Rezension: Star Wars Comic-Kollektion, Band 102: Jedi-Chroniken: Der Sith Krieg

Mein Geist wird ewig leben! Ewig!

Exar Kun

Die Jedi-Chroniken gehen auf ihr Ende zu. Der vorletzte Band Jedi-Chroniken: Der Sith-Krieg wird in der Star Wars Comic-Kollektion, Band 102 erneut auf Deutsch veröffentlicht. Kevin J. Anderson durfte für diese Geschichte alleine ran und hat Exar Kuns Geschichte damit dann auch für’s erste beendet. Wir treffen den dunklen Lord dann in der Jedi-Akademie-Trilogie wieder, die ich hoffentlich innerhalb des nächsten Jahres endlich mal lesen werde.

Doch alles der Reihe nach. Wir befinden uns im Jahr 3996 VSY, laut Einleitungstext ungefähr sechs Monate nach Die Lords der Sith, dem letzten Teil der Jedi-Chroniken, den wir in Band 94 der Kollektion schon gelesen haben. Ulic Qel-Droma und Exar Kun haben sich als Sith in der Galaxis breit gemacht, wobei sich diese Galaxis auf ungefähr fünf bis zehn Systeme bezieht und allgemein nicht sehr ausgearbeitet ist. Wir müssen uns immerhin erinnern, dass der Comic Ende 1995 entstanden ist und der Legends-Bereich damals noch kaum ausgebaut war. Da muss man dann mal hinnehmen, dass die Galaxis zum Beispiel in Der Aufstieg der Jedi-Ritter oder in der ersten Geschichte von Der vergessene Stamm der Sith deutlich ausgearbeiteter und größer ist. Übrigens: Besagte erste Geschichte, mit dem Titel Am Abgrund spielt in den frühen Kapiteln der Jedi-Chroniken im Jahr 5000 VSY, in dem Naga Sadow an der Macht war. Das hat zwar nichts mit dem heutigen Band zu tun, ist aber eine interessante Sache, wenn wir über ein verknüpftes Universum reden.

Zentrale Handlungsorte sind heute wieder das Kaiserin Teta System und Coruscant. Neben den Sith und der Republik sind auch die Mandalorianer mit von der Partie, die dummerweise versucht haben Ulic und seine Freundin Aleema im Kaiserin Teta System zu überrennen und dabei ungleich unterlegen waren und nun an Ulic als Befehlshaber gebunden sind.

Die beiden Sith gehen jeweils sehr unterschiedlich bei der „Unterjochung“ der Galaxis vor. Während Ulic ein starkes Militär aufbaut und die Republik angreift, unterwandert Exar die Jedi und nimmt ihnen sogar Schüler weg. Beide scheuen allerdings nicht vor Gewalt, Mord und anderen Abscheulichkeiten zurück. Letztlich zerstören sie durch Aleema einen kompletten Sternencluster, durch dessen Schockwelle auch der Hauptplanet der Jedi-Ritter zu diesem Zeitpunkt in der galaktischen Geschichte geröstet wird: Ossus.

Das Handeln der beiden Sith ist dabei wirklich glaubwürdig dargestellt. Ulic hat etwas von Anakins Impulsivität, denkt wenig nach und macht einfach, während Exar als Planer brilliert und so Anhänger für seine Sache gewinnt. Beide können ohne den anderen nicht überleben und das wissen sie auch. Es kommt sogar eine Art Kameradschaft zwischen den beiden auf. Schön ist auch dass Kun dabei mal eben so, ganz nebenbei das Doppelschwert erfindet, welches später zum Beispiel von Darth Maul verwendet werden wird. Der Begriff Sith, oder Lord der Sith kommt übrigens relativ selten vor. Ulic spricht ein paar Mal als Dunkler Lord von sich und Exar, doch die Jedi sprechen über die beiden lediglich als gefallene Jedi. Macht-Kräfte sind Jedi-Kräfte, etc.

Die Jedi und die Republik hingegen werden als komplette Deppen dargestellt. Sie werden überrannt, bei Ulics Prozess marschiert dieser einfach raus und bleibt selbst nach den Ereignissen des Comics in Freiheit (er hat mehrere tausend Leben auf dem Gewissen), die Jedi-Meister werden von ein paar Schülern, die sich den Sith angeschlossen haben, reihenweise niedergemetzelt. Man fragt sich tatsächlich, wie sie es in der Vergangenheit geschafft haben, gegen Horden von Sith Kriegern zu bestehen, wenn man sieht, wie einfach es Exar Kun und Ulic Qel-Droma hier gemacht wird. Letztlich kann die Republik nur „gewinnen“, weil Ulic zur Besinnung kommt, nachdem er seinen Bruder getötet hat und durch Nomi Sunrider von der Macht getrennt wurde. Die Story, die darauf hinarbeitet ist allerdings wiederum sehr gut ausgearbeitet und es läuft den ganzen Band über genau darauf hinaus.

Abzüge gibt es jedoch erneut für die Zeichnungen. Personen sind halbwegs okay ausgearbeitet und man kann die Leute immerhin wiedererkennen, aber die Bilder wirken allgemein zu wild. Man muss sich wirklich oft konzentrieren, um Vorder- und Hintergrund auseinander halten zu können. Und wenn es anstrengend wird, einen Comic zu lesen, ist das nicht mehr der Sinn der Aktion.

Daher gebe ich der Star Wars Comic-Kollektion, Band 102: Jedi-Chroniken: Der Sith-Krieg drei von fünf möglichen Holocrons.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für das Rezensiopnsexemplar!

Eingangs hatte ich übrigens vom vorletzten Band der Jedi-Chroniken gesprochen. Der letzte Band handelt von der Tochter Nomi Sunriders, die hier immer wieder als Anhängsel rumläuft und ihrer Suche nach Ulic. Dieser ist zuletzt in Star Wars Sonderband #6: Jedi-Chroniken: Die Erlösung im Jahr 2001 erschienen. Im Gegensatz zu der Sith-Storyline hat sie es auch nicht in die Essentials Reihe geschafft. Drücken wir die Daumen, dass sie für die Kollektion in den noch nicht angekündigten neun Bänden enthalten sein wird!

Schreibe einen Kommentar