Rezension: Rogue One: A Star Wars Story – Comic zum Film

Seit dem 4. Dezember ist die deutsche Ausgabe der Comicadaption von Rogue One: A Star Wars Story bei Panini erhältlich. Dieser Band sammelt die sechs US-Ausgaben der Comicadaption und enthält als Zusatz noch den US-One-Shot Rogue One: Cassian & K-2SO Special #1. Erstere wurde von Jody Houser verfasst und von Emilio Laiso, Oscar Bazaldua Nava, Paolo Villanelli und Rachelle Rosenberg illustriert, während das Skript beim One-Shot von Duane Swierczynski stammt und die Zeichnungen hier von Fernando Blanco und Marcelo Maiolo übernommen wurden. Übersetzt wurden die 180 Seiten von Justin Aardvark. Der Sonderband ist wie immer als Softcover für 19,99 € u.a. bei Amazon.de¹ erhältlich und das auf 333 Exemplare limitierte Hardcover gibt es nur im Comicfachhandel und im Panini-Shop.

Am Anfang des Bandes erhalten wir den One-Shot Rogue One: Cassian & K-2SO Special #1. In diesem ist Cassian Andor auf einer Spionagemission, auf der er letztendlich K-2SO kennenlernt und umprogrammiert. Dieser Comic ist eine super Origin-Story für K2, die zwar nicht das Spektakulärste ist, aber es kann eben auch nicht immer gleich die ganze Galaxis auf dem Spiel stehen, weshalb das als Abwechslung mal ganz gut tut. Cassians Begleiter auf der Mission sind von einer interessanten Spezies, die größtenteils auf verbale Kommunikation verzichtet und nur über Gerüche kommuniziert. Auch dieses Element hat etwas frischen Wind in die Story gebracht, was mir gut gefallen hat.

Rogue One — Cassian & K-2SO Special #1 (August 2017)
Rogue One — Cassian & K-2SO Special #1 (09.08.2017)

Auch die Zeichnungen sind bei diesem One-Shot ziemlich gut gelungen und gefallen mir. Sie sind nicht perfekt, aber der gewählte Stil ist nicht zu speziell und wird wahrscheinlich niemandem negativ auffallen. Einzig dass hier sehr viel auf doppelseitige Panels gesetzt wurde, hat beim Lesen etwas gestört. In einem Comicheft kommt das zwar super rüber, bei einem Sammelband mit sieben dieser Hefte wird es dann aber etwas schwer, den Comic vernünftig zu lesen, ohne den Rücken des Bandes kaputt zu machen. Insgesamt gefällt mir dieser One-Shot sehr gut und er passt auch perfekt in diese Veröffentlichung mit hinein.

Beim Hauptcomic kann das hohe Niveau ebenfalls aufrecht erhalten werden. Zu der Story brauche ich euch nicht allzu viel zu erzählen. Der Film wurde hier ohne viele Kürzungen umgesetzt, im Gegenteil: bis kurz vor Ende gibt es sogar immer wieder erweiterte und zusätzliche Szenen, die man so im Film nicht erhalten hat. Diese machen die sowieso schon sehr gute Handling des Films nur noch besser. Nur ein paar dieser Bonus-Szenen passen eventuell nicht perfekt in den aktuellen Kanon. Ein Beispiel wäre hier, dass man eine junge Jyn zusammen mit Saw in einer Rebellenbasis sieht, in der die beiden auf Bail und Leia Organa treffen. Dieses Panel beißt sich sowohl mit Jyn, die Rebellin als auch mit Leia, Prinzessin von Alderaan. Über solche Dinge kann ich aber auf jeden Fall hinwegsehen.

Rogue One #4 (05.07.2017)
Rogue One #4 (05.07.2017)

Die Zeichnungen des Hauptteils gefallen mir insgesamt auch gut. Sie sind nicht ganz so gut wie bei Cassian & K-2SO gelungen, aber trotzdem noch so gut, dass sie den Comic noch lange nicht herunterziehen. Im Hintergrund sind die Zeichnungen teilweise etwas detailarm und die Gesichter der Figuren sehen ab und zu etwas merkwürdig aus, an anderen Stellen sind diese dann aber wieder ziemlich gut gelungen. Die Illustrationen sind auf jeden Fall immer noch um einiges besser als in vielen anderen Comics.

An der Übersetzung habe ich diesmal auch nicht allzu viel auszusetzen. Da habe ich in der letzten Zeit so viele schlechte Dinge gesehen, dass man eine gute Übersetzung hier nochmal erwähnen sollte. Nur wie man darauf kommt, aus dem im Englischen richtigen „Yavin 4“ im Deutschen „Yavin IV“ zu machen, bleibt mir schleierhaft. Sowas ist einfach schade. Sonst wurde hier aber wieder gut die Übersetzung der Dialoge im Film eingebaut, was mich ja immer wieder freut.

Nach der langweiligen Comicadaption zu Star Wars: Das Erwachen der Macht hatte ich wenig Hoffnung für die Umsetzung des ersten Spin-off-Films. Aber wie auch schon beim Film selbst wurde ich komplett positiv überrascht und man erhält hier eine super Adaption, die viel gewagtere Dinge probiert als damals bei Episode VII. Die ganzen Bonus-Szenen wissen zu begeistern und der eingefügte Prequel-One-Shot ist durchweg gut gelungen. Einziger Wermutstropfen sind die nur durchschnittlichen Zeichnungen des Hauptteils.

Ich hatte kurz überlegt, dem Band sogar die vollen 5 Holocrons zu geben, für die Höchstwertung sind dann die Zeichnungen aber doch leider nicht gut genug und die kleinen Unstimmigkeiten der Bonus-Szenen sind auch schade. Deshalb kann ich leider nur die 4 Holocrons geben, muss aber vermerken, dass hier eine starke Tendenz nach oben existiert und der Comic besser ist als andere, denen ich eine Vierer-Wertung verpasst habe. Bei dieser Adaption kann ich sogar eine Kaufempfehlung aussprechen, da man einiges an Mehrwert zum Film erhält, gerade durch das Prequel mit Cassian und Kaytu.

Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!

Wir haben auch ganze 15 Vorschauseiten für euch, die ihr in unserer Meldung vom 13. November findet.

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

4 Kommentare

    1. Hätte ich auch erwartet aber dieser Band und die letzten beiden Hefte des Comicmagazin #28 und #29 werden mir bei Amazon nicht angezeigt.

  1. Habe mir den Sammelband primär wegen des One-Shots gekauft und wurde anschließend auch vom Hauptteil positiv überrascht, da gerade die kurzen Dialoge zwischen Charakteren wie Bodhi & K2, die so nicht im Film vorkamen mir echt gefallen haben. Bin froh diesen Comic für meine Sammlung gekauft zu haben.

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