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Triple Zero
Fast ein halbes Jahr ist es her, dass wir hier in Deutschland Doktor Aphra IV: Liebe in Zeiten des Chaos bekommen haben. Am 25.02. haben wir dann endlich den Nachfolger: Doktor Aphra V: Schlimmste unter Gleichen lesen dürfen! Und ich kann euch so viel verraten: Simon Spurrier, der Autor, hat wieder großartige Arbeit geleistet.
Aufgrund der Veröffentlichungsreihenfolge befinden wir uns wieder im Jahr 1 NSY und nicht, wie bei der Star Wars-Hauptreihe bereits weiter. Teil V spielt nämlich direkt nach Teil IV und hat keinen zeitlichen Abstand zu überbrücken. Entsprechend müssen wir uns auch kurz einmal an den vierten Teil zurück erinnern, weil wir die Handlung sonst nicht verstehen. Das könnt ihr aber auch in Kevins Rezension des vierten Teils machen.
Zusätzlich zur Hauptgeschichte ist hier übrigens noch das Aphra Annual #2 enthalten, welches die Monsterjäger Winlokk und Noss und deren Beziehung zu Aphra vorstellt, da diese für die Hauptgeschichte wichtig ist.
Aphra und Triple Zero sind nach ihrer Begegnung mit Doktor Evazan in eine etwas missliche Lage geraten: Ihnen wurden Bomben implantiert. Diese detonieren, sobald sie sich 20 Meter voneinander entfernen, spätestens aber nach zehn Stunden. Diese zehn Stunden umfasst der Comic. Ein weiteres Problem der beiden: stirbt einer, detoniert die Bombe des anderen. Und das dritte Problem: sie vertrauen sich gegenseitig nicht genug, um die Bombe des jeweils anderen zu entschärfen.
Unterschwellig trauern beide auch um den Verlust eines geliebten Partners. Aphra weiß nicht, ob Inspektor Tolvan noch am leben ist und Trip vermisst Beetee, welcher im letzten Band zerstört wurde.
Der Comic hat mehrere Facetten, die ich kurz mit euch besprechen möchte und von denen einige offensichtlicher sind als andere.
Zum einen haben wir da die oberflächlichste Ebene. Diese ist die, auf der die ganze Action passiert: Triple Zero, der unglaublich diabolisch Mensch und Maschine foltert, auf der Mehrfach gesagt wird, wie gerne Trip doch kotzen würde, wenn er dazu in der Lage wäre und Aphra beinahe wirklich dazu kommt. Allein wegen dieser Ebene lohnt es sich schon den Comic zu lesen! Es ist einfach unglaublich unterhaltsam, wie Trip regelmäßig den Verstand zu verlieren scheint und dann nur von Aphra und seinem Selbsterhaltungstrieb zurückgehalten werden kann.
Die zweite Ebene ist die, in der die Charaktere über ihre Moral sprechen. Warum handeln sie, wie sie handeln? Was unterscheidet sie voneinander, warum sind sie doch gleicher als beide denken? Wie können sie sich verbessern? Ich denke, dass insbesondere Aphra hier eine wichtige Lektion lernt, nämlich, dass sie sich eben kaum von Triple Zero unterscheidet und dass das vielleicht nicht ganz in ihrem Sinne sein könnte. So kommt es letztlich auch zum Ende des Bandes. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie vor einem Band noch so gehandelt hätte, wie sie es getan hat (Sorry für das kryptische Schreiben, aber wir wollen ja spoilerfrei bleiben). Auch Triple Zero hat aber einiges gelernt, denke ich, insbesondere dadurch, dass er doch noch an eine Datenkarte gekommen ist, die er schon so ewig lange gesucht hat. Aber auch durch den Verlust Beetees und der Erfahrung mit Aphra ist er gewachsen und ich glaube, dass er sich in den folgenden Bänden und, sofern er nicht zerstört wird, auch in der Nahfolgereihe nach Episode V etwas anders verhalten wird. Immer noch skrupellos, ja, aber anders.
Die letzte Ebene ist die, über die ich oben schon einmal gesprochen habe: Die innersten Gefühle der Charaktere Aphra und Triple Zero durch den Verlust von Tolvan und Beetee. Insbesondere Trip wird durch diese Ebene stark beeinflusst, da er sich selber nicht eingestehen will, dass er seinen Partner vermisst.
Auch die Zeichnungen von Broccardo, Wijngaard und Laiso tragen zur allgemeinen positiven Stimmung über den Comicband bei und wenn ich etwas verändern würde, wäre es die Länge des Comics, denn verdammt, er war so gut, dass ich gerne noch weitergelesen hätte. Besonders nach diesem Band kann ich sagen, dass Aphra sich zu einer meiner Lieblingsfiguren im Kanon entwickelt hat.
Daher gebe ich verdiente fünf von fünf Holocrons!
Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!