Bevor es mit der Rezension zu Walter Jon Williams Ylesia losgeht, hier noch einige grundlegende Informationen zu derselben: Ylesia ist eine Novelle, die zwischen den Kapiteln 21 und 22 von Wege des Schicksals spielt. Ursprünglich wurde sie als kostenpflichtiges E-Book von Del Rey herausgegeben und sollte später als Bonus in der US-Ausgabe von Wege des Schicksals – Destiny’s Way – mit enthalten sein. Dies versäumte Del Rey jedoch. Stattdessen bot man Ylesia von da an als kostenlosen Download an. Inzwischen kostet die Novelle wieder $2,99 auf der Penguin-Random-House-Webseite. Um den Lesern Ylesia trotzdem auch noch in gedruckter Form anzubieten, wurde sie in The Joiner King, dem ersten Band der Dark Nest-Trilogie, als Bonus mit abgedruckt. Bei uns in Deutschland wurde dieser Hick-Hack nicht gemacht und Ylesia ist, wie es auch in den USA geplant war, als Bonus in Wege des Schicksals enthalten.
Erstmals erschienen ist Ylesia am 03.09.2002, die Übersetzung stammt von Regina Winter und erschien am 14.08.2006. In Deutschland sind wir aufgrund der Veröffentlichungsweise leider nicht in den Genuss eines Covers gekommen; das Cover des amerikanischen E-Books zeigt allerdings einen roten Hintergrund, Jaina Solos Kopf, sowie die Zwillingssonnen-Staffel.
Achtung, diese Rezension enthält Spoiler zu Das Erbe der Jedi-Ritter 14: Wege des Schicksals!
Da Ylesia zwischen den Kapiteln 21 und 22 spielt, wurde inzwischen damit begonnen, Admiral Ackbars Plan in die Tat umzusetzen und kleinere Angriffe auf nur leicht verteidigte Systeme zu fliegen. Diese kleineren Angriffe werden von allen Staffelführern dazu genutzt, ihre neuen Rekruten auszubilden. Jacen Solo, dessen Urlaub ebenfalls in dieser Zeit zu Ende geht, lässt sich zu seiner Schwester und seinen Freunden in die Flotte über Kashyyyk versetzen, in der er hofft, seine Schwester beschützen zu können, da diese sich mit ihrem statistischen Tod abgefunden hat.
Ebenfalls auf der Ralroost befindet sich zu diesem Zeitpunkt Tahiri Veila, die sich durch das Machtgeflecht von ihren psychischen Schäden erholen soll. Dabei kommt heraus, dass sie ebenfalls zur Staffelführerin ernannt wurde, was Jacen einigermaßen verwundert.
An anderer Stelle treffen wir wieder auf Thrackan Sal-Solo, der mit den Yuuzhan Vong kooperieren will, um das gesamte Correlia-System unter seine Knute zu bringen, was selbstverständlich gewaltig in die Hose geht. Letztlich landet er vor dem Höchsten Oberlord Shimrra, der ihn schließlich als Bestrafung zum Präsidenten der Friedensgarde ernennt. Dabei fällt einmal mehr auf, dass Shimrra allen sogenannten Tipps von Onimi folgt. Es muss also definitiv mehr hinter diesem Beschämten stecken, als der Leser bisher erfahren hat. Rein spekulativ würde ich sagen, dass Onimi möglicherweise ein Verwandter Shimrras ist oder irgendetwas gegen ihn in der Hand hat. Was ebenfalls in Betracht gezogen werden muss ist – wie immer im Star Wars-Universum – die Macht, die durchaus auch hier ihre Finger im Spiel haben könnte. Ich kann mir zwar aktuell nicht vorstellen wie, aber es ist mit Sicherheit irgendwie möglich. Ich für meinen Teil bin gespannt, wie das ganze hier aufgelöst wird, oder ob ich zu viel in diesen Onimi hineininterpretiere.
Auch Admiral Kre’Fey und „Staatschef“ Pwoe haben ihre Gastauftritte. Eine größere Nebenrolle hat Jagged Fel bekommen, dessen Auftritte in dieser Novelle mir stehts ein Grinsen ins Gesicht gesetzt haben, denn es werden mehr oder weniger explizite Andeutungen gemacht und Leute durch die Gegend geworfen. Generell wurde mit Humor in Ylesia deutlich freizügiger umgegangen als im bisherigen Rest der Reihe.
Ob man Ylesia wirklich vor Wege des Schicksals lesen sollte wage ich an dieser Stelle einmal zu bezweifeln, denn abgesehen von zwei bis drei kurzen Erklärungen wird man einfach in die Handlung geworfen. Auch nach dem Roman selbst macht die Geschichte eigentlich keinen Sinn mehr, da die Handlung bereits weiter fortgeschritten ist. Ich fand jedenfalls, dass die Novelle wirkte, als wäre sie aus dem Roman geschnitten und um einige kleinere Ergänzungen erweitert worden. Doch wann man was liest ist ja auch jedem selbst überlassen.
Von mir bekommt Das Erbe der Jedi-Ritter: Ylesia von Walter Jon Williams alle fünf Holocrons.