Rezension: The High Republic Adventures #12 von IDW

Nachdem das vorige Heft mit dem Great Jedi Rumble Race eher eine Nebenhandlung erzählte, geht es heute in IDWs The High Republic Adventures #12 für die Jedi wieder auf eine richtige Mission gegen die Nihil. Daniel José Older (Autor), Harvey Tolibao und Pow Rodrix (Zeichnungen) und Rebecca Nalty (Farben) erzählen uns von einer erneuten Konfrontation zwischen den Jedi-Padawanen und Krix Kamarat.

Zum Inhalt

Lula erhält von Kantam Sy den Auftrag, die Suche nach Krix Kamarat anzuführen, weshalb sie sich sehr geehrt fühlt. Zeen fühlt sich bei dem Gedanken, dass Lula wohl bald zur Jedi-Ritterin aufsteigen wird, unwohl und glaubt, dass bald kein Platz mehr für ihre Freundschaft (und mehr) sein wird. Deshalb meldet sie sich freiwillig dafür, mit Kantam Sy und Ram Jomaram seltsame Ereignisse auf Corellia zu untersuchen, welche wohl in Verbindung mit Olders YA-Roman Midnight Horizon stehen. Als Krix dann aber plötzlich auf Dol’har Hyde aufgefunden wird, schließt sich Zeen doch Lulas Mission an. Sabata hat die Jedi derweil absichtlich zum Nihil-Versteck auf Dol’har Hyde gelockt und ihnen und Krix mithilfe vom explosivem Rhydonium eine Falle gestellt. Schaffen es die Jedi unter Lulas Führung dennoch, Krix gefangen zu nehmen?

Zur Umsetzung

Die Comic-Reihe kehrt in dieser Ausgabe zurück zu seinen Ursprüngen aus dem ersten Heft, denn die parallelen blauen und rosafarbenen Erzähltextboxen für Lula und Zeen sind wieder da und beginnen sogar wieder mit denselben Worten: „My name is Lula Talisola / Zeen Mrala and I have a secret.“ Eine schöne Idee, auf diese Art den Bogen zum Beginn der Handlung zu schlagen, wo Lula und Zeen noch jünger waren und andere Probleme hatten. Mittlerweile sind sie richtig erwachsen geworden und ihre Probleme haben sich verschoben: Beide sorgen sich darüber, dass ihre Freundschaft ihnen dabei im Weg steht, die richtige Balance zwischen der Liebe und dem Losgelöstsein von Gefühlen zu finden, die eine gute Jedi braucht. Dabei gibt es auch einen schönen Rückblick darauf, wie Meister*in Kantam einer jungen Lula genau diese Botschaft mit auf den Weg gibt und meint, dass xier genau das durch Lula gelernt habe.

Generell steht die Beziehung zwischen Kantam und Lula in diesem Heft stark im Mittelpunkt. Man merkt richtig, wie sehr Kantam xieser Schülerin vertraut und ihr mit der Zeit immer mehr Verantwortung überträgt, damit sie lernen kann, eine gute Jedi zu werden, und ihr Selbstbewusstsein dabei auch immer wieder mit Aussagen wie „Ich bin stolz auf dich“ stärkt. Daran merkt man sehr gut, dass Kantam selbst die Lehre von der Balance zwischen Liebe und Losgelöstsein von Gefühlen gut verinnerlicht hat, denn xier liebt und unterstützt gleichzeitig Lula, tut aber auch mit klarem Kopf das, was das Beste für den Orden ist: nämlich Lula auf ein Leben als eigenständige Jedi-Ritterin vorzubereiten. Und dazu muss Lula genau diese Lektion noch lernen – genauso wie Zeen, welche auch ebenfalls Unterstützung von Kantam erhält.

Es ist schön, zu sehen, wie Lula und Zeen Meister*in Kantams Lehre dann gleich auf der Suche nach Krix umsetzen können. Statt sich von der Sorge umeinander ablenken zu lassen, vereinigen sie in der Macht ihren Geist, was auch sehr schön durch die blau-rosa Erzählbox symbolisiert wird, und kämpfen gemeinsam gegen Krix und finden so ihre Balance.

Sabatas Plan, Krix in die Falle zu locken, ist derweil so fies wie genial. Sie hat vorausgesehen, dass dieser sich in den Sicherheitsraum der Nihil-Basis zurückziehen wird, und hat dort die Schlösser deaktiviert und einige Kanister voller Rhydonium in Aerosol-Form hinterlassen, welches bei einem Funken durch einen Blaster oder ein Lichtschwert explodieren wird. Krix bleibt also nur die Möglichkeit, auf Waffen zu verzichten, oder „wie ein echter Nihil“, wie Sabata sich ausdrückt, die Jedi mit sich selbst in den Tod zu reißen.

Hier kommt aber auch mein Kritikpunkt mit ins Spiel: Ich habe mir die Comic-Seiten mehrmals angesehen und verstehe nicht, wieso das Rhydonium nicht explodiert ist. In einem Panel sieht man Krix verzweifelt mit dem Kopf in die Hände gestützt dasitzen und um ihn herum läuft eine giftgrüne Flüssigkeit aus Kanistern. Kurz darauf sagt Lula auch, dass sie Rhydonium rieche, rennt dann aber trotzdem mit gezogenem Lichtschwert in den Sicherheitsraum… und nichts passiert. Irgendwie löst sich die ganze Rhydonium-Geschichte in Luft auf und ich verstehe nicht so recht, wieso. Ist das Rhydonium nur in dem Gang, aus dem Zeen kommt, weshalb Lula schnell diese Tür zuschlägt? Mir bleibt jedenfalls einiges unklar.

Die Zeichnungen sind aber wieder gut gelungen. Besonders der schöne Jedi-Tempel auf Endovar im Rückblick gefällt mir gut. Aber auch die Gefühlslage der Figuren kommt in den Gesichtern sehr gut zum Ausdruck, gerade bei Lula und Zeen, die zu Beginn oft sehr verunsichert und fast schon beschämt aussehen, zum Ende hin aber mit entschlossenen Mienen in den Kampf ziehen. Auch Sabatas Häme und die Dynamik des Kampfes zwischen Krix und den Jedi wird sehr gut eingefangen.

Fazit

Insgesamt erzählt das schön illustrierte Heft eine runde Geschichte, in der Lula und Zeen eine wichtige Lehre der Jedi mit auf den Weg gegeben und die Beziehung zwischen Lula und Kantam vertieft wird. Leider jedoch bleibt die Handlung rund um das Rhydonium zu unklar, sodass ich hier Abzüge geben muss. Deshalb bekommt The High Republic Adventures #12 letztlich vier von fünf Holocrons.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

Wir danken IDW Publishing für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.

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Star Wars: Die Hohe Republik ist ein mehrjähriges Buch- und Comicprogramm, das hunderte Jahre vor den Skywalker-Filmen spielt und die Jedi in ihrer Blütezeit zeigt. Weitere Infos, News, Podcasts und Rezensionen gibt es in unserem Portal und in der Datenbank. Beachtet auch unsere Guides zur Lesereihenfolge von Phase I, Phase II und Phase III.

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