Im Januar veröffentlichte Panini in seiner Comic-Heftreihe mit Ausgabe #42 den finalen fünften Teil von Darth Vader: Brennende Meere und zugleich den Auftakt von Thrawn, der Adaption des Romans von Timothy Zahn.
Darth Vader #17: Burning Seas, Part 5 erschien bei Marvel in den Vereinigten Staaten bereits am 13. Juni letzten Jahres und die Handlung stammt von Autor Charles Soule. Für die Illustration der Geschichte zeichnen Daniele Orlandini (Zeichner, Tuschezeichner), Giuseppe Camuncoli (Zeichner) und David Curiel (Kolorist) verantwortlich.
Thrawn #1 ist am 14. Februar 2018 erschienen und wurde von Jody Houser vom Buch zum Comic adaptiert. Für die Wandlung von Worten zu Bildern waren dann Luke Ross (Zeichner) und Nolan Woodard (Kolorist) verantwortlich.
Das Cover des Hefts ziert das von Burning Seas, Part 5, welches von Elia Bonetti und Giuseppe Camuncoli stammt. Die Comicshop-Ausgabe hingegen deckt das Cover von Thrawn #1, das von Paul Renaud entworfen wurde.
Auf Mon Cala drängen Darth Vaders Inquisitoren König Lee-Chars Verbündete, den Jedi Ferren Barr und seinen Schüler, immer weiter in die Enge. Doch in aussichtsloser Lage deckt Barr ein dunkles Geheimnis auf – eine kleine Hoffnung, doch noch zu überleben? UND: Der Start der brandneuen Storyline Thrawn – nach dem Bestsellerroman von Timothy Zahn.
Wir haben hier auch noch sieben Vorschauseiten zu Brennende Meere, welche uns freundlicherweise von Panini zur Verfügung gestellt wurden:
Im finalen Teil von Brennende Meere kommt alles so, wie es sich die letzten vier Teile zuvor bereits angekündigt hat. Das Militär der Mon Cala kann der schieren Übermacht des Imperiums nicht mehr standhalten. Für den König der Mon Calamari ist die Lage ernst und an einer Kapitulation führt kein Weg mehr vorbei. Doch obwohl er den Befehl gibt, sämtliche Kampfhandlungen einzustellen, setzen sich Raddus und Ackbar weiter zur Wehr und schaffen es, den imperialen Sperrgürtel um den Planeten zu durchbrechen und in die Weiten des Weltraums zu fliehen.
Das Ganze wird dramaturgisch von einem Lichtschwertduell zwischen dem Jedi Ferren Barr und dem dunklen Lord der Sith, Darth Vader, begleitet. Auch dieser Kampf hat natürlichen einen bekannten Ausgang, doch erfahren wir dabei, dass es Barr vorhergesehen hat, dass die Mon Calamari die Galaxis retten werden – nur eben nicht unmittelbar. So stirbt der Jedi schlussendlich durch die Hand von Darth Vader und König Lee-Char wird gefangen von imperialen Sturmtruppen abgeführt. Die Säuberung der Galaxis durch Darth Vader schreitet weiter voran. Und doch wissen wir bereits, dass sich die Vorhersage von Barr bewahrheiten wird; Raddus wird gegen den Beschluss der Rebellen mit seinen Schiffen nach Scarif fliegen und so unmittelbar dafür Sorgen, dass die Rebellion die Pläne des ersten Todessterns in die Finger bekommt, und einige Jahre später wird es Ackbar sein, der den Angriff auf den zweiten Todesstern und die Flotte der Rebellen über dem Waldmond Endor in den Kampf gegen das Imperium und seine Sternenzerstörer führt.
Der finalen Teil dieser Geschichte hat mir richtig Spaß gemacht, was zum einen an den super inszenierten Bildern liegt, aber auch an dem actionreichen Hin und Her zwischen dem persönlichen Kampf am Boden – Sith/Vader gegen Jedi/Barr – und dem Kampf von Orbit/Imperium gegen Planet/Mon Calamari. Das Ende ist vorhersehbar, dennoch fand ich es gut und spannend umgesetzt. Wir lesen schließlich einen Darth Vader-Comic, da erwartet hoffentlich niemand, dass die Mon Calamari siegen und das Imperium erfolgreich von Mon Cala vertreiben.
Thrawn habe ich bereits in der Roman-Ausgabe rezensiert. Aus diesem Grund werde ich hier nur die Adaption zum Comic bewerten. Zu Thrawn #1 als US-Einzelheft von Marvel haben wir bereits eine Rezension von Janina. Ich mag es, wenn ein und die selbe Geschichten in verschieden Medien erscheint, da auch das Publikum, wir Leser, unterschiedliche Vorlieben haben, was die Wahl der Medien anbelangt. Dem einen liegen mehr Romane, der andere blättert lieber durch Comics. Daher bin ich ein großer Fan davon, wenn Romane als Vorlage für Comics oder Hörspiele genutzt werden. Dass Thrawn gewählt wurde, liegt sicher zum einen an der Popularität des Charakters an sich, aber auch an dem Vorteil, dass kaum aus Filmen oder Serien bekannte Charaktere auftauchen und so den Zeichnern auch ein bisschen Freiheit gegeben ist, was das Charakterdesign anbelangt.
Der erste Teil der Comic-Adaption gefällt mir schon mal sehr gut! Den Mehrwert in dieser Version der Geschichte wurde mir vor allem in der Szene, in der Thrawn auf Coruscant auf den Imperator trifft, bewusst. So werden hier Panels in die Geschichte eingeschoben, die so nicht in der Buchvorlage vorkommen, aber hier des Geschehen deutlich unterstützen. So „poppen“ Bilder von Anakin Skywalker auf, als sich das Gespräch in dessen Richtung entwickelt. Anakin ist dabei als Panel eingeschoben und das im Design von The Clone Wars – wohl, da Thrawn in eben zu dieser Zeit zuletzt gesehen hat. Kurz darauf „poppt“ er als Bild in die Gedanken des Imperators auf: auf Mustafar, brennend, ohne Beine und nur mit einem Arm – so, wie der Imperator eben Anakin Skywalker zum letzten Mal gesehen hat, bevor er wahrhaftig zu Darth Vader wurde, wie wir ihn kennen.
Der Zeichenstil an sich unterscheidet sich deutlich von dem, den wir in Brennende Meere geboten bekommen. Luke Ross versucht hier deutlich realistischer zu sein, weniger abstrakt, was meiner Meinung nach für die Adaption eines Romans durchaus legitim ist. Im direkten Vergleich ziehe ich tatsächlich den Zeichenstil von Thrawn deutlich dem von Brennende Meere vor. Hätte ich diese beiden unterschiedlichen Stile allerdings nicht zusammen in einem Heft, wäre ich mit beiden absolut zufrieden.
Star Wars #42 bekommt von mit ganz klar alle fünf Holocrons. Der abschließende Teil von Brennende Meere und der Auftakt zu Thrawn haben mir, was die Handlung betrifft, aber auch was deren Umsetzung zum Comic angeht, sehr gut gefallen.
Weiter geht es in Star Wars #43: Darth Vader: Gefährliches Terrain / Thrawn, Teil 2. In der Geschichte von Autor Charles Soule erleben wir Vader im direkten Wettbewerb mit Tarkin!
Wir danken Panini für das Rezensionsexemplar!