Rezension: Star Wars #56: Age of Rebellion: Boba Fett & Han Solo

Diese Woche ist in der Panini-Heftreihe Star Wars #56 erschienen! Das Heft enthält die beiden US-Einzelheftveröffentlichungen Age of Rebellion: Han Solo in „Running from the Rebellion“ und Age of Rebellion: Boba Fett in „Hunter’s Heart“ die beide im Mai letzten Jahres bei Marvel veröffentlicht wurden.

Die Geschichten beider Comics stammen von Autor Greg Pak, Han Solo in „Flucht vor der Rebellion“ wurde aber von Marc Laming (Zeichner) und Neeraj Menon (Farben) und Boba Fett in „Das Herz des Jägers“ von Chris Sprouse (Zeichner), Karl Story (Tusche) und Tamra Bonvillain (Farben) illustriert. Beide Comics wurden von Michael Nagula ins Deutsche übersetzt.

Hierzulande erscheint der Comic in zwei Varianten: Die Kiosk-Ausgabe zeigt Boba Fett, wohingegen die Comicshop-Ausgabe von Han Solo geziert wird. Kiosk- und Comicshop-Cover stammen von Terry und Rachel Dodson.

Panini liefert folgende Inhaltsangabe zum Heft:

Dank des Schmugglers Han Solo und seinem pelzigen Begleiter, dem Wookiee Chewbacca, konnte die Rebellenallianz ihren ersten großen Sieg gegen das Galaktische Imperium verzeichnen – zumindest aus der Sicht Han Solos. Höchste Zeit, sich wieder auf die schurkischen Schmugglerpfade zurückzubegeben …

In Han Solo: „Flucht vor der Rebellion“ begleiten wir den bekannten Schmuggler und seinen Co-Piloten Chewbacca in der Zeit kurz nach der Schlacht von Yavin. Han hat seine versprochenen 17.000 Credits für den Flug von Tatooine nach Alderaan von der Rebellion erhalten und will sich jetzt eigentlich wieder um seine eignen Geschäfte kümmern. Denn er ist nicht Teil der Rebellion, wie er nicht müde wird zu betonen. Doch da bittet Luke Skywalker ihn auch schon wieder um einen kleinen Gefallen und beeinflusst durch Chewbacca sagt Solo dieser einen Mission noch zu.

Die Idee des Comics finde ich ganz nett. Er versucht zu zeigen, wie Han, der nie Teil der Rebellenbewegung gegen das galaktische Imperium sein wollte, schlussendlich doch zum Helden der Rebellion geworden ist. Allerdings ist so eine grundlegende Entwicklung schwer in nur einem kurzen Comic darzustellen, erst recht, wenn sie wie dieser hier auch noch mit so vielen Ortswechseln und Actionszenen beladen ist. Dafür ist die Geschichte auf den 20 Seiten einfach zu hektisch inszeniert. Ich hatte auch Probleme der Handlung zu folgen, weil man als Leser quasi in die Szenen hineingeschleudert wurde und mir grundlegende Informationen fehlten.

Etwas verstört hat mich die Szene in einer Bar, in der ein Mitglied der Rebellion an einem weiteren Gast einen imperialen Blaster sieht und als Reaktion darauf direkt eine Schlägerei mit diesem beginnt. Ich glaube wir wissen alle, dass die Rebellion finanziell nicht so gut aufgestellt war und sicher alles an imperialem Gerät erbeutet und verwendete, was sie in die Finger bekommen konnte. Von daher empfand ich diese Szene in meinen Augen als einen ganz schlechten Einfall seitens des Autors.

Bei den Zeichnungen habe ich gemischte Gefühle. Zwar sind alle Details da, wo man sie sich wünscht und alle Personen sind ohne Probleme zu erkennen, aber in allen Gesichten fand ich das Kinn zu dominant in den Fokus gerückt. Dieses wird zusätzlich zum eigentlich Kinn noch mit einem nach unten geöffneten Halbkreis zwischen Unterlippe und Kiefer betont. Wenn dieser Halbkreis nicht wäre, hätte es mich absolut nicht gestört, aber er findet sich einfach in jedem Gesicht und das passt einfach nicht!

Die Handlung von Boba Fett: „Das Herz des Jägers“ spielt auf dem Planeten Carajam. Und wir bekommen den Kopfgeldjäger ganz in seinem Element und in voller Aktion geboten. Zingo Gabnit, ebenfalls Kopfgeldjäger, versteckt sich in der Wüste, weil die Kopfgeldjäger-Gilde 100.000 Credits auf ihn ausgesetzt hat. Ein Job für den besten Kopfgeldjäger der Galaxie!

Diese Geschichte fand ich sehr interessant, da sie abseits der großen Ereignisse in der weit, weit entfernten Galaxis spielt. Und sie liefert zu einem der beliebtesten Star Wars-Charakteren mehr Substanz. Richtig gut fand ich die Idee, dass Boba sich erst auf die Jagd nach Zingo macht, als er erfährt, dass dieser ein Rebellenkollaborateur ist. Er ist eben nicht nur ein Kopfgeldjäger, der einfach jeden Job annimmt und ihm nachgeht um Geld zu verdienen, sondern er hat auch Prinzipien. Und offenbar sympathisiert er mit dem Imperium. Was sehr gut zu dem passt, was wir aus Episode V – Das Imperium schlägt zurück von ihm kennen. Die Geschichte hat mich zudem extremst an eine Folge aus The Mandalorian erinnert.

Was mich aber richtig vom Stuhl gehauen hat, sind die Zeichnungen! Chris Sprouse, Karl Story und Tamra Bonvillain liefern hier einen Comic ab, den man gesehen haben muss. Angefangen von den Zeichnungen, die so voller Details stecken, dass sie in keinster Weiße mit den Zeichnungen aus dem ersten Teil des Comic-Hefts, Han Solo, zu vergleichen sind. Chris Sprouse bewegt sich hier auf einem viel höheren Niveau. Und dann die Farben, an denen man sich nicht satt sehen kann. On der Bar der Gild, mit vielen Hologrammen der Kopfgelder, ist alles in Neonlicht gehalten, ein super Kontrast zu den Szenen im gleißend hellen Sonnenlicht der Wüste. Hier wurde sich richtig mühe gegeben und es macht richtig Spaß durch die Seiten zu blättern und sich Panel für Panel anzusehen und zu Entdecken.

Zusätzlich zu den beiden Comics findet sich auch jeweils eine Seite zu jedem der Charaktere, welche Hintergrundinformationen zu den Figuren auf der Leinwand liefern. Definitiv informativ und gut gemacht. Und natürlich kommt das Comic-Heft auch wieder mit dem doppelseitigen Poster, einer R2-D2 Datenbank, dieses Mal mit dem passenden Inhalt zu Boba Fett, sowie einer Variant-Galerie, in der Sammler erfahren, in welchen Versionen das jeweilige US-Einzelheft noch so veröffentlicht wurde. Hier lohnt sich aber auch immer ein Blick in unsere Datenbank.

Fazit:

Der erste Teil von Star Wars #56, Han Solo, hat mich so gar nicht überzeugen können und ist in meinen Augen eher ein Comic zum Vergessen. Im Gegensatz dazu muss man Boba Fett gelesen, aber vor allem gesehen haben! So rettet die zweite Hälfte im Alleingang das Heft noch auf vier von fünf Holocrons!

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

Vielen Dank an Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Ein Kommentar

  1. Ich hab den Boba Comic heute gelesen und fand ihn sehr cool und richtig schön gestaltet. Das Reittier von Boba fand ich richtig nice, aber ich hab überhaupt keine Ahnung was es sein soll, Droide oder Lebewesen? Dazu konnte ich so auch nichts im Internet finden…
    Gute Rezension – ihr macht hier einen super Job!

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