Rezension: Der Kopfgeldjägerkrieg, Band 1: Die mandalorianische Rüstung von Kevin Way Jeter

Manaroo, hast du eine Ahnung, wer das ist?

Dengar

In den Rezensionen zu Kopfgeld auf Han Solo und Palast der dunklen Sonnen habe ich sie bereits erwähnt, heute starten wir mit den Rezensionen zur Der Kopfgeldjägerkrieg -Trilogie von Kevin Way Jeter. Der erste Band hat den Titel Die mandalorianische Rüstung, auch wenn diese kaum thematisiert wird. Der Titel ist also nicht sinnbringend, wenn es um den Inhalt des Buches geht. Doch ist es sogar eine direkte Übersetzung des englischen Titels The mandalorian Armor.

Im Original erschien das Werk im Juni 1998 bei Bantam Spectra, die einzige gedruckte deutsche Form im Dezember 2001 bei Heyne. Im April 2014 folgte das deutsche E-Book. Damit ist die Reihe Teil der Legends.

Der Kopfgeldjägerkrieg 1: Die Mandalorianische Rüstung
Der Kopfgeldjägerkrieg 1: Die Mandalorianische Rüstung

Die Handlung ist zweigeteilt. Zum einen haben wir die Gegenwart im Jahr 4 NSY, kurz nach Jabbas Tod auf Tatooine, aber noch vor der Schlacht um Endor. Der Kopfgeldjäger Dengar streift durch die Trümmer der Segelbarke, um eventuell Verwertbares zu finden. Leider scheinen ihm die Jawas zuvorgekommen zu sein, denn das meiste, was er findet, ist nur noch Schrott. Kurz bevor er aufgeben will findet er jedoch eine humanoide Gestalt, die sich schnell als Boba Fett herausstellt, der sich aus den Fängen des Sarlacc befreien konnte.

Außerdem folgen wir in dieser Zeit der Tänzerin Neelah, deren Gedächtnis gelöscht wurde und die unbedingt will, dass Fett am Leben bleibt und sich daher Dengar anschließt, um Fett gesund zu pflegen. Dabei werden sie von zwei Medidroiden unterstützt, die hier ein wenig 3PO-R2-Humor einbringen sollen.

Zusätzlich gibt es in der Gegenwart dann noch Kuat von Kuat (Name), der von Kuat (dem Planeten) stammt und derzeit die Kuat Drive Yards (KDY, Raumschiffbauunternehmen) leitet. Er will Fett unbedingt tot sehen, aber warum wird nicht gesagt.

Zum anderen haben wir die Vergangenheit, die in der Zeit zwischen Episode IV – Eine neue Hoffnung und Episode V – Das Imperium schlägt zurück spielt. Auch hier ist Boba Fett der Hauptcharakter, jedoch haben wir auch andere Kopfgeldjäger dabei. So treffen wir unter anderem auf Bossk und Zuckuss. Nach einem gelungenen Auftrag für die Hutten, bei dem Fett Nil Possondum finden soll, der wahrscheinlich irgendeine Verbindung zu Neelah hat, erhält er den Auftrag sich der Kopfgeldjägergilde anzuschließen. Der Auftraggeber, sein „Standard-Unterhändler“ Kud’ar Mub’at, eine Weltraumspinne im weitesten Sinne, will die Gilde so zerstören. Allerdings verschweigt die Spinne dem Kopfgeldjäger, dass Prinz Xizor von der Schwarzen Sonne der eigentliche Auftraggeber ist.

Der Schreibstil des Buches ist, sagen wir, gewöhnungsbedürftig. Alle wichtigen Informationen kommen beim Leser an, allerdings liegt es hier beim Autor zu entscheiden, welche Informationen wirklich wichtig sind. So wird nur in einem Satz erwähnt, dass Neelah vielleicht irgendetwas mit dem Buchhalter Nil Possondum zu tun haben könnte. Was Kuat von Kuat hingegen mit Boba Fett zu tun hat wird gar nicht gesagt. Gefühlt hat die Vergangenheitsgeschichte nichts mit der Gegenwartsgeschichte zu tun und dann gibt es da noch das eine Kapitel mit Prinz Xizor, Imperator Palpatine und Darth Vader, was zum einen Schatten des Imperiums andeutet, welches ja danach spielt, aber zum anderen 30 Seiten sinn- und handlungsloser Dialog ist. Es passiert exakt gar nichts in diesem Kapitel, außer, dass Xizor dem Imperator erklärt, warum er die Kopfgeldjägergilde zerstören will und warum Kopfgeldjäger gut für das Imperium sind. Dafür brauche ich ehrlich gesagt keine 30 Seiten.

Ähnlich wie bei Neelah, verhält es sich auch in der Vergangenheitsgeschichte. Sobald man einen halben Nebensatz nicht richtig gelesen hat, versteht man die komplette folgende Handlung nicht mehr. Versteht mich nicht falsch, die Handlung an sich finde ich super gelungen, aber dass man so extrem um den Stoff herumschreiben kann, habe ich selten erlebt. Dazu muss man wiederum sagen, dass es der erste Band einer Reihe ist. Wahrscheinlich war hier noch viel im Aufbau, was in den folgenden Bänden benutzt werden soll. Xizor ist ja sogar auf dem Cover des zweiten Bandes zu sehen. Doch ging dies leider auf Kosten der Lesbarkeit des ersten Bandes, der als alleinstehendes Buch in meinen Augen nicht funktioniert.

Wie gesagt, die Story ist klasse und ein guter Auftakt für eine Reihe, badass Boba finde ich persönlich ja auch immer sehr lesenswert (danke Karen Traviss!), aber der Schreibstil ist echt nicht mein Fall.

Daher gebe ich Der Kopfgeldjägerkrieg, Band 1: Die mandalorianische Rüstung drei von fünf Holocrons.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

Ein Kommentar

  1. Ich habe das Buch vor ein paar Wochen gelesen.
    Finde den Schreibstil auch extrem gewöhnungsbedürftig.
    Auch kam ich nicht ganz in die Story rein, weil die Zusammenhänge der einzelnen Kapitel zum Teil sehr undeutlich geschrieben waren und große Zeitsprünge zwischen waren

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