Rezension: Lando Calrissian und die Sternenhöhle von Thon Boka von L. Neil Smith

Ein herzliches Hallo und Willkommen zu einem weiteren Abenteuer mit Lando Calrissian und dessen treuen Droidenfreund Vuffi Raa. Mit Lando Calrissian und die Sternenhöhle von Thon Boka beendet L. Neil Smith im Jahr 1983 seine Lando Calrissian Trilogie, welche mit Christoph Göhlers Übersetzung im Jahr ‘85 auch bei uns ihr Ende fand.

Lando Calrissian und die Sternenhöhle von Thon Boka (09.02.2012)
Lando Calrissian und die Sternenhöhle von Thon Boka (09.02.2012)

Wir befinden uns weiterhin im Jahr 3 vor der Schlacht um Yavin des Legends-Universums und in der Centrality, welche, was ich dank der jedipedia.net jetzt auch endlich verstanden habe, ein Sektor des äußeren Randes ist, in dem sich auch die Systeme des ersten und zweiten Bandes der Reihe befinden. Außerdem liegt hier auch das sogenannte Thon Boka, eigentlich ein Nebel, der aber mehr oder weniger eine hohle Kugel formt, welche durch ein „Loch“ betreten und verlassen werden kann. Diese Kugel ist allerdings mehrere Lichtjahre groß und beherbergt drei Sterne, ziemlich in der Mitte, jedoch keine Planeten. Hier wohnen die Oswaft, quasi große Weltraumrochen, welche sich von Weltraumplankton ernähren und nie aufhören zu wachsen, weswegen die ältesten mit einem Kilometer Flügelspannweite angegeben werden. Oswaft verlassen das Thon Boka nie, da sie eine extrem langweilige Spezies sind.

Zu Beginn der Handlung treffen wir auf einen dieser Oswaft, Lehesu, der als einziger Oswaft jemals die Sternenhöhle verlassen hat. Er verhungert gerade.

Zu seinem Glück findet er einen neuen Freund: den Millennium Falken – selbst an die Millennium Falcon gewöhnt man sich langsam – welcher ihm genügend Futter zur Verfügung stellt, um nach Hause zu gelangen. Der neugierige Oswaft „schwimmt“ jedoch weiter in Richtung Zivilisation, wobei er Bekanntschaft mit der Centrality Navy macht, de facto der Regionalflotte des Imperiums, welche ihm allerdings sympathisch erscheint, weswegen er nach Hause fliegt, um seiner Familie und seinen Freunden von seiner Reise zu berichten. Das Imperium jedoch sieht in den Oswaft eine Bedrohung und folgt Lehesu nach Hause, woraufhin die Belagerung des Thon-Boka-Eingangs beginnt.

Der Roman war, sagen wir… etwas anderes. Definitiv nicht Star Wars-Standard. Das liegt nicht nur an den Oswaft, welche sogar in den Hyperraum springen können, wenn sie wollen, sondern auch an der teilweise sehr verwirrenden Schreibweise. Auch diverse Charakterherkünfte werden „geklärt“. Dazu gehören natürlich Rokur Gepta, der Hexer von Tund, welcher hier endlich einmal als echter Gegenspieler auftritt, statt im Hintergrund die Fäden in der Hand zu halten, und natürlich Vuffi Raa, Landos Droidenfreund. Während ich mit Geptas Herkunft mehr oder weniger zufrieden bin, hat die von Vuffi Raa mehr Fragen aufgeworfen als sie geklärt hat, was am Ende einer Reihe einfach nicht sein kann, besonders, wenn sie nicht fortgesetzt wird.

Auch der Schreibstil war sehr verwirrend, denn erst gegen Ende habe ich bemerkt, dass mit „Der Eine“ und „Der Andere“ nicht zwei andere, später namentlich erwähnte Charaktere gemeint waren, sondern eigenständige. Keine Ahnung, ob es so gewollt war, jedoch fiel es mir nicht „wie Schuppen von den Augen“, wie es bei Plottwists der Fall ist, sondern stiftete lediglich noch mehr Verwirrung, ganz nach dem Motto „Hä? das sind nicht dieselben? What the…?“

Immer, wenn Smith keine Lust hatte, etwas im Star Wars-Universum zu etablieren, das es bei uns in der realen Welt gibt, schrieb er dazu die Phrase: „Zu einem anderen Zeitpunkt, an einem anderen Ort, wäre es…“ oder Abwandlungen davon auf, damit er hier den realen Namen verwenden konnte. Das ist einfach nur faul, und vor allem habe ich doch keine Ahnung, was der Name irgendeines Flugmanövers bedeutet.

Nebenbei bemerkt kommt die Übersetzung auch nicht besser weg, denn offenbar kann Lando „im freien Fall“ besser nachdenken. Das mag ja ganz nett sein, aber ohne Schwerkraft kein Fall, besonders mitten im All nicht. Da hätte man ruhig Schwerelosigkeit übersetzen können.

Alles in allem fügt sich Lando Calrissian und die Sternenhöhle von Thon Boka mit zwei von fünf Holocrons gut in die Reihe ein und ist definitiv nur für Hardcore-Fans geeignet.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!

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