Erneut begeben wir uns mit Panini auf eine Zeitreise in die Wirren der Klonkriege. Mit der Neuauflage von Republic Commando: Feindkontakt können Fans der Klontruppen und treue Streiter der Republik seit dem 26. Februar 2018 die Anfänge der berühmten Elitetruppen der Republik miterleben und herausfinden, wie es zu den Ereignissen kommen konnte, die in Imperial Commando: Die 501. statt finden.
Das Buch
Zum ersten Mal im Oktober 2004 im amerikanischen Verlag Del Rey erschienen, konnten deutsche Fans des Videospiels Republic Commando den ersten Band der von Karen Traviss geschriebenen Reihe ab dem 23. Februar 2005 erhalten. Verlegt wurde dieser, wie jeder andere Star Wars-Roman, der zu einem Videospiel erschienen ist, von Panini.
Anders als beispielsweise im Falle der Romane zu Star Wars: The Force Unleashed erzählte die Republic Commando-Reihe die Geschichte des Spiels um das kaltblütige Delta Squad nicht einfach nach, sondern beleuchtete das Schicksal einer anderen Gruppe von Klon-Kommandos: Den Omegas.
Dadurch ist es nach wie vor nicht nötig, das Spiel gespielt zu haben, allerdings lege ich dies jedem nahe, der noch ein echtes Qualitätsstück Star Wars Shooter mit dichter Story, Wendepunkten, What-the-Fuck-Momenten und Cliffhangern erleben will.
Diese Neuauflage ist genau wie das zuvor erschienene Imperial Commando in eine hochwertige Klappenbroschur im Stil der aktuellen Kanonromane gebunden und logischerweise trägt auch dieser Band den Legends-Balken.
Der Beginn der Reihe ist innerhalb des Star Wars-Universums auf das Jahr 22 VSY (Also 22 Jahre vor den Ereignissen aus Episode IV: Eine neue Hoffnung) datiert.
Die Handlung
Der Beginn des Romans stellt die in Episode II: Angriff der Klonkrieger und im Videospiel Republic Commandos dargestellte und erlebte Schlacht von Geonosis dar.
Der erste Klon, den wir kennen lernen, ist hierbei RC-1136 „Darman“, der Teil des Theta Squads ist, das das Vorrücken des Delta Squads durch die Freisprengung eines Korridors ermöglichen soll. Theta wird dabei bis auf Darman ausgelöscht.
Die folgenden Kapitel drehen sich um die Aufstellung des Omega Squads, das aus Klonen besteht, die ihre ursprünglichen Einheiten verloren haben. Darman übernimmt hierbei die Rolle des Sprengmeisters, sein Kamerad RC-1309 „Niner“ stellt den Sergeant, RC-8015 „Fi“ dient als Sanitäter und Scharfschütze, während RC-3222 „Atin“ den Posten des Technikers und Computerspezialisten übernimmt.
An dieser Stelle werden die ersten Parallelen zum Videospiel deutlich, sind die Charaktere Boss, Fixxer, Sev und Scorch ähnlich im Delta Squad aufgeteilt.
In diesen und folgenden Kapiteln gelingt es Traviss wunderbar, die Komplikationen zu beleuchten, die Elitetruppen haben, wenn sie ihre ursprünglichen Kameraden – ihre Brüder – verlieren und zur Aufrechterhaltung der Funktionalität in eine neue „Familie“ geworfen werden.
Genau vor diesen Problemen stehen die vier Klone, wobei besonders Atin Schwierigkeiten hat, seinen Platz zu finden: Nicht nur, dass er seine (genetischen) Brüder vom Prudii-Squad vermisst, er ist auch von einem anderen Sergeant als Darman, Niner und Fi ausgebildet worden, was seinen Charakter und sein Vorgehen von dem der drei anderen unterscheidet. Öfters stößt man in den Unterhaltungen zwischen den Vieren auf Satzstellungen wie: „Sergeant Vau bevorzugte dieses Vorgehen.“ „Hätte Sergeant Skirata nie gemacht“.
Dies trägt allerdings durchaus zur Dynamik und zum Verständnis der vier Klone bei, die sich an ihre neuen Brüder gewöhnen und lernen müssen, zusammen zu arbeiten.
Der frisch ernannte Jedi-General des republikanischen Geheimdienstes Arligan Zey schickt Omega auf den von den Separatisten besetzten Planeten Qiilura, um die Mission eines dort verschollenen Jedi zu beenden. Denn die Separatisten forschen an einem Nanovirus, der es zum Ziel hat, sämtliche Klontruppen der Republik zu vernichten.
Ausgerüstet und beraten wird das Team hierbei von Zeys Padawan Bardan Jusik.
Auf dem Planeten selbst kämpft derweil Padawan Etain Tur-Mukan verzweifelt um ihr Leben: Ihr Meister, Kast Fulier ist verschollen und die Chancen stehen gut, dass er von den Separatisten ermordet worden ist. Zudem ist sie sämtlicher Möglichkeiten beraubt, sich mit der Republik in Verbindung zu setzen und hat auch keine Ahnung von den Vorgängen in der Galaxis, ist sie bereits vor der Schlacht von Geonosis nach Qiilura geschickt worden.
Auf Umwegen hat Etain von einer „Großen Armee der Republik“ gehört, aber bisher keine Möglichkeit gehabt, diese in Aktion zu erleben. Daher ist sie logischerweise überrascht, als sie die Republic Commandos zum ersten Mal trifft.
Der Qiilura-Plot ist in der Tat zwei geteilt und gibt Hinweise auf künftige Verwicklungen. Während der verdeckten Landung auf dem Planeten wird das Omega Squad getrennt und während Niner, Fi und Atin ihren Bruder Darman tot wähnen, trifft dieser auf Etain und gemeinsam versuchen sie sich, zu Darmans Brüdern durchzuschlagen.
Während der Fokus bei den drei Klonen auf das Überwinden von Differenzen, dem Finden von Gemeinsamkeiten und dem langsamen Aufbau von Vertrauen und wiedererwachter Brüderlichkeit aufbaut, legt Traviss beim Darman-Etain-Plot den Grundstein zum Verständnis der Jedi für die Klone und wie die Klone die Jedi sehen – nun ja, wie man es ihnen beigebracht hat, die Jedi zu sehen.
Hierbei fällt jedoch zum ersten Mal Traviss‘ offensichtliche Jedi-Antipathie auf, denn müsste man Etain für ihre Leistung auf Qiilura ein Zeugnis ausstellen, stünde bei jedem Punkt „War stets bemüht“. So viel Sympathie man für die kleine Padawan aufbringen könnte, sobald sie handelt möchte man ihr einen Klonhelm aufsetzen und einmal mit Schmackes gegen die Wand donnern.
Ein gutes Beispiel dafür ist das Einsammeln von aktivierten Fernzünderminen, bevor Darman die Chance hat, diese wieder zu deaktivieren – er regt sich auch entsprechend darüber auf.
Das macht es sehr müßig, die Romanstellen der beiden zu lesen, da man im Grunde genau weiß, was kommt: Etain hat ihre moralischen Jedi-Bedenken, stolpert von einem Fettnäpfchen ins andere und Darman seufzt – um hier jetzt einen Spoiler zu geben: Es besteht die Möglichkeit, dass sich Darman in sie verliebt, weil er ihre Tollpatschigkeit süß findet. Anders kann man sich das nicht erklären.
So mühselig es ist, sich durch diese Stellen zu quälen, so erfrischend sind dann die Kapitel, wo es um die drei Klone geht. Traviss versteht es, militärisch zu schreiben und wir erfahren Dinge über die Ausbildung und das Können der Klone, die sehr interessant, aber auch leicht abschreckend dargestellt werden – insbesondere der Umgang der Kaminoaner mit ihren „Produkten“.
Zudem wird sehr viel auf die Verbindung der Klone zu ihren Ausbildern eingegangen und insbesondere Atin lernt, dass nicht alles, was sein Ausbilder Vau gesagt und getan hat, in Ordnung ist – es entwickelt sich eine gewisse Dynamik, die letztendlich darin mündet, das Beste aus „beiden Welten“ für sich zu adaptieren.
Fazit
Anders als der bereits von mir rezensierte Roman Imperial Commando erachte ich den ersten Band der Republic Commando-Reihe als erfrischenden Einstieg ins Expanded Universe, wenn man ein Freund von Militarismus, den Klonen und einer anderen Sicht auf die Dinge als den Jedi, Anakin oder Obi-Wan ist.
Durch seinen militärischen Stil hebt er sich deutlich von anderen Romanen ab und seine Erzählweise aus Sicht der Klone ist definitiv seine Stärke. Hintergrundwissen wird erst einmal nicht benötigt, außer dass man Episode II gesehen haben sollte – aber warum sollte man sich auch einen Star Wars-Roman kaufen, ohne die Filme gesehen zu haben? Trotz diesem „Man muss den Hintergrund nicht kennen“ ist Feindkontakt sehr stimmig gestaltet und fügt sich neben weiteren Büchern hervorragend in die Legenden ein.
Feindkontakt ist zwar nicht unbedingt repräsentativ für das Erweiterte Universum, gehört in meinen Augen von der Thematik her definitiv zu den Stärkeren Bänden.
Wenn man allerdings hofft, etwas über das berüchtigte Delta Squad zu erfahren, sollte man sich vielleicht überlegen, sich nicht doch das Videospiel Republic Commandos anzuschaffen, da die Deltas lediglich in einem Satz erwähnt werden und das wars.
Um mich selber zu zitieren: „Vom Schreibstil her würde ich als alter Militär-Leser dem Roman 4 von 5 Holocrons geben. Traviss braucht sich vor den Autoren, die ich sonst in dem Bereich lese, absolut nicht verstecken mit ihren Kenntnissen.“ Dieses Mal würde ich allerdings sogar 5 Holocrons geben, ABER: So niedlich ich Etain doch finde, so sehr geht sie mir auf die Nerven. Im Ernst, was bringt man den Jedi im Tempel eigentlich bei? Scheinbar nicht so viel, denn Etain wirkt für mich unfähig und das macht diese möglicherweise interessante Figur mehr als kaputt, daher lautet mein Fazit: 4 von 5 Holocrons – sorry Etain, kein Foto für dich.
Und abschließend noch ein Wort an Panini: Wenn ihr mal wieder eine Legenden-Reihe neu auflegen wollt: fangt bitte mit Band 1 an. Ich denke, Imperial Commando wäre besser angekommen, wenn man eben mit Feindkontakt begonnen hätte.
Wir danken Panini herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Gewinnspiel [BEENDET]
Mit freundlicher Unterstützung von Panini verlosen wir 1x Republic Commando 1: Feindkontakt! Um am Gewinnspiel teilnehmen zu können, müsst ihr nur nachfolgendes Formular ausfüllen:
Die Verlosung ist beendet!
Teilnahmebedingungen
- Der Preis wird unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort verlost.
- Nur eine Einsendung pro Person/Familie/Haushalt!
- Einsendeschluss ist Montag, der 26. März, um 23:59
- Der Preis wird nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet!
- Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand des Preises wieder gelöscht.
- Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung des Gewinns ist ausgeschlossen.
In diesem Sinne: Vielen Dank und möge die Macht mit euch sein!
Update 27.03.2018 09:08 Der Gewinner
Aus den zahlreichen Einsendungen hat die Glücksfee gerade den Gewinner gezogen:
- Stefan F. aus Forchheim
Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit dem Roman!
Und vielen Dank an Panini für die Bereitstellung des Preises!
Ich freu mich schon auf TRUE COLORS, hab’s geschafft das Buch wortwörtlich auseinander zu nehmen. Die Legendsreihe macht sich bestimmt gut im Regal.
ist bisher ganz gut muss noch fertig lesen…