Am 04.12.2018 ist beim Panini-Verlag im Band 60 der Comic-Kollektion eine deutsche Erstveröffentlichung erschienen. Der bei Dark Horse Comics von Dezember 2000 bis Juni 2001 erschienene fünfteilige Comic Unterwelt: Die Yavin-Vassilika bildet die Hauptstory in diesem Band der Star Wars Comic-Kollektion und hat als Hauptfiguren unseren Lieblingsschmuggler Han Solo und seinen Co-Piloten und Freund Chewbacca. Unterwelt: Die Yavin-Vassilika stammt von Autor Mike Kennedy und Zeichner Carlos Meglia, die nur für diesen Comic im Star Wars-Universum zusammengearbeitet haben. Die Kurzgeschichte Beute erschien im März 2002 unter dem Titel Prey im Heft Star Wars Tales #11, von dem auch das Cover stammt, das Panini für diesen Band verwendet hat. Die Autorin und Zeichnerin dieses Comics ist die Mangaka Kia Asamiya. In diesem Comic ist Boba Fett die Hauptfigur und Han Solo eine sehr wichtige Nebenfigur.
Im Artikel „Die Geschichte“ werde die Hintergründe der beiden Comics etwas beleuchtet. Der Artikel ist gut geschrieben und passt in den Band. In „Die Personen“ werden die Inhalte beider Comics kurz angerissen und wann sie in etwa spielen. Am Ende des Bandes erhält der Leser noch eine Cover-Galerie, in der alle fünf amerikanischen Cover von Unterwelt: Die Yavin-Vassilika enthalten sind. Alle drei redaktionellen Beilagen ergänzen den Band sehr gut und wirken dieses Mal nicht fehl am Platz. Leider fehlen in der Cover-Galerie die fünf Foto-Cover und das Cover des Sammelbandes und dadurch ist diese wieder unvollständig.
DU WARST VIELLEICHT MAL EIN GUTER SCHMUGGLER, ABER JETZT BIST DU NUR NOCH BANTHA-FUTTER.
Panini-Verlagsinfo
Han Solo ist ein Schmuggler, Halunke und der Kapitän des Millennium Falken, eines der schnellsten Schiffe der Galaxis. Als ihm jedoch Jabba der Hutt den Auftrag erteilt, ein legendäres Artefakt zu finden, ist das selbst für den mit allen Wassern gewaschenen Solo ein gefährliches Unterfangen. Einige düstere Gestalten sind ebenfalls hinter dem Gegenstand her – und hinter dem Schmuggler selbst.
Kommen wir zuerst zum Hauptcomic. Unterwelt: Die Yavin-Vassilika spielt kurz nach den Ereignissen in der Han Solo-Trilogie von Ann C. Crispin. Die Geschichte ist sehr gut aufgebaut und das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure funktioniert trotz des Kultstatus der einzelnen Figuren. Der Autor macht viele Anspielungen auf die Han Solo-Trilogie und übernimmt sogar ein paar Charaktere daraus in seinem Comic.
Die Geschichte von Autor Mike Kennedy passt sich wunderbar in das Erweiterte Universum ein. Wir haben durch die vielen Figuren Anspielungen auf die Klassische Trilogie, aber auch Verbindungen zur Han Solo-Trilogie. Die Erzählung ist stimmig aufgebaut und hat auch die ein oder andere überraschende Wendung. Wenn ich ab diesem Punkt meine Bewertung abgegeben hätte, dann hätte der Comic fünf Holocrons erhalten.
Doch nun muss ich auch etwas zu den Zeichnungen sagen. Das ging für mich teilweise gar nicht. Der Zeichner lässt die Figuren in einem großen Panel weiter wandern – sie kommen somit auf einem Bild mehrfach vor. Um eine Bewegung zu erzielen, gefällt mir dieses Stilmittel gar nicht. Außerdem sind die Figuren und die Umgebung sehr kantig gezeichnet. Manch einem Comic-Leser mag dieser Stil gefallen, mir aber nicht. Die Farben wiederum sind gut gewählt und lenken etwas von dem kantigem Stil ab.
Der Comic Beute handelt von Han Solo, der vom Imperium desertiert, und ist natürlich, nachdem dieses Jahr Solo: A Star Wars Story erschienen ist, noch mehr eine Legende, als er es schon in der Star Wars Tales Reihe war. Trotzdem liest sich dieser Comic sehr flüssig und die Aktion mit Darth Vader und Boba Fett macht auch eine sehenswerte Geschichte daraus. Der Comic ist etwas im japanischen Mangastil gehalten, aber nicht so extrem wie diese. Beim Lesen hat mich etwas irritiert, dass manchmal die Figuren, die etwas weiter weg sind, keine Gesichter haben. Ansonsten ist es eine solide Star Wars-Geschichte, die mich kurzweilig unterhalten hat.
Die Gesamtbewertung dieses Comics war nicht einfach. Ich wollte dem Band anfangs vier Holocrons geben, weil mir beide Geschichten sehr gut gefallen haben. Doch wenn ich ehrlich zu mir bin, hatte ich mit den Zeichenstilen meine Probleme und so etwas sollte man ja auch mit berücksichtigen. Somit erhält dieser Band von mir drei von fünf Holocrons, aber trotzdem eine Kaufempfehlung an alle, die mit den alten Zeichenstilen keine Probleme haben.
Wir danken Panini herzlich für das Rezensionsexemplar.