Rezension: The Clone Wars 2×11: „Eine Lektion in Sachen Geduld“

Mit der heutigen Rezension schließen wir den März meines Erachtens mit einer Highlight-Folge der zweiten Staffel gebührend ab. Die unter dem englischen Titel Lightsaber Lost am 22. Januar 2010 erstmals ausgestrahlte Folge wurde von Drew Z. Greenberg geschrieben und unter der Regie von Giancarlo Volpe realisiert. In Deutschland konnten wir Eine Lektion in Sachen Geduld dann erstmals am 31. Januar 2010 erhalten.

„Einfach bedeutet nicht immer leicht.“

Offizielle Folgenbeschreibung: Nachdem Ahsokas Lichtschwert in Coruscants Unterstadt von einem Dieb gestohlen wurde, holt sie sich Hilfe bei Tera Sinube, einem älteren Jedi, der sich in der Unterwelt bestens auskennt. Auf der Suche nach dem Lichtschwert kommt es zu einer dramatischen Verfolgungsjagd, aus der für Ahsoka eine wichtige Lektion in Sachen Geduld wird.

Star Wars: The Clone Wars Episodenguide
Der Jedi-Meister Tera Sinube ruht nur einen Moment seine Augen aus.

Zum Inhalt: Wie ich bereits vorschnell in der Einleitung erwähnt habe, handelt es sich bei dieser Folge um eine meiner absoluten Lieblingsfolgen der Staffel und auch der Serie. Entgegen anderen Episoden folgt diese einer klaren Haupthandlung rund um den Verlust von Ahsokas Lichtschwert. Man hat es geschafft, in eine Folge so viele Aussagen einzubauen und diese trotzdem nicht zu überladen.
Erstens ändert sich in dieser Folge Ahsokas Habitus von der leicht arroganten und starrsinnigen Schülerin hin zu mehr Verantwortung. Wenn man sich an meine Kritik aus der Folge Sturm über Ryloth und Der Holocron-Raub erinnert, so ist diese Entwicklung sehr bedeutsam für die Figur. Verdeutlicht wird dies eigentlich nur durch eine Geste zu Beginn der Folge und ihrem Wandel von der Sorge über die Reaktion ihres Meisters hin zu dem Wohl anderer, welches durch ihre Leichtsinnigkeit gefährdet sein könnte. Als Ahsoka nämlich mit ihrem Lichtschwert vor den Weequay angibt, ist der Verlust von diesem eigentlich schon vorherbestimmt. Als sie später erfährt, wer es von dem Dieb gekauft hat, wandelt sich ihre Art der Sorge.

Tera Sinube und Ahsoka finden den Dieb.

Doch die viel wichtigere Entwicklung ist – und hier kommt der brillante Tera Sinube hinzu – zu merken, dass Hektik und fehlende Fokussierung oftmals nicht zielführend sind. Auch hier kann beispielsweise auf Ahsokas Verhalten in Der Holocron-Raub verwiesen werden. Die Art der Vermittlung dieser Aussage ist erneut sehr gelungen. Bereits die Konversation im Jedi-Archiv zwischen Ahsoka, die plötzlich schnell nach dem Dieb suchen will, und Sinube, der nicht zu Wort kommt, aber schlussendlich trotzdem das erhält, was er möchte – nämlich mit Ahsoka auf die Jagd zu gehen – verdeutlicht die Überlegenheit seines ruhigeren Gemüts. Auch wenn Ahsoka ihn dann etwas abschätzig „Grandpa“ nennt, kann sie sich trotzdem nicht gegen seine Anwesenheit wehren. Zu ihrem eigenen Wohl!

Tera Sinube befreit die Geiseln und leistet Widerstand

Schließlich versinnbildlicht auch die Geiselnahme am Ende neben der Lektion in Sachen Geduld eine Definition der Macht der Jedi. Als die
terellianische Parcourläuferin Cassie Cryar anmerkt, sie sei so mächtig wie ein Jedi, provoziert auch sie ihr Scheitern. Denn – und das stellt Tera Sinube schlussendlich deutlich klar – ein Jedi ist mehr als nur seine Waffe. Diese Weisheit begreift schließlich auch Ahsoka, die zwar anmerkt, dass diese Waffe ihr Leben sei, dass aber auch eine Verantwortung damit einhergeht. Und um diese Verantwortung adäquat tragen zu können, gilt es auch, geduldig und besonnen zu sein. Das alles macht einen Jedi aus, nicht nur die Waffe, die Cassie schließlich ja auch nicht retten konnte.

Tera Sinube macht einen Sonntagsausflug

Anmerkungen: Was ich dem deutschen Synchronstudio positiv anrechnen möchte, ist die Titelgebung der Folge. Der englische Originaltitel ist eine Beschreibung dessen, was passiert, wohingegen der deutsche Titel ebenjenen – eigentlich erst am Ende von Sinube erwähnten – Subtext postuliert und so gerade für jüngere Zuschauer die Hauptaussage der Folge besser nachvollziehbar macht.
Ebenfalls möchte ich darauf hinweisen, dass Tera Sinube einige der besten Zitate der Serie bringt und auch sein Flug auf dem BARC-Speeder zu einem meiner absoluten Lieblingsmomente der Serie geworden ist. Auch hier verdeutlicht sich wieder wunderbar die Überlegenheit des Geistes vor der Schnelligkeit oder Hektik.

Animation: Tera Sinube ist meiner Meinung nach für eine Figur der zweiten Staffel sehr gut animiert. Die Verfolgungsjagd leidet etwas unter sich sehr oft wiederholenden Charakter- oder Speedermodellen, die im Hintergrund zu sehen sind. Man achte beispielsweise auf die vielen gleichfarbigen und gleich angezogenen männlichen Twi’lek am Bahnhof. Hier hätte man das Charaktermodell zumindest neu einfärben können um etwas mehr Abwechslung zu bieten.

Ahsoka hat für die Jünglinge
„eine Lektion in Sachen Geduld“.

Fazit: Diese Folge ist mal wieder ein sehr gutes Beispiel weshalb ich The Clone Wars so sehr liebe. Natürlich geht auch diese Folge an bestimmten tiefsinnigen Ansprüchen vorbei, aber während man in Star Wars Rebels eine eigentlich ruhiger angelegte Folge damit zubringt einen Tie-Fighter aus Inkompetenz zu stehlen und Meilooruns zu besorgen (Staffel 1, Folge 4), nutzt man hier zwei grundverschiedene Charaktere, um eine tiefsinnigere Aussage zu vermitteln und nicht um die Anzahl der Folgen künstlich zu erhöhen. Deshalb zurecht eine der besten Folgen der zweiten Staffel!

vorherige Episode: Der Deserteur (Staffel 2, Episode 10)
nachfolgende Episode: Verschwörung auf Mandalore (Staffel 2, Episode 12)

2 Kommentare

  1. Ich finde die Folge sehr gut Meine liblings einzel Folge in The Clone Wars.

    Die Suche nach Ahsoka Lichtschwert in den Unteren ebenen Coruscants ist sehr schön gemacht. Auch der Kontrast zwischen Meister Sinube und Ahsoka. Ahsoka schnelle Hektische Art und Meister Tinubes Geduld bilden ein schöne Meinungsverschiedenheit und wie Ahsoka hier mehr dazu lernt und einen großen Sprung in ihrer Charakterentwicklung macht ist wirklich super. Wenn man den The Clone Wars Film und diese Folge ansehen würde könnte man glatt denken das wären zwei verschiedene Personen von den Charakterzügen her. Diese Folge hat auch für Star Wars Rebels später wunderbar als Vorbild genutzt. Man erinnere sich an Staffel 2 Folge 13 Der Beschützer von Concord Dawn. Auch dort gab es einen Chrakterischen Konflikt zwischen Kanan und Sabine ob man die Beschützer (Mandalorianer) rekrutieren oder sie vernichten soll. In dieser Star Wars Rebels Folge stecken viele paralellen von dieser Folge und das finde ich auch gut.

    In der Rebels Folge geht es zwar nicht um die selben Chrakterkonflikt wie hier nur die Idee wurde von dieser Folge inspiriert.

    Wie schon am Anfang des Kommentares gesagt meine Liblings Einzelfolge der Serie!

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