Rezension: Star Wars Comic-Kollektion, Band 78: X-Flügler Renegaten-Staffel: Intrigen auf Cilpar

Ich richte einen Blaster auf Sie und stelle die Fragen. Und wenn mir die Antworten nicht gefallen, werde ich schießen.

Winter

Die Star Wars Comic-Kollektion von Panini nähert sich mit großen Schritten der 80. Ausgabe. Heute haben wir die Nummer 78 für euch, in der eine weitere neue Reihe begonnen wird, auf die ich mich persönlich besonders freue, da mir diese, wie auch schon die Jedi-Chroniken, noch in meinem Regal fehlt. Die Rede ist von X-Flügler – Renegaten-Staffel, einem Titel, der sich im Deutschen zugegebenermaßen komplett bescheuert anhört. X-Wing – Rogue Squadron finde ich da viel besser. Da die ähnlich benannte Romanreihe X-Wing noch vor mir liegt, kann ich leider nicht allzu viel zu den gemeinsamen Charakteren sagen, doch spielt Angriff auf Coruscant im Jahr 6 NSY, während die Comics im Jahr 4 beginnen. Entsprechend werde ich da wahrscheinlich auch nicht allzu viel zu berichten haben.

Zunächst möchte ich in diesem 78. Band R2-D2s Speicherkarte aufgreifen, die mir dieses Mal so gar nicht zusagen will. Hier wird gesagt, dass das Rogue Squadron aufgrund des Rufzeichens Rogue One aus dem gleichnamigen Film benannt wurde. Auch, wenn das im Kanon stimmen mag, ist diese Information für diesen Legends-Comic einfach fehl am Platz.

Danach folgen gleich die ersten zwei Geschichten der Reihe: Intrigen auf Cilpar, der titelgebende Comic, welcher von Michael A. Stackpole als Story geschrieben und von Mike Baron in ein Comicscript übersetzt wurde. Interessant: Stackpole hat auch bei den Romanen tatkräftig mitgeschrieben und mehrere Werke der Reihe beigesteuert. Diese entstanden übrigens vor den Comics, wenn man dem einleitenden Text des Comic-Bandes glauben soll. Tatsächlich wurde Band 1 der Comics im Juli 1995 bei Dark Horse Comics veröffentlicht, Band 1 der Bücher jedoch im Januar 1996 bei Bantam Spectra. Also sind die beiden Geschichten in etwa zeitgleich entstanden, würde ich behaupten.

Und außerdem ist Projekt Phantomschiff direkt als zweite Geschichte mit angehängt, die von Darko Macan geschrieben wurde und dem Band vervollständigt.

Intrigen auf Cilpar soll zunächst die Charaktere einführen, welche von Wedge Antilles in die Schlacht geführt werden. Dazu kommen dann noch Wes Janson und Tycho Celchu als gefühlt wichtigste Mitglieder des Teams. Außerdem lernen wir den Sullustaner Dllr Nep kennen und Plourr. Elscol Loro wird zunächst als Feindin der Rebellion und des Imperiums eingeführt, doch entwickelt sie sich zu einer Freundin und tritt der Staffel am Ende bei. Zusätzlich wird Lady Winter in die Geschichte eingeführt, die ich hier so nenne, weil ich keine Ahnung habe, wie ihr Nachname zu diesem Zeitpunkt der galaktischen Geschichte lautet.

Star Wars, Band 12: X-Wing 2: Projekt Phantom-Schiff
Star Wars, Band 12: X-Wing 2: Projekt Phantom-Schiff

Die Staffel soll einen Konvoi auf Cilpar eskortieren, stattdessen treffen sie jedoch auf Imperiale und sind sich fast sicher, dass es innerhalb der Informationskette einen Maulwurf geben muss. Bei dem Manöver wird Wes Jansons X-Wing stark beschädigt und muss notgelandet werden. Tycho Celchu übernimmt die Suche und findet Janson mit gebrochenen Rippen und Beinen.

Die bekannte Story-Herangehensweise wäre jetzt, dass sie zufällig über ihre Kontaktperson stolpern und die Story so weiter geht. Das ist jedoch nicht der Fall, denn stattdessen findet Winter sie und knallt die beiden beinahe ab. Antilles und Co müssen sich unterdessen mit der einheimischen Miliz herumschlagen, die sowohl die Rebellen (und die aus ihnen hervorgegangene Neue Republik) als auch das Imperium abgrundtief hasst. Eine sehr interessante Konstellation.

Die Zeichnungen von Allen Nunis sind ein alter Standard, würde ich sagen, und nicht besonders komplex. Man kann allerdings gut alle Hintergründe von Vordergründen unterscheiden, was ja leider nicht immer der Fall ist. Bei Personen hatte ich allerdings teilweise Probleme, was allerdings oft recht zügig durch die Story geklärt wurde.

Das Phantomschiff zeigt uns sofort, dass auch Hobbie Teil der Rogue Squadron ist, obwohl er im letzten Teil, soweit ich das mitbekommen habe, nicht erwähnt wurde. Die Handlung schließt direkt an Intrigen auf Cilpar an und endlich treffen wir auch den Konvoi, der von der Staffel beschützt werden soll. Dieser ist auf dem Weg zum Planeten Mrlsst (damals scheint man nicht wirklich kreativ bei Planetennamen gewesen zu sein) und wird auch prompt von Imperialen angegriffen. Diese haben einen Interdictor-Klasse Sternenzerstörer dabei, dessen genauer Name hier nicht fällt, aber das sind die mit den Gravitationsprojektoren. Auf dem Planeten befindet sich eine Universität, die der Neuen Republik einen Jäger verkaufen will, der selbstständig ein Tarnfeld erzeugen kann. Das war bisher unmöglich, da dies einen zu hohen Energieverlust für ein solch kleines Schiff bedeutet hätte.

Auf dem Planeten erfahren wir auch mehr über Wedges Vergangenheit, die mit dem Schmuggler Booster Terrik verbunden ist. Das wird hauptsächlich dadurch hervorgerufen, dass Wedge auf Mirax Terrik trifft. Die Terriks spielen in der galaktischen Geschichte der neuen Republik eine große Nebenrolle, daher freue ich mich, dass wir sie hier sehen dürfen.

Tycho Celchu unterdessen mischt die Hohlköpfe der Anti-Endor-Gesellschaft auf, die behaupten, dass die Schlacht von Endor so nie stattgefunden hat.

Der Band ist einfach super. Die Handlung ist Action-geladen und man merkt einfach, dass sich etwas Großes anbahnt. Die beiden Abenteuer mit der Staffel haben alles, was ein Science-Fiction-Comic braucht, und selbst die Bösen sind gut geschrieben.

Besonders freut mich aber die Personenkonstellation. Als Legends-Leser und Freund der „Hauptreihe“ innerhalb der Star Wars-Romane liebe ich es, dass wir hier auf so unglaublich wichtige Charaktere wie Wedge Antilles, Tycho Celchu, Lady Winter, Mirax und Booster Terrik, Wes Janson und Hobbie treffen, die alle noch so viele Geschichten erzählen werden. Ich fühle mich hier einfach zu Hause. Genau das sind die Star Wars-Geschichten, die ich lesen möchte, und daher gebe ich unglaublich gerne fünf von fünf Holocrons.

Bewertung: 5 von 5 Holocrons
Bewertung: 5 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für das Rezensionsexemplar.

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