In der dieswöchigen Folge von The Bad Batch sehen wir uns einem Übergang gegenüber, der wohl zusammen mit der nächsten Folge den Auftakt zum Finale bilden wird. Das verdeutlicht sich nicht nur in der Art der Inszenierung, sondern auch dadurch, dass nur das halbe Puzzle gelöst zu werden scheint. Sowohl für die Einheit 99 als auch Omega. Wieso diese Folge zwar mit Action aufwartet, sich aber nicht – wie so oft substanzlos – auf sie verlässt, soll außerdem Thema in dieser Rezension sein.
Wie immer sind unsere Rezensionen zur aktuellen Folge nicht spoilerfrei und gehen auf den Inhalt ein!
Pickepackevolle Staffel
Es handelt sich hier ja um meine erste Rezension im Rahmen der dritten Staffel von The Bad Batch und man fühlt sich ja schon beinahe gehetzt. Diese Staffel hat aktuell keine Luft zum Atmen und arbeitet jede Woche daran, dass wir näher ans Ziel kommen. Keine verschwendete Zeit mehr mit Speederrennen oder Indiana Jones-Verschnitten, sondern jede Folge ein Puzzleteil zur Haupthandlung.
Und das ist ja auch thematisch angeraten. Immerhin wurde am Ende der letzten Folge Omega entführt und die Einheit muss sie nun erneut wiederfinden, nachdem Crosshair seinen Peilsender-Schuss daneben gesetzt hat. Spannend diesbezüglich ist seine Verschwiegenheit darüber gegenüber dem restlichen Team. Ich habe überlegt, ob das problematisch ist, aber andererseits hätte es sie ja – bis auf den Ärger darum im Team – nicht weitergeholfen, es zur Sprache zu bringen. So stört dieser Fehlschlag immerhin nicht die Zusammenarbeit beim Rest der Mission und dem eigentlichen Ziel und spornt Crosshair noch mehr an, dieses Mal erfolgreich einen Weg zu finden.
Und dieser erfolgreiche Weg wird vermeintlich durch Rampart gefunden. Ja, ihr habt richtig gehört! Die Serie nähert sich dem Ende und ist ambitioniert, viele lose Enden aufzugreifen. Wobei man ehrlich sein muss und anführen sollte, dass Rampart für mich jetzt kein so loses Ende war. Nach seiner Verhaftung im Senat hätte ich, ehrlich gesagt, damit gerechnet, dass er hingerichtet wurde und ich muss da auch einen kleinen Kritikpunkt an dieser Folge ansetzen. Denn eigentlich müsste er tot sein. Sidious sollte es nichts riskieren wollen, jemanden, der so viel weiß und an einer Intrige ungewollt beteiligt war, am Leben zu lassen. Zumal er nicht als Informant festgehalten wird oder in einem Andor-esquen Gefängnis sitzt, sondern in einem relativ normalen Arbeitslager vor sich hin vegetiert. Andererseits passt es vielleicht auch etwas zur Hybris des Imperators, auch wenn er nie leichtsinnig war, sondern eher seiner Macht bewusst. Das ist dann schon ein Unterschied.
Juggernaut in Action
Kommen wir aber mal zum Action-Rahmen der Folge: Ich habe diesen Aspekt geliebt! Ich bin nun wahrlich kein Fan ausufernder Action, aber den Juggernaut als eines der coolsten Episode III-Designs mal so umfangreich in Aktion zu sehen, hat mir wirklich Spaß gemacht. Zudem präsentiert sich auch die Kulisse dieser Auseinandersetzung trotz typischer Steintöne doch atmosphärisch und detailreich. Während wir in The Clone Wars immer eher den AT-TEs beim Kampf zugeschaut haben, war die Darbietung des Arsenals dieses Transporters mal ganz erfrischend. In The Mandalorian hat man ja auch nicht viel aus dem Transportmittel gemacht, sondern Din eher auf dem Dach kämpfen lassen. Hier kommen Raketen, Blaster, Kanonen und Co zur Entfaltung und zeigen, wieso der Juggernaut zurecht ein ernstzunehmendes Kampfgefährt der Republik war.
Aber auch die Nutzung von kreativen Konzepten auf dem Weg hat mir zugesagt. Wie etwa die Brücke, die komische Wände links und rechts an den Eingängen hat, die sich dann aber als einfahrbare Straßensperren entpuppen. Das sorgt für Entdeckungen auf dem Weg (im wahrsten Sinne des Wortes) und trägt damit auch in der Action ein narratives Element weiter. Wenn man die Helden nur kämpfen sehen würde, ohne sie an bestimmten Plätzen verorten zu können, würde sich alles wie eine langgezogene Gerade anfühlen (so beispielsweise beim Juggernaut-Kampf in The Mandalorian). Aber die Abwechslung aus Entern, Cockpit stürmen, wunderbar intensiv inszenierten Brückenkampf samt Chicken Game und dann die Schlucht-Sequenz geben der Verfolgungsjagd einen eigenen Handlungsbogen und halten den Zuschauenden damit am Ball.
Puzzleteile
Doch sowohl Rampart als auch Hemlock sind noch etwas zurückhaltend, wenn es um Antworten geht. Immerhin müssen sie ja noch drei Folgen füllen können. Rampart kennt zwar die Koordinaten nach Tantiss nicht selbst – da keiner sie haben sollte, um die Anlage zu schützen – aber einen Weg, doch welcher das ist, wird uns wohl erst in der kommenden Woche verraten. Demgegenüber weiht Rampart Omega so halb in das Projekt Nekromant ein und die These, dass es nicht um Omegas Machtsensitivität geht, sondern um ihre Fähigkeit, Macht im Klonvorgang zu replizieren, wird gestärkt. Denn sie sei das eine Puzzleteil, während die Kinder aus der Folge „Identitätskrise“ das andere Teil sind. Da es sich bei diesen um offen machtsensitive Kinder handelt, scheint Omegas Blut genutzt zu werden, um deren Fähigkeiten auf andere Wesen zu übertragen. Ich hoffe, dass noch genug Zeit in Anbetracht der unweigerlich bevorstehenden Action in den letzten beiden Folgen bleiben wird, um dieses Thema abschließend(er) zu klären. Ich plädiere jedenfalls weiterhin für eine nicht im klassischen Sinne machtbegabte Omega, was auch ihre mageren Testergebnisse gegenüber Ventress erklären würde.
Fazit
Die Folge verfällt auf den ersten Blick wieder stark in die klassische The Bad Batch-Formel, hat aber mehrere Details, die sie trotzdem positiv abheben. Die Stakes sind höher und wir nähern uns dem Finale, was automatisch zu mehr Interesse an der Handlung führt. Die Action folgt zum einen einem bestimmten Zweck und ist kein Lückenfüller. Statt ein Rennen zu gewinnen, sucht man nach Rampart und damit einem Weg zum Hauptziel Tantiss. Zum anderen hat besagte Action auch eine eigene Narration, die durch Orte und Events geprägt ist, was gerade die Verfolgungsszenen rund um den Juggernaut kurzweilig und spannend machen. Zuletzt liefert sie Puzzleteile, die durch die Hoffnung auf eine Auflösung innerhalb der nächsten zwei Wochen nicht ewig im Vakuum zu schweben drohen und damit Frust verursachen, wie einst die Abkehr vom Fokus des Staffelfinales der ersten Staffel beim Auftakt der zweiten Staffel, wo dann erst der Coruscant-Zweiteiler in der Mitte der zweiten Staffel wieder so wirklich anknüpfte.