Rezension: Star Wars, Band 5: Yodas geheimer Krieg

Am 26. März ist bei Panini der 100. Sonderband erschienen. Dieser enthält die Storys Yodas geheimer Krieg aus den US-Heften Star Wars #26-30 und das Star Wars Annual #2. Der erste Teil stammt von Autor Jason Aaron, den Zeichnern Salvador Larroca und Edgar Delgado und wurde von Justin Aardvark übersetzt. Das Annual wurde von Kelly Thompson geschrieben, die Zeichnungen kommen von Emilio Laiso & Rachelle Rosenberg und die Übersetzung wurde von Michael Nagula angefertigt. Der Sonderband umfasst 136 Seiten und ist für 17 € Amazon.de¹ als Standard-Softcover bestellbar, während das limitierte Hardcover nur im Comicfachhandel und im Panini-Shop erhältlich.

Folgende Zusammenfassung liefert Panini:

YODAS ABENTEUER AUF EINER BIZARREN WELT
Der alte Jedi-Meister folgt dem Ruf der Macht auf einen Planeten, der von Kindern mit mysteriösen Kräften bewohnt wird. Und diese Kinder führen Krieg! Einen Krieg, der alles andere überschattet. Yoda wird schnell überwältigt und gefangen genommen, und dann muss der Meister erneut zum Schüler werden, um sich aus seiner misslichen Lage zu befreien und diese Welt vor dem Untergang zu bewahren.

Neben der Hauptstory „Yodas geheimer Krieg“ (US-Star Wars #26-30) enthält dieser Band noch ein Abenteuer mit Prinzessin Leia (US-Star Wars Annual #2), die versucht, die Bewohner eines fremden Planeten für den Kampf gegen das Imperium zu gewinnen.

Star Wars #26 (28.12.2016)
Star Wars #26 (28.12.2016)

In der Hauptstory des Comics, Yodas geheimer Krieg, geht es um einen weiteren Tagebucheintrag von Obi-Wan, dieses Mal jedoch nicht als One-Shot sondern über ganze fünf Ausgaben. Dieser Eintrag berichtet wiederum von einem von Yodas Abenteuern kurz vor Episode I, wodurch die Story in drei verschiedenen Zeitlinien spielt. Der Hauptteil der Geschichte handelt von einem Besuch Yodas auf einem Planeten, auf dem zwei verfeindete Gruppen von Kinder-Kriegern seit Genrationen im Krieg leben.

Das ist euch jetzt schon zu obskur? Dann muss ich euch leider enttäuschen, denn so merkwürdig wie das klingt ist der Comic letztendlich auch. Aber fangen wir mal von vorne an. Der kurze Teil, bevor Yoda auf dem Planeten landet ist noch ganz okay, Yoda muss ein machtsensitives Kind aus den Fängen einer Verbrechergruppe befreien. Hier bekommt ihr coole Yoda-Action aber auch nicht viel mehr.

Sobald der Jedi-Großmeister dann aber auf dem besagten Planeten landet, geht die Qualität komplett den Bach runter. Wir haben hier meiner Meinung nach eine komplett belanglose und langweilige Story, die so auch überhaupt keine Relevanz zu haben scheint. Dazu kommt dann noch, dass das mittlerweile die dritte Geschichte ist, die auf einem Hinterweltplaneten mit zwei verfeindeten Parteien und einem Konflikt, der schon seit längerer Zeit herrscht, stattfindet. Das war schon in Obi-Wan & Anakin nicht besonders interessant, aber nachdem das dann in Captain Phasma ein weiteres Mal behandelt wurde, reicht das an dieser Stelle langsam mal (auch wenn Phasma in den USA nach Yoda erschienen ist, sehe ich das hier eher im Gesamtbild).

Auch die Gegenwarts-Story wirkt überflüssig beziehungsweise bei dieser ist es sogar noch schlimmer. Man merkt hier eindeutig, dass sich unnötigerweise an das Korsett einer Veröffentlichung im Rahmen der Star Wars-Reihe gehalten wurde, was eben leider eine Handlung in der Gegenwart um Luke erfordert hat.

Das hier ist einer der wenigen aktuelleren Comics, bei denen die Zeichnungen von Salvador Larroca das Beste am Comic sind und das mag wirklich was heißen. Trotzdem sind auch diese hier nicht besonders gut und konnten mich nicht wirklich überzeugen. Ein Großteil der Zeichnungen liegt qualitativ im Mittelfeld, aber wenn Larroca dann wieder anfängt, Gesichter aus den Filmen oder von irgendwelchen Vorlagen abzupausen, gerät man ganz schnell ins Uncanny Valley und die Qualität der Zeichnungen fällt in den Keller. Der Herr kann ja eigentlich zeichnen (was man zum Beispiel in der ersten Darth Vader-Reihe sehen kann), aber wenn er mit seinen getraceten Gesichtern anfängt, kommt da einfach nichts Gutes dabei raus.

Insgesamt hat mich Yodas geheimer Krieg kein bisschen unterhalten und war (wie Julian auch schon in seiner Rezension zu Eine Allianz auf Zeit schon so passend ausgedrückt hat) reinste Zeitverschwendung.

Ein kleiner Lichtblick ist dann vielleicht noch das enthaltene Star Wars Annual 2. Kurz zusammengefasst haben wir hier eine verletzte Leia auf einem Planeten, der vom Konflikt zwischen Rebellion und Imperium verwüstet wurde und einer ehemaligen Ingenieurin, die versucht, Leia am Leben zu erhalten, andererseits aber auch Abneigungen für beide Seiten entwickelt hat. Dadurch fällt es ihr schwer Leia zu helfen, ihre Moral zwingt sie jedoch dazu, sie am Leben zu erhalten.

Die Story ist hier ganz okay, letztlich aber doch vorhersehbar und nicht besonders bahnbrechend. Es ist zwar Mal ganz interessant jemanden zu sehen, der sich für keine Seite so richtig entscheiden will, da das am Ende dann aber doch passiert, wirkt das hier doch wieder etwas langweilig und unnötig. Die Story ist nicht schlecht inszeniert, aber eben insgesamt trotzdem nicht besonders toll.

Die Zeichnungen sind hier ebenfalls in Ordnung, aber wie die Story auch nicht allzu gut. Gerade Chewie sieht zum Beispiel merkwürdig aus und an anderen Stellen war ich nicht ganz überzeugt von den Zeichnungen.

Im Ganzen ist der Comic durchschnittlich, er stört mich nicht besonders und man kann ihn ruhig mal lesen. Man verpasst aber auch nichts, wenn man diesen überspringt.

Auch das mittelmäßige Annual kann dem Band leider nicht mehr zu den zwei Holocrons verhelfen und deshalb vergebe ich hier nun erstmals die niedrigste Wertung von 1 von 5 Holocrons. Ich kann diesen Comic wirklich niemandem empfehlen und selbst Komplettisten sollten sich zweimal überlegen, ob sie so einen Comic wirklich benötigen. Für mich war das jedenfalls wieder eines dieser Werke, bei denen ich bereut habe, Komplettist zu sein. Für das Geld gibt es so viele andere schöne Comics, die man sich lieber kaufen sollte.

Der Rezensent vergibt 1 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 1 von 5 Holocrons!

Außerdem haben wir in unserem Beitrag vom Februar noch ein paar Vorschauseiten zu diesem Sonderband.

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Gewinnspiel [BEENDET]

Mit freundlicher Unterstützung von Panini verlosen wir 2x Yodas geheimer Krieg in der Softcover-Ausgabe!

Um am Gewinnspiel teilnehmen zu können, müsst ihr nur die Antwort auf folgende Frage wissen und das Formular ausfüllen:

Wann ist der bereits von Bendix rezensierte Sonderband erschienen, der ebenfalls Zeichnungen von Emilio Laiso enthält?

Die Verlosung ist beendet!

Teilnahmebedingungen
  • Die Preise werden unter allen Einsendungen verlost.
  • Nur eine Einsendung pro Person/Familie/Haushalt!
  • Einsendeschluss ist Dienstag, der 01. Mai, um 23:59
  • Die Preise werden nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet!
  • Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand der Preise wieder gelöscht.
  • Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung der Gewinne ist ausgeschlossen.

In diesem Sinne: Möge die Macht mit euch sein!

Update 02.05.2018 09:40 Die Gewinner

Die korrekte Antwort lautet 4. Dezember 2017! An diesem Tag ist nämlich der Sonderband Rogue One: A Star Wars Story mit den Zeichnungen von Emilio Laiso erschienen, den Bendix in seiner Rezension mit vier Holocrons bewertet hat.

Aus den zahlreichen Einsendungen wurden folgende Gewinner gezogen:

  • Marc W. aus Bremervörde
  • Felix M. aus Hamburg

Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit den Comics!
Und vielen Dank an Panini für die Bereitstellung der Preise!

10 Kommentare

  1. Naja, ob jetzt ein Komplettist überlegen sollte einen schlechten Comic zu kaufen, finde ich jetzt nicht richtig. Man hat sich ja bereits im Vorfeld dafür entschieden auch schlechte Storys und ggf. doppelt zu kaufen.
    Für mich als Komplettsammler deutscher Star Wars Comics steht das Sammeln im Vordergrund, nicht der Inhalt. Zumindest bei den Comics ist das bei mir so.

  2. Ich arbeite mich gerade durch meinen Kanon-Rückstand (Harbinger – check, Vader-Finale – check, Aphra – läuft (soweit alle toll!)), um mir endlich selbst ein Bild zu eurer verheerenden Kritik an Yoda und Allianz auf Zeit zu machen 🙂
    Und zum Quiz: danke für die neue Qualität der Fragen! Endlich muss man die Frage auch richtig lesen und nebenbei wird die Bedienung eurer Datenbank geschult und ggf. incentiviert.

    1. Es gab eine Ausgabe, der ich sogar ne 4 von 5 gegeben hätte… weiß nicht mehr welche, aber eine fand ich richtig gut (am Anfang). Als Gesamtkonzept ging’s in meinen Augen leider schief – aber wie du sagst, Geschmackssache.

      Auch The Screaming Citadel hatte solche Momente. Die erste Ausgabe war super und Gillens Hefte hatten tolle Aphra/Luke-Szenen, aber zeichnerisch war da nichts mehr rauszuholen gegen Ende und auch der ganze Zombie/Hirnkontrolle-Quatsch hat das schöne Star-Wars-Feeling zerstört…

  3. Nun habe ich diesen Band auch gelesen und muss sagen, dass ich alles nur halb so schlimm fand und mich gut unterhalten fühlte. Die Parts mit Luke waren ziemlich schlecht und wirkte gewollt. Wie er mit seinen Aktionen C3PO retten will, erschloss sich mir nicht. Die Einlagen mit Obi Wan waren ganz nett und witzig. Yodas Part hat recht rund gewirkt und war mal ganz was anderes und stellte bestimmte Aspekte der Macht in ihrer Interpretation in Frage.
    Ich hege also noch Hoffnung für Allianz auf Zeit

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