiedergegeben werden? Ich störe mich nicht an der Figur, aber es passiert so aus dem Zusammenhang gerissen und hat so gar keinen Mehrwert, dass es sich wie ein Fremdkörper liest. Generell missfällt mir die Art und Weise, wie die Teile aus Episode I in die Handlung integriert wurden, sehr. Die Eröffnungsszene aus dem Film, die Ankunft der Botschafter auf dem Schiff der Handelsföderation, die zu der Invasion selbst führt, ist so banal wiedergegeben, man könnte meinen, es wäre das Nebensächlichste auf der Welt. Die Szene, in der Königin Amidala in ihrem roten Kleid dann vor dem Fenster steht und auf die herannahende Invasionsarmee blickt, ist dafür dann aber wieder über mehrere Seiten gestreckt – wovon aber ein Großteil das Design des Kleids und seine Umgestaltung behandeln. Hier hätte ich mir gewünscht, dass an bestimmten Stellen die Dialogzeilen 1:1 aus dem Film mit aufgenommen werden, was zur weiteren Verflechtung dieses Buchs mit dem Film geführt hatte. So liest es sich eher wie bloßes Beiwerk.

Fazit

Zum Abschluss kann ich nur sagen, dass Bürde der Königin ein Buch ist, das es nicht gebraucht hätte. Das einzige Positive waren für mich das bisschen Hintergrundgeschichte zu den Zofen – vor allem von Sabé, gerade wo auch ihre Figur in der Panini-Heftreihe eine Rolle spielt. Ansonsten hat man nichts verpasst, sollte man das Buch und die Geschichte noch nicht gelesen haben, bzw. es auch nicht vorhaben. Daher gebe ich dem YA-Roman einen Holocron und die Überlegung, doch mal 0 Holocrons als Bewertung einzuführen.

Bewertung: 1 von 5 Holocrons
Bewertung: 1 von 5 Holocrons

Wir bedanken uns bei Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Gewinnspiel [BEENDET]

Mit freundlicher Unterstützung von Panini verlosen wir 2x Bürde einer Königin!

Um am Gewinnspiel teilnehmen zu können, müsst ihr nur nachfolgende Frage beantworten und das unten stehende Formular ausfüllen:

Wie lauten die neuen Namen der fünf Zofen Königin Amidalas in Episode I ?

Das Gewinnspiel ist beendet!

  • Die Preise werden unter allen Einsendungen verlost.
  • Nur eine Einsendung pro Person/Familie/Haushalt!
  • Einsendeschluss ist Mittwoch, der 24. Februar 2021, um 23:59
  • Die Preise werden nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet!
  • Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand der Preise wieder gelöscht.
  • Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung der Gewinne ist ausgeschlossen.

In diesem Sinne: Möge die Macht mit euch sein!

Update 26.02.2021 19:14: Die Auslosung

Sabé, Rabé, Eirtaé, Yané und Saché lauten die neuen Namen der fünf Zofen Königin Amidalas! Von den vielen Einsendungen mit der richtigen Antwort wurden folgende Glückliche aus dem Lostopf gezogen:

  • Nikolas V. aus Frankenthal
  • Max M. aus Porta Westfalica

Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit dem Buch!
Und vielen Dank an Panini für die Bereitstellung des Preises!

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