Rezension: Kopfgeldjäger, Band 2: Im Fadenkreuz

Ende August erschien der zweite Sonderband der Kopfgeldjäger-Reihe, der bei Panini die US-Bände Target Valance (#6&7), The Terminus Gauntlet (#8-10) und The Great Hunt of Malastare (#11) zusammenfasst, welche alle von Ende 2020 bis April 2021 erschienen sind. Für die deutsche Ausgabe wurde der Titel der ersten Geschichte genutzt und übersetzt, weshalb die anderen beiden Teile ohne entsprechende offizielle deutsche Übersetzung verbleiben. Die Geschichte stammt wie bei Band 1 von Ethan Sacks und die Zeichnungen von Paolo Villanielli.

Target Valance

Die erste Geschichte schließt direkt an das Ende rund um Nakano Lash aus dem vorherigen Sonderband an und thematisiert den Verbleib von Valance und seinem neuen Schützling Cadeliah. Als Jäger in diesem ersten Teil treten, wie man unschwer am Cover erkennen kann, Zuckuss und 4-LOM ins Rampenlicht und gefährden nicht nur Valance neuen Schützling, sondern auch seine Jugendliebe Yura.

Wie immer in den Comics rund um Valance wird die Geschichte mit Rückblenden auf seine Zeit vor seiner Verwundung untermauert und auch der Rubin thematisiert, den Yura ihm gab, um ihn wieder zu ihr zurückbringen zu können. Insgesamt hat mich der Comic gut unterhalten und ich fand auch die recht schnelle Lösung von Cadeliahs Verbleib angenehm, da wir wahrlich schon genug Soldaten oder vermeintliche Söldner haben, die mit Kindern durch die Gegend rennen. Trotzdem hat mir gerade die Einbindung von Zuckuss und 4-LOM nicht so gut gefallen, da sie sich zu leicht hinhalten lassen und am Ende Valance seinen Plan auch nicht ganz zu Ende gedacht zu haben scheint.

Die Panels sind jedoch sehr dynamisch angelegt, was gerade die Actionsequenzen sehr gut untermalt, mithin aber auch leicht zu Verwirrungen führen kann. Manchmal fiel es mir daher schwer der Handlung zu folgen. Der Zeichenstil von Paolo Villanelli passt außerdem sehr gut zu dem rauen Setting, in dem sich die Handlung als auch Valance bewegen.

The Terminus Gauntlet

In dieser Story werden wir langsam wieder an Valance‘ Vergangenheit mit Han Solo auf der Militärakademie des Imperiums herangeführt, was zweifelslos den Weg hin zum Krieg der Kopfgeldjäger ebenen soll. In der eigentlichen Handlung bittet Kondra ihn einem Konvoi der Rebellion zu helfen, der von Piraten angegriffen wird, als Gegenleistung für ihre Hilfe rund um Cadeliah.

Diese Story war recht kurzweilig und hat auch einige spannende Elemente des bisherigen Kanons. So wird Fennec Shand zumindest erwähnt und mit der Ohnaka-Gang tritt die nun unter dem neuen Banner von Captain Shragg vereinte Bande aus The Clone Wars wieder auf, die dort bereits den Helden das Leben schwer gemacht hat. Man kann außerdem festhalten, dass die Weequays aus der Ohnaka-Gang nicht unbedingt einen Kompetenzzuschuss seit dieser Zeit erhalten haben und noch immer leicht zu überwältigen sind.

Bezüglich der doch recht wichtigen Figur T’onga haben wir in dieser Ausgabe übrigens nur einen kurzen Abschnitt auf Ruusan zu erwarten, aber sie plant jedenfalls etwas, so viel ist klar. In puncto Kopfgeldjäger ist übrigens Dengar in die Ambitionen der Ohnakas involviert und erwähnt Valance gegenüber auch erstmals die Ereignisse rund um Solos Verbleib, was Valance wiederum direkt auf den Plan rufen wird. Also auch hier sieht man die Pfade hin zum Krieg der Kopfgeldjäger-Event.

The Great Hunt of Malastare

Hier ändern wir den Blickwinkel komplett und sehen statt Valance Bossk im Fokus, der an der gleichnamigen Großen Jagd auf Malastare teilnimmt. Um es kurz zu fassen: Dieser Einteiler ist das was man von einem Kopfgeldjäger-Comic wohl erwarten kann. Wir haben sehr viel Action mit einer bekannten Figur, während der Bossk Tricks anwendet, um seine Feinde zu überrumpeln, andere Teilnehmer als Schachfiguren nutzt, um sich selbst aus der Schusslinie zu bringen und am Ende auch von Han Solo erfährt, als Bib Fortuna ihn anheuert.

Insgesamt also eine nette kleine Episode rund um den trandoshanischen Kopfgeldjäger, aber keine besonders spannende Geschichte, die uns mehr über die Figur an sich verrät.

Fazit

Im Fadenkreuz ist wie der vorherige Sonderband durchschnittliche Star Wars-Kost und definitiv dem Namen entsprechend für all jene interessant, die Kopfgeldjägern etwas abgewinnen können. Für mich mischt sich in die viele Action leider nur wenig Charakterarbeit, die sich wenn dann immer nur auf Valance beschränkt und somit dem im englischen Original implizierten Plural von Bounty Hunters nicht wirklich Rechnung trägt. Diese anderen Hunters treten nämlich meist nur auf, weil sie aus Filmen bekannt sind, ohne wirklich Tiefe zu erhalten. Nichtsdestotrotz ist die Arbeit an Valance gut gelungen und wir werden in Zukunft sehen, inwieweit er in die Geschehnisse des Kriegs der Kopfgeldjäger hineingezogen wird.

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

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