Rezension: Der Kopfgeldjägerkrieg, Band 2: Das Sklavenschiff von Kevin Way Jeter

Keiner von Ihnen beiden bekommt irgendwas, außer einen Blasterschuss zwischen die Augen. Meine Geduld ist nicht grenzenlos.

Boba Fett

Gegen Ende von Der Kopfgeldjägerkrieg Band 1: Die mandalorianische Rüstung wurde die Sklave I mit Boba Fett, Dengar und der Tänzerin Neela an Bord vom trandoshanischen Kopfgeldjäger Bossk in die Luft gesprengt. Der zweite Band der Reihe, Das Sklavenschiff, welcher ebenfalls von K. W. Jetter geschrieben wurde, setzt an exakt dieser Stelle der Gegenwartshandlung wieder ein. Wir befinden uns also weiterhin im Jahr 4 NSY, während zeitgleich die Handlung aus Episode V – Die Rückkehr der Jedi-Ritter ihren weiteren Verlauf nimmt.

Der Kopfgeldjägerkrieg 2: Das Sklavenschiff (Paperback)
Der Kopfgeldjägerkrieg 2: Das Sklavenschiff (Taschenbuch)

Aus logischen storytechnischen Gründen sterben natürlich weder Fett, noch Dengar, noch Neela, die wir für die weitere Handlung ja noch brauchen. Stattdessen bekommt Bossk durch einen Trick sein Fett weg (haha, Wortwitz) und verliert dabei sogar sein Schiff, die Hounds Tooth, welche fortan von unserem Trio an Hauptfiguren als Transportmittel genutzt wird.

Die Gegenwartshandlung ist damit auch eigentlich schon beendet, denn ab hier befinden sich die drei im Hyperraum zu einem nur Boba bekannten Ort, während Neela Dengar dazu nötigt die Vergangenheitsgeschichte des Bandes zu erzählen. Hier ist es witzig zu lesen, dass er auch Dinge erzählt, die er nicht wissen kann. Auch Neela fällt das auf, nachdem er eine Szene mit Vader, Xizor und dem Imperator erzählt hatte. Seine Antwort: Die Quellen eines Kopfgeldjägers!

Die Vergangenheitshandlung spielt im Anschluss an die Vergangenheitshandlung des letzten Bandes und damit etwas nach der Handlung von Eine neue Hoffnung, im Jahr 0. Sie befasst sich in zwei ineinander verschlungenen Handlungssträngen mit der weiteren Zerschlagung der Kopfgeldjägergilde. Handlungsstrang 1 befasst sich mit der Seite vom Spinnenwesen Kud’ar Mu’bat, dem Sammler und Unterhändler, der nun mit beiden Teilen der alten Gilde verhandelt und seine ganz eigenen Probleme mit seinen Kindern hat, und Prinz Xizor, dem Schöpfer des Plans, der sich weiterhin vor dem Imperator rechtfertigen muss und dabei seinen Streit mit Vader fast eskalieren lässt.

Strang 2 unterdessen befasst sich mit Bossk und Boba Fett, die einen abtrünnigen Sturmtruppler jagen, auf den von Palpatine ein Rekord-Kopfgeld ausgesetzt wurde. Die beiden arbeiten dabei mehr oder weniger freiwillig zusammen, ändern ihre Pläne jedoch mehrfach und haben jeweils ihre ganz eigenen Intentionen mit der eingegangenen Partnerschaft.

Die Gegenwart nutzt dann auch noch einmal Kuat von Kuat, der einen deutlich größeren Part der Handlung einnehmen darf als es zuletzt der Fall gewesen ist. Dabei muss er sich mit den herrschenden Familien von Kuat auseinander setzen, die die Kuat Triebwerkswerften (im Original Kuat Drive Yards) übernehmen wollen. Dabei wird für den Leser etwas Überraschendes enthüllt, was ich so auch nicht erwartet, jedoch auch nicht komplett aus er Fassung zur Kenntnis genommen habe.

Was der Buchhalter Nil Possondum, der schon wieder in der Handlung erwähnt wird, mit irgendetwas zu tun hat, wird allerdings schon wieder nicht erklärt.

Wie beim letzten Mal bereits erwähnt, ist Jeters Schreibstil stark gewöhnungsbedürftig. So werden im Rekord drei Seiten Überlegungen und Gedankengänge in ein Gespräch eingewoben und am Ende wird kurz gesagt, dass während der Gedankengänge nur eine Sekunde oder etwas im selben Rahmen vergangen ist, damit der Leser sich wieder in die letzte Szene hineinversetzen kann. Genauso wird Charakterbuilding betrieben, wenn ein neuer Charakter über gefühlt ein komplettes Kapitel beschriebe, aber von Bossk oder Boba in nur wenigen Sekunden gemustert wird. Wer sich aber damit abfinden kann, der wird eine in meinen Augen solide, spannende Handlung lesen dürfen, die für alle Charaktere in-Charakter geschrieben ist. Stellenweise wird insbesondere mit Xizor und Vader zwar etwas überspitzt, doch ich denke das ist durchaus zu verzeihen.

Man muss allerdings dazu sagen: wer kein Boba-Fett Fan ist, wird wohl kaum einen Mehrwert an dem Buch, oder der Reihe an sich finden. Glücklicherweise bin ich ein Fan und so kann ich vier von fünf Holocrons für Der Kopfgeldjägerkrieg Band 2 – Das Sklavenschiff vergeben.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

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