Rezension: The Clone Wars 7×08: „Ein gemeinsamer Feind“

Wir haben endlich aufgeholt! Seit dieser Woche laufen die The Clone Wars-Folgen parallel sowohl auf Disney+ in den USA als auch in Deutschland. Ab kommender Woche erscheint aus diesem Grund nur noch eine Folge pro Woche im Rahmen des finalen Mandalore-Arcs, auf welchen wir heute einen besseren Vorgeschmack bekommen haben, als ich erwartet habe. Die unter dem Originaltitel „Together Again“ in den USA erschienene Folge wurde von Nathaniel Villanueva inszeniert und von Dave Filoni und Charles Murray geschrieben.

„Du kannst dich selbst verändern, aber nicht vor dir selbst davonlaufen.“

Nachdem sich die Martez-Schwestern und Ahsoka erneut in der gleichen Zelle wiederfinden wie zuvor, plant Ahsoka nun durch Verhandlung die Freiheit der Schwestern zu erwirken, um nur noch allein fliehen zu müssen. Doch sind die Pykes nicht so naiv wie Ahsoka braucht und hinter ihnen erhebt sich ein noch viel gefährlicherer Schatten aus ihrer Vergangenheit bei den Jedi.

Ich habe einen Plan, den ich auch schon früher hätte haben können…

Zum Inhalt: Zu Beginn der Folge war ich direkt wieder in der Einstellung gefangen, dass das erneut eine Enttäuschung werden würde und die Anzeichen dafür blinkten mich von allen Seiten aus an. Da wäre zum einen die erneute Streiterei um das Spice aus Folge sechs der Staffel, als auch das ständige Misstrauen von Rafa gegenüber Ahsoka. Der Wandel kommt dann erst, als Ahoska endlich ein „Machtwort“ spricht und nur einmal von Rafa verlangt ihr zu vertrauen. Nun ist die Frage direkt: Wieso hat sie diesen Plan nicht schon eine Folge vorher genauso vorgeschlagen und durchgeführt, als die Pykes auch schon vor hatten aus den Gefangenen den Standort des Spice zu erfahren? Ganz einfach: Es musste ein Vierteiler sein, da alle Handlungsstränge in Staffel sieben Vierteiler sind. Wie ich bereits am Ende der letzten Rezension anmerkte, ist der Arc zu lang für den Inhalt den er erzählen will, was man gerade aufgrund der doch recht guten finalen Folge des Arcs nur um so deutlicher merkt.

Denn im Grund erleben wir eine recht passende und interessante Geschichte. Der Plan von Ahsoka funktioniert nämlich nur scheinbar, da die Pykes bereits wissen, dass das alles eine Finte ist und die beiden freigelassenen Schwestern niemals das Spice aufbringen können. Trotzdem lassen sie es geschehen, da sie hoffen es irgendwie trotzdem zu bekommen, um den, der schon lange über den Verlust des Spice Bescheid weiß nicht zu enttäuschen. Mit dieser Anspielung war natürlich sofort klar, dass von Maul die Rede ist und deshalb hab ich dies schon als wesentlich zielführender als Herleitung zum finalen Arc angesehen als den Dreisekundenaufritt der Mandalorianer in der letzten Folge. Das Problem ist nur, dass Rafa und Trace trotzdem planen Ahsoka zu retten, da sie nicht ahnen, welche Jedi-Kräfte in ihr schlummern. Aus diesem Grund fliegen sie zurück nach Oba Diah und werden fast von den Toong am Verladedeck und ihrem schichtleitenden Trandoshaner gefangen genommen und stehen am Ende wieder im Thronsaal des Pyke-Anführers Marg Krim. Das alles wäre vermeidbar gewesen, wenn Ahsoka kein Geheimnis aus ihren Jedi-Kräften gemacht hätte. Am Ende hat das Verhalten der beiden Schwestern natürlich keine negativen Effekte, da alle drei heil den Planeten wieder verlassen, hinterlässt aber den faden Beigeschmack, dass die Figuren wie immer zu wenig oder aneinander vorbei reden. Denn die Offenbarung, dass Ahsoka ein Jedi ist/war, ist dann weniger problematisch als sie es sich vorstellen konnte und wurde wohl eher dadurch zum Problem, dass sie es ihnen so lange verheimlicht hat. Immerhin ist die Anerkennung Ahsokas als besserer Jedi als Luminara durch die Schwestern am Ende eine schöne Revanche dafür, dass diese sie und Barriss einst auf Geonosis sterben lassen wollte. So sind aus den Waisen nun also auch Weise geworden…

Die Schwestern und Ahsoka „verhandeln“ mit den Pykes.

Dass die Pykes so klug sind und das alles durchschauen macht auch zumindest in Teilen die eher magere Handlung der letzten Folgen zum Teil wieder wett. Gerade mein Kritikpunkt, dass Marg Krim unter Gedächtnisverlust leidet und die drei erst foltern, dann töten und dann doch wieder einsperren will, verblasst etwas unter der Hoffnung und dem Zugzwang noch etwas von ihnen erfahren zu können, um seinen Meister Maul nicht zu enttäuschen. Besonders toll wirkte deshalb auch das Hologespräch mit Maul, indem erstmals vom sogenannten Crimson Dawn gesprochen wird (chronologisch gesehen), als auch das Gespräch zwischen ihm und seinem Berater Fife daraufhin, in welchem Marg auf die Meinung man solle sich von Maul nicht alles gefallen lassen erwidert, ob Fife ihm das auch ins Gesicht sagen würde. Es ist angenehm erfrischend einmal wirklich kluge Antagonisten zu sehen, da sie ja auch nicht aus reinem Glück ein solch erfolgreiches Verbrechersyndikat leiten könnten.

Ganz im Gegensatz dazu fallen leider wieder die Martez-Schwestern negativ auf. Zumindest Rafa hat Ahsokas Wink mit dem Betonpfosten verstanden, doch die Reaktion von Trace war für mich ein richtiger Moment des Entsetzens. Sie redet mit Rafa über Ahsokas Aussagen und fragt sich allen ernstes wieso Ahsoka gedroht hat ihre Eltern zu verraten, sie wisse doch, dass sie keine mehr haben. Bitte was? Wie kann man diese offensichtliche Masche – die selbst die Pykes, die nicht in der Besprechung vorher involviert waren, durchschaut haben – nicht verstehen und sich das erneut von der Schwester erklären lassen müssen. Auch der Versuch das Spice von den Pykes zu stehlen, um es den Pykes wieder auszuliefern ist absoluter Schwachsinn! Wieso kommen die beiden nicht auf die Idee, dass ein Diebstahl von Spice den Anführern der Pykes gemeldet wird und ein Aufkreuzen knapp eine halbe Stunde später mit einer Lieferung Spice nicht vielleicht verdächtig wäre? Ist es wirklich so schwer sich diesen Gedanken mal durch den Kopf gehen zu lassen? Man könnte ja noch argumentieren, dass sie planten den Diebstahl als offiziell erlaubt zu kaschieren, wodurch er nicht gemeldet werden würde, aber selbst nachdem sie den trandoshanischen Schichtleiter und einige Toongs aufgemischt haben, halten sie noch voller Inbrunst an dem Plan fest und stürmen den Thronsaal der Pykes, um Ahsokas Freilassung zu fordern.

Die Mandalorianer beobachten, wie sich Ahsoka schlägt

Anmerkungen: Die offenkundigen Überleitungen zum finalen Arc münden schließlich darin, dass die Mandalorianer bei der Flucht von Oba Diah zuschauen und ihnen bis nach Coruscant folgen. Dort offenbart sich die Anführerin als Bo-Katan, die Ahsoka bisher nur aus der Folge „Der andere Weg“ von Carlac kennt. Aus diesem Grund ist auch Ahsokas anfängliche Skepsis nachvollziehbar, bis Bo-Katan sie auf den Folgentitel hinweißt, woraufhin sich Ahsoka nun also entscheiden muss. Ihrer Aussage nach hat sie Angst durch die Hilfe bei der Belagerung von Mandalore wieder zu sehr zu ihren Jedi-Wurzeln zurückgezogen zu werden, woraufhin Rafa und Trace ihr als weisen Rat mitgeben, dass dieser Weg genau der Richtige für sie sei und all das verkörpere, was ein Jedi verkörpern soll. Sie entscheidet sich also mit den Mandalorianern mit zugehen und damit endet ein eher unwichtiger Arc.

Allgemein bin ich ja ein Freund davon, wenn es Herleitungen von Stories gibt, wie es nun auch anscheinend der Plan für den finalen Mandalore-Arc war. Nur ist es wirklich nötig dafür einen Vierteiler zu machen? Was meiner Meinung nach wesentlich besser gepasst hätte wäre, diese Geschichte so umzuschreiben, damit sie in zwei Folgen erzählt werden kann und sich dabei mehr an ihrem Vorbild „Der andere Weg“ orientiert. Diese Folge diente damals nämlich auch dazu die Bekanntschaft zwischen Ahsoka und Lux etwas zu vertiefen um ihre Beziehung zueinander im Onderon-Arc dann besser nachvollziehen zu können. Genau so eine Überleitungsfolge vom Austritt aus dem Jedi-Orden bis zur Bereitschaft für Mandalore zu kämpfen, hätten in meinen Augen ausgereicht. Ob es dafür unbedingt Drogenhandel und zwei so weit ausgebaute Figuren wie Rafa und Trace bedurft hätte ist zu bezweifeln. Nach jetzigen Kenntnisstand hätten allein Folge sechs und acht ausgereicht um diese Geschichte ähnlich umfangreich zu erzählen, da weder die Amok laufenden Droiden, noch das im Kreis rennen der letzten Folge signifikant zur Qualität beigetragen haben.

Animation: Toongs! Nachdem ich letztes mal den Ithorianer im Badeanzug hervorhob ist es heute nur recht und billig auch die Einführung von Ben Quadinaros Spezies lobend zu erwähnen. Den meisten sollte diese aus Episode I bekannt sein, da der angesprochene Ben dort derjenige war, der nicht sehr weit mit seinem Podrenner kam. Die Umsetzung und die Art wie diese Sprechen wurde schön eingebaut und auch die Arbeit, die sie verrichten, scheint meiner Meinung nach zu der Spezies zu passen. Ansonsten hat mir natürlich auch der mit Kapuze ausgestattete Maul gefallen, der dadurch gleich noch erhabener wirkte und in mir die Vorfreude auf die kommenden Wochen noch anheizte.

Ahoska ist sich noch nicht ganz sicher, ob die Einleitung wirklich nötig war.

Fazit: Schlussendlich bleibe ich bei der Meinung, dass dieser Arc eigentlich obsolet ist und auch in weniger Folgen als reine Einleitung für den finalen Arc ausreichend gewesen wäre. Das Schicksal der Schwestern ist zwar theoretisch ganz interessant, sollte aber Ahsoka in keiner Weise beeinflusst haben, da sie erstens keine Jedi mehr ist und zweitens nichts für Luminara Undulis Empathielosigkeit kann. Am Ende hätte ich mir gewünscht eine 14-Folgen Staffel zu erhalten, die dadurch auch ähnlicher zu Staffel sechs gewesen wäre und in der nur sechs Folgen dem Mandalore-Arc gewidmet werden als nach jetzigem Stand ganze acht Folgen, wozu allein vier unnötig in die Länge gezogene Folgen Exposition gehören, die man durchaus kürzen und dafür den quasi-fertigen Cristal Crisis-Arc hätte einbauen können.

Ein Kommentar

  1. Ich finde die Folge ziemlich gut!

    Zum einen finde ich sehr schön wie hier wieder an die letzte Folge angeknüpft wird und man auch hier nochmal deutlich die Überlegenheit des Pykes Syndikates merkt. Zum anderen finde ich sehr schön wie man hier den Mandalore Arc schon vorbereitet und zeigt wie Ahsoka nun nach Mandalore kam. Den Anfang der Folge und Spannungen zwischen Rafa und Ahsoka fand ich ziemlich cool. Ahsokas Plan um zu fliehen finde ich wirklich gut durchdacht und auch ziemlich spannend. Ahsokas ausbruch fand ich dann auch sehr cool und es ist ja auch passend da ja die Martez Schwestern zu dem Zeitpunkt nicht mehr da sind und sie deswegen offen auf die Macht zurückgreifen kann. Die Maul Szene und das ganze Gespräch rund um Crimson Dawn fand ich auch sehr passend und es ist ja in der Chronologie das erste Mal das Crimson Dawn erwähnt wird. Auch Die Pykes werden in dieser Folge auch wieder als sehr überlegen dargestellt wird und auch Ahsokas Plan vorhersehen konnte fand ich sehr cool. Auch die Szene als Ahsoka sich den Pykes gegenüber als Jedi offenbart fand ich sehr cool auch wenn es natürlich ziemlich leichtsinnig ist. Die Kämpfe und wie Ahsoka und die Martez Schwestern es schaffen zu fliehen fand ich sehr schön und auch toll anzusehen. Auch die Mandalorianer fand ich hier wieder sehr gut eingebunden und auch Ahsokas Zweifel am Ende als Bo-Katan Ahsoka bittet mit ihr nach Mandalore zu kommen fand ich sehr passend und auch Ahsokas Ängste wieder mehhr auf den Jedi Weg gedrängt zu werden könnte in den nächsten Folgen noch ein spannender Konflikt werden. Generell fand ich auch die Erkenntnis von Trace und Rafa am Ende schön das nicht alle Jedi Böse sind und das es auch gute Jedi gibt wie zum Beispiel Ahsoka.

    Letztendlich muss ich sagen das diese Folge diesen Handlungsbogen wirklich gut zuende bringt und auch sehr gut den Mandalore Handlungsbogen vorbereitet. Daher würde ich der Folge 4 von 5 Holocrons geben!

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