Als wir vor einiger Zeit die Einladung bekamen, im BikiniARTMuseum in Bad Rappenau der feierlichen Enthüllung des originalen Prinzessin-Leia-Bikinis aus Episode VI beizuwohnen und die zugehörige Veranstaltung zu begleiten, staunten wir nicht schlecht. „Star Wars-Literatur und Bikini-Kunst? Da prallen Welten aufeinander!“ Doch so schnell kann es gehen; nach Zusagen, Planungen, Panel- und Gewinnspielvorbereitung sowie Auf- und Abbau unseres eigenen Stands liegt das nicht alltägliche Wochenende schon wieder hinter uns. Zeit, alles Revue passieren zu lassen, und denen, die es verpasst haben, einen spannenden Einblick auf zwei außergewöhnliche Tage des deutschen Star Wars-Fandoms zu gewähren. Was Baywatch, Luke Skywalkers Bällebad, die seit der CCON nicht mehr verschwindenden Enten und nicht zuletzt vor allem Pamela Anderson damit zu tun haben? Leset und staunet! 😀
Zweiteiler auf zwei Tage verteilt
Aus unserer Redaktion haben sich für das sonnige April-Wochenende Florian, Ines und ich gefunden, um nach Bad Rappenau zu fahren und die Jedi-Bibliothek e.V. dort zu vertreten. Passend zu den Zweiteilern der Bademode, um die sich vor Ort alles dreht, fand das Event mit Samstag und Sonntag an zwei Tagen für die Öffentlichkeit von jeweils 10 bis 18 Uhr statt. Am Freitagnachmittag kamen wir an, um ohne erwartete Besucherströme aus Star Wars-Cosplays in aller Ruhe den Stand aufzubauen und die Abläufe zu planen. So konnten wir uns noch vor dem ganzen Trubel nicht schlecht staunend ein Bild vom uns zugewiesenen Platz machen…
Ja, ihr seht richtig: Playboy-Ikone Pamela Anderson und der Baywatch-Bereich des Museums sollten für die folgenden zwei Tage in unmittelbarer Nachbarschaft das Star Wars-Literaturportal eures Vertrauens begleiten. Wer hätte das gedacht? Das Beste war, dass man von unseren Plätzen hinter dem Tisch direkt auf einen Fernseher schaute, auf dem etwa drei unterschiedliche Baywatch-Episoden in Endlosschleife rauf- und runterliefen – ohne Ton wohlgemerkt, was das ganze noch amüsanter machte. Während Phasen, in denen es etwas ruhiger war, hatten wir also trashigste Stummfilm-Unterhaltung vom Feinsten. Natürlich boten sich auf der Info-Rückwand hinter uns mit wunderbar übergriffigen Schriften, äh, griffigen Überschriften und Texten noch ganz andere Platzierungen für unsere beiden Jedi-Bibliothek-Schilder an (keine Ahnung, woran ihr jetzt denkt?), aber so, wie ihr es oben seht, konnte nichts, aber auch gar nichts von den tollen Schildern ablenken.
Außerdem waren nicht zu übersehende Wegweiser zum beliebten Star Wars-Quiz, das schon bei vergangenen Events zum Einsatz kam, ideal an den Säulen zwischen dem Museumseingang und unserem Stand angebracht. Auch an diesem Wochenende durften wieder die Köpfe rauchen, wenn Gelegenheitsfans und Hardcores gleichermaßen ihr Wissen über Detail-Fragen zu Filmen, Serien, Büchern und Comics auf den Prüfstand brachten. Dadurch kamen wir mit zahlreichen Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch, konnten uns mit Interessierten über die Welt der Star Wars-Bücher austauschen und unseren Bestand aus verschiedenen Lesezeichen und Die Hohe Republik-Postern verteilen.
Glückliche (Kinder-)Gesichter
Für ein breiteres Publikum wurden unsere Themen zweimal in jeweils 30 Minuten vertieft. An beiden Tagen durften wir nämlich im abwechslungsreichen Programm auf der recht kleinen Bühne – die im Eingangsbereich des Museums aufgestellt wurde und samstags leider nur wenig zum Verweilen und Zuhören einlud, was am Sonntag aber durch neue Stuhlreihen verbessert wurde – zwei Panels zu unserem Gebiet veranstalten: Die Macht der Bücher. Um die thematische Brücke zum Anlass zu schlagen – immerhin eine echte Filmrequisite –, kamen Florian und ich am Samstag miteinander und dem Publikum unter dem Titel „Ein Blick hinter die Kulissen der Star Wars-Saga“ über unsere liebsten Sachbücher ins Gespräch. Beeindruckende Werke wie Das Star Wars Archiv und Timelines waren natürlich ganz vorne mit dabei. Weil der Bühnensound auch nach draußen auf den Vorplatz übertragen wurde, bekam man auch dort alles mit, wo Dutzende Besucher*innen mit warmen Speisen, einem Glücksrad, dessen Erlös dem Tierheim Heilbronn zugute kam, und der Besichtigung eines Cybertrucks beim Tesla-Stand (die als Sponsor des Museums auftraten) das schöne Wetter genossen.
Weil man nach so vielen Infos und Lob von uns für Bücher, die In- und Out-Universe die Hintergründe der Saga beleuchten, natürlich auf den Geschmack kam, ebensolche auch nach Hause zu nehmen, veranstalteten wir gegen Ende des Panels noch ein kleines Gewinnspiel mit Quizfragen, bei dem Bücher von DK bei Kindern und erwachsenen Fans mit Hintergrundwissen und Initiative ein Zuhause fanden. Einige der erstgenannten verweilten direkt im Anschluss noch eine Weile an unserem Stand und konnten sich mit beeindruckendem Wissen trotz jungen Alters für eine mögliche Stelle im Redaktionsteam in noch relativ weiter Zukunft prädestinieren.
Selbst die Lokalpresse von der Heilbronner Stimme ist für das spezielle Ereignis angereist, um Fotos zu machen und zu berichten. Die Artikel sind zwar nur hinter einer Paywall lesbar (kein Aprilscherz), aber die Galerie mit den schönsten Bildern vom Event findet ihr hier. Auf einem Bild wurde prominent unser Stand fotografiert, während auf einem Bild der Eröffnungsshow vom Samstag für Adleraugen im Hintergrund Florian und ich zu finden sind. Am Sonntag folgte, diesmal mit Ines und Florian, das Panel „Die besten Geschichten mit Prinzessin Leia“, ausgewählt für die Trägerin des goldenen Bikinis. Vor allem seit dem neuen Kanon ist die toughe Hoheit von Alderaan Hauptfigur mehrerer Comics und Romane, sodass es einiges zu erzählen und noch mehr zu verlosen gab. Vor allem eine junge Dame im Episode IV-Kostüm ging verdient und fröhlich mit einem Exemplar des Comics Prinzessin Leia von Panini nach Hause.
Freunde, Fans, Familie, Enten
Im Gegensatz zu gigantischen Events wie der CCON oder der Leipziger Buchmesse war das Wochenende eher eine kleine gemütliche Mini-Con. So kam es, dass man viele bekannte Gesichter von der Jedipedia.net, der German Garrison, der German Base Yavin und vielen mehr wiedertraf. Durch den familiären Charakter und die lokale Nähe für Florian und Ines waren selbst persönliche Bekannte aus dem Privatleben, die sonst eher wenig mit Star Wars zu tun hatten, vor Ort, wodurch es zu wertvollen Wiedersehens abseits der weit, weit entfernten Galaxis kam.
Von vielen vernahm man bei der Frage nach ihren Eindrücken zum BikiniARTMuseum Ähnliches: „Ich wusste nicht mal, dass es sowas hier gibt!“ Also nahm man den Ausflug zum Anlass, durch die Dauer- und Sonderausstellungen auf zwei Stockwerken zu schlendern und mehr zur Geschichte der Bademode und der damit verbundenen Emanzipation zu erfahren; hautnahe (und hautenge) Ausstellungsstücke inklusive. Für den Bikini von Leia wurde im Untergeschoss ein eigener Star Wars-Bereich angelegt, in den die Requisite am Sonntag im zweiten Teil der sehr unterhaltsamen geprobten Eröffnungsshows der Cosplayer samt kleiner Geschichte überführt wurde.
Diese Geschichte enthielt auch einen Audio-Gruß von Leias deutscher Sprecherin Susanna Bonaséwicz, die zwar nicht selbst anwesend, aber mit einer Autogrammkarte von 2024 in der Ausstellung zu finden war. Dafür gab sich als besonderer Star-Gast Hans-Georg Panczak, die deutsche Stimme von Leias Bruders Luke Skywalker, die Ehre, um in seiner ikonischen Rolle live ein paar Zeilen zum Besten zu geben. Ihr erinnert euch: seit der CCON 2023 ist der sehr sympathische Sprecher auch in unserem derzeitigen JediCast-Intro zu hören. Vor Ort sorgte er genau für die richtige Star-Atmosphäre und ließ eine gehörige Portion authentisches Star Wars-Feeling aufkommen. Da das BikiniARTMuseum als moderne Einrichtung mit zahlreichen Mitmach-Stationen und Foto-Points ausgestattet ist, kam die Stimme des Jedi-Meisters auch nicht umhin, am Sonntagvormittag eine kleine Runde im hauseigenen Bällebad zu drehen.
Im selben Raum wie das Bällebad befanden sich noch jede Menge andere Mitmach-Möglichkeiten zum Thema „Bademode“, so auch eine Badewanne, die Hunderte Enten enthielt. Spätestens seit letztem Dezember verfolgen uns die kleinen gelben Quietscher als Institution scheinbar überall hin, wenn sie es sogar auf dieses Event geschafft haben. Zu schön, dass es im Bikini-Shop am Wochenende sogar Star Wars-Enten als nächste Stufe ihrer Evolution zu erwerben gab, wobei sich Ines gleich einen niedlichen Chewbacca sicherte.
Mit der Anzahl der Enten konnte es das Wochenende zweifellos mit unseren Auftritten bei größeren Veranstaltungen mithalten. Auch wenn die Besucherzahl deutlich geringer als bei den großen Cons ausfiel – am Sonntag war aber vor allem nachmittags noch spürbar mehr los als am Samstag –, blieb insgesamt ein überraschendes, oft lustiges, aber sehr familiäres und gemütliches Wochenende voller Gleichgesinnter, wodurch ein dafür auf den ersten Blick nicht sofort ersichtlicher Ort und Anlass eine wunderbare Gelegenheit bot, das Star Wars-Fansein zu leben und mit anderen zu teilen.
So endet die Geschichte, wie für zwei Tage aus der Jedi-Bibliothek die Jedi-Bikiniothek wurde. 👙
Möge der Bikini mit euch sein!
Herzlichen Dank an DK, Blanvalet, Panini und das Offizielle Star Wars Magazin für die Unterstützung mit den Verlosungsexemplaren für das Event!
Es war wirklich ein lustiges Wochenende mit vielen tollen Gesprächen in einer Kulisse, die durch ihre Einzigartigkeit besticht. Ich hoffe auf eine Wiederholung in kommenden Jahren!