Gestern ist bei HarperFestival das neue Sachbuch Droidography von Marc Sumerak erschienen, das mit Illustrationen, Kurzprofilen und interaktiven Ausklappseiten viele wichtige, aber auch einige obskure Droiden des neuen Kanons vorstellt. Dabei wird auch Vieles aus der LEGO-Serie Die Abenteuer der Freemaker kanonisiert. Nachdem unser Freund Eddie einen Buchtrailer aufgetan hat, den ihr auf seiner Facebook-Seite schauen könnt, gibt es nun von StarWars.com ein neues Interview mit Joel Hustak, einem der Illustratoren des Buchs, sowie neue Vorschauseiten und Konzeptskizzen. Wir haben das für euch ins Deutsche übertragen.
Joel Hustak zur Übertragung von Roger aus dem LEGO-Stil der Abenteuer der Freemaker in einen realistischeren Zeichenstil.
Roger war ziemlich simpel, da ich einfach die Kampfdroiden aus den Prequels als Vorlage verwenden konnte. Ich versuchte einfach, genau die Kampfdroiden-Version zu finden, die ihm entsprach, und musste dann überlegen, wie die Farbgebung auszusehen hat. Es gibt kleinere Details, die abweichen, beispielsweise seine Arme und sein Torso, und er hat kleine Insignien auf seiner Brust.
Und das sagt Joel Hustak über die Anpassung von M-OC, der ebenfalls aus der Freemaker-Serie stammt:
Die Übertragung von M-OC, einer weiteren Freemaker-Figur, war viel schwieriger. Er tauchte bisher nur in der Serie auf, sodass es für ihn kein anderes Referenzmaterial gab. Bei meiner Recherche war das Nächstbeste, was ich fand, ein Protokolldroide, aber da gab es immer noch große Unterschiede. In der Serie hat M-OC einen typischen, zylinderförmigen LEGO-Lopf, auf dem sich eine fast T-förmige horizontale Linie befindet, und das zu übertragen war fast schon wie etwas Neues zu erfinden. Ich wollte die LEGO-Optik imitieren, aber dabei auch ein wenig improvisieren, was eine echte Herausforderung darstellte.
Hustak über die Gestaltung von Ausklappseiten, die jeweils den „nackten“ C-3PO aus Episode I und die späteren Modelle zeigen.
Für all die Illustrationen sammelte ich so viel Referenzmaterial wie ich konnte und versuchte dann eine Hybridversion zu erschaffen, die zwar der Vorlage entsprach, dennoch aber meinen Stil erkennen ließ. Der härteste Teil war die „nackte“ Version, da dafür so viele komplexe Details erforderlich waren. Ich versuchte dabei ein Gleichgewicht aus Detailtreue und Frische zu erreichen, was heißen will, dass ich ihn einfach auf meine Weise zu zeichnen versuchte. Für die Illustration von C-3POs goldener Gestalt wollte ich die Lichtformen und Spiegelungen an die in den Referenzfotos aus den Filmen angleichen. Die Zeichnung basiert nicht auf einem speziellen Bild, aber definitiv auf ein paar.
Hustak über die technischen Herausforderungen bei der Gestaltung einer von Leser herausziehbaren Sequenz, die einen Mausdroiden durch einen Todessternkorridor und zwischen den Beine mehrerer Sturmtruppler hindurch huschen lässt:
Anfangs habe ich mich bei der Größe des Mausdroiden verkalkuliert. Basierend auf dem Videomaterial der klassischen Star Wars-Filme dachte ich erst, er wäre viel größer. Als ich im Internet weitere Spezifikationen nachschlug, fand ich heraus, dass er ein ganzes Stück kleiner war. Das war einfach eine interessante Überraschung und es war eine Herausforderung, genau den richtigen Maßstab zu finden. Mir gefällt es, meine Illustrationen überlappen zu lassen, also hat es Spaß gemacht, die Sturmtruppenbeine und die ganzen Hintergrundelemente zu zeichnen. Ich hatte schon für frühere Projekte Todesstern-Hintergründe geschaffen, also war mir die Farbpalette vertraut, ebenso wie die Spiegelungen auf dem Hintergrund und diese vertikalen und horizontalen weißen Linien. Das hat viel Spaß gemacht.
Über das Zeichnen des ASP-7-Arbeitsdroiden, der in der Special Edition Premiere feierte und seither nur selten auftauchte.
Das war eine harte Nuss. In dem Special-Edition-Clip konnte ich kaum Details erkennen. Die Figur ist nur in der Ferne sichtbar, also war es schwierig, seine Proportionen und Texturen zu bestimmen und wie sehr seine Oberfläche spiegelte. Manche der Details, wie die Verbindung seines Arms mit seinem Torso, kamen daher beim Zeichnen zustande und ich musste mir das wirklich selber ausdenken. Außer dem Filmclip schaute ich mir auch die Kenner-Actionfigur an, aber sie hatte nicht wirklich dieselben Proportionen. Bisweilen borgte ich mir also Elemente der Actionfigur, die im Film nicht zu sehen waren, aber wenn die beiden sich nicht miteinander deckten, dann versuchte ich, mir eine Verschmelzung aus beiden auszudenken. Ich wollte nicht zu viel improvisieren, aber bisweilen war es notwendig.
Und das berichtet Hustak über die Umsetzung von Professor Huyang aus der Animationsserie Star Wars: The Clone Wars:
Ich wollte an Huyang nichts ändern, weil er schon so ein cooles Deisgn hat. Ich vermied es, mir Freiheiten herauszunehmen und das Formdesign in einen anderen Stil zu übertragen, denn gerade das ist bei The Clone Wars so unverkennbar: die Proportionen der Figuren und wie die Künstler spezifische Kurven und derlei Dinge handhaben. Das unterscheidet sich sehr von den Filmen. Also konzentrierte ich mich einfach auf meinen allgemeinen Malstil und meine Texturarbeit, um dadurch etwas mehr Realismus zu erzielen. Ich denke, mein Texturstil ähnelt ohnehin schon etwas The Clone Wars, also hat mir das ganz gut gepasst.
Weitere Details und die Bestelllinks gibt es in der nachfolgenden Infobox. Eine deutsche Ausgabe ist aktuell nicht in Sicht.
Kinderbücher & Sonstiges • Dienstag, 6. November 2018
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