Rezension: Luke Skywalker – Eine neue Hoffnung von Ryder Windham

Was? Wo?

Luke Skywalker

Ich habe es endlich hinter mich gebracht. Mit Luke Skywalker: Eine neue Hoffnung – Die legendäre Lebensgeschichte von Ryder Windham habe ich endlich die letzte der Charakterbiografien gelesen.

Die Luke-Skywalker-Biografie wurde im September 2009 bei Scholastic veröffentlicht, die deutsche Version mit dem bekannten schwarzen Buchrücken kam im März des Folgejahres bei Panini. Behandelt werden die Jahre 15 VSY bis 4 NSY, wobei die Haupthandlung im Jahr 4 selbst spielt.

Luke Skywalker – Eine neue Hoffnung (17.03.2010)
Luke Skywalker – Eine neue Hoffnung (17.03.2010)

Ich glaube, mich schon mehrfach über die Reihe beschwert zu haben, zuletzt bei Darth Vader – Aufstieg und Fall. Die Luke-Skywalker-Version schließt sich nahtlos an die anderen an. Übersetzung: Dieser „Roman“ ist wieder ein Fall für die Altpapiertonne. Die Rahmenhandlung, die später in die Haupthandlung übergeht, ist zunächst ein nachdenklicher Luke Skywalker, der über sein Leben sinniert. Dabei kommt er an diversen bekannten Passagen seiner Jugend vorbei, wie zum Beispiel seine erste Begegnung mit Kenobi und Biggs‘ Abschied von Tatooine. Damit endet der interessante Teil des Buches, in dem, wenn mich nicht alles täuscht, sogar noch ein wenig selbst geschrieben wurde.

Im Folgenden werden mühselig und ausufernd die gelöschten Szenen aus Eine neue Hoffnung durchexerziert, bevor sich an den alten Marvel-Comics orientiert wird, die eine Geisterhexe und Replikadroiden beinhalten und die offenbar in Windhams Augen erwähnenswerter sind als beispielsweise Lukes Ausflug nach Mimban, der in einem Nebensatz erwähnt wird, um zu sagen, dass Lukes neues Lichtschwert jetzt wasserdicht ist. Von der Entdeckung des Planeten Hoth bis zum Entfernen von Lukes Hand sind es sage und schreibe zwei Seiten, was das Training bei Yoda komplett sinnlos erscheinen lässt. Der Kampf zwischen Luke und Vader auf dem zweiten Todesstern wird gar nicht mehr besprochen.

Bis zum Einsetzen der Gegenwartshandlung liest sich diese Charakterbiografie wie folgt:

Erst ist das passiert. Dann ist das passiert. Daraufhin passierte das. Später ereignete sich das, aber nicht bevor das passiert ist.

Besagte Gegenwartshandlung ist zum Teil interessant, da Luke versucht, die Vergangenheit seines Vaters Anakin nachzuvollziehen, und auf Tatooine, genauer in Mos Espa, sogar Fortschritte erzielt. Dafür gebe ich eine kleine Anerkennung. Danach geht es leider mit einem aufgewärmten Teil der Vergangenheit weiter, der sich jetzt bis in die Gegenwart erstreckt und genauso unnötig wie langweilig ist, nämlich sehr.

Windham hat es erneut geschafft, das Leben eines Hauptcharakters, welches sich über hunderte Werke erstreckt, von denen man viele gerne gelesen hat und einige noch vor einem liegen, auf 208 Seiten derartig langweilig zu gestalten, dass man wohl davon abgeschreckt wird Star Wars Legends-Bücher und -Comics zu lesen, wenn man zuvor diese Charakterbiografie in die Hand genommen hat. Natürlich strotzt das Werk daher nur so vor Verknüpfungen, allen voran mit den alten Marvel-Comics von Archie Goodwin, dem es auch gewidmet ist, doch werden leider auch falsche bzw. ungenaue Fakten mit untergebracht. So sagt der Rodianer Wald, den wir aus Die dunkle Bedrohung kennen, zu Luke, dass Shmi sich durch ein Geschenk der Jedi freikaufen konnte und später Cliegg Lars geheiratet hat. In Angriff der Klonkrieger haben wir erfahren, dass Cliegg indes Shmi freigekauft und dann geheiratet hat. Was stimmt also?

Auch die Übersetzung lässt teilweise etwas zu wünschen übrig. Dominik Kuhn gibt zwar sein Bestes, doch 2009 war es bereits etabliert, dass Grand Moff mit Großmoff, oder Millennium Falcon mit Millennium Falke übersetzt wurden. Warum wurde also hier davon abgewichen?

Ihr merkt, ich bin erneut kein Fan dieser „Biografie“ und so erhält Luke Skywalker – Eine neue Hoffnung eins von fünf Holocrons von mir. Lest lieber die alten Marvel Comics, schaut die Episoden IV bis VI, lest Der Geist von Tatooine und ihr habt bereits alles und mehr Infos als hier vorhanden sind. Sorry, Herr Windham.

Bewertung: 1 von 5 Holocrons
Bewertung: 1 von 5 Holocrons

Dank Panini haben wir für euch auch eine Leseprobe:

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