Rezension: Star Wars Comic-Kollektion, Band 79: Starfighter: Freibeuter

Ihre Aufgabe ist es, den Männern Anweisungen zu geben … Nicht sich die Hände schmutzig zu machen.

Captain Gage

Der 79. Band der Star Wars Comic-Kollektion enthält wieder einmal zwei Geschichten. Die erste ist die titelgebende Starfighter: Freibeuter, welche von Haden Blackman zum Spiel Starfighter geschrieben wurde. Da der Comic, der hier in deutscher Erstveröffentlichung vorliegt, ohne das Spiel auskommen will und muss – er erschien im Jahr 2002 – werden die Ereignisse des Spiels zu Beginn noch einmal zusammenfassend erzählt. Jedenfalls denke ich, dass es der Inhalt des Spiels ist, sonst wäre es lediglich eine merkwürdige Vorstellung des Hauptcharakters.

Von da an stagniert die Spannung mehr oder weniger. Der Charakter Nym wird in der aktuellen Handlung noch einmal als ruchloser Pirat vorgestellt, der vor kaum etwas zurück schreckt, um an das große Geld zu kommen. Trotzdem wird er von einer Senatorin angeworben, um einen anderen Piraten zu töten. Hört sich komisch an, ist es auch. Das lustige an der Stelle ist, dass es auch noch um seegebundene Schiffe geht, da der andere Pirat sich in einer Kristallformation versteckt, die nicht angeflogen werden kann.

Hört sich an, wie ein Fluch der Karibik-Abklatsch und ja, liest sich auch wie ein Fluch der Karibik-Abklatsch. Da die Handelsföderation als gemeinsamer Gegner der beiden die ganze Zeit omnipräsent ist, kommt auch das „überraschende“ Ende nicht wirklich überraschend.
Ich konnte keinen der Charaktere gut leiden oder mit ihnen fühlen. Einzig die Zeichnungen sind überragend.

Starfighter: Freibeuter ist eher etwas für Komplettisten und würde daher alleine zwei von fünf Holocrons von mir bekommen.

Die zweite Geschichte, ich rege mich jetzt schon wieder auf, ist Bis zum letzten Mann aus der Imperium-Reihe. Geschrieben wurde sie von Welles Hartley laut dem Inhaltsverzeichnis, von Randey Stradley laut unserer Datenbank. Es sind die Teile 16 bis 18 der Reihe und ich kann immer noch nicht nachvollziehen, warum Imperium so sinnlos und komplett zerstückelt auf die Kollektionsbände aufgeteilt worden ist. Ich kann nicht einmal sagen in welchen Bänden die Reihe überall enthalten ist, so zerstückelt ist sie.

Empire #16: To the Last Man, Part 1
Empire #16: To the Last Man, Part 1

Dabei sind die Geschichten, wie Bis zum letzten Mann so tolle Erzählungen. Diese hier erzählt die Geschichte von Janek Sunber, der mir irgendwie bekannt vorkommt, weil ich ihn bestimmt in einem späteren Teil schon einmal gesehen habe. Hier rettet er seine komplette Kompanie (nun, zumindest 10% davon), auch wenn dabei mehrere Leute drauf gehen.

Das Storytelling ist grandios, man versteht den Protagonisten, man kann sich super in ihn hineinversetzen und auch seine Rückschläge nachvollziehen. Die anderen Kommandanten wirken durch und durch unfähig und so ist Sunber noch glaubwürdiger.

Auch die Zeichnungen sind super gelungen. Es sind mehrere Standorte in der Handlung mit einbegriffen, man kann alle Charaktere voneinander unterscheiden, lediglich an wenigen Stellen sind die Farben etwas blass. Aber das wird von der unglaublich guten Storyline wieder aufgefangen, also was soll’s?

Die Zeichner und Autoren scheuen auch nicht davor Brutalität und Blut zu zeigen, was definitiv sowohl zur Handlung als auch zur Reihe passt.

Imperium: Bis zum letzten Mann bekommt von mir also definitiv fünf von fünf Holocrons.

Insgesamt bekommt Band 79 drei von fünf Holocrons von mir. Dreieinhalb wegen des Durchschnitts der beiden Geschichten und ein halbes Holocron Abzug, wegen der, sagen wir unschönen Reihenfolge der Veröffentlichung der Imperium-Reihe.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für das Rezensionsexemplar.

Ein Kommentar

  1. Deine Rezension fasst für mich die große Krux der Star Wars Comic Kollektion zusammen. Und zwar ist das die völlig willkürliche und unsortierte Veröffentlichung von verschiedenen Comic Reihen. So wird die Imperium Reihe ziemlich zerfleddert veröffentlicht. Aber auch andere Reihen sind eben durcheinander.

    Wenn man am Ende tatsächlich alle Bände der Comic Kollektion gesammelt haben sollte und z.B. die KOTOR Reihe komplett lesen will, muss man erstmal im Internet oder irgendwo anders gucken, in welchen Nummern die KOTOR Comics überhaupt enthalten sind. Und zumal hat man das dann auch völlig durcheinander im Regal stehen…

    Meiner Meinung nach hätte Panini von Anfang an richtige Buchrücken mit Nennung der Comics verwenden sollen und die Nummern nur innerhalb der Bände nennen sollen, wenn schon alles durcheinander veröffentlicht wird.

    Das riesige Buchrückenbild hätten sie sich stattdessen sparen sollen. Das ist mittlerweile so lang, dass es sowieso kaum jemanden gibt, der sich das alles nebeneinander gereiht ins Regal stellen kann.

    Ich finde die Comic Kollektion an sich ganz nett für Leute, die noch nicht viele Comics haben oder ein paar Lücken füllen können. Aber rein sammeltechnisch und für die Ordnung im Regal eher ein Albtraum ?‍♂️

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