Großadmiral Thrawn ist und bleibt einer der beliebtesten Charaktere aus den Star Wars-Romanen. Nach seinem Auftritt in der Serie Star Wars Rebels und dem Kanon-Roman Thrawn, geschrieben von seinem Schöpfer Timothy Zahn, folgt nun sein nächster großer Auftritt – dieses Mal in Comic-Form. Diesen Mittwoch ist es soweit: Thrawn #1 von Autorin Jody Houser, Zeichner Luke Ross und Kolorist Nolan Woodard erscheint bei Marvel. In einem Interview verrät uns Jody Houser nun, wie es war, Timothy Zahns Roman als Comic zu adaptieren, und was die Faszination der Figur Thrawn für sie ausmacht.
Marvel.com: Wie ist diese abgeschlossene Serie zustande gekommen?
Jody Houser: [Die Redakteurin] Heather Antos kontaktierte mich mit dem Vorschlag, Thrawn als Comic zu adaptieren, nachdem ich damit fertig war, Rogue One: A Star Wars Story für Marvel zu adaptieren. Sie war bei dem Projekt meine Redakteurin und wusste, dass ich Star Wars und insbesondere Thrawn liebe. Als Fan der originalen Trilogie von Timothy Zahn, die das Erweiterte Universum erst ins Rollen brachte, war ich sehr aufgeregt.
Du hattest ja schon einen sehr beliebten Star Wars-Film als Comic adaptiert. Wie lief es ab, als du nun dasselbe mit Timothy Zahns Roman gemacht hast? Ist es eine andere Art der Herausforderung, sich an eine Figur heranzuwagen, die schon so lange so beliebt ist?
Der Hauptunterschied ist wirklich das Medium, aus dem ich Informationen ziehe. Ein Film ist einem Comic etwas näher als Prosa, da beide sehr auf das Visuelle fokussiert sind. Ich habe auch mehr Erfahrung darin, Filme zu adaptieren (Ich habe auch für Marvel an MAX RIDE gearbeitet, aber das war eine viel freiere Adaption). Ausgehend von Prosa zu arbeiten ist eine einzigartige Herausforderung.
Wie viel Raum hattest du, um vom Quellenmaterial abzuweichen oder darauf aufzubauen?
Wenn wir den Tiefgang des Romans und die beschränkte Seitenzahl einer abgeschlossenen Serie mit sechs Ausgaben betrachten, wird klar, dass es mehr darum geht, wie man die Geschichte am besten glätten und ins neue Medium einpassen kann.
Ist es aufregender, einen Schurken als Protagonisten zu schreiben, nachdem du in Rogue One mit den Rebellenhelden gearbeitet hast?
Interessanterweise ist Thrawn in diesem Roman viel weniger ein Schurke als bei allen seinen vorigen Auftritten. Er ist ein brillanter und gefasster Taktiker, der mit Engstirnigkeit und Stolz konfrontiert wird, die für ihn logisch wenig Sinn ergeben. Der wahrscheinlich spannendste Teil ist, dass ich mit einer Figur arbeiten durfte, die ich seit meiner Kindheit bewundere.
Wie war die Zusammenarbeit mit dem Zeichner Luke Ross?
Ich habe tatsächlich schon früher in meiner Comic-Karriere mit Luke Ross und Nolan Woodard (getrennt voneinander) gearbeitet. Es ist also wunderbar, sie wieder zu treffen. Insbesondere Luke hatte sehr viel am Design zu arbeiten, da viele der Figuren noch nie außerhalb des Prosatextes aufgetaucht sind. Es macht wirklich Spaß, zuzusehen, wie dieser Teil des Star Wars-Universums Gestalt annimmt. Die Togorianer sind zurück! Luke und Nolan sind ein fantastisches Team und der Comic sieht super aus!
Warum übt Thrawn deiner Meinung nach so eine große Anziehungskraft auf Fans aus?
Thrawn hebt sich von anderen Star Wars-Schurken (und den meisten Schurken im Allgemeinen) ab, weil er nicht eigennützig handelt. Er ist klug, seine Pläne sind faszinierend und es ist befriedigend, ihnen zu folgen. Ich habe ihn als das beschrieben, was passiert, wenn Ravenclaw böse wird. Und es ist erfrischend, über eine unglaublich kompentente Figur zu lesen, selbst wenn sie auf der falschen Seite steht.
Freut ihr euch schon auf den Comic?
Star Wars wäre nicht Star Wars ohne Charaktere wie Thrawn. Ich hätte gerne mehr kompetente Imperiale wie ihn, meiner Meinung nach könnte man das Imperium etwas bedrohlicher und generell kompetenter darstellen, abgesehen von ein paar Büchern und Comics sind die Imperialen ja doch ziemlich unfähig :).
Zum Glück hat der neue Kanon Charakteren wie Rae Sloane, Inspector Thanoth, Thrawn, etc. Leben eingehaucht.
Leider wechseln kompetente Imperiale viel zu oft die Seiten (Iden Versio), oder sind ziemliche Psychopathen (Gallius Rax).