Rezension: Star Wars #58: Age of Rebellion: Luke Skywalker & Darth Vader

Diesen Monat ging es in der Panini-Heftreihe mit Star Wars #58 weiter. In dem Comic-Magazin sind die beiden Age of Rebellion-Comics Darth Vader in „Aufs Wort“ und Luke Skywalker in „Flucht oder Kampf“ enthalten. Beide US-Einzelhefte sind im Juni 2019 von Marvel veröffentlicht worden und stammen von Autor Greg Pak, wurden aber jeweils von unterschiedlichen Teams illustriert. Die Kurzgeschichten wurden von Michael Nagula ins Deutsche übersetzt.

Wie gewohnt erscheint der Comic hierzulande in zwei Varianten. Die Kiosk-Ausgabe zeigt den dunklen Lord der Sith, Darth Vader, während auf dem Cover der Comicshop-Ausgabe Luke Skywalker prangert. Beide Motive stammen von Terry & Rachel Dodson:

Folgenden Angaben zum Inhalt macht der Verlag:

Der Imperator regiert die Galaxis mit seinem mächtigen Schüler Darth Vader. Dieser hat bereits unzählige Jedi ausgelöscht und ganze Sternensysteme unterworfen. Was müsste der Dunkle Lord jetzt noch beweisen? UND: Der legendäre Luke Skywalker in: „Flucht oder Kampf?“

Die erste Kurzgeschichte im Magazin ist Luke Skywalker in Flucht oder Kampf“ dürfte zwischen Episode V und VI anzusiedeln sein, zumindest trägt Luke schon seine aus Episode VI bekannte schwarze Jedi-Robe. Eine Einheit der Rebellen ist es mit der Unterstützung des Jedi Skywalker gelungen einen „Jahresvorrat an Treibstoff für die Flotte“ zu erbeuten. Parallel dazu streckt der Imperator seine Fühler in der Macht nach dem Jedi aus und versucht ihn zu manipulieren. Bei dieser Aktion kommt ihm zugute, dass der Anführer der Rebelleneinheit Lukes Ratschläge zurückweist. Und für eine kurze Zeit hat der Imperator auch Erfolg und Luke sieht eine Zukunft, in der er den Kampf gegen das Imperium an den Nagel hängt, den Geschehnissen in der Galaxis den Rücken kehrt – Episode VII nicht unähnlich – und ein neues Leben als Farmer beginnt, das er bis ins hohe Alter führt, mit seinen Kindern und Enkelkindern um sich. Doch Luke kommt gerade noch zur rechten Zeit zu Sinnen, vertreibt jeden Gedanken an Flucht und begibt sich in den Kampf!

Positiv ins Auge gesprungen ist mir auch bei diesem Age of Star Wars-Comic erneut, dass vermehrt Alienspezies eingesetzt werden. Hier war es nun der Major der Rebellen, der ein Pau’aner von Utapau ist (man denke an Tion Medon aus Episode III). In Episode III sehen wir ja nach der Order 66, wie Utapau nun unter imperiale Kontrolle gestellt wurde und die Bewohner des Planeten gefangen genommen und abgeführt wurden. Da ist es umso erfreulicher zu sehen, dass auch zumindest ein Pau’aner fliehen und sich der Rebellion anschließen konnte.

Das ist nicht mein Luke!

Ansonsten konnte ich dem Comic wenig Positives abgewinnen. Diese neue Machtfähigkeit des Imperators zum Beispiel, bei der er Luke auch ohne Kenntnis seines Aufenthaltsorts durch die Macht zu manipulieren vermag, ist zweifelsohne interessant, wirft aber die Frage auf, weshalb er diesen Trick erst jetzt aus- und danach direkt wieder in der Kiste wegpackt.

Des Weiteren wurde die Story des Comics von verschiedenen Leuten illustriert: Als Zeichner kamen sowohl Chris Sprouse, Scott Koblish als auch Stefano Landini zum Einsatz. Und deren Zeichnungen wurden dann entweder von Karl Story oder Marc Deering geinkt. Immerhin war nur eine Person für die Farben zuständig, nämlich Tamra Bonvillain. Aber diesen Wechsel der ausführenden Personen merkt man leider zu deutlich. Alle paar Seiten macht es einen Sprung der Qualität; während die ersten paar Seiten noch super anfangen, erkenne ich Luke schon zwei Seiten später nicht mehr. So macht mir das Lesen eines Comics absolut keinen Spaß.

Viel besser wurde das beim Darth Vader-Comic gehandhabt, hier gibt es nämlich für jeden Bereich nur eine verantwortliche Person (Zeichner Ramón F. Bachs und Kolorist Stéphane Paitreau) und der Comic ist aus einem Guss. Im Vergleich zur ersten Hälfte des Magazins strotzt dieser Comic auch nur vor lauter Details.

„Aufs Wort“ erzählt eine absolut langweilige und ausgelutschte Geschichte von Darth Vader, der zum x-ten Mal seine Rolle als rechte Hand des Imperators innerhalb des galaktischen Imperiums unter Beweis zu stellen hat. Wenn ich eine Sache zu Darth Vader aus dem Kanon gelernt habe, dann, dass es der Gute echt nicht leicht hatte: Ein aufs andere Mal muss er sich behaupten, Konkurrenten aus dem Weg räumen und seine Position Bürokraten gegenüber unter Beweis stellen – ich kann es echt nicht mehr sehen und lesen! Ich frage mich echt, wo der Imperator all die Zeit herholt, um seinen sich selbst ausgesuchten Schüler wieder und wieder zu prüfen. „Du wolltest ihn doch als Schüler, mein Gott!“ möchte ich dem Imperator zurufen, ihn dabei an den Schultern packen und mal so richtig durchschütteln.

In dieser Kurzgeschichte wird Vader dem Gouverneur Ahr unterstellt, dem er auf Anweisung seines Meisters aufs Wort zu gehorchen hat. Dies geschieht, nachdem Vader die Befehle Ahrs missachtet und eine Coaxium-Ader vernichtet hat. Und Ahr nutzt seine neu gewonnene Macht über den dunklen Lord nur zu gerne aus, in dem er ihn auf schier aussichtslose Missionen schickt, doch Vader kehrt jedes Mal lebend zurück und schlussendlich überspannt Ahr den Bogen und seine Befehle kosten ihm das eigene Leben.

Also im Westen nichts Neues. Die Geschichte baut die Figur Darth Vader in keinster Weise aus, noch liefert sie neue Informationen. Und was fliegt Vader bitte für ein Raumschiff? Darth Mauls Scimitar, nur dunkler und böser, um dem Lord der Sith und seinem Style auch gerecht zu werden. Die einzigen positiven Punkte sind die bereits genanntenen Illustrationen und diese eine Doppelseite, auf der der dunkle Lord auf Befehl seines Meister kniet und dabei Ereignisse seines alten Ichs in seinem Gedächtnis an die Oberfläche gelangen: Der Sklavenjunge Anakin auf Tatooine im Besitz von Watto, der Jedi-Ritter Anakin vor dem Rat der Jedi, die ihn in ihren Kreis aufnehmen, ihm den Rang eines Meisters aber verwähren und schlussendlich Darth Vader mit abgetrennten Gliedmaßen am Ufer eines Lavastroms, nach der Niederlage im Kampf gegen seinen einstigen Meister Obi-Wan Kenobi.

Fazit

Beide Geschichten im Comic-Magazin sind in meinen Augen wirklich überflüssig. Keine der beiden erzählt etwas von Relevanz oder schließt eine Lücke. Die genannten positiven Aspekte kumulieren sich aber gerade so auf zwei Holocrons. Mehr kann und will ich Star Wars #58 einfach nicht geben.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Bewertung: 2 von 5 Holocrons

Vielen Dank an Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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