Rezension: Star Wars Comic-Kollektion, Band 80: The Force Unleashed II

„Ich dachte, das hier wäre die wahre Liebe.“ „So etwas gibt es nicht, X.“

Xasha und Boba Fett

Nachdem ursprünglich irgendwo in den 50ern Schluss sein sollte und auch ein Schluss nach 80 Ausgaben irgendwann mal angekündigt wurde, erreichen wir mit The Force Unleashed II nun besagte 80. Ausgabe der Star Wars Comic-Kollektion und ein Ende ist weiterhin nicht in Sicht. Erneut sind zwei bzw. drei Geschichten enthalten. Die erste ist die titelgebende The Force Unleashed II, die von Haden Blackman geschrieben wurde, der auch der Projektleiter war, wie R2-D2s Speicherkarte zu berichten weiß. Die zweite und dritte Geschichte sind Teil der Imperium -Reihe, was dem Band schon ein Abrunden der Holocrons im Falle eines nicht vollen Durchschnittsergebnisses bescheren wird. Warum, könnt ihr in der Rezension zu Band 79 nachlesen.

Ich muss zugeben, dass ich The Force Unleashed II nie gespielt habe. Ich habe lediglich ein Story-Video gesehen und den Roman gelesen. Beide führen uns in Starkillers bzw. dessen Klons Perspektive durch die Geschichte. Der Comic, den ich in diesem Kollektionsband das erste Mal lesen konnte, gibt uns hingegen Boba Fett an die Hand, der die Handlung im Auftrag Darth Vaders zu beeinflussen versucht und der auch persönlich betroffen ist.

Zunächst treffen wir den berühmten Kopfgeldjäger am „Morgen danach“ mit der Kopfgeldjägerin Xasha. Diese trägt die weibliche Version einer mandalorianischen Rüstung, in Rot, Gelb und Grau und dazu einen Phase I-Klontruppenhelm, der in denselben Farben angemalt ist. Außerdem trägt sie kurzes, hellblau gefärbtes Haar. Alles in allem erinnert diese Legends-Figur mich schon stark an Sabine Wren aus Star Wars Rebels. Das Schlimmste an diesem Comic ist in meinen Augen, dass Boba Fett sich bei Vader meldet, ohne seine Rüstung anzulegen. Das geht so nicht!

Ansonsten ist der Comic recht solide. Was mich etwas stört, ist, dass wir nicht die eigentliche Geschichte von The Force Unleashed II miterleben, sondern „nur“ Boba Fetts Perspektive, die sich an zwei oder drei Stellen mit der eigentlichen Handlung überschneidet. Ich würde eher sagen, dass es sich um einen ziemlich guten Boba-Fett-Comic handelt. Wer kein Fan des Kopfgeldjägers ist, wird jedenfalls keinen Spaß mit The Force Unleashed II haben. Auch kommt so nicht rüber, warum Juno, die zuvor von Vader ermordet wurde und von Proxy nicht wiederbelebt worden konnte, plötzlich wieder am Leben ist. Das wird einfach nur als gegeben hingestellt.

Ich würde daher drei Holocrons vergeben. Nicht, weil der Comic schlecht ist, sondern weil er nicht die Handlung des Vieospiels wiedergibt, was man doch erwartet. Das ist in meinen Augen dasselbe wie ein Filmcomic, der sich auf einen Charakter fokussiert, welcher ein oder zwei Mal für ein paar Minuten im Film auftritt.

Die nächsten zwei Geschichten stammen aus der Imperium-Reihe. Zum einen General Skywalker und zum anderen Boba Fett: Wrackteile.

Die erste erzählt uns endlich, warum der Klonsoldat Able bei der Rebellion war. Dieser ist bis zum Vector-Crossover mit dabei und wird hier aufgegriffen. Die Geschichte ist super-interessant, weil sie von einem Klonkrieger handelt, der vom Imperium nicht anerkannt wird. Leider sind die Sturm- und Klontruppenrüstungen zeichnerisch nicht auf demselben Level wie der Rest der Imperium-Reihe. Sonst hat der Comic aber alles, was er braucht, und bekommt daher fünf Holocrons von mir.

Wrackteile war auch innerhalb der Imperium-Reihe ein Filler. Hier besorgt Boba Fett auf wenigen Seiten einen bestimmten Gegenstand von einem havarierten Sternenzerstörer unbekannter Klasse. Der gute bekommt allerdings im gesamten Comic insgesamt zwei Sprechblasen und die Handlung habe ich schon komplett beschrieben. Ein typischer Filler halt. Er bekommt daher zwei Holocrons von mir, obwohl Badass Boba wieder zugeschlagen hat und die Zeichnungen ebenfalls gut gelungen sind.

Zusätzlich enthalten sind dieses Mal wieder ein paar Redaktionstexte: einer zur Rückkehr der Jedi-Ritter und einer zum The Force Unleashed-Projekt.

Insgesamt gebe ich dem 80. Band drei von fünf Holocrons. Das kommt zustande, wenn man die Einzelbewertungen entsprechend ihrer Länge Gewichtet und am Ende das halbe Holorcon abrundet, wie zu Beginn angekündigt.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für das Rezensionsexemplar.

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