Rezension: The Clone Wars 5×13: „Kreuzer ohne Wiederkehr“

Mit der heutigen Rezension zu Kreuzer ohne Wiederkehr endet nicht nur der Arc rund um das D-Squad, sondern auch mein Anteil an unserer The Clone Wars-Rezensionsreihe. Die unter dem Originaltitel Point of no Return am 12. Januar 2013 in den USA erstmals gezeigte Folge wurde erneut von Brent Friedman geschrieben. Regie führte Bosco Ng und erstmals in Deutschland ausgestrahlt wurde diese Folge im Herbst 2013 (Jedipedia.net: 6.10.2013).

„Du musst anderen vertrauen, sonst ist Erfolg unmöglich.“

Offizielle Folgenbeschreibung: „Das Droidenteam entkommt den Separatisten aus Abafar und geht an Bord eines Jedi-Kreuzers im Orbit. Das Schiff ist unterwegs zur Raumstation Valor, wo eine Strategiekonferenz der Republik angehalten wird. Aber nicht alles ist, wie es sein soll. Können Gascons Droiden Saboteure der Separatisten stoppen und einen Angriff verhindern, der den Ausgang des Krieges beeinflussen könnte?

Star Wars: The Clone Wars Episodenguide
Was dieser Sprengsatz wohl zu bedeuten hat…?

Zum Inhalt: Mit der 100. Folge – in der chronologischen Betrachtung – liefert die Serie leider ein Konvolut an unlogischen und dummen Entscheidungen ab, welches mit keiner anderen Folge vergleichbar ist! Das liegt aber weniger an dieser Folge selbst, sondern vor allem an den vorherigen Folgen und dem Fakt, dass die Erfahrungen aus diesen quasi keine Rolle in dieser Folge mehr spielen. Bereits zu Beginn der Folge freut sich der Colonel, dass sie nun den im Orbit liegenden Sternenkreuzer erreichen, und bereitet sich schon mal auf seine Beförderung vor. Ich habe mich dabei nur gefragt, ob er nicht mitbekommen hat, dass die Droiden in der letzten Folge Sprengstoff auf dieses Shuttle verladen haben. Da könnte man noch sagen, sie hatten vor, den Kreuzer zu sprengen, und Gascon und Co haben das verhindert (ähnlich wie Borkus es formuliert hat). Das ist aber auch nicht möglich, da die Droiden das nicht etwa heimlich oder schnell taten, sondern mit einer gewissen Routine und schon seit einiger Zeit. Das bedeutet, dass das Shuttle nicht nur einmal zum Kreuzer geflogen ist, sondern vorher bereits mehrmals. Ebenfalls stutzig hätte es Gascon machen müssen, dass keine Abfrage der Identität oder Kennung vom republikanischen Schiff erfolgt, bevor diese landen dürfen.

Doch selbst diese Dummheit wird nicht die einzige bleiben. Als die Droiden entdecken, dass das Schiff von Separatisten gesteuert wird, kommen sie immer noch nicht auf die Idee, dass das etwas mit dem Abbau von Sprengstoff auf dem Planeten unter ihnen zu tun haben könnte. Als sie dann noch den Sprengsatz finden, fragt Gascon erstmal auf die Ansage der Droiden, dass das nicht hierhin gehöre, wieso das so sei. Nun vielleicht weil der Sprengsatz blau und voll mit Symbolen der KUS ist? Aber was weiß ich schon.

„Zum Glück ist BZ gestorben, sonst könnte ich keine Rede halten.“ – Gascon (innerer Monolog)

Der nächste Beweis fehlender Auffassungsgabe erfolgt, als Gascon von „Bunny“ erklärt bekommt, dass dieses Schiff zur Raumstation Valor unterwegs ist, woraufhin er erschrocken fragt: „Das heißt, sie haben nicht vor, nur dieses Schiff zu sprengen?“ Wieso sollten die Droiden ein Schiff mit Sprengstoff vollladen und mit diesem dann in den Hyperraum springen, um es in die Luft zu jagen? Beziehungsweise noch allgemeiner: Wieso sollten die Separatisten ein gekapertes Schiff, welches man gut zur Infiltration nutzen kann, einfach so sinnlos in die Luft sprengen, wo doch keine Feinde mehr an Bord sind? Sollte Gascon nach dieser Folge befördert worden sein, hätte die Republik selbst ohne Order 66 verloren.

Zuletzt der unsinnige „heroische“ Tod von BZ (grün). Der kommt nämlich auf die Idee, die Buzz-Droiden aus der Luftschleuse zu katapultieren, und vergisst dabei tragischerweise, seine Beine zu magnetisieren, wie es alle anderen Astromechs und sogar WAC tun. Die Frage ist wieso? Nun weil Gascon seine Fähigkeit mal wieder einsetzen wollte, die er auf 100 Punkte gelevelt hat: Reden schwingen. Bei so viel „Plot-Device“ und Konstruktionsfähigkeiten sollte der Autor lieber in Betracht ziehen, Gerüstbauer zu werden.

Dass dann schlussendlich R2 den Tag rettet, ist zumindest eine etablierte Darstellung dieses Droiden. Nur der Fakt, dass ihm lediglich ein Bein fehlt, nachdem er neben dem Sprengsatz gestanden hat, ist etwas unglaubwürdig. Aber ich sage es mal so: Unglaubwürdigkeit ist der zweite wenn nicht sogar der erste Vorname dieser Folge und da ist dieser Ausschnitt nur ein kleines Ärgernis. Ich frage mich nur, wieso man nicht einem der anderen beiden Astromechs einen Heldentod vergönnt hat, wobei Gascons Reden dann wenigstens mal gerechtfertigt gewesen wären.

Die Valor-Station. Einziger Lichtblick der Folge

Anmerkungen: Ich möchte die Anmerkungen diesmal dazu nutzen eine Idee darzulegen, wie man diesen Arc in zwei Folgen hervorragend erzählen hätte können. Die erste Folge des Arcs wurde von mir ja bereits gelobt, da sie kompakt und zielstrebig abläuft und dabei noch unterhaltsam ist. Würden wir jetzt annehmen, dass das Shuttle der Droiden am Ende dieser ersten Folge bei der Flucht beschädigt worden wäre, so müssten sie beispielsweise früher aus dem Hyperraum austreten als gewollt und würden auf den verlassenen Kreuzer treffen, womit diese Folge beginnt. Dann wäre auch die anfängliche Planung Gascons über seine Beförderung glaubhafter, ebenso die Verwunderung, was dieses Schiff eigentlich transportiert, da man selbst in seinem Shuttle ja keinen Sprengstoff hatte. Das Problem: Man hätte auf eine Hommage und einen belanglosen Klon verzichten müssen und das wäre ja nun wirklich zu viel verlangt gewesen…

Animation: Beim Thema Animation hat mir sowohl die Raumstation Valor, die wohl einer Attraktion im Disneyland Kalifornien ähnelt, gefallen als auch die Explosion des Kreuzers an sich. Der Sturm an Wrackteilen, der dann auf die Station niederregnet, wurde sehr gut umgesetzt. Auch die Droiden, die man sieht, sind gut animiert, was aber bei Droiden eigentlich noch nie ein wirkliches Problem war.

Colonel Gascon ist froh, die Disc mit dem Arc nun nie wieder ansehen zu müssen.

Fazit: Diese Folge wartet mit so vielen Logiklöchern und Plot-Devices auf, dass es mir nur sehr schwerfiel, nicht den Bildschirm anzuschreien, wieso man die Bedrohung nicht viel früher erkennt. Das Problem liegt aber wie gesagt nicht in der Folge an sich, sondern an den Ausflügen der beiden vorherigen Folgen in Erzählungen, die man quasi nicht aufgrund der inhaltlichen Notwendigkeit eingebaut hat, sondern aufgrund des Wunsches, irgendwas in die Richtung zu machen, egal ob es nun der Geschichte dient oder nicht. Der Anfang und das Ende des Arcs sind eigentlich schöne Ideen, werden aber leider durch den Mittelteil überschattet und gerade diese letzte Folge hat zu sehr unter den Nachwehen zu leiden, weshalb ich den gesamten Arc nur als schlechtesten Arc der Serie bezeichnen kann.

Abschließende Bemerkungen: Wie ich bereits in der Einleitung erwähnt habe, handelt es sich hier um meine letzte Rezension im Rahmen unserer Rezensionsreihe zu den ersten fünf Staffeln von Star Wars: The Clone Wars die wir auf Jedi-Bibliothek noch nicht behandelt hatten. Es war schön, die Folgen einmal analytischer zu betrachten und sich in gewisser Weise auch mehr mit den Hintergründen zu beschäftigen, als man es vor knapp 10 Jahren vielleicht getan hat. Auch wenn ich mir zum Schluss einen schöneren Arc gewünscht hätte (wie z.B. den vorherigen Jüngling-Arc) hat mir jede Rezension Spaß gemacht und ich hoffe, auch ihr konntet einige neue Gedanken zu der Serie finden und seid nun (fast) bereit für die siebte Staffel, denn vorher geht es erstmal noch weiter mit Maximilians Rezensionen zu Darth Mauls Eroberung von Mandalore und dem Anschlag auf den Jedi-Tempel.

Vorherige Episode: Einer für alle (Staffel 5, Folge 12)
Nachfolgende Episode: Loyalitäten (Staffel 5, Folge 1)

Ein Kommentar

  1. Ich finde die Folge ganz okay.

    Zum einen finde ich die Idee den Kreuzer mit Sprengstoff zu beladen und die Republikanische Station zurammen extrem cool und das passt wie ich finde sehr gut zu den Separatisten. Auch die Kämpfe an Bord und die inszenierung von BZs Tod finde ich auch ziemlich cool. Auch die Kämpfe mit den Buzzdroiden und R2s opferung finde ich extrem cool. Auch die explosion des Kreuzers finde ich ziemlich cool und sie sieht auch ziemlich cool aus.

    Letztendlich muss ich sagen das diese Folge diesen soliden Handlungsbogen sehr solide zu Ende bringt. Sie hat wie die vorangegangenen Folgen auch viele coole neue ideen mit reingebracht. Daher würde ich dieser letzten Folge dieses Handlungsbogens 4 von 5 Holocrons geben!

Schreibe einen Kommentar