Rezension: Crimson Reign: Die Scharlachrote Königin

So sollte die Machtstruktur in der Galaxis aussehen… Eine endlose Bergkette, viele Gipfel, keiner wesentlich höher als der andere. Die dort Lebenden können nach Belieben versuchen, sie zu erklimmen, und all jene Machtzentren konkurrieren und kooperieren miteinander. Aber so ist die Galaxis nicht. Unter den Sith ist es eine Pyramide. Alle klettern zum selben Ort und schubsen andere herunter, um höher zu kommen. Und an der Spitze wartet jemand, der alle vernichtet, die sich in seine Nähe wagen. Das einzig wirklich freie Wesen in der Galaxis.

Qi’Ra

Das zweite Crossover zwischen Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter ist längst abgeschlossen und da kommt Maximilian daher und fängt an, die restliche Reihe mit massiver Verspätung zu rezensieren. Bereits im September 2022 erschien der Sonderband Crimson Reign: Die Scharlachrote Königin bei Panini. Die Rezensionen zu den amerikanischen Einzelheften im Rahmen des Marvel-Mittwochs erreicht ihr über den Datenbankeintrag ganz unten in dieser Rezension. Geschrieben wurde die Geschichte von Charles Soule, der neben den Event-Heften auch für die Star Wars-Hauptreihe in diesem Crossover verantwortlich ist. Die Zeichnungen stammen von Steven Cummings, die Firma Guru-eFX sorgte für die Kolorierung. Die Übersetzung wurde von Matthias Wieland angefertigt.

Wir befinden uns im Jahr 3 nach der Schlacht um Yavin und damit zwischen dem Kampf in der Wolkenstadt und der Mission von Tatooine. Die Verbrecherfürstin Qi’Ra, die Jugendliebe von Han Solo aus Solo – A Star Wars Story, plant, den Imperator zu stürzen. Im Krieg der Kopfgeldjäger hat sie dazu die Grundlage geschaffen, in Crimson Reign geht es mit ihrem Masterplan weiter. Hier versucht sie zum einen, die Verbrechersyndikate gegeneinander aufzubringen, und zum anderen, Imperator Palpatine in Angst und Schrecken zu versetzen.
Der Band bzw. die Geschichte ist in vier Kapitel unterteilt, die jeweils nach ihrem Protagonisten benannt sind: Die Waisen, Die Attentäter, Die Archivarin, Die Ritter [von Ren] und Die Scharlachrote Königin, wobei mit dieser dann Qi’Ra gemeint ist. Erzählt wird das Ganze von der Archivarin selbst.

Während die Waisen die Syndikate gegeneinander aufbringen sollen, sind die Attentäter dafür zuständig, zum einen bis zum Imperator vorzudringen und dessen Ehrengarde zu ermorden und zum anderen das Mädchen Cadeliah zu entführen, das wir aus der Kopfgeldjäger Reihe schon kennen und das die Tochter zweier Syndikate ist. Das will sich Qi’Ra nämlich zunutze machen. Die Archivarin ist dafür zuständig, Yoda zu finden, den Qi’Ra als Ressource nutzen will, behauptet jedoch, dass er tot sei, um den alten Meister zu schützen. Die Ritter von Ren dringen derweil in Vaders Schloss ein und versuchen, ein bestimmtes Artefakt zu stehlen. Mithilfe des Artefakts beleben die Ritter und die Archivarin dann eine Art Riesen wieder und finden eine Sanduhr. Leider kommt dabei einer der Ritter um. Bei Crimson Dawn unterdessen herrscht Aufbruchstimmung und Qi’Ra stimmt ihre Gefolgschaft auf die letzte Phase des Plans ein, den Imperator zu stürzen.

So ganz abgeholt hat mich Die Scharlachrote Königin nicht. Während die Einzelgeschichten eigentlich gut ausgearbeitet sind, wirken sie doch sehr gehetzt, weil viel Zeug auf wenige Seiten gepackt wurde. Einen roten Faden kann man zwar erkennen, aber er ist nicht wirklich eine Handlung, an der man sich entlanghangelt, sondern eher ein Leitmotiv. Das finde ich für ein derartiges Crossover zu wenig. Obwohl jede Menge große Charaktere aus anderen Reihen mit dabei sind, die in ihren eigenen Crimson Reign-Bänden ebenfalls viel zu tun haben, verleihen sie dem Comic durch die Hetzerei nicht wirklich Tiefe. Auch Charakteren wie Ochi von Bestoon, der in der Geschichte der Attentäter vorkommt, hilft das Crossover nicht wirklich. Die einzigen Teile, die ich persönlich wirklich spannend fand, waren die, in denen Qi’Ra selber vorkommt und ihre Visionen für die Galaxis darlegt. Auch die Erwähnung von Prinz Xizor hat mich positiv überrascht.

Die Zeichnungen und Ortschaften hingegen werten den Band massiv auf. An den Bildern kann man sich teilweise echt nicht satt sehen und die imperialen Gebäude und Schiffe sind einfach gewaltig! Sowohl die Zeichnungen als auch die Farben sind hier erste Sahne. In dieser Hinsicht darf es gerne genau so weiter gehen.

Insgesamt vergebe ich drei Holocrons. Zwei dafür gebe ich der Geschichte und eines zusätzlich für gelungene Zeichnungen und Farben. Obwohl wir hier nicht das gelbe vom Ei bekommen haben, bin ich gespannt, wie es in Hidden Empire weiter geht, und lese demnächst erst einmal die übrigen Sonderbände von Crimson Reign.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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